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A-IQI : Austrian Inpatient Quality Indicators
Zugleich gedruckt erschienen im Universitätsverlag der TU Berlin unter der ISBN 978-3-7983-2249-3.Qualitätsmanagement baut auf den Säulen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität auf. In Niederösterreich wie auch in Gesamtösterreich wurde das Augenmerk im Krankenhausbereich bisher vorrangig auf Strukturen und Prozesse gelegt. Mittlerweile sind Strukturvorgaben flächendeckend erfüllt und die Abläufe liegen im Verantwortungsbereich der leitenden Personen in den Abteilungen. Doch wie sich die Patientenversorgung bei bestimmten Behandlungen oder Erkrankungen darstellt, wissen die wenigsten Leistungserbringer. Der nächste Schritt in Österreich muss nun die Ergebnismessung sein. Seit 2008 beschäftigt sich die Niederösterreichische Landeskliniken-Holding mit dem Thema medizinische Qualität messbar zu machen. Ziel war und ist anhand von bereits vorhandenen Routinedaten darzustellen, wo ein Leistungserbringer steht. Nur wenn Qualität gemessen wird, kann man sich vergleichen, einordnen und wenn nötig Verbesserungsmaßnahmen ergreifen. Die Qualitätsmessung ist in Österreich noch sehr neu. Es gibt bereits einige Qualitätsregister die detailliertere Informationen liefern als die Routinedaten. Die Eingabe ist jedoch zeitaufwändig und die Datenqualität hängt sehr stark von der Compliance der Leistungserbringer ab. Das vorliegende Dokument ist durch die Zusammenarbeit der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding mit dem deutschen Klinikenträger HELIOS, dem Schweizer Bundesamt für Gesundheit und dem Fachgebiet Strukturentwicklung und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen an der Technischen Universität Berlin entstanden. Es beinhaltet die in Deutschland entwickelten und auch in der Schweiz eingesetzten Indikatoren aus dem HELIOS-System (G-IQI, German Inpatient Quality Indicators, Mansky et al. 2010), die an die Kodierverfahren des österreichischen Dokumentations- und Abrechnungssystems angepasst wurden. Was wird gemessen? ■Mortalität ■Mengen für bestimmte Behandlungen, Operationen ■Wahl der Operationstechnik, des Behandlungsverfahrens ■Intensivhäufigkeit bei bestimmten Operationen ■Elemente des Behandlungsprozesses ■Wiederaufnahmen ■Komplikationen, Re-Eingriffe Die Grundlagen dieses Indikatorensystems, wie Berechnungslogik oder Risikoadjustierung, sowie die genauen Indikatorendefinitionen der Austrian Inpatient Quality Indicators mit Diagnosen, medizinischen Einzelleistungen und demographischen Daten werden in diesem Band erläutert und sind somit frei zugänglich. Die Qualitätsmessung schafft Bewusstsein bei allen Beteiligten und zeigt Abweichungen strukturiert auf, der Grund für diese bleibt jedoch unklar. Um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu erreichen, stellt das Peer Review Verfahren einen zentralen Punkt und das Herzstück dieses Qualitätsmanagementsystems dar. Erst wenn bei Auffälligkeiten auf Ebene der Krankengeschichten strukturiert von Experten analysiert wird, kann beurteilt werden, ob Verbesserungspotential besteht, die Datenqualität schlecht ist oder das Ergebnis „berechtigterweise“ nicht im Zielbereich liegt. Einem österreichweiten Benchmarking steht nun nichts mehr im Wege
Konzeptionelle und empirische Fragen der Krankheitsauswahl im Kontext der Einführung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs in der GKV
Gemäß § 31 Abs. 1 Risikostrukturausgleichs-Verordnung (RSAV) soll sich das Versichertenklassifikationsmodell für den morbiditätsorientierten RSA an 50-80 Krankheiten orientieren. Dabei sollen insbesondere Krankheiten mit schwerwiegendem Verlauf und kostenintensive chronische Krankheiten berücksichtigt werden, bei denen die Leistungsausgaben der Versicherten im Mittel 50 % über den durchschnittlichen Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegen. Die Krankheiten sollen eng abgrenzbar sein. Der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement (Direktor: Prof. Dr. Jürgen Wasem) hat in Kooperation mit der CAREM GmbH ein Forschungsvorhaben durchgeführt, mit dem eine Liste von 50-80 Krankheiten für den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich in der GKV entwickelt wurde. Für das Forschungsprojekt stand eine repräsentativer Individualdatensatz von rd. 3,2 Mio. Versicherten bei einer überregional tätigen Krankenkasse zur Verfügung. Die Begriffe der chronischen und schwerwiegenden Erkrankung wurden mittels systematischer Literaturrecherchen, der Definition in anderen Bereichen der GKV sowie einem Expertenworkshop operationalisiert. Es gibt keine einheitlichen Definitionen. Insgesamt erscheint es sachgerecht, chronischen Erkrankungen die folgenden Merkmale zuzuschreiben: ..
