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    Abridged Version

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    Rationale

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    In der vorliegenden Arbeit sollen der Stand der Entwicklungen und der Nutzung sowie aktueller Trends im Bereich der Gesundheits-Apps dargelegt werden, wobei insbesondere vielversprechende Ansätze in der Prävention, Diagnostik/Therapie und Gesundheitsversorgung im Fokus stehen, wie beispielsweise die Versorgung chronisch kranker Patienten und älterer Menschen sowie der ländlichen Bevölkerung. Weitere Themenbereiche, auf die näher eingegangen werden soll, sind die Identifizierung von Risiken der Verwendung von Gesundheits-Apps, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Datensicherheit, aber auch die Aufarbeitung von praktischen und regulatorischen Hürden für den Einsatz sinnvoller Anwendungen und Aufzeigen von Regelungsbedarfen. Zudem soll eine Übersicht über die ethischen Implikationen von Gesundheits-Apps und deren Anwendung in verschiedenen Kontexten gegeben werden. Um auf die Bedürfnisse einzelner Stakeholder, von Patientinnen und Patienten über professionelle Anwender bis hin zu Herstellern von Apps für den Bereich Gesundheit besser eingehen zu können, wird zusätzlich auf die mögliche Gestaltung notwendiger Hilfestellungen für jede der vorgenannten Gruppen eingegangen. Abschließend werden Handlungsfelder zur Beseitigung der identifizierten Hürden, die sowohl technischer als auch rechtlicher oder ethischer Natur sein können mit dem Ziel benannt, mögliche Risiken für alle Beteiligten zu minimieren und Möglichkeiten zur Förderung sinnvoller Anwendungen aufzuzeigen.The presented work is meant to provide insights into current developments and trends with respect to the use of mobile health apps. A special emphasis shall be placed on the areas of prevention, diagnostics and therapy as well as healthcare in general, for example regarding the care for patients with chronic conditions, elderly people or rural populations. Other important areas of interest are the identification of risks that may arise from using health apps, especially in the context of data protection and data security. An appraisal of the practical as well as regulatory hurdles one may encounter when using health related apps in various use cases is given along with a description of points where adaptations to existing regulations might be advised. In addition, the ethical implications of using health related apps in various contexts are outlined. In order to better respond to the needs of individual stakeholders, i.e. patients as well as medical professionals and developers of health apps, an outline of possible ways to support each of these groups is provided. Finally, the closing summary chapter describes important areas where action may be advised to be able to eliminate the identified hurdles, which may be technical in nature, but may also be due to legal or ethical concerns. This aims at minimizing potential risks for all those who are dealing with health related apps, but may also serve to provide insights into how relevant uses of mobile technologies in health contexts can be promoted

