42 research outputs found

    Flussterrassen und Hochwasser in Passau und die 'Hohe Kunst' regionaler Geomorphologie und Landschaftsgeschichte, eine Suche nach der Wahrheit oder: Noch eine (gedruckte) Katastrophe im Katastrophenjahr 2013

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    Der Beitrag rezensiert den Aufsatz von Dieter Anhuf: Der Naturraum Passaus – Geprägt durch (Hoch-)Wasser und Eis. In: W. Gamerith, D. Anhuf, E. Struck (Hrsg.): Passau und seine Nachbarregionen. Orte, Ereignisse, Verbindungen – ein geographischer Wegweiser. Regensburg 2013, S. 13-24

    Unterschiedliche Sensitivität von Kopf-Halskarzinom Zelllinien auf den EMT Masterregulator TGF-β1

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    Plattenepithelkarzinome im Kopf- und Halsbereich (HNSCC) gehören zu den sechsthäufigsten Tumoren weltweit. Trotz verbesserter Behandlungsmethoden liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei lediglich 50%. Prognose entscheidend für HNSCC Patienten ist die zum Zeitpunkt der Diagnose häufig bereits stattgefundene Metastasierung. Ein zentraler Mechanismus, der dem invasiven Potential von HNSCC und anderen Tumoren zugrunde liegt, ermöglicht es Tumorzellen aus einer stationären, epithelialen Form in eine motile Form, welche Eigenschaften mesenchymaler Zellen aufweist, überzugehen. Diese sogenannte Epitheliale Mesenchymale Transition (EMT), ist mit der verringerten Expression typischer epithelialer Markerproteine wie E Cadherin und Keratinen sowie der Zunahme typischer mesenchymaler Faktoren wie N Cadherin und Vimentin assoziiert. Als ein zentraler Regulator der EMT wurde Transforming Growth Factor (TGF)-β1 identifiziert. Unter dem Einfluss von TGF-β1 entwickeln Kopf-Halstumorzellen einen mesenchymalen Phänotyp, welcher assoziiert ist mit einer gesteigerten Migration und klinisch schlechterer Prognose. TGF-β1 kann je nach zellulärem Kontext sowohl als Tumorsuppressor als auch Tumorpromoter wirken. TGF-β1, aktiviert über seinen Rezeptor TGF-β RII neben dem Smad abhängigen Signalweg, weitere Smad unabhängige Signalwege, wie Erk/MEK, PI3K/MAPK und Ras. Dies führt zur Modulation der E-Cadherin Expression, zur Bildung von β-Aktin Stressfasern über Modulierung des Zytoskeletts und zu einer erhöhten Migration und Invasivität der Zellen. In HNSCC Tumoren, die sich in ihrem Invasivitätspotential und ihrer Differenzierung häufig sehr heterogen darstellen, konnten durch zahlreiche Untersuchungen Hinweise eines relevanten Einflusses der EMT auf diesen Phänotyp gefunden werden. Es stellt sich dabei die Frage, ob das histopathologisch zu beobachtende variierende Differenzierungs- bzw. Invasivitätsmuster auf eine unterschiedliche Aktivierung von EMT induzierenden Faktoren zurückgeführt werden kann. Zur Untersuchung wie sich verschiedene etablierte HNSCC Zelllinien in vitro in ihrer Sensitivität auf EMT induzierende Zytokine unterscheiden, wurden Zelllinien eingesetzt, die Unterschiede in relevanten EMT Merkmalen aufweisen. Beurteilt wurde der morphologische Phänotyp der Zellen ohne und nach Zugabe EMT induzierender Faktoren, die Aktivierung (Phosphorylierung) des TGF-β Rezeptors Typ II, sowie Änderungen im Migrationsverhalten, E Cadherin Status und in der Zytoskelettarchitektur. Das Ausmaß der EMT Antwort von HNSCC-Zelllinien auf exogen zugeführtes TGF-β1 zeigte signifikante Unterschiede in der Sensitivität, welche mit dem initialen Phänotyp unbehandelter HNSCC Zellen korrelierte. Bei Zugabe von TGF-β1 glich sich der Phänotyp bei den verschiedenen Zelllinien in Richtung mesenchymal an, da eher epitheliale Zelllinien besonders sensitiv reagierten und die Sensitivität auf exogenes TGF-β1 bei Zelllinien mit bereits vorhandener mesenchymaler Ausprägung weniger deutlich erfolgte. Die Transformation des Zellphänotyps durch TGF-β1 konnte anhand mikroskopischer Aufnahmen, einer Veränderung der in vitro Proliferation der Zelllinien, einer Aktivierung des TGF-β RII sowie durch subzelluläre Umverteilung von EMT typischen Proteinen und Strukturen des Zytoskeletts nachgewiesen werden. An der morphologischen Änderung war insbesondere eine Modulierung des Aktinzytokskeletts, sowie die E-Cadherin Relokalisation bzw. der E-Cadherin Abbau beteiligt. Da TGF-β1 und andere Zytokine durch Zellen des Stromas (z.B. Immunzellen) sezerniert werden, könnte die Tumormikroumgebung (tumor microenvironment) mit verantwortlich sein für den in HNSCC Tumoren beobachteten variablen zellulären Phänotyp, welcher mit der Fähigkeit der Tumorzellen zur Invasivität und Metastasierung korreliert. Im Hinblick auf die vorliegenden Untersuchungen stellt sich dabei die Frage, inwiefern eine autokrine Sekretion von TGF-β1 (bzw. andere EMT Zytokine) in HNSCC Tumorzellen zu den beobachteten Sensitivitätsunterschieden einer EMT beigetragen hat. Für weiterführende Untersuchungen erscheint es daher sinnvoll nach Identifikation von Zelllinien-spezifischen EMT Zytokinen sowie anderen relevanten Komponenten der EMT diese gezielt auszuschalten, um hierdurch neue therapeutische Angriffsziele zur Hemmung der Invasivität und Metastasierung von HNSCC Tumoren aufzudecken

