44 research outputs found

    Was bringen kommunale Gebietsreformen? : kausale Evidenz zu Hoffnungen, Risiken und alternativen Instrumenten

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    Seit Jahrzehnten werden kommunale Gebietskörperschaften fusioniert, in der Hoffnung auf Kosteneinsparungen und eine höhere Leistungsfähigkeit der Verwaltung. In diesem Beitrag geben Sebastian Blesse und Felix Rösel einen Überblick über die bestehende kausale Evidenz zu den Effekten von Gebietsreformen auf öffentliche Ausgaben, Effizienz und Qualität der Verwaltung sowie zu den möglichen politischen Folgen der Zusammenschlüsse. Sie zeigen, dass Evaluationsstudien selten Effizienzrenditen von Gebietsreformen nachweisen. Allerdings ergeben sich unbeabsichtigte Nebenwirkungen auf die politische Partizipation: Die Bürger sind weniger zufrieden mit der Demokratie und gehen seltener zur Wahl, und die Ungleichheit zwischen den Ortsteilen nimmt zu. Vor diesem Hintergrund erörtern die Autoren alternative Instrumente wie interkommunale Zusammenarbeit, Funktionalreformen und Maßnahmen der Verwaltungsmodernisierung

    Citizens’ trade-offs in state merger decisions: Evidence from a randomized survey experiment

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    Voters dealing with jurisdictional merger decisions face a trade-off between economies of scale and preference costs. Larger jurisdictions may offer cost advantages, yet the downside is that policies in larger units may be less aligned to voter preferences. Our study is the first to provide evidence on this trade-off on the individual level in an experimental set-up. For this purpose, we designed a randomized survey experiment and inquired about preferences on state mergers on a representative sample of the German population. In line with the decentralization theorem, the support for mergers increases with cost savings and falls with preference costs measured as political alignment, respectively. The effects of the cost treatments on merger support are lower for respondents from states that are actually discussed as merger candidates. Effects are also weaker for citizens who have a positive view of their own political participation under the status quo

    Lets stay in touch - evidence on the role of social learning in local tax interactions

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    This paper exploits detailed information on local political and socioeconomic networks and a reform of local fiscal equalization in North Rhine-Westphalia (NRW)to identify the role of learning in local tax rate interactions. Using this policy change in spatial lag IV regressions, we find that institutions like counties and jointly used administrations yield significant positive tax interactions whereas geographical neighbors do not react to each other. Common local media trigger tax policy interactions as well. Short-lived reform effects support our findings that social learning within certain networks intensifies tax rate interactions via coordination of local decision makers

    Einhaltung der Schuldenbremse und Bewertung von Länderfusionen - Ergebnisse einer Umfrage in allen 16 Landesparlamenten

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    Während die Schuldenbremse für den Bund bereits in diesem Jahr zwingend anzuwenden ist, gilt das gesetzliche Gebot des Haushaltsausgleichs für die Bundesländer erst ab 2020. Im Gegensatz zur Nullverschuldungsregel auf Ebene der Länder, steht dem Bund jedoch ein gewisser Spielraum für den strukturellen Haushaltsausgleich in Höhe von 0,35% des BIP zu. Da die Schuldenbremse auf Bundesebene bereits seit 2009 in Artikel 109 Absatz 3 GG verankert ist, hat sich eine lange Übergangszeit bis zur vollen Wirksamkeit ergeben, die Fragen zur Glaubwürdigkeit aufwirft. Vor diesem Hintergrund hat das ZEW im Zeitraum 2015/2016 zum zweiten Mal nach 2011/2012 in Zusammenarbeit mit der Universität Mannheim und im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Die politische Ökonomie der Reformen“ die Abgeordneten aller 16 deutschen Landesparlamente befragt. Dieser Beitrag beschreibt die Ergebnisse der zweiten Landtagsumfrage zu aktuellen Fragen des deutschen Fiskalföderalismus (Schuldenbremse und die Bewertung von Länderfusionen)

    Are your tax problems an opportunity not to pay taxes? Evidence from a randomized survey experiment

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    Taxpayers often view tax rules and filing processes as complicated. In this paper I study whether the perceived tax uncertainty among peers leads to a reduction of voluntary tax compliance. I find strong supportive evidence for this hypothesis using a survey experiment for a large representative sample of the German population. Providing randomized information that others are uncertain about how to file their taxable income decreases individual tax morale. This suggests that subjects use negative peer signals as an excuse in order to opt-out of tax compliance. Studying related heterogeneous treatment effects, I find that both older and left-wing subjects are more responsive to tax uncertainty of others. I also show persistent treatment effects among very honest taxpayers in a follow-up survey

    Morgen, morgen, nur nicht heute! : wie die Deutschen ihren Blick auf öffentliche Haushaltsdisziplin ändern