    Chapter 13 – Orientation for Users of Health Apps

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    Eine Orientierung für Nutzerinnen und Nutzer ist nicht nur aufgrund der unübersichtlichen Marktsituation und der Marktdynamik vonnöten. Eine umfassende und aktuelle Überprüfung sämtlicher Gesundheits-Apps durch offizielle Stellen ist nicht realistisch. Zur Beurteilung und Einschätzung der Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Apps gibt es variantenreiche Modelle mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Methoden und Kennzeichnungen (Siegel, Kodizes, Zertifizierung), deren Ergebnisse Nutzerinnen und Nutzern eine Orientierungshilfe bieten sollen. Eine allumfassende, grenzübergreifende und praktikable Lösung gibt es bisher nicht. Es ist zu erwarten, dass auch in Zukunft mehrere Ansätze nötig sein werden, um den unterschiedlichen Anforderungen, die sich aus Einsatzart und -ort ergeben, gerecht zu werden. Zur Abhilfe wird die Förderung bzw. der Ausbau bestehender und die Implementierung neuer vertrauensbildender Maßnahmen empfohlen. Zunächst wäre ein Prozess aufzusetzen, der einen Konsens über Qualität und Vertrauenswürdigkeit unter allen Beteiligten erwirkt. Dieser soll die Basis für die Umsetzung von Maßnahmen bilden, die den transparenten Umgang mit Informationen zu Apps ebenso wie Prüfverfahren befördern und alle Beteiligten dazu befähigen, ihre jeweiligen Aufgaben im Kontext von Qualität und Vertrauenswürdigkeit verantwortungsbewusst wahrzunehmen. Zusätzlich müssen Maßnahmen, wie z.B. Kriterienkataloge geschaffen bzw. publik gemacht werden, die Anwenderinnen und Anwender in die Lage versetzen, sich selbst ein verlässliches Bild von den zur Verfügung stehenden Angeboten zu machen. Es wird die Einrichtung einer zentralen, öffentlichen und unabhängigen Informationsplattform empfohlen, die neben einer Informations- und Aufklärungsfunktion für alle Beteiligten auch als Austausch-, Planungs- und Koordinierungswerkzeug für die Initiierung, Abstimmung und Durchführung der Prozesse fungiert. Diese Plattform könnte vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betrieben werden.Providing orientation to users is a necessity, not least of all due to the complex and chaotic situation in the market and the market's dynamics. However, a comprehensive and up-to-date review of all health related apps by official bodies is not feasible. There are many different models that focus on various aspects and aim at providing users with insights into quality aspects as well as trustability of apps, for example codes of conduct, certifications or quality seals. However, there is currently no comprehensive and practical solution that works on an international level as well. It is to be expected that there will be a need for a number of different approaches to be able to adequately address all aspects arising from using apps in various settings. To remedy the situation, it is recommended to promote and implement new confidence building measures that include all stakeholders. First of all, it is necessary to reach consensus with respect to which aspects are to be included to adequately cover quality and trustability. This consensus will then serve as a basis for implementing measures that may support transparency on the one side, but may also be used to aid all those concerned in shouldering their responsibilities in the context of quality and trustability. This will require a clear definition of the necessary criteria users can employ and these must be compiled and made known. These criteria may also aid users with forming their own opinion with respect to the available apps. A central, publicly available and independent information platform should be established to be able to educate all stakeholders, but also to provide a means for communication as well as planning and coordination. This platform could for example be operated by the Federal Ministry of Health (BMG), the Federal Ministry for Economic Affairs and Energy (BMWi), the Federal Institute for Drugs and Medical Devices (BfArM) and Federal Centre for Health Education (BZgA)

    Chapter 8 – Health Apps and Risks

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    Abgesehen von unmittelbaren Risiken für die Gesundheit bestehen mittelbare Risiken, die sich über negative Auswirkungen auf den sozialen und/oder wirtschaftlichen Status und die persönliche Freiheit auswirken können. Körperliche Schäden und der Missbrauch von persönlichen (Gesundheits-) Daten stehen im Vordergrund. Besonders die Kenntnis möglicher Risiken ist für eine Risiko-Nutzen-Abwägung im Kontext des Einsatzes von Gesundheits-Apps unerlässlich, um die hierunter durchgeführten Maßnahmen individuell und für die Gesellschaft bewerten zu können. Hierzu ist die Datenlage allerdings nicht ausreichend. Zur Reduktion von Risiken sind vielfältige Maßnahmen denkbar. Neben einer umfassenden Aufklärung aller Beteiligten über Gefahren im Kontext mit Gesundheits-Apps und deren Prävention, sollen Herstellerinnen und Hersteller qualitätsgesichert entwickeln, was grundsätzlich eine Risikoanalyse mit einschließt. Ferner ist die Einrichtung eines niedrigschwelligen Vigilanzsystems für Gesundheits-Apps zur schnellen und breiten Kommunikation sinnvoll. Von Betreiberseite im professionellen Umfeld sind organisatorische Maßnahmen zu treffen, die einen risikoarmen Einsatz ermöglichen. Anwenderinnen und Anwender stehen in der Verantwortung, ihr Handeln unter Zuhilfenahme einer Gesundheits-App intensiver zu prüfen, sensibel gegenüber Risiken zu sein und nach ihrem Vermögen zu einer Qualitätsverbesserung beizutragen, indem sie etwaige Unregelmäßigkeiten, Fehler oder Schäden dem Hersteller, dem Betreiber oder einer anderen geeigneten Stelle melden.Apart from immediate risks for health, there are also risks that may indirectly endanger an individual’s social or financial status as well as personal freedom. Physical harm as well fraudulent use of (health related) data are of primary interest in this context. Knowing what the risks are is also essential for cost-benefits considerations, both on an individual level as well as with respect to society. Unfortunately, the necessary aspects are not adequately covered in literature. Apart from providing comprehensive information for all those concerned about the dangers of health related apps and how to prevent them, manufacturers need to employ quality assurance methods for development and this also includes analyzing the risks. Furthermore, implementing a low-barrier vigilance system for health related apps would provide a means to ensure a fast and broad communication. Also, on the operators’ side, especially in a professional context, organizational measures need to be implemented in order to minimize risks arising from the use of apps. And finally, the users themselves are obliged to critically assess their use of health related apps and to be sensitive about potential risks. They should also do everything in their power to help with improving quality by reporting any irregularities, errors or defects they observe to the developers, operators or any other suitable party

