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    Alleinerziehende Mütter im Bereich des SGB II: eine Synopse empirischer Befunde aus der IAB-Forschung

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    Alleinerziehende - mehrheitlich handelt es sich um Mütter - sind eine wichtige Zielgruppe in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Eltern, die den Lebensunterhalt der Familie und die Versorgung der Kinder allein schultern müssen, können oft nur in begrenztem Umfang erwerbstätig sein und geraten oftmals in eine prekäre materielle Lage. Dies kommt in einer hohen SGB-II-Hilfequote von Ein-Eltern-Familien zum Ausdruck, die knapp das Vierfache des Durchschnitts aller Haushalte beträgt. Auf der Grundlage von aktuellen Studien untersucht der vorliegende Forschungsbericht die Erwerbs- und Lebenssituation von alleinerziehenden Müttern, insbesondere von Bezieherinnen von Arbeitslosengeld II. Im Kontext des Grundsicherungssys-tems sind vor allem der Umfang der Erwerbstätigkeit, die Erwerbsmotivation und die Faktoren von Interesse, die eine Erwerbsaufnahme und die Beendigung des Grundsicherungsbezugs verzögern oder beschleunigen. Insgesamt ist eine hohe Erwerbsorientierung von Alleinerziehenden festzustellen. Im Bereich des SGB II nehmen diese Mütter häufiger eine Beschäftigung auf und suchen auch häufiger nach Arbeit als solche mit einem Partner im Haushalt. Eine Erwerbstätigkeit ist ein fester Bestandteil ihres Lebensentwurfs. Die Erwerbsziele können jedoch vor dem Hintergrund von strukturellen Einschränkungen wie einer oft unzureichenden Infrastruktur für die Kinderbetreuung und einer begrenzten Arbeitsnachfrage als auch einer oftmals noch erforderlichen Konsolidierung der privaten Lebensverhältnisse nicht immer im gewünschten Umfang realisiert werden. Bei den ausgeübten Beschäftigungsformen handelt es sich am häufigsten um Minijobs. Diese tragen eher selten - bei alleinerziehenden noch weniger als bei gemeinsam erziehenden Müttern - dazu bei, den Leistungsbezug zu beenden. Neben formaler Qualifikation und Berufserfahrung beeinflussen die Anzahl und auch das Alter der Kinder maßgeblich die Erwerbschancen. Ein bedarfsgerechtes Kinderbetreuungsangebot, bedarfsgerechte Unterstützung der Arbeitsmarktintegration wie auch eine familienkompatible Arbeitswelt sind wesentliche Voraussetzungen für die Aufnahme einer Beschäftigung, für die Ausweitung der Arbeitszeit, wie auch für die Teilnahme an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik.From a social policy perspective, single parents - for the most part single mothers - are an important target group. Being solely in charge of both providing for the family´s livelihood as well as parental care, the extent to which they can be gainfully employed is often restricted. Their financial situation is often precarious, which is reflected by a four times higher welfare benefit rate of single parent households compared to average households. Based on recent research, the report at hand examines employment and living conditions of single mothers, in particular of recipients of unemployment benefit II (Arbeitslosengeld II). Focusing on this group of single mothers receiving basic income support for needy jobseekers, their labor market participation, work motivation as well as factors associated with the duration of benefit receipt is of paramount interest. Overall results indicate a high labor market orientation of single mothers. Compared to partnered mothers dependent on welfare, single mothers more frequently seek for a job and take up employment. Being employed is an essential aspect of their personal conception of life. Due to various factors though, like a shortage of childcare services, limited demand for labor, or a need to stabilize the family´s living conditions, occupational aspirations often cannot be realized. Single mothers most frequently take up marginal jobs, which rarely - even less so compared to partnered mothers - enable them to exit welfare. Besides occupational qualification and expe-rience, the number and age of children significantly impact employment prospects. Adequate childcare services, support of labor market integration as well as family-compatible working conditions are important prerequisites for taking up work, in-creasing working hours as well as participating in active labor market programs

    Geld und Karriere: Egalitätsnormen und biographische Synchronisation bei karriereorientierten Paaren

