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Aion, Spielendes Kind und Dionysos: Eine Interpretation des Spielbegriffs Nietzsches
In diesem Aufsatz handelt es sich darum, das Denken Nietzsches im Hinblick auf den Begtiff des Spiels zu erörtern. Der Begriff "Spiel' ist in allen Entwicklungsphasen der Philosophie Nietzsches zu finden. Für Nietzsche isr der Spiel-Gedanke nicht nur Angelpunkt beim Bruch mit dem metaphysisch-moralischen Denkmodell, sondern auch Ansatz zur Überschreirung der Grenzen des traditionellen abendlandischen Denkschemas. Nietzsche erblickt im Spiel das konkrete Beispiel einer möglichen menschlichen Tätigkeit, die sich nicht dutch vernünftige Zwecke und Ziele leiten lassr, sondern im Grunde zweck- und ziellos ist. Auf den Gedanken des Spiels ist Nierzsche durch Heraklit gekommen. Irn Heraklit-Fragrnenr B 52 erblickt Nietzsche das, was er die 'äsrheeische Grundkonzeption' vom Spiel der Welt nennt. Nietzsche verbindet vor allem seine Auffassung des dionysischen Phänornens bezü glich der griechischen Tragödie mit dem Bild des spielenden Kindes bei Heraklit.
Die beriihrnte Rede Zarathustras von den drei Verwandlungen des Geisres enrhirllt die tiefsten Motive des Spielgedankens. Das Bild des spielenden Kindes ist als zentrales Motiv in Nietzsches Spätphilosophie einzubeziehen, so dass es in engsre Beziehung sowohl mit dem Gedanken vom Willen zur Macht als auch mit dem Wiederkunftsgedanken zu bringen isr. Denn wer isr das Kind in der dritren Verwandlung des Geistes? Das spielende Kind, so stellt sich heraus, isr ein anderer Name ftir Dionysos. Dionysos ist das spielende Kind par excellence