    Short Version

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    Chapter 3 – Health Apps and Policy Frameworks

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    eHealth schließt die Interaktion zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern, die Datenübertragung zwischen verschiedenen Institutionen oder die Kommunikation auf Teilnehmerebene zwischen Gesundheitsfachkräften und/oder Patienten ein. mHealth kann die Gesundheitsversorgung verbessern und gleichzeitig Zugangsbarrieren und Kosten senken. Europäischen Wertvorstellungen der Verbundenheit, der Universalität und der Gleichheit sowie das Europäische Prinzip der Freizügigkeit können durch mHealth unterstützt werden. Zugleich kann mHealth das wirtschaftliche Wachstum fördern und die Gestaltung der Gesundheitssysteme unterstützen. Die Bemühungen der Europäischen Kommission scheinen hauptsächlich auf Innovatoren und Entscheidungsträger abzuzielen mit der Absicht, förderliche Rahmenbedingungen zu schaffen, durch die Innovationen quer durch die Union über den privaten Sektor getrieben werden (z.B. durch öffentliche Konsultationen, die Entwicklung von Verhaltenskodizes und Leitlinien, das Vorantreiben von Frameworks und Standards für die Interoperabilität, die Anpassung der Medizinprodukterichtlinien und Weiterentwicklung der Verbraucherschutzrichtlinien um digitale Aspekte). Im Gegensatz dazu scheint der Fokus des Deutschen eHealth Gesetztes hauptsächlich auf der Stärkung staatlich gelenkter Projekte zu liegen, wie dem digitalen Entlassungsbericht oder der elektronischen Gesundheitsakte. Deutschland hat damit einen engeren Fokus als andere europäische Nationen. Das lässt umfassende Bemühungen nötig erscheinen, um führend im eHealth-Sektor im Allgemeinen und ebenso im Bereich der Gesundheits-Apps werden zu können. Die Bestrebungen der Digitalen Agenda im Allgemeinen und die Bemühungen des IT-Gipfels spiegeln hierzu wesentliche und begrüßenswerte Ambitionen wider, jedoch erfolgt deren Übersetzung in konkrete Zielvorgaben und Maßnahmen häufig langsamer als in anderen Mitgliedsstaaten, was den Optimismus gegenüber der zukünftigen internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf dem mHealth-Sektor dämpfen und zu weiteren kritischen Deliberationen führen sollte.eHealth covers the interaction between patients and health-service providers, institution-to-institution transmission of data, or peer-to-peer communication between patients and/or health professionals. mHealth can improve health care while reducing access barriers and costs. It can also support European values of solidarity, universality, and equity, and facilitate the European freedom of movement principle. Simultaneously, it can drive economic growth and help shape learning health care systems. The European Commission's efforts seem to be mostly geared towards providing guidance for innovators and policy makers in an attempt to create a conducive environment for private sector driven innovation across the Union (e.g. through public consultations, the development of codes of conduct and guidelines, the provision of definitions, the advancement of interoperability frameworks and standards, the adaptation of medical devices directives and the enhancement of consumer protection legislation to include digital aspects). By contrast, the focus of the German eHealth legislation appears to be primarily narrowed to strengthening existing government-led projects such as the digital discharge report or the electronic health record. Germany has a more narrow focus than other European nations and appears to require more comprehensive efforts to become a leader in the eHealth sector in general and the health app domain in particular. The general endeavors of the "Digital Agenda" as well as the efforts of the national IT summit mirror essential and highly welcome ambitions, although their realization in the form of specific targets as well as measures appears to take longer than in other member countries. This may temper the optimism with respect to Germany’s competitive position within the mHealth sector and should be cause for further critical deliberations