    mai-mbauji : eine Studie ĂĽber Entstehung und Wandel eisenzeitlicher-historischer FĂĽrstentĂĽmer im sĂĽdlichen Tschadbecken (7./8. Jahrhundert n. Chr. bis ca. 1925)

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    Die Studie behandelt archäologische und ethnoarchäologische wie auch ethnohistorische Untersuchungen im südlichen Tschadbecken Nigerias in der Zeit zwischen 1992 und 1998. Die Untersuchungen fanden im Rahmen der Anstellung des Verf. im Sonderforschungsbereich 268 "Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum Westafrikanische Savanne" sowie eines Habilitationsstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft statt. Zeitrahmen ist das 7./8. Jh. n. Chr. bis 1925, Hauptthema die Entwicklung komplexer eisenzeitlicher Gesellschaften in der Region sowie ihre Transformation bei der Eingliederung des Raumes in das expandierende Reich Kanem-Borno

    Narrative Identitätsentwürfe. Erzählen zwischen Vermittlung und Selbstbefragung in Thomas Manns "Joseph und seine Brüder" und "Doktor Faustus"

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    Die Untersuchung beleuchtet die erzählerische Gestaltung von kultureller Identität und untersucht Verfahrensweisen der Romane, die am Entwurf von Geschichtsbildern und Identitätsentwürfen teilhaben. Um Formen der Problematisierung von Geschichtserzählungen und damit einhergehende Selbst- und Fremdbeschreibungen freizulegen, nimmt diese Re-lektüre das Verhältnis zwischen erzählerischer Vermittlung und Techniken der Reflexion in den Fokus. Der Theorieteil legt die diskurskritische Perspektivierung der Studie dar, die unter Bezugnahme auf geschichtsphilosophische, narratologische und postkoloniale Ansätze entwickelt wird. Dabei stützt sich die Methodik u.a. auf Paul Ricœur, Homi K. Bhabha, um die Bedingtheit von Sinnstiftung durch Narration und die Geltung von Narrativen für die Identitätsbildung darzulegen. Indem sich beide Werke eines biographischen Erzählgerüsts bedienen, wird das Verhältnis von Identität und Geschichtsentwurf zu einem zentralen Moment der Erzählkomposition. Aus kulturwissenschaftlich-narratologischem Perspektive zeigt sich das Verhältnis von Identität und Geschichte als ein zentrales Thema der Werke. Die Arbeit geht von einem, dem historisch-biographischen Erzählen geschuldeten Repräsentanzproblem aus. Überprüft werden die Engführung von individuellen und kollektiven historischen Sinnzusammenhängen und deren konfligierende Prämissen aufgezeigt. Indem sie den Fokus auf Inkongruenzen und Widersprüchlichkeiten legt, knüpft die Untersuchung an die jüngere Thomas Mann-Forschung an, die den Autor als modern profiliert. Inwieweit die Erzählinstanzen ein poetologisches Programm formulieren, das das historisch-biografische Erzählen im Roman reflektiert, ist eine zentrale Fragestellung der Untersuchung. An beiden Texten werden die spezifischen Formen der Metanarration und Metafiktion auf ihre Wirkung hin untersucht. Das Verhältnis zwischen discours und histoire wird erkennbar als ein hochdynamisches