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    Die Mensch-Tier-Beziehung in der Kritischen Theorie Horkheimers und Adornos

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    "Anders als in internationalen, insbesondere angloamerikanischen Wissenschaftsdiskursen ist die Soziologie der Mensch-Tier-Beziehung bislang im deutschsprachigen Raum noch kaum als eigenständiges Forschungsgebiet wahrnehmbar. Dabei haben gerade deutsche Soziologen wie Theodor Geiger, Gotthard M. Teutsch, und speziell die Begründer der Frankfurter Schule, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, schon früh in ihren Werken das komplexe Thema und die Implikationen des Verhältnisses zwischen Menschen und Angehörigen anderer Spezies untersucht. In kritischer Reflexion des Jahrtausende alten religiösen Anthropozentrismus, der in fast allen politischen und ideengeschichtlichen Strömungen der Moderne überdauert(e), betonen Horkheimer und Adorno aus materialistischer Sicht die elementaren Gemeinsamkeiten zwischen menschlichen und tierlichen Individuen. Gegen Marx, der in Anlehnung an den cartesischen Dualismus das Tier zur Antithese des (neuen) Menschen stilisiert, und damit dessen Unterwerfung im Rahmen der Naturbeherrschung als Voraussetzung des menschlichen Emanzipationsprozesses postuliert hatte, präsentieren Horkheimer und Adorno eine Betrachtungsperspektive, die der Dialektik von Macht und Ohnmacht, Fremd- und Selbstbild nachspürt. Damit wird die Mensch-Tier-Beziehung in der Kritischen Theorie Teil der Analyse gesellschaftlicher Herrschaftsstrukturen, Gewaltprozesse und Legitimationsschemata: Während Tiere als Angehörige der untersten Stufe der Gesellschaftspyramide konkrete Opfer der industriegesellschaftlichen Verwertungsmaschinerie sind, dient die traditionelle Mensch-Tier-Dichotomie gleichzeitig als symbolische Grundlage für interhumane soziale Differenzierungen. Als Projektionsfläche sozial unerwünschter, 'naturhafter', kulturell tabuisierter oder bedrohlicher Eigenschaften bildet 'das Tier' den Prototyp 'des Anderen', des Primitiven und Unterwerfbaren - Eigenschaften, die auch auf unterschiedliche Menschengruppen übertragbar sind. Mit ihren Analysen bestimmen die kritischen Theoretiker 'das Tier' und die Mensch-Tier-Beziehung unter zivilisations-, herrschafts- und gewalttheoretischen Aspekten als kulturspezifische Erscheinungsformen und gesellschaftliche Konstrukte im Rahmen einer Theorie der Interdependenz von Naturbeherrschung und sozialer Herrschaft." (Autorenreferat
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