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    Fritz Bauer: Kleine Schriften (1921-1961). Bd. 1

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    Fritz Bauer ist als der Staatsanwalt in die Geschichte der Bundesrepublik eingegangen, der den Auschwitz-Prozess initiiert und in einer Vielzahl weiterer Fälle die Verfolgung von NS-Verbrechen in die Wege geleitet hat. In Büchern, Aufsätzen, Zeitungsartikeln, Interviews und Reden in Hörfunk und Fernsehen reflektierte er die gesellschaftliche und politische Lage der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit. Daneben formulierte er ein kriminalpolitisches Programm, in dem er Ziel und Zweck des Strafrechts grundlegend infrage stellte. Bauer hat in diesen Schriften oft Positionen bezogen, die für seine Zeit ungewöhnlich waren; zugleich zeigen sie, wie eng er dem Denken seiner Zeit verbunden war. Sie gewähren Einsicht in Diskussionen der frühen Bundesrepublik und führen eindrucksvoll vor Augen, wie sich Bauer als Jurist, Remigrant, jüdischer Intellektueller und Sozialdemokrat einmischte und Gehör verschaffte. So eröffnen seine "Kleinen Schriften" aus heute meist unzugänglichen Zeitungen und Zeitschriften, den Blick auf die Brüche in Bauers Biografie, auf Exil und Remigration als Schlüsselerfahrungen. Fritz Bauer (1903-1968) war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten im Kampf für die juristische Ahndung der NS-Verbrechen in den 1950er- und 1960er-Jahren in der Bundesrepublik. Von den Nationalsozialisten ins Exil getrieben, kehrte Bauer 1949 nach West-Deutschland zurück und setzte sich als hessischer Generalstaatsanwalt für die Demokratisierung des Landes ein. Er hatte wesentlichen Anteil am Zustandekommen des Eichmann-Prozesses, war maßgeblicher Initiator des Auschwitz-Prozesses in Frankfurt am Main (1963-1965) und strengte ein Verfahren gegen Beteiligte am NS-"Euthanasie"-Programm an

    Romantik im Spannungsfeld von Konfessionalisierung und Nationalisierung

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    Eine Neuentdeckung Eichendorffs und der deutschen Romantik: Dieser Band erzählt die vergessene Geschichte eines Dichters und seiner Zeit auf der Suche nach der Nation. Seit dem 19. Jahrhundert ist umstritten, welche Rolle die Romantik im Prozess der Nationswerdung der Deutschen gespielt hat. Nach einer heute gängigen Auffassung hat sie die Ausbildung des modernen Nationalismus befeuert. Kaum bekannt ist hingegen die Frühphase ihrer Deutungsgeschichte, die seit der Zeit des Vormärz unter dem Vorzeichen der Konfessionalisierung stand. Wegen der katholischen Tendenz der Romantik wurde sie von einer kleindeutsch-protestantischen Nationalbewegung als Hindernis auf dem Weg zum preußisch geführten Nationalstaat bekämpft. Im Schnittpunkt dieser bewegten, heute aber vergessenen Debatten stand neben dem schillernden »Romantiker auf dem Thron« der Hohenzollern Friedrich Wilhelm IV. (1840-1858) auch Joseph von Eichendorff. Als preußischer Regierungsbeamter war er in die politischen Verwerfungen im Gefolge des Thronwechsels von 1840, als »letzter Romantiker« in deren kulturpolitischen Kontext verwickelt, in dem er sich ab 1846 neu positionierte. Sein katholisch geprägtes Spätwerk wurde von den Zeitgenossen bekämpft, von der Forschung vernachlässigt und schließlich vergessen. Nikolas van Essenberg erzählt diese vergessenen Geschichten erstmals aus den Quellen und zeigt, wie ihre untergründige Nachwirkung bislang zu einer verzerrten Wahrnehmung der Romantik im Allgemeinen und Eichendorffs im Besonderen geführt hat. Ausgehend von der erstmals zusammenhängenden Erschließung des Spätwerks gelangt die Untersuchung zu einer grundlegenden Neuentdeckung von Eichendorffs Gesamtwerk, das viel stärker als bislang bekannt durch das (national)-politische Engagement seines Autors geprägt war und im Horizont seiner wandlungsreichen Wirkungsgeschichte zu einem ikonischen Erinnerungsort der deutschen Geschichte aufrückt

    Geschichtsunterricht vor der Frage nach dem Sinn: Geschichts(unter)bewusstsein und die Optionen eines sinnzentrierten Unterrichts