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    "Die Forschung zu Paaren bestimmt Ungleichheit zwischen den Partnern vielfach über das Vorhandensein und Maß individueller Verfügbarkeit monetärer und materieller Ressourcen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die (Nicht-)Verfügung der Partner über je eigenes Geld Aufschluss über bestehende Macht- und Ungleichheitsverhältnisse innerhalb der Partnerschaft gibt. Möchte die Ungleichheitsforschung nicht einem 'Strukturnaturalismus' verfallen, so muss sie in Rechnung stellen, dass Ungleichheiten als wahrgenommene und wahrnehmbare Tatbestände immer auf gesellschaftlich wirksamen, für-wahr-genommenen Bedeutungszuschreibungen beruhen, 'Ungleichheit' auf folgenreichen Konstruktionsprozessen von Bewertungen und Wertigkeiten beruht. Das Teilprojekt B6 des SFB 536 erforscht in einer qualitativen Panelstudie anhand paarbiographischer Fallstudien Zusammenhänge von Geld, Macht und Ungleichheit in karriereorientierten Paaren. Unsere Befunde zeigen, dass gleiches oder höheres Einkommen sich keinesfalls von selbst in größere (beziehungsinterne) Macht und Einflusschancen ausmünzt - denn Geld (und materielle Güter) nehmen im Kontext von Paarbeziehungen immer eine auch eigensinnige symbolische Bedeutung an und fungieren infolge interaktiver Aushandlungsprozesse als subjektiviertes 'Beziehungsgeld'. Daher lässt sich die Verteilung von Macht und Einflusschancen in der und durch die Beziehung als Folge ungleichheitsproduzierender interaktiver Praktiken der Bedeutungszuschreibung von Geld, Liebe, lebenslaufrelevanten Ereignissen sowie sozialer und institutioneller Rahmenbedingungen verstehen. Die Entstehung solcher relationaler Formen sozialer Ungleichheit innerhalb von Paarbeziehungen wirkt sich, als 'Paareffekt' und vermittelt über individuelle Karriereentscheidungen und -verläufe, auf die gesellschaftliche Ungleichheitsstruktur aus. Erst in und durch die lebensweltlichen Arrangements der Paarbeziehungen mit ihrer jeweiligen lebensphasenspezifischen Ordnung von (Lebens-)Zeit und (Beziehungs-)Geld werden ungleichheitsrelevante Handlungsoptionen und -grenzen für die Individuen-in-Paaren erfahrbar und subjektiv- bzw. paarbiographisch bedeutsam gemacht. Aus individualisierungstheoretischer Sicht ergibt sich so die zunächst paradox erscheinende Folgerung, dass nicht der Einzelne, sondern die unterschiedlichen Formen von Paarbeziehungen in ihren lebensweltlichen Bezügen zu einem zentralen Selektionsmechanismus für Passungsverhältnisse zwischen subjektivierten Lebenswelten und karriererelevanten institutionellen (Zeit-)Regimes werden." (Autorenreferat

    Das moderne Geschlechterdispositiv und die Transformation von Machtbeziehungen bei Paaren