Wechselspiel, das die Ästhetik der Werke entscheidend prägt. Die Analyse legt die Erzählarchitektur der Werke frei, um anschließend den Blick auf die jeweiligen Besonderheiten und Schwachstellen in der erzählerischen Konstruktion zu richten. Kritisch werden Strategien der Deutung, Leserlenkung wie der Legitimation des Erzählens betrachtet. Die Arbeit schließt an Erkenntnisinteressen der postkolonialen Erzähltheorie und ein antiessentialistisches Identitätskonzept an. Die Begriffe der Dezentrierung und Hybridität werden als narratologische Konzepte erprobt, um die in den Werken präsenten Auslegungsmuster und ihre Gleichzeitigkeit zu konturieren

    Rolle der Matrix-Metalloproteinasen bei der Mitralklappeninsuffizienz: Assoziation zwischen der Expression von MMP-1, MMP-9, TIMP-1 und TIMP-2, dem Mitralinsuffizienzgrad und der Ă„tiologie

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    Nach heutigem Wissensstand ist der Pathomechanismus der Entstehung der Mitralklappeninsuffizienz - mit eventueller Ausnahme der Endokarditis - mit mehreren Unklarheiten verbunden. Während sich mehrere Studien mit der Rolle von MMPs für den Mitralklappenprolaps beschäftigt haben, blieb der Ätiologie-unabhängige Zusammenhang zwischen MMPs und Mitralklappeninsuffizienz bisher weniger erforscht. Die vorliegende Arbeit hatte als primäres Ziel, die Rolle von Matrix-Metalloproteinasen und deren Inhibitoren in der Mitralklappeninsuffizienz zu analysieren. Dafür wurde die Expression von MMP-1, MMP-9, TIMP-1 und TIMP-2 immunhistochemisch untersucht und ihre Verteilung in Abhängigkeit von klinischen, echokardiographischen und histopathologischen Befunden beurteilt. Unter anderem wurde in der vorliegenden Studie ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Expression von MMPs und dem Mitralklappeninsuffizienzgrad gefunden. Es fand sich eine erhöhte Expression von MMPs bei leichtgradiger Mitralklappeninsuffizienz und eine relativ schwache Expression bei schwergradiger Mitralklappeninsuffizienz. Weiterhin wurde die Ätiologie der Mitralklappeninsuffizienz bei der Auswertung berücksichtigt. Dabei zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der Expression von Matrix-Metalloproteinasen in Mitralklappen mit Endokarditis im Gegensatz zu Mitralklappen mit degenerativer Erkrankung. Innerhalb der degenerativen Gruppe fand sich kein relevanter Unterschied zwischen den Subgruppen myxoide und sklerosierte Klappe. Zusammenfassend hat sich in der vorliegenden Arbeit gezeigt, dass der extrazelluläre Umbau und damit die Destruktion der Klappe bei der chronischen Mitralklappeninsuffizienz ein dynamischer Prozess ist. Die stärkere Expression von MMPs und ihren Inhibitoren bei der Insuffizienz ersten Grades ist ein Hinweis darauf, dass die molekularen Veränderungen den makroskopischen und damit den echokardiographisch diagnostizierbaren Veränderungen vorausgehen. Dies eröffnet neue Perspektiven in der Frühdiagnose einer Mitralklappeninsuffizienz und sollte im Rahmen zukünftiger Studien weiter erforscht werden