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    The study investigates the historical-psychological anchor points of historical meaning generation as well as the universal unconscious motives by which people shape historical narratives. A distinction is made between epistemic (describing facts) and phronetic (describing courses of action) meaning, from which two different modes of viewing history can be derived, and for the latter the use of Jungian archetypes is suggested. From the theoretical explanations, pragmatic considerations for a more meaning-centered teaching of history are derived.Die Studie fragt nach den geschichtspsychologischen Ankerpunkten historischer Sinngenerierung sowie nach den universellen unbewussten Motiven, anhand derer Menschen historische Erzählungen gestalten. Es wird modellhaft eine Unterscheidung zwischen epistemischem (Sachverhalte beschreibendem) und phronetischem (Handlungsweisen abbildendem) Sinn unternommen, aus der sich zwei unterschiedliche Modi der Geschichtsbetrachtung ableiten lassen, und für letztere die Einbeziehung Jungscher Archetypen vorgeschlagen. Aus den theoretischen Ausführungen werden pragmatische Überlegungen für einen sinnzentrierteren Geschichtsunterricht abgeleite

    Dr. phil. habil. Hans Jüngst 1901-1944

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    Die Biographie des um die Jahrhundertwende geborenen Bildungsbürgers, deutschnationalen Konservativen, Wissenschaftlers und Offiziers Dr. phil. habil. Hans Jüngst (1901-1944) umfasst ziemlich genau den Zeitraum des „deutschen Zeitalters der Extreme“ (Hans-Ulrich Wehler). Ihr zu Grunde liegt ein in mentalitätsgeschichtlicher Hinsicht eindrucksvoller Quellenbestand aus dem Nachlass von Hans Jüngst: Privat-, Kriegs- und Feldpostbriefe, Tagebücher, Notizen und Dokumente aus der gesamten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch diesen Nachlass ließ sich in der vorliegenden biographischen Studie das Ende des Deutschen Kaiserreichs, der Niedergang der Weimarer Republik, die Herrschaft des Nationalsozialismus sowie der Zweite Weltkrieg unter einer alltagsgeschichtlichen Perspektive nachvollziehen. Im Anhang findet sich eine Auswahledition von Feldpostbriefen aus dem Briefwechsel zwischen Hans Jüngst und seiner Ehefrau von 1940-1944

    Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel - Historisch-kritische Ausgabe

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    The focus of this volume is on the world of theater. The reign of Frederick II is a subject of considerable attention in the correspondence: from Königsberg come reports about the politics of religion, and from Berlin reports about the politics of science. The Weißenfelser Society of Alethophiles was becoming successful

    Nerven, Krieg und militärische Führung: Psychisch erkrankte Offiziere in Deutschland (1890-1939)

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    Welche Anforderungen stellten Militär, Medizin, Politik und Gesellschaft an die nervliche Belastbarkeit von Offizieren im Krieg in Deutschland zwischen 1890 und 1939? Wie gingen sie mit psychisch erkrankten Offizieren um? Wie nahmen die Betroffenen selbst ihre Erkrankungen wahr? Und welche Auswirkungen hatten diese auf ihr Selbstbild und ihre Lebensläufe? Die Autorin untersucht diese Fragen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zur NS-Zeit. Ihre Studie füllt eine Lücke, da sich die bisherige Forschung zu kriegsbedingten psychischen Erkrankungen vor allem mit Mannschaftssoldaten beschäftigte, obwohl das Offizierskorps zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine herausgehobene Herrschafts- und Werteelite war und zeitgenössische Leitvorstellungen von Willensstärke und Männlichkeit verkörperte.What demands did the military, medicine, politics, and society make on the psychological resilience of officers in Germany between 1890 and 1939? How did they deal with officers suffering from mental illness? How did the officers themselves perceive their illnesses? And what impact did these have on their self-image and their lives? The author examines these questions from the German Empire through the Weimar Republic to the Nazi era. Her study fills a gap, as previous research on war-related mental illnesses has mainly dealt with enlisted soldiers, although the officer corps was a prominent ruling and value elite in Germany at the beginning of the 20th century and embodied contemporary guiding ideas of willpower and masculinity

    Totalitarismustheorien in der jungen BRD: Zur Kritik des Nationalsozialismus und des Sowjetkommunismus in der Zeitschrift "Der Monat"