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    "Entlang etablierter Emanzipationsdiskurse und mit der Institutionalisierung von 'Gender Mainstreaming' scheint sich mittlerweile die Verwirklichung von (mehr) Geschlechteregalität zur gesellschaftlich anerkannten Querschnittaufgabe entwickelt zu haben und so die Ablösung der für die Moderne vorherrschenden Geschlechterordnung zu markieren. Dem gegenüber behauptet der zeitdiagnostisch-empirische Blick vielfach ein Fortbestehen oder gar Wiederaufleben ungleicher Praxis zwischen den Geschlechtern vor allem auch in den privaten Lebensverhältnissen. In Anlehnung an Michel Foucault entfaltet der Vortrag das moderne Geschlechterdispositiv als ein - auf eine historisch spezifische Situation rekurrierendes - 'formierendes Netz mit machtstrategischer Funktion' und zeigt, wie der behauptete Widerspruch zwischen geschlechterpolitischen Vorgaben und den alltagspraktischen Machtdynamiken von Paaren theoretisch gefasst und empirisch gedeutet werden kann. Dabei bilden Dispositive Möglichkeitsräume für diskursiv vermitteltes, 'für wahr genommenes' Wissen und konstituieren (überindividuelle) Handlungs-/ Interaktionsmuster, die in ihren symbolischen und materialen Objektivierungen jene Praxisfelder als 'Machtformationen' strukturieren, die wiederum von Diskursen bzw. den vorherrschenden Wissensordnungen adressiert werden. Diese analytische Verbindung von (Macht-)Wissen und Praxis verweist hinsichtlich der Akteure auf diskursiv formierte Subjektpositionierungen sowie deren korrespondierende Subjektivierungsweisen als (institutionalisierte) Praktiken der 'Selbst'-Deutung und Präsentation. Somit ist zu diskutieren, inwieweit Machtdifferenzen und Ungleichheiten in gegenwärtigen Paarbeziehungen als eine Kontinuierung der 'klassisch-modernen' Geschlechterordnung zu begreifen sind. Oder ob sich in dem eingangs skizzierten Widerspruch nicht vielmehr ein Wandel des Geschlechterdispositivs andeutet, in dem durch reflexiv-moderne Technologien des Selbst, der Selbstführung von vergeschlechtlichten Subjekten eine Transformation der Machtbeziehungen zwischen Männern und Frauen im Privaten vorangetrieben wird, die mit anders konturierter, aber keineswegs mit 'weniger' Geschlechterungleichheit einhergehen wird." (Autorenreferat

    Biopolitik und Technologien des Selbst: zur Subjektivierung von Macht und Herrschaft

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    "Während Foucaults biopolitischer Blick auf das moderne Subjekt in seiner 'Mikrophysik der Macht' zunächst noch von der institutionellen Disziplinierung der Individuen spricht und sein Konzept der Disziplinargesellschaft schließlich unter dem Schlagwort 'Gouvernementalität' herrschafts- und machttheoretisch entlang des Zusammenhangs von Fremd- und Selbstführung erweitert, erscheint das 'Macht-/ Herrschaftsverhältnis' zwischen Individuum und Institution im Kontext der Theorie reflexiver Modernisierung ambivalenter. Den Übergang von der ersten in eine zweite Moderne markieren bekanntlich Individualisierungsschübe in den verschiedenen Lebensbereichen, die mit einer Umordnung oder Auflösung einfach-moderner institutioneller Grenzziehungen (z.B. zwischen öffentlich und privat) und damit verbundener Ungleichheitsordnungen (z.B. entlang Arbeit, Alter, Geschlecht) einhergehen. Die entsprechende macht-/ herrschaftstheoretische Zeitdiagnose behauptet die Entwicklung einer paradoxen Struktur von Herrschaft in der zweiten Moderne, verstanden sowohl als 'Totalisierung' systemischer Handlungszwänge wie auch als 'Autonomisierung' von Subjekten hinsichtlich der Wahrnehmung vermehrter lebensweltlicher Handlungsoptionen. Der Vortrag diskutiert vor diesem Hintergrund, wie diese 'paradoxe Struktur' weder als einfacher Gegensatz zwischen Herrschaft und Freiheit noch als dialektisches Verhältnis von Totalisierung und Autonomisierung, sondern als reflexive Form einer Subjektivierung von Macht und Herrschaft zu fassen ist. Die zunehmend institutionell entsicherten, uneindeutig werdenden Selbsttechnologien ebnen den Weg vom modernen Disziplinarsubjekt, welches noch als Effekt der Institution erscheint, hin zur Erzeugung 'eigenverantwortlicher' Subjektivitäten. Diese sollen sich - so die Herrschaftsvorgabe - als individualisierte Individuen (und auch Organisationen) in ihrer nunmehr 'freigesetzten, riskanten Lebensgestaltung' umso deutlicher ihren je eigenen Handlungsoptionen und -zwängen unterliegend begreifen." (Autorenreferat

    Armutsdynamik und Arbeitsmarkt: Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit bei Erwerbsfähigen ; Kurzzusammenfassung wichtiger Ergebnisse aus den Erhebungswellen 1 und 2

