9 research outputs found
Geschlechtsspezifische Entgeltdifferenzierungen: Integration oder Differenzierung der Geschlechter in der Lohnstruktur?
"Sowohl geschlechtsspezifische Differenzierungen als auch Lohndifferenzierungen sind zentrale Bereiche sozialer Ungleichheit. Die amerikanische Soziologin Joan Acker (1989) argumentiert, daß weder Prozesse sozialer Ungleichheit noch Prozesse geschlechtsspezifischer Differenzierungen verstanden werden können, ohne den Prozeß der Lohndetermination und der Verteilung von Einkommenszuwächsen zu begreifen. Trotz nach wie vor eklatanter struktureller Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern zeichnen sich tendenziell Annäherungen der durchschnittlichen Einkommen ab. Allerdings werden bei einer näheren Analyse recht widersprüchliche Trends erkennbar. Insbesondere bei den Angestellten wird ein unverkennbarer Anstieg des Eingruppierungsniveaus deutlich. Hinsichtlich der Angleichung der Einkommensrelationen ist der Tatbestand besorgniserregend, daß der seit den fünfziger Jahren kontinuierliche tendenzielle Anstieg der Relationen der Frauen- zu den Männereinkommen abbricht bzw. sich umkehrt und der relative Einkommensabstand erneut wächst, eine Tendenz, die auch in vielen anderen Ländern sichtbar wird. Was ist in Zukunft von den geschlechtsspezifischen und den gesellschaftlichen Einkommensdifferenzierungen zu erwarten? In den Industriestaaten können Entwicklungen zu einer stärkeren Einkommensdifferenzierung beobachtet werden. Zeichnet sich eine zunehmende Lohndifferenzierung und eine stärkere soziale Ungleichheit in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschlands ab, wie dies z.B. für die USA zutrifft? Muß mit einer noch stärkeren Polarisierung der Einkommen im Zusammenhang mit industriellen und beschäftigungsstrukturellen Veränderungen auf der Basis der Globalisierung der Weltwirtschaft gerechnet werden, und welche sozialstrukturellen Auswirkungen hat dies? " (Autorenreferat
Tarifpolitik und Lohnbildung in Deutschland am Beispiel ausgewählter Wirtschaftszweige
"Die Tarifpolitik ist integrierter Bestandteil eines ausdifferenzierten Systems sozial- und
gesellschaftspolitischer Regulierung. Die beiden zentralen sozialpolitischen
Regulierungsformen bzw. -instrumente - Gesetz und Tarifvertrag - sind in ihrem
Anwendungs- bzw. Zuständigkeitsbereich nicht scharf voneinander getrennt. In vielen
Fällen sind tarifliche Regelungen die historischen Vorreiter für verallgemeinernde
gesetzliche Regelungen gewesen. Umgekehrt wurden zahlreiche gesetzliche Regelungen
tarifpolitisch aufgestockt. Heute läßt sich im großen und ganzen folgende Aufteilung
beobachten: (1) Die Bereiche der sozialen Sicherung (Krankheit, Rente/ Invalidität,
Arbeitslosigkeit) sind überwiegend gesetzlich geregelt. Hier gibt es nur in wenigen Fällen
eine tarifliche Verbesserung der gesetzlichen Leistungen. (2) Im Bereich des
Arbeitsverhältnisses und der Arbeitsbedingungen werden durch Gesetz zahlreiche
Mindeststandards festgelegt (z.B. für Kündigungsfristen, Arbeitszeiten, Urlaub sowie den
Arbeits- und Gesundheitsschutz). In nahezu allen Bereichen dieser Vorschriften bestehen
jedoch tarifliche Regelungen, die die gesetzlichen Mindestregelungen z.T. erheblich
verbessern. (3) Die unmittelbaren Arbeits- und Einkommensbedingungen (z.B. Lohn und
Gehalt) werden fast ausschließlich tarifvertraglich festgelegt." (Textauszug
Transnational company industrial relations: The role of European works councils and the implications for international human resource management
The general study of institutional arrangements that are designed to impact on managerial prerogatives is typically cast in the genre of forms of industrial democracy. While the last few decades have seen a decline in interest in this area of study, developments in the European Union have enabled an ongoing dialogue specifically on the topic of consultation. Although consultation is generally seen by scholars as a modest form of industrial democracy, formal European Directives have provided the opportunity to assess the representative strength or otherwise of initiatives such as European Works Councils that are explicitly designed to address social policy and inequality in the workplace. Drawing on 41 case studies, we examine the determinants of European Works Councils morphology, activities undertaken and general outcomes. We note that it is important to presumptively inquire as to what is being theorized rather than simply take the implicit position that European Works Councils are the prime institution of influence. This leads us to establish the primacy of management and in particular, the vector of management decision-making as the primary independent variable that predicts much about the operation and robustness of European Works Councils. Accordingly, we find that strong centralized management, rather than the usual suspects of differing national industrial relations systems and cultural differences, typically account for much of what we understand in terms of the role that European Works Councils play