    Qualifica Digitalis AP 5 Analyse des Rechtsstatus

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    Welche Kompetenzen benötigt der deutsche Öffentliche Dienst, um den Herausforderungen der digitalen Transformation angemessen – und nach Möglichkeit sogar proaktiv – begegnen zu können? Dieser Fragestellung widmet sich das vom IT-Planungsrat finanzierte Projekt Qualifica Digitalis (QD), welches unter Federführung der Freien Hansestadt Bremen steht. Die drei zum Projektkonsortium verbundenen Forschungseinrichtungen, das Deutsche For-schungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV), das Fraunhofer-Institut für Offene Kommu-nikationssysteme (FOKUS) und das Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) analysieren die Veränderungen von Kompetenzanforderungen und Qualifikationsentwick-lungen, vergleichen sie mit dem Ist-Zustand und leiten daraus Qualifizierungsstrategien und Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der beruflichen Bildung (Aus-, vor allem aber Fort- und Weiterbildung) und der Personalentwicklung ab. Das Arbeitspaket (AP) 5 von QD analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Adaptions- und Weiterentwicklungs-fähigkeit des deutschen Öffentlichen Dienstes im Rahmen der Digitalisierung. Analysiert wurde das Dienstrecht der Beamt:innen und der (Tarif-)Beschäftigten (übergreifend: Bedienstete)

    Wirkungsevaluation von mathematikpropädeutischen Maßnahmen in den Wirtschaftswissenschaften

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    Im Rahmen des Qualitätspakts Lehre (QPL) wurden am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel seit 2013 verschiedene Maßnahmen zur Förderung mathematischer Kenntnisse von Studienanfängerinnen und -anfängern implementiert und durchgeführt. Dazu zählen u. a. mathematische Vorkurse, Brückenkurse, eine offene Lehrumgebung und Kurztests. Obwohl solche Maßnahmen mittlerweile vielfach zum Standardprogramm eines mathematikaffinen Studiengangs gehören, sind Wirkungsevaluationen kaum vorhanden. Im Rahmen des QPL-Teilprojekts „QPL-Maßnahmen im Bereich der Mathematik-Propädeutik – Ergebnisse und Perspektiven: Optimierung von Transfer und Nachhaltigkeit der Angebote im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften“ werden die konkreten Angebote am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel evaluiert. Mit Hilfe von Daten, welche in einem jährlich (jedes Wintersemester) stattfindenden Eingangstest und einem unregelmäßig durchgeführten Zwischentest erhoben wurden, war es uns möglich, eine kurz- und mittelfristige Wirkungsevaluation der Maßnahmen durchzuführen. Insgesamt können wir auf soziale, bildungsbiographische und pädagogisch-psychologische Variablen sowie Testergebnisse von bis zu 3.200 Studierenden (Eingangstest) und bis zu 1.200 Studierenden (Zwischentest) zurückgreifen. Dies erlaubt uns eine vollumfängliche und reliable Evaluation unserer Mathematik-propädeutischen Angebote

    Wirkungsevaluation von mathematikpropädeutischen Maßnahmen in den Wirtschaftswissenschaften

