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Klassifikationsbasierte Polyphasen-Bildinterpolation
Durch die gestiegene Verbreitung von hochauflösenden und großformatigen Displays im
Consumerbereich und der zur Zeit noch sehr geringen Verbreitung von hochauflösendem
Eingangsmaterial sowie der Notwendigkeit, unterschiedlichste Bildformate und -qualitäten
verarbeiten zu müssen, steigt der Anspruch an qualitativ hochwertigen Interpolationsverfahren.
Bisher werden hauptsächlich lineare nichtadaptive Verfahren im Consumerbereich eingesetzt,
da zum einen der Aufwand sehr gering ist, und zum anderen die Erzeugung von
Artefakten sehr gut vermieden wird. Nichtlineare adaptive Verfahren ermöglichen zwar in
vielen Fällen eine gestiegene Interpolationsqualität, tendieren jedoch zur Erzeugung von
Interpolationsartefakten und benötigen zumeist einen erhöhten Realisierungsaufwand.
In dieser Arbeit werden zwei inhaltsadaptive örtliche Interpolationsverfahren vorgestellt,
welche durch eine einfache lokale Klassifikation jeweils Filterkoeffizienten verwenden, die
für die vorliegende Bildsituation optimal sind. Das eine Verfahren benötigt für jede Interpolationsphase
einen optimierten Datensatz, wohingegen das zweite Verfahren durch ein
einmaliges Training optimierte Polynome für beliebige Interpolationsfaktoren beinhaltet.
Zur weiteren Optimierung werden aus Bildqualitätsforderungen Nebenbedingungen abgeleitet
und diese in den Trainingsprozess beider Verfahren integriert. Die vorgeschlagenen
Verfahren erreichen eine sehr hohe Interpolationsgüte und sind durch die einfache Klassifikation und das Vorhalten bereits optimierter Lösungen sehr aufwandsgünstig.
Abschließend wird dargestellt, wie diese Struktur auch für eine bewegungsfehleradaptive
Zwischenbildinterpolation gewinnbringend eingesetzt werden kann. Mit Hilfe einer Klassifikation des Bewegungsschätzungsfehlers und des Bildinhaltes können einfache lineare
Filter benutzt werden, die den Fehler kompensieren, und so selbst der Erhalt feinster
Details möglich ist
Super-Resolution Algorithmen für eine leistungsfähige Videosignalverarbeitung
Heutige Endgeräte müssen durch die große Formatvielfalt und verschiedenen Zuspielquellen
Eingangsmaterial mit stark variierendem Störungsgrad und unterschiedlicher Auflösung
verarbeiten können. Um dem Betrachter für all diese Quellen eine möglichst gute
Bildqualität zu liefern, wird eine hochwertige, an das Bildmaterial gut anpassbare Videosignalverarbeitung
benötigt. Sehr vielversprechend für diese Aufgabe sind iterative Rekonstruktionsalgorithmen,
die bereits in anderen Bereichen wie dem maschinellen Sehen
erfolgreich eingesetzt werden. Diese Algorithmen zeichnen sich durch eine zur Laufzeit
ausgeführte Optimierung der Bildqualität unter der Verwendung von Bildmodellen aus.
Jedoch sind diese Verfahren bisher in ihrer Anwendung begrenzt, da für eine Verarbeitung
ohne Seiteneffekte die internen Modelle erfüllt sein müssen und durch den meist hohen
Speicher- und Rechenaufwand relativ hohe Hardwarekosten entstehen.
In der vorliegenden Arbeit wird die Eignung dieser Verfahren für eine leistungsfähige Videosignalverarbeitung
untersucht. Basierend auf den dort geltenden Anforderungen wird
ein Entwurfskonzept für iterative Algorithmen erarbeitet, das die oben genannten Nachteile
weitestgehend vermeidet sowie starke Verbesserungen der Algorithmen selbst ermöglicht.
Dieses Konzept erlaubt die Beschreibung der Algorithmen als rekursive Filter, was
zu einer Speicher- und Rechenaufwandsreduktion und darüber hinaus zu einer anschaulichen
Interpretation führt. Die (interne) Verwendung einer Merkmalsanalyse und die Verbesserung
einzelner Bausteine in den Algorithmen ermöglicht weiterhin die Anpassung
an reales Videomaterial. Schwerpunkt der Untersuchungen bildet die Auflösungserhöhung
durch Super-Resolution, welche ein aktuelles Forschungsthema darstellt und inzwischen
auch in ersten Endgeräten eingesetzt wird. Mit Hilfe des Entwicklungskonzepts wurden
zwei Algorithmen entwickelt, wobei der eine sehr aufwandgünstig ist und der andere auf
die bestmögliche Qualität abzielt, dafür allerdings aufwändiger ist. Damit stehen je nach
verfügbaren Ressourcen zwei Verfahren bereit, die durch eine Anpassung der internen Parameter
bezüglich des Aufwandes noch gut skaliert werden können. Darüber hinaus wird
gezeigt, wie die so entstandenen Algorithmen mit einer bildinhaltsabhängigen Signalverarbeitung
kombiniert werden können, um die Flexibilität und ihr Einsatzgebiet weiter zu
erhöhen. Als Erweiterung lässt sich daraus dann eine bildqualitätsgesteuerte Verarbeitung
realisieren.
Den Abschluss bildet eine Bewertung der Verfahren in Bezug auf die erreichbare Bildqualität
unter objektiven und subjektiven Gesichtspunkten, welche einen Rückschluss auf ihre
Einsatzmöglichkeiten erlauben