    Chapter 1 – Introduction and Definitions

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    Das vorliegende Kapitel legt mit seinen Begriffsbestimmungen die Basis für alle im weiteren Verlauf der Arbeit untersuchten Aspekte des Bereichs Mobile Health ("mHealth"). Nach einer einführenden Abgrenzung der Bereiche Gesundheit, Medizin und Wellness, die vielfach Synonym verwendet werden, sich aber dennoch inhaltlich wesentlich unterscheiden, sowie einer kurzen Beschreibung der Bereiche Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung, wird zunächst auf eher technische wie organisatorische und weitere im Bereich mHealth relevanten Aspekte kurz eingegangen. Hier geht es zunächst um eine grundlegende Beschreibung und Unterscheidung der eng miteinander verwandten Bereiche Telemedizin, eHealth und mHealth. Auch auf die im Kontext von mHealth nutzbaren Geräte sowie die darauf laufenden Applikationen ("Apps") wird mit besonderem Fokus auf gesundheitsbezogene Anwendungsfelder und Funktionen eingegangen. Abschließend erfolgt ein kurzer Überblick über die unterschiedlichen im mHealth-Bereich relevanten Stakeholder: hier sind einerseits Hersteller von Apps, aber auch Kostenträger und Regulatoren sowie nicht zuletzt Nutzerinnen und Nutzer gesundheitsbezogener Apps und mHealth-Lösungen zu nennen. Die vorgestellten Begriffe und Definitionen werden im Verlauf der Arbeit wiederholt aufgegriffen.With its definitions and descriptions of concepts used in the context of mobile health ("mHealth"), the current chapter lays the foundation for all aspects of mHealth described in the following parts. After providing introductory definitions for health, medicine, and wellness – terms that are often used synonymously, but denote different concepts – short descriptions for the areas of health promotion, prevention and care are given. Subsequently, technical as well as organizational and other relevant aspects and concepts are introduced. This starts off with a few basic remarks about the closely related areas of telemedicine, eHealth and mHealth and how they differ. Mobile devices that can be used in health contexts as well as the applications (apps) running on them are also touched upon, with a special focus on their health related uses, and functions that can be employed in this context. The chapter closes with an overview of the relevant stakeholders that play a role in connection with mHealth and especially health apps. This includes manufacturers of apps as well as those who are involved in financial or regulatory aspects of mHealth, but also users of apps and mHealth related solutions. The provided definitions and terms are used throughout the following chapters