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    Im Rahmen des Qualitätspakts Lehre (QPL) wurden am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel seit 2013 verschiedene Maßnahmen zur Förderung mathematischer Kenntnisse von Studienanfängerinnen und -anfängern implementiert und durchgeführt. Dazu zählen u. a. mathematische Vorkurse, Brückenkurse, eine offene Lehrumgebung und Kurztests. Obwohl solche Maßnahmen mittlerweile vielfach zum Standardprogramm eines mathematikaffinen Studiengangs gehören, sind Wirkungsevaluationen kaum vorhanden. Im Rahmen des QPL-Teilprojekts „QPL-Maßnahmen im Bereich der Mathematik-Propädeutik – Ergebnisse und Perspektiven: Optimierung von Transfer und Nachhaltigkeit der Angebote im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften“ werden die konkreten Angebote am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel evaluiert. Mit Hilfe von Daten, welche in einem jährlich (jedes Wintersemester) stattfindenden Eingangstest und einem unregelmäßig durchgeführten Zwischentest erhoben wurden, war es uns möglich, eine kurz- und mittelfristige Wirkungsevaluation der Maßnahmen durchzuführen. Insgesamt können wir auf soziale, bildungsbiographische und pädagogisch-psychologische Variablen sowie Testergebnisse von bis zu 3.200 Studierenden (Eingangstest) und bis zu 1.200 Studierenden (Zwischentest) zurückgreifen. Dies erlaubt uns eine vollumfängliche und reliable Evaluation unserer Mathematik-propädeutischen Angebote

    Einfluss der digitalen Bildbearbeitung auf das Beurteilungsergebnis des International Caries Detection and Assessment System (ICDAS) in der studentischen Ausbildung