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    Die 1948 im Auftrag der US-amerikanischen Militärregierung gegründete Zeitschrift Der Monat war ein intellektueller Brennspiegel der jungen Bundesrepublik, in dem die politischen Deutungskonflikte - mit Fokus auf den Nationalsozialismus, den Sowjetkommunismus und die Zukunft der westlichen Welt - ausgetragen wurden. Zu ihrem Renommee trug bei, dass sie zahlreiche prominente Autoren wie Hannah Arendt, Raymond Aron, Hans Kohn, Herbert Lüthy, George F. Kennan oder auch die Exkommunisten Arthur Koestler, George Orwell und Richard Löwenthal versammelte. Der Autor zeigt, welches Bild in der Zeitschrift vom nationalsozialistischen und sowjetkommunistischen Herrschaftssystem gezeichnet wurde und wie der Vergleich der beiden Diktaturen ausfiel. Dabei rekonstruiert er nicht nur den Einfluss der zeitgenössischen Totalitarismustheorien sowie die Imperative der US-amerikanischen Besatzungspolitik in Westdeutschland, sondern geht auch auf die CIA-Hintergründe des Periodikums ein. Eine Studie zu den Anfängen des Kalten Krieges, die angesichts der vielschichtigen Krise der westlichen Demokratien an Aktualität gewinnt

    Totalitarismustheorien in der jungen BRD

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    Die 1948 im Auftrag der US-amerikanischen Militärregierung gegründete Zeitschrift Der Monat war ein intellektueller Brennspiegel der jungen Bundesrepublik, in dem die politischen Deutungskonflikte - mit Fokus auf den Nationalsozialismus, den Sowjetkommunismus und die Zukunft der westlichen Welt - ausgetragen wurden. Zu ihrem Renommee trug bei, dass sie zahlreiche prominente Autoren wie Hannah Arendt, Raymond Aron, Hans Kohn, Herbert Lüthy, George F. Kennan oder auch die Exkommunisten Arthur Koestler, George Orwell und Richard Löwenthal versammelte. Joachim Gmehling zeigt, welches Bild in der Zeitschrift vom nationalsozialistischen und sowjetkommunistischen Herrschaftssystem gezeichnet wurde und wie der Vergleich der beiden Diktaturen ausfiel. Dabei rekonstruiert er nicht nur den Einfluss der zeitgenössischen Totalitarismustheorien sowie die Imperative der US-amerikanischen Besatzungspolitik in Westdeutschland, sondern geht auch auf die CIA-Hintergründe des Periodikums ein. Eine Studie zu den Anfängen des Kalten Krieges, die angesichts der vielschichtigen Krise der westlichen Demokratien an Aktualität gewinnt

    Historisches Ortslexikon für die Altmark

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    Das zweibändige Historische Ortslexikon für die Altmark erfasst sämtliche Ortschaften und Wohnplätze der Altmark (in den Grenzen von 1686) mit eigenem Namen, die seit dem hochmittelalterlichen Landesausbau schriftlich überliefert sind. Jeder Artikel enthält neben Ortsnamen, geografischer Lage und Kreiszugehörigkeit Informationen zur ersten schriftlichen Erwähnung, zu Art und Verfassung der Siedlung nebst Gemeindezugehörigkeit, Gemarkungsgröße, Siedlungsform, Gerichtszugehörigkeit sowie insbesondere zu Herrschaftszugehörigkeit, Wirtschafts- und Sozialstruktur, schließlich zu Baudenkmalen und Bevölkerungsziffern. Die Ortsbeschreibungen werden ergänzt durch einen umfangreichen Index, ein Wüstungsregister und eine kartografische Darstellung der Altmark. Somit steht Historikern und ortsgeschichtlich Interessierten ein umfassendes Nachschlagewerk zur Verfügung, das auf der umfassenden Auswertung der gedruckten Literatur, aber vor allem der archivalischen Zeugnisse beruht und das als Grundlage für weiterführende lokalhistorische Arbeiten unverzichtbar bleiben wird

    Geheime Netzwerke im Militär 1700–1945

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    Die Armee ist ein zentraler Machtfaktor im Staat, militärische Informationen sind grundsätzlich gesetzlich geschützt. Das Militär bildet zudem ein soziales System mit eigenen Normen, Ritualen und Symbolen. Die hierarchische Struktur und das starke Berufsethos prägen das Militär bis heute. Innerhalb dieses Rahmens bildeten sich immer wieder geheime Netzwerke von Militärangehörigen mit abweichenden Verhaltenskodizes. Sie erregten häufig den Verdacht, gegen das eigene Militärsystem oder den Staat gerichtet zu sein. Die Autorinnen und Autoren des Bandes erkunden die Wechselwirkungen zwischen Geheimbundorganisationen, Geheimnisträgern, Verschwörern und dem Militär – von Freimaurern und Illuminaten bis zum Stauffenberg-Kreis
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