    Chapter 2 – Health Apps and the Market

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    "Der Markt für Apps mit Gesundheitsbezug ist unübersichtlich. Einerseits ist er durch die stetig steigenden technischen Möglichkeiten der verschiedensten im Bereich mHealth nutzbaren Geräte, von Smartphones über Tablets bis hin zu Wearables und weiteren ""smarten"" Gerätschaften, die in der Lage sind Apps auszuführen, ständigen Veränderungen unterworfen. Andererseits herrscht auf Seiten der Anbieter eine Goldgräberstimmung und so drängen viele Anbieter auf den Markt, deren Ursprünge nicht unbedingt im Gesundheitssektor liegen. Kommerzielle Anbieter finden sich hier ebenso wie private Entwicklerinnen und Entwickler, die aus eigenem Antrieb, eine App entwickeln und anbieten. Die nur geringen Barrieren, denen sich Entwickler beim Vertrieb über die App Stores der großen Mobilplattformen ausgesetzt sehen, tun ihr übriges und so finden sich inzwischen weit über 100.000 Gesundheits-Apps mit unterschiedlichsten Inhalten und Ansprüchen allein in den offensichtlich gesundheitsbezogenen Kategorien ""Medizin"" sowie ""Gesundheit und Fitness"" der Stores der beiden größten Mobilplattformen. Dennoch sind von den vielen Anbietern dieser Apps nur wenige kommerziell erfolgreich und können tragfähige und gewinnträchtige Geschäftsmodelle über die in den Stores zur Verfügung stehenden Mechanismen (kostenpflichtige Apps, In-App-Käufe, Abonnements) realisieren. Auf Nutzerseite ist das Bild ebenso inhomogen. In der Bevölkerung sind Smartphones und andere mobile Geräte inzwischen quer durch alle Schichten weit verbreitet; nach aktuellen Zahlen nutzen bereits 63 % der deutschen Bevölkerung ein Smartphone (Weicksel und Pentsi 2015) und es ergibt sich somit auch ein breites Spektrum an (potenziellen) Anwenderinnen und Anwendern von Gesundheits-Apps. Es reicht von Jung bis Alt, von im Gesundheitswesen tätigen Personen mit professionellen Ansprüchen über Gesundheitsinteressierte, bis hin zu akut oder chronisch Erkrankten. All diese Anwenderkreise bringen verschiedene Voraussetzungen mit (von vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten bis hin zu möglichen körperlichen Einschränkungen) und setzen die Apps in verschiedenen Settings zu ebenso vielfältigen Zwecken ein. Hierzu können sie aus einer unüberschaubaren Anzahl möglicher Angebote wählen. Die Identifikation von zur jeweiligen Interessenlage passenden Gesundheits-Apps fällt aber aufgrund verschiedener Faktoren schwer. Während das Angebot in Teilbereichen, wie zum Beispiel gesundheitsbezogenen Nachschlagewerken, Patiententagebüchern oder Fitness- und Wellness-Apps riesig ist, sind Apps für andere Anforderungsprofile teils unterrepräsentiert. Im Rahmen der vorliegenden Analyse traf dies beispielsweise für allgemein barrierefrei nutzbare oder inhaltlich speziell auf die Bedürfnisse von Anwenderinnen und Anwendern mit körperlichen oder sonstigen Einschränkungen angepasste Apps zu. Erschwerend kommt hinzu, dass Interessenten oft bereits bei der Suche nach Applikationen abgeschreckt werden. Gründe dafür sind beispielsweise mangelhafte oder (inhaltlich oder sprachlich) unverständliche Store-Beschreibungen ohne klare Angaben zu den gebotenen Funktionalitäten und Inhalten. Auch fehlen oft Angaben zu möglichen Limitationen, dem Datenschutz oder gar den Herstellern selbst. Insgesamt eröffnen sich durch Gesundheits-Apps für alle Stakeholder vielfältige Chancen, von der Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung bis hin zu wirtschaftlichen Potenzialen (Kostensenkungen, Gewinnsteigerungen), die jedoch häufig noch nicht adäquat realisiert werden. Zur Verbesserung der Situation sind Fragen in den unterschiedlichsten Bereichen zu klären, die sowohl rechtliche, regulatorische als auch wirtschaftliche Bereiche berühren, aber auch die Anwendungssicherheit oder Evidenz bezüglich der Wirksamkeit entsprechender Lösungen betreffen. Diese Fragen sollen in den folgenden Kapiteln aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgegriffen und näher beleuchtet werden. "" The market situation for health related apps is chaotic. On the one hand, the rapid growth of technical innovations for mobile devices that can be employed in mHealth related contexts, such as smartphones, tablet PCs and wearables as well as other ""smart"" devices that are able to run apps, opens up exciting new possibilities. On the other hand, on the manufacturers' side, there is a gold-rush atmosphere and many different types of developers are pushing into the market. There are commercially oriented manufacturers as well as private developers that are motivated to publish an app out of personal interest. The low barriers that developers encounter when distributing their products through the app stores of the big mobile platforms also encourage the growth of the market. Currently, the number of health related apps within the categories ""medicine"" as well as ""fitness and health"" available in the stores of the two biggest platforms surpasses 100,000 apps by far. Still, there are only few publishers of health related apps that are able to realize commercial success and to implement sustainable business models based on the sales mechanisms provided within the app stores (e.g. paid apps, in-app purchases, subscriptions). On the users' side, the picture is just as diverse. Throughout the population, smartphones and other mobile devices are a common possession and thus, currently 63 % of the German population already own a smartphone (Weicksel und Pentsi 2015) and are therefore potential users of health related apps as well. There are young as well as old users, those who work within healthcare as well as those who only want to satisfy their curiosity with respect to health related questions or use health related apps to aid them with an acute or chronic condition. All these users have different levels of knowledge or potentially present with various handicaps, and use the apps in varying settings as well as for varying purposes. To match their needs, users can choose from a vast number of offers. However, identifying a matching app is a complicated process that depends on various factors. For example, while there are a number of functional areas that are well represented, such as reference apps, patient diaries, or fitness and wellness related apps, there are other areas that are underrepresented. Within our analysis, this was especially evident for apps that respect accessibility or specifically target handicapped users. Another factor aggravating the situation is that often, users are irritated by (either content or language-wise) incomprehensible store descriptions that also lack adequate information about the app's functionalities and contents or its limitations. Often, information about data privacy as well the manufacturer himself is also missing or incomplete. All this may potentially discourage users from an app installing an app. Still, health apps open up many exciting changes for all stakeholders, and these include possible improvements of health services as well as economic aspects (reduction of costs, increase in profits), but they can not always be successfully realized. To improve this situation, questions touching upon various areas must be answered, and these include legal and regulatory areas and economic aspects, but also application security and safety as well as the need for evidence with respect to the effectiveness of mHealth solutions. In the following chapters, these questions will be taken up and be considered from various angles.