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    "Der vorliegende Forschungsbericht präsentiert Befunde aus den ersten beiden Wellen der qualitativen Panelstudie "Armutsdynamik und Arbeitsmarkt". Neben einigen grundlegenden Informationen zum Untersuchungsdesign der Studie umfasst der Bericht Ergebnisse zu folgenden Themenbereichen: biographische Bedeutung des SGB-II-Hilfebezuges, Wahrnehmung und Erfahrung der Hilfegewährung, materielle Versorgungslage von Hilfebedürftigen, Entwicklung des Arbeitsvermögens im Leistungsbezug, Entstehung und Verlauf prekarisierter Erwerbsbiographien. Die im bisherigen Untersuchungszeitraum vorliegenden Fallbeobachtungen verweisen insgesamt darauf, dass sich das Leben im Hilfebezug bei einem Großteil der Befragten in Bewegung befindet, eine hohe Varianz aufweist und von Mobilität und Flexibilität geprägt ist. Die vielfältigen, auch eigeninitiativ ergriffenen Aktivitäten der Hilfebezieher widersprechen deutlich dem bisweilen in der Öffentlichkeit präsenten Bild des passivierten Transferleistungsempfängers, der es als erstrebenswert empfindet, ein Leben im Hilfebezug zu führen. Es zeigt sich vielmehr, dass das Erreichen erwerbsbiographischer Stabilität ein Hauptziel der Befragten darstellt. Selbst dort, wo nicht bereits eine resignative oder fatalistische Grundstimmung Platz gegriffen hat, liefen jedoch die auf nachhaltige Erwerbsintegration gerichteten Aktivitäten zumeist ins Leere, wenngleich durch prekäre Formen der Beschäftigung durchaus kurzfristige Verbesserungen erzielt werden konnten." (Autorenreferat)"This research report provides empirical findings based on the first two of four waves of the qualitative panel study "Poverty dynamics and the labour market". In addition to basic information about the methodological design the report presents findings concerning the following issues: biographical implications of receiving unemployment benefits according to German Social Security Code II (which in combination with work-related activation is at the core of the welfare reform of 2005, known as "Hartz IV"), perceptions and experiences of welfare recipients, their living conditions and development of employability as well as the formation and progression of precarious employment biographies. Those findings show that everyday life of our interviewees is characterized by an unexpectedly high degree of mobility and flexibility. The various activities of the interviewees, in part initiated by themselves, contradict the partially still prevailing public perception of recipients of unemployment benefits as objects to welfarization. Rather the findings show that achieving a sustainable integration into the labour force is one of the main objectives of their biographical orientations. However, the activities of the individuals aimed at achieving a non-precarious work-situation failed more often than not, if not a resignated or fatalistic perspective had already emerged in the first place. Nevertheless, precarious forms of employment were able to provide short-term improvements." (author's abstract

    Reform der Arbeitsverwaltung: Im Schatten der Aufmerksamkeit - die Arbeitsvermittler

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    Die Hartz-Reformen räumen der Beratung und Betreuung von Arbeitslosen und erwerbsfähigen Hilfebedürftigen größeres Gewicht ein als früher. Hierfür erhalten die Arbeitsvermittler Handlungsspielräume im Umgang mit den 'Kunden'. Zugleich soll das der Kundendifferenzierung dienende 'Profiling' dem Prinzip, Gleiches gleich zu behandeln, Geltung verschaffen sowie Qualität und Leistung der Mitarbeiter erhöhen. Interviews mit Arbeitsvermittlern zur Praxis der Reform zeigen, dass sich diese in einem Dilemma sehen: Die Erfordernisse einer einzelfallbezogenen Beratungsleistung sind mit Vorgaben einer an formalen Kriterien ausgerichteten Klassifizierung der Kunden in Einklang zu bringen. Dieses Problem lösen die Arbeitsvermittler vielfach durch Formen einer 'Alltagspädagogik'. Sie knüpft primär an eigene Lebenserfahrungen und alltägliche Deutungsmuster an. Die bereits vorhandenen einzelfallbezogenen Deutungs- und Handlungskompetenzen der Mitarbeiter könnten durch Fortbildungsangebote weiter professionalisiert werden

    "Die wollen ja ein bestimmtes Bild vermitteln.": Zur Neupositionierung von Hilfeempfängern im aktivierenden Sozialstaat

