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Benigne perivaginale Raumforderungen: Ătiologie, Diagnostik und therapeutisches Management
Einleitung:
Benigne perivaginale Raumforderungen (PVRF) sind relativ selten. Treten sie auf, stellen sie in vielen FĂ€llen eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. VielfĂ€ltige, sich oftmals ĂŒberlappende Symptome, sowie ein mangelndes Bewusstsein fĂŒr diese seltenen EntitĂ€ten tragen maĂgeblich dazu bei. Eine inkorrekte oder verspĂ€tete Diagnose kann mit Inkontinenz, Schmerzen, Rezidiven und weiteren Komplikationen einhergehen und den Leidensweg fĂŒr die betroffenen Patientinnen unnötig verlĂ€ngern. In seltenen FĂ€llen kann es zu einer malignen Transformation kommen. Ziel dieser Studie ist es, ein Bewusstsein fĂŒr diese EntitĂ€ten zu schaffen sowie eine akkurate Diagnostik und Versorgung aufzuzeigen.
Material und Methoden:
Aus den OP-BĂŒchern der UniversitĂ€tsfrauenklinik TĂŒbingen wurden ĂŒber einen Zeitraum von fĂŒnf Jahren die Art und die Anzahl der durchgefĂŒhrten urogynĂ€kologischen Eingriffe im Allgemeinen, sowie die aufgrund einer benignen PVRF erfolgten Eingriffe im Speziellen erhoben. Aus den Krankenunterlagen wurden Diagnostik, Therapie, Histologie und postoperatives Management zusammengefasst und analysiert. Vaginale Endometriosemanifestationen fanden keine BerĂŒcksichtigung.
Ergebnisse:
Im Zeitraum 2011-2015 wurden an unserer Klinik insgesamt 4157 Frauen einer urogynĂ€kologischen Operation unterzogen, 65 (1,6 %) davon aufgrund benigner PVRF. Die verschiedenen EntitĂ€ten variierten erheblich in ihrer GröĂe, Konfiguration und KomplexitĂ€t. Die gröĂte PVRF betrug 10 cm. PVRF traten einzeln oder multipel auf. Sie waren asymptomatisch (21,2 %) oder gingen mit einem breiten Spektrum an Symptomen einher (78,8 %). Anamnese, klinische Untersuchung, Becken-boden-Sonographie, Urethrozystoskopie und MRT waren fĂŒr die Diagnostik entscheidend. In allen 65 FĂ€llen wurde die PVRF exzidiert. In einem weiteren Fall bildete sich ein Urethradivertikel vollstĂ€ndig unter konservativer Therapie zurĂŒck.
Fazit:
Anamnese, klinische Untersuchung, Beckenboden-Sonographie, Urethrozystoskopie und MRT sind essentiell fĂŒr die Diagnostik benigner PVRF. Im Falle einer Infektion sollte grundsĂ€tzlich zunĂ€chst eine konservative Therapie erfolgen. Eine komplette Exzision ist bei einem chirurgischen Vorgehen die Therapiemethode der Wahl. Das Bewusstsein fĂŒr und die Vertrautheit mit den verschiedenen EntitĂ€ten ist von herausragender Bedeutung fĂŒr eine korrekte Diagnose und Versorgung. Als SekundĂ€rpathologie muss auf Divertikelsteine sowie auf eine maligne Entartung geachtet werden