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    Einfluss der digitalen Bildbearbeitung auf das Beurteilungsergebnis des International Caries Detection and Assessment System (ICDAS) in der studentischen Ausbildung Problemstellung: Ein Hauptziel der zahnmedizinischen Ausbildung besteht in der Vermittlung profunder Fähigkeiten zur Kariesdetektion. Die visuelle Inspektion stellt nach wie vor das wichtigste Diagnoseinstrument in der täglichen Praxis dar. Das International Caries Detection and Assessment System (ICDAS) hat sich als valides und vielseitig nutzbares visuelles Diagnoseprotokoll erwiesen. Es ermöglicht eine Standardisierung des Diagnoseprozesses und ordnet den verschiedenen Erkrankungsstadien entsprechende Therapieempfehlungen zu. Für die didaktische Vermittlung der Methode erscheint die digital-visuelle Beurteilung fotografischer Zahnabbildungen als probates Mittel. Zielsetzung: Die vorliegende Studie zielte darauf ab, den Einsatz digital optimierter makrofotografischer Zahnabbildungen zur Heranführung Studierender an ICDAS zu evaluieren. Zwei verschiedene Techniken zur Erstellung aussagekräftiger Abbildungen wurden getestet. Zudem wurde untersucht, inwieweit die Oberflächenfeuchtigkeit der Zahnproben, Einfluss auf die spätere digital-visuelle Beurteilung hat. Die Untersuchungen erfolgten durch Studierende der Zahnheilkunde in unterschiedlichen Fachsemestern. Es wurde analysiert, ob der klinisch-diagnostische Erfahrungsstand der Probanden Auswirkungen auf Reproduzierbarkeit und diagnostische Güte hat. Material und Methode: Für die Studie standen insgesamt 60 Zähne zur Verfügung (5 Schneidezähne, 1 Eckzahn, 8 Prämolaren, 46 Molaren). Von den Patienten wurde eine schriftliche Einwilligung zur Verwendung der Zähne für Forschungszwecke eingeholt. Die Zähne wiesen alle Stadien der Zahnkaries (ICDAS Kariescode 0-6) auf. Nach einer gründlichen Reinigung wurden sie durch zwei approbierte Referenzuntersucher (A: langjährige Berufserfahrung; B: Ausbildungsassistent) begutachtet. Für jeden Zahn wurde ein ICDAS-Referenzwert definiert (Konsensdiagnose). Die Ablichtung der Zähne und Generierung der Bilddateien erfolgte nach einem standardisierten Schema, jeweils mit trockener und feuchter Zahnoberfläche: Foto konv (Einzelaufnahme, Fokussierung auf den Punkt MP, Blende f/22); Foto comp (digital zusammengefügte Aufnahme aus 10-15 Einzelbildern, Fokussierung auf mehrere Schärfe-Ebenen zwischen den Punkten HP und TP, Blende f/5,6). Die digitale Verknüpfung der Einzelbilder erfolgte mit der Bildbearbeitungssoftware Helicon Focus Version 5.3.3. Die Abbildungen wurden den Probanden aus Untersuchergruppe A (6. FS, keine klinische ICDAS-Erfahrung) und B (10. FS, bereits klinische ICDAS-Erfahrung erworben) digital zur Verfügung gestellt. Sie beurteilten die Aufnahmen zweimal im Abstand einer Woche. Beim zweiten Untersuchungsdurchgang kamen 2/3 der Abbildungen erneut zum Einsatz (randomisiert). Für die statistische Auswertung wurde das Programm MedCalc 12.4.0 verwendet. Zur Bestimmung der Untersucher-Reproduzierbarkeit wurden gewichtete Kappa-Koeffizienten berechnet. Sensitivität und Spezifität wurden auf D1- (Schmelz und Dentinkaries) und D3-Niveau (Dentinkaries) ermittelt. Die diagnostische Güte wurde durch Berechnung der Area under the (ROC-)curve (AUC) bestimmt. Als Referenzwert dienten die Konsensdiagnosen der Referenzuntersucher. Ergebnisse: Die Kappa-Werte für die Intra-Untersucher-Reproduzierbarkeit lagen für beide Gruppen im Bereich einer moderaten bis fast perfekten Übereinstimmung (κw=0,531-0,898). Bei der Inter-Untersucher-Reproduzierbarkeit wurden Werte von κw=0,432-0,730 dokumentiert (moderate bis substantielle Übereinstimmung). Es konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt werden (t-Test; p=0,231 bzw. p=0,969). Auf D1-Niveau lag die ermittelte Sensitivität bei 40-100%, die Spezifität bei 30-100%. Auf D3-Niveau wurde eine Sensitivität von 3-91% und Spezifität von 67100% dokumentiert. Die diagnostische Güte beider Gruppen war hoch (AUC Gruppe A: 0,809-0,933, Gruppe B: 0,801-0,961). Auf D1-Niveau erreichten Studierende mit klinischer ICDAS-Erfahrung (Gruppe B) bei der Bewertung von Abbildungen mit digital erweiterter Schärfentiefe (Foto comp), getrockneter Zahnoberfläche (Foto trocken), sowie der Parameterkombination (Foto comp/trocken) signifikant höhere AUC-Werte (nicht parametrischer Test; p=<0,001-0,004). Auf D3-Niveau unterschied sich die diagnostische Güte zwischen beiden Untersuchergruppen nicht signifikant. Diskussion und Schlussfolgerung: Fotografische Abbildungen sind prinzipiell gut zur Heranführung Studierender an die visuelle Kariesdiagnostik geeignet. Der ICDAS Kariescode konnte von allen Studierenden, unabhängig ihrer klinisch-diagnostischen Erfahrung, bei der digital-visuellen Bewertung von Zahnabbildungen eingesetzt werden. Erfahrenere Studierende profitierten insbesondere bei der Detektion von Schmelzkaries von Abbildungen mit digital erhöhter Schärfentiefe und getrockneter Zahnoberfläche. Hochqualitative Abbildungen sind daher zur ergänzenden Anwendung v.a. in höheren Semestern bzw. postgradualen Weiterbildungen durchaus empfehlenswert
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