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    "Der Sozialstaat des 21. Jahrhunderts setzt verstärkt auf die Inpflichtnahme seiner Bürger durch Aktivierung und Forderung nach Eigenverantwortlichkeit. Dies bedeutet eine sowohl institutionelle als auch soziale Neupositionierung insbesondere des hilfebedürftig gewordenen Bürgers innerhalb der Gesellschaft und ihres Sozialstaatsregimes. Am Beispiel der deutschen Sozial- und Arbeitsmarktreformen ('Hartz IV') wird gezeigt, dass diese Neupositionierung mit einer in theoretischen wie öffentlichen Debatten vollzogenen Reinterpretation sozialer Risiken wie Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit einhergeht und mit der sozialen Typisierung von Arbeits- bzw. Erwerbslosen entlang des Deutungsmusters des 'faulen Arbeitslosen' verbunden ist. Diese Typisierung findet auch Eingang in die Selbstbeschreibungen und Wirklichkeitskonstruktionen von Hilfeempfängern, die so unwillentlich zu Ko-Konstrukteuren einer mit Exklusionsrisiken verbundenen sozialen Ungleichheitsordnung im aktivierenden Sozialstaat werden." (Autorenreferat)"The twenty-first century welfare state seeks to make its citizens to take on responsibility for social risks such as unemployment and overcoming neediness. This includes to reposition the unemployed and the welfare recipients within the institutional and social framework. In reference to the example of the German welfare reforms known as 'Hartz IV', it can be shown that the respective repositioning progresses along with theoretical and public debates fostering the concept of the 'lazy unemployed'. This has ramifications for the self-descriptions and concepts of reality of welfare recipients, who by this unwillingly become co-constructors of the activating welfare-states' order of social inequalities, which actually promotes risks of social exclusion." (author's abstract

    Aktivierung zur Arbeit? Zum Gegenstandsbezug qualitativer Forschungsansätze in der Arbeitslosenforschung in Zeiten des SGB II

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    Wie können Wirkungen der durch die Reform des SGB II geprägten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik auf die Individuen untersucht werden? Der Beitrag stellt die Methode der qualitativen Paneluntersuchung vor. Vorzug dieser Methode ist, dass die subjektiven Relevanzhorizonte der Betroffenen, ihre daran orientierten Handlungslogiken und deren Reinterpretation und somit entsprechende Neu- und Umorientierungen im Verlauf des Hilfebezugs analysiert werden können. Insbesondere durch Fallvergleiche kann die Relevanz biographischer und sozialer Kontexte für ein Leben im Hilfebezug verdeutlicht und die unterschiedlichen Wirkungsweisen institutioneller Praktiken von Arbeitslosengeld II-Trägern auf die Erwerbsorientierung der Betroffenen beschrieben werden. Der Beitrag diskutiert dies auch unter Berücksichtigung der heterogenen Zusammensetzung der Hilfeempfänger im SGB II und verweist mit zwei Falldarstellungen auf unterschiedliche Wege zur Überwindung des Hilfebezugs.How can effects of labour market- and social politics, which are shaped by new regulations for long term unemployed through the German Social Code Book II (SGB II), on the individual be investigated? The paper introduces qualitative panel methods for this purpose. Thereby, the subjective frames of relevance for those who are affected by these provisions - i.e. long term unemployed persons - can be taken into special consideration. Furthermore, the rationale behind their actions as well as their reinterpretations and with that new and different orientations over the period of their dependency on the welfare system can be considered. The impact of biographic as well as social contexts can be illustrated very well by comparing different cases. This also helps to understand better how institutional actions of welfare service providers influence the orientation of their clients towards employment. These issues are discussed taking into consideration the heterogeneous composition of the group of people who rely on the provisions of the SGB II. Two case descriptions show different ways to overcome the dependency on unemployment benefits

    Neue Daten für die Sozialstaatsforschung : zur Konzeption der IAB-Panelerhebung "Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung"