    Chapter 9 – Health Apps and Ethics

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    Das Thema der gesundheitlichen Selbstvermessung stellt kein neues Thema der Medizin dar, vielmehr haben Menschen schon lange ein Interesse daran, den Körper mit seinen Funktionen, Einschränkungen und Erkrankungen genau zu beobachten, zu messen und zu dokumentieren. Der aktuell boomende Bereich der mobilen Gesundheits-Applikationen, die eine Vielzahl von Anwendungsgebieten aufweisen, fußt auf diesem Trend. Die neue Technik allerdings bringt einige Besonderheiten mit sich, wie z.B. die Umfänglichkeit und Ubiquität der erhobenen Daten, so dass sie nicht nur einer wissenschaftlichen und juristischen Diskussion ihrer Chancen und Risiken bedarf. Vielmehr erscheint auch eine Debatte über die moralischen Dimensionen von mHealth Anwendungen notwendig. Der Beitrag geht der Frage nach, welche medizinethischen Standards derzeit im mHealth Bereich diskutiert werden und prüft anhand eines Fallbeispiels die reale Repräsentation der diskutierten Werte und Normen. Der Text benennt dabei die in der Literatur derzeit diskutierten spezifischen ethischen Grundproblematiken im Bereich der mHealth Applikationen, die vor allem in den Zielkonflikten zwischen Privatheit und Transparenz sowie Autonomie und Kontrolle angeordnet zu sein scheinen, und schlägt auf dieser Grundlage Eckpunkte für mögliche zukünftige medizinethische Richtlinien im Umgang mit mHealth Systemen vor.Measuring the body of man is by far not a new topic in the history of medicine. Body functions and structures have been measured since the beginning of medicine. The current boom of mobile health apps follows this tradition. However, the associated new technologies as well as the concept of mHealth bear with them new chances and risks that have not existed before (like the mass and ubiquity of data collected). These risks include moral hazards resulting in a debate about the ethics of mHealth. The text addresses the current discussion of the ethical aspects of mHealth. We reconstruct the current standards of medical ethics put forward in the debate and analyse with the help of a case study in how far these standards are addressed or challenged in existing applications and their contexts. The main goal conflicts discussed in today’s moral debates include the tensions between privacy and transparency as well as between autonomy and control in the use of data collected via mHealth apps. On the basis of the reconstruction of the main values considered in the existing discussion of the ethical implications of mHealth-applications we finally offer a starting point for the development of ethical guidelines for their further use and development

    Expectations of new technologies in nursing care among hospital patients in Germany – an interview study

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    IntroductionNew technologies will be increasingly available for nursing care, including robots, patient mobilisation devices, digital event detection or prevention equipment. Technologies are expected to support nurses, increase patients’ safety and reduce costs. Yet, although these technologies will significantly shape patients’ experience, we need to learn more about patients’ perspectives regarding new technology in care. This study aims to investigate attitudes, expectations, worries and anticipated implementation effects of new assistive technology in nursing care by patients.MethodsQualitative, guided, semi-open interviews were conducted. The recruitment was carried out in a trauma surgery ward of a university hospital in Germany. Eight different technologies were presented via video clips and additional information to the patients, followed by in-depth discussions. The interviews were analysed using qualitative evaluative content analysis. The Consolidated Criteria for Reporting Qualitative Research (COREQ) Checklist was used to ensure study quality.ResultsStudy participants anticipate different outcomes for the implementation of new nursing technology: (1) For patients, they consider the potential for improvement in health and well-being as well as for their hospital stay experience, but also fear possible health risks or social or emotional factors like loss of autonomy or loneliness. (2) For professional nurses, participants expect relief from physically stressful work routines; however, they might be replaced by machines and lose their employment (3) For the nursing process, safety and quality improvements for care delivery may encounter a negative quantification of human life and risks of constant surveillance.ConclusionPatients identify opportunities, challenges and shortcomings of nursing technology implementation. They describe nuanced and mixed accounts of patients’ perspectives that are structured in a ‘continuum of anticipated effects’ of implementing technology in our article. The results can inform future implementation strategies
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