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    Für den Bund begrenzt die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse seit dem Haushaltsjahr 2016 die strukturelle, also konjunkturbereinigte, Neuverschuldung. Im Jahr 2020 ist die Schuldenbremse auch für die 16 Bundesländer in Kraft getreten. Diese Expertise befasst sich mit den Einstellungen der Bevölkerung zur Schuldenbremse. Basierend auf einer repräsentativen und wiederholten Bevölkerungsumfrage über den Zeitraum 2014 bis 2021 wird die Dynamik in der Unterstützung für die Schuldenregeln untersucht. Ein besonderer Fokus wird auf die Ereignisse des Inkrafttretens der Schuldenregeln sowie das Einsetzen der Corona-Pandemie gelegt. Letzteres stellt nach Jahren öffentlicher Überschüsse die erste Feuertaufe der deutschen Schuldenbremse dar und hat zu umfangreichen finanziellen Unterstützungsmaßnahmen und Nachtragshaushalten auf Bundes- und Landesebene geführt. Die Tilgung der Kredite wird den finanziellen Spielraum der Bundesrepublik auf Jahre stark einschränken. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Zustimmung zur Schuldenbremse bis zu deren Inkrafttreten auf Landesebene immer weiter verschlechtert hat. Jedoch unterstützen auch im Krisenjahr 2021 noch 59 Prozent der Befragten die Schuldenregeln. Eine ähnliche Dynamik ist bei der Frage zu beobachten, ab wann Bund und Länder ohne neue Schulden auskommen sollten. Während 2014 noch 33 Prozent der Befragten der Meinung waren, dass ab 2020 ausgeglichene Haushalte erzielt werden sollten, ist dieser Wert in der Umfrage 2020 auf lediglich 12 Prozent gesunken. Weitere Auswertungen legen nahe, dass die Befragten dem bekannten Problem der Zeitinkonsistenz unterliegen. Während die Schuldenbremse nach ihrer Verankerung im Grundgesetz im Jahr 2009 zunächst eine breite Unterstützung fand, so sinkt die Zustimmung in der Bevölkerung dagegen, je näher die tatsächliche Beschneidung des finanziellen Spielraums rückt. Bezüglich der Einhaltung der Schuldenbremse durch das Heimat-Bundesland der jeweilig Befragten liefern die Umfrageergebnisse zwei Erkenntnisse: Zum einen schätzen die Befragten die Wahrscheinlichkeit der Einhaltung ab dem Jahr 2020 in den Umfragen bis März 2019 konstant als relativ pessimistisch ein (ca. 39 Prozent). Zum anderen sprechen die Umfrageergebnisse, welche nach Einsetzen der Corona-Pandemie erfasst wurden, für eine krisenbedingt deutlich geringere geschätzte Einhaltungswahrscheinlichkeit durch die deutschen Bürger/innen. Die erste Feuertaufe der Schuldenbremse hat gezeigt, dass die zunächst robuste Wählergunst für die Schuldenbremse umso mehr schwand, je näher das Inkrafttreten der Schuldenbremse rückte. Die frühzeitige grundgesetzliche Verankerung der Schuldenbremse hat sich aus dieser Sicht bewährt. Denn eine feste Regelbindung hat diese in Retrospektive vor der eigenen Verwässerung geschützt

    Do people really want a simple tax system? Evidence on preferences towards income tax simplification

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    Using new survey and experimental data for a representative sample of the German population, we study preferences for tax simplification. The general wisdom seems to suggest that most tax systems are overly complex and that tax simplification is generally desirable. Consistent with this general wisdom, we find that more than 90% of our sample believe that the tax system needs to be simplified. However, there also are efficiency and equity arguments in support of a certain degree of tax complexity and it is puzzling why tax systems remain highly complex despite the conventional view in favor of more simplification. The main purpose of our study then is to investigate if the high support for tax simplification is driven by a lack of awareness about the trade-offs behind simple and complex tax systems. Our data show that the support for simplification decreases as we randomly provide economic arguments against simplification and as we ask respondents if the tax system should account for specific differences in living situations (such as costly care of elderly family members). Overall, our findings suggest that the high support for simpler taxes is to some extent driven by a lack of awareness about the implications of tax simplification

    Transparency and Policy Competition: Experimental Evidence from German Citizens and Politicians

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    A lack of transparency about policy performance can pose a major obstacle to welfare-enhancing policy competition across jurisdictions. In parallel surveys with German citizens and state parliamentarians, we document that both groups misperceive the performance of their state’s education system. Experimentally providing performance information polarizes citizens’ political satisfaction between high- and low-performing states and increases their demand for greater transparency of states’ educational performance. Parliamentarians’ support for the transparency policy is opportunistic: Performance information increases (decreases) policy support in high-performing (low-performing) states. We conclude that increasing the public salience of educational performance information may incentivize politicians to implement welfare-enhancing reforms

    Merging county administrations – cross-national evidence of fiscal and political effects

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    While many central governments amalgamate municipalities, mergers of larger county administrations are rare and hardly explored. In this paper, we assess both fiscal and political effects of county mergers in two different institutional settings: counties act autonomously as upperlevel local governments (Germany), or counties being decentralised branches of the state government (Austria). We apply difference-in-differences estimations to county merger reforms in each country. In both cases, some counties were amalgamated while others remain untouched. Austrian counties (Bezirke) and German counties (Landkreise) widely differ in terms of autonomy and institutions, but our results are strikingly similar. In both cases, we neither find evidence for cost savings nor for staff reductions. Instead, voter turnout consistently decreases in merged counties, and right-wing populists seem to gain additional support. We conclude that political costs clearly outweigh fiscal null benefits of county merger reforms – independent of the underlying institutional setting

    Do municipal mergers reduce costs? Evidence from a German federal state

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    We study the fiscal consequences of municipal mergers by making use of a largescale merger reform in the German federal state of Brandenburg. This reform, which was implemented from 2001 to 2003, led to a substantial reduction in the number of municipalities. Individual mergers were heterogeneous across a number of dimensions, which allows us to contribute to the literature by exploring the consequences of different types of mergers within the same institutional setting. Focusing in particular on the distinction between compulsory and (semi-) voluntary mergers, we implement a difference-in-difference design with panel data from 1995-2010 at the level of post-merger municipalities. We find significant reductions in (administrative) expenditures after compulsory mergers. Voluntary mergers, on the other hand, have no effect on expenditures. We also show that the effects of voluntary and compulsory mergers vary according to further (secondary) characteristics of a merger
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