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    "Der Bericht resümiert die konzeptionellen und methodischen Vorarbeiten zur neuen Panelerhebung 'Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung', die im Dezember 2006 erstmals ins Feld ging. Deren haushaltsbasierte Daten sollen dazu beitragen, eine wichtige Lücke im Bereich der Armuts- und Arbeitsmarktforschung zu schließen und wesentliche Befunde für die Wirkungsforschung zum SGB II zu liefern. Die Darstellung umfasst die konzeptionellen Vorüberlegungen bis hin zum modularen Aufbau des Erhebungsinstruments sowie eine Begründung der gegenüber früheren Ansätzen innovativen Stichprobengestaltung und deren Umsetzung in ein Forschungsdesign. Darüber hinaus wird ein mit dieser Panelerhebung verbundenes qualitatives Begleitprojekt vorgestellt, zu dessen Aufgaben die Feldexploration, die Entwicklung neuer Befragungsinstrumente und die Vertiefung statistischer Befunde gehören." (Autorenreferat, IAB-Doku) Inhaltsverzeichnis: Juliane Achatz, Andreas Hirseland, Markus Promberger: Rahmenkonzept für das IAB-Panel "Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung (11-32); Rainer Schnell: Alternative Verfahren zur Stichprobengewinnung für ein Haushaltspanelsurvey mit Schwerpunkt im Niedrigeinkommens- und Transferleistungsbezug (33-59); Helmut Rudolph, Mark Trappmann: Design und Stichprobe des Panels "Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung" (PASS) (60-101); Andreas Hirseland, Markus Promberger, Ulrich Wenzel: Armutsdynamik und Arbeitsmarkt: Qualitative Beobachtungen und Befragungen im Feld von Arbeitsmarkt und sozialer Sicherung (102-130).IAB-Haushaltspanel - Konzeption, empirische Sozialforschung, Erhebungsmethode, Stichprobe, soziale Sicherheit, Arbeitsmarktchancen, Niedrigeinkommen, Transferleistung

    Lebenssituation und Soziale Sicherung 2005 (LSS 2005) : IAB-Querschnittsbefragung SGB II. Handbuch-Version 1.0.0

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    "Der Datenreport dokumentiert die IAB Querschnittsbefragung 'Lebenssituation und Soziale Sicherung 2005', die aus zwei Samples besteht (LSS 2005-I und LSS 2005-II)1. Er stellt damit eine Dokumentation des IAB Projekts 'Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe mit Einführung des SGB II: Übergangsmuster, Strukturen und Folgen für die Betroffenen' dar. Auf Grund der Datenlage zum Ziehungszeitpunkt (Januar 2005) - noch nicht abgeschlossene Anbindung der Systeme der sog. optierenden Kommunen an das Datennetzwerk der BA - hat das IAB zwei Erhebungen durchgeführt: LSS 2005-I mit den Daten der Arbeitsgemeinschaften und zu einem etwas späteren Zeitpunkt LSS 2005-II mit den Daten der Kunden der optierenden Kommunen. Beide sind hier in diesem Datenreport dargestellt. Über die Querschnittsbefragung hinaus beinhaltet die Erhebung einen retrospektiven Längsschnitt, welcher in dieser Dokumentation nicht enthalten ist, da er momentan noch aufbereitet wird. Da die Zielgruppe der LSS 2005 die hilfebedürftige Erwerbsfähige im Alter von 15 bis unter 65 Jahren sind, befinden sich in der Grundgesamtheit der Untersuchung auch Minderjährige. Für diese gesondert zu behandelnde Zielgruppe wurde der Fragebogen modifiziert, sowie durch einen Eltern-Fragebogen ergänzt. In Bezug auf die Minderjährigen beschränkt sich der vorliegende Datenreport in seiner Dokumentation auf die in Hauptstudie und modifizierter Variante übereinstimmenden Merkmale. Die Ergebnisse des Eltern-Fragebogens sind nicht enthalten. Der Report ist wie folgt gegliedert: Inhaltliche und methodische Hintergründe der Studie; Abbildung der theoretischen Grundgesamtheit in den Befragungsdaten; Erstellung des Scientific Use Files aus der LSS 2005; Datenaufbereitung: Bereinigungen, Filter und fehlende Werte; Variablenbeschreibung und -verteilung; Anhang." (Autorenreferat, IAB-Doku) Additional Information Hier finden Sie die dazugehörenden Auszählungen.IAB-Querschnittsbefragung, Sozialgesetzbuch II, Datengewinnung, Datenaufbereitung, Datenzugang, Arbeitslosengeld II, Hilfebedürftige
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