Konzeptionelle und empirische Fragen der Krankheitsauswahl im Kontext der Einführung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs in der GKV
Gemäß § 31 Abs. 1 Risikostrukturausgleichs-Verordnung (RSAV) soll sich das Versichertenklassifikationsmodell für den morbiditätsorientierten RSA an 50-80 Krankheiten orientieren. Dabei sollen insbesondere Krankheiten mit schwerwiegendem Verlauf und kostenintensive chronische Krankheiten berücksichtigt werden, bei denen die Leistungsausgaben der Versicherten im Mittel 50 % über den durchschnittlichen Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegen. Die Krankheiten sollen eng abgrenzbar sein. Der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement (Direktor: Prof. Dr. Jürgen Wasem) hat in Kooperation mit der CAREM GmbH ein Forschungsvorhaben durchgeführt, mit dem eine Liste von 50-80 Krankheiten für den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich in der GKV entwickelt wurde. Für das Forschungsprojekt stand eine repräsentativer Individualdatensatz von rd. 3,2 Mio. Versicherten bei einer überregional tätigen Krankenkasse zur Verfügung. Die Begriffe der chronischen und schwerwiegenden Erkrankung wurden mittels systematischer Literaturrecherchen, der Definition in anderen Bereichen der GKV sowie einem Expertenworkshop operationalisiert. Es gibt keine einheitlichen Definitionen. Insgesamt erscheint es sachgerecht, chronischen Erkrankungen die folgenden Merkmale zuzuschreiben: ... --
Der Einfluss der Lymphonodektomie auf das Ăśberleben von Patientinnen mit Endometriumkarzinom
Anwendung von pflanzlichen Präparaten durch Patientinnen in der gynäkologischen Onkologie
Hintergrund und Ziele: Die Anwendung von Integrativer Medizin gewinnt, besonders in der Onkologie immer mehr an Bedeutung. Sowohl Patientinnen und Patienten als auch die internationale Forschung interessieren sich immer mehr für integrative Heilmethoden. Über die Anwendung von pflanzlichen Präparaten durch Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankung gibt es allerdings wenig Daten. Ziel dieser Studie ist die Anwendung von pflanzlichen Präparaten durch Patientinnen in der gynäkologischen Onkologie zu erfassen und mit dem Anwendungsverhalten gesunder Teilnehmerinnen zu vergleichen.
Methoden: Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer retrospektiven Querschnittsstudie an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg im Zeitraum von Mai
2017 bis Dezember 2018 erhoben. Es wurden 201 Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen und 212 gesunde Teilnehmerinnen in die Studie eingeschlossen. Die Befragung wurde mit einem standardisierten Fragebogen durchgeführt. Die einzelnen Pa tientencharakteristika wurden aus den Patientenakten entnommen. Die Gruppen wurden durch ein logistisches Regressionsmodell verglichen. Das relative Risiko wurde durch ein Poisson-Regressionsmodell bewertet.
Ergebnisse und Beobachtungen: In der Studie hatten mehr Teilnehmerinnen aus der Kontrollgruppe pflanzliche Präparate angewendet als Krebspatientinnen. Insgesamt haben 69% der Krebspatientinnen und 81% der Teilnehmerinnen aus der Kontrollgruppe pflanzliche Präparate genutzt. Sowohl die Anzahl der angewendeten pflanzlichen Präparate als auch der einzelnen Pflanzen war bei den Krebspatientinnen geringer. Gründe für den Gebrauch von pflanzlichen Präparaten waren vor allem gastrointestinale Beschwerden, Erkältungssymptome sowie Ängste und Schlafstörungen, wobei pflanzliche Präparate in der Kontrollgruppe signifikant häufiger für Erkältungsbeschwerden eingesetzt wur den. Die wichtigste Informationsquelle waren in beiden Gruppen Familie und Freunde.
Schlussfolgerungen und Diskussion: Zusammenfassend konnte festgestellt werden,
dass pflanzliche Präparate häufig von Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen eingenommen werden. Hierbei werden auch Präparate zur Selbstbehandlung von
Symptomen im Zusammenhang mit der Tumortherapie verwendet. Um eine optimale und ganzheitliche onkologische Therapie zu ermöglichen, sollte eine Befragung und Beratung zum Einsatz von pflanzlichen Präparaten der Patientinnen erfolgen
mit besonderer Berücksichtigung der histologischen Veränderungen nach den Bestahlungen
Digitalisat der Ausgabe von 1915, erschienen 202
Monozentrische onkologische Ergebnisse der Behandlung der primären und adjuvanten Radio(chemo)therapie von Patientinnen mit Karzinomen der Vulva
Die vorliegende Arbeit wertet die monozentrischen, klinischen Daten von 88 Vulvakarzinompatientinnen kritisch aus. Diese wurden in der Klinik für Radioonkologie, Cyberknife- und Strahlentherapie der Universitätsklinik Köln erhoben und umfassen Patientinnen, welche im Zeitraum März 1999 bis April 2017 behandelt wurden.
Das mediane Erkrankungsalter der Patientinnen in der vorliegenden Arbeit betrug 66 Jahre (IQR 55,25-76,75). Es erhielten 65 Patientinnen (73,9%) initial eine operative und 14 Patientinnen (15,9%) initial eine primäre Radio(chemo)therapie. Insgesamt wurden 44 Patientinnen (50%) bestrahlt und fünf Patientinnen (5,7%) einer Chemotherapie zugeführt. Histopathologisch fand sich bei 84 Patientinnen (95,5%) ein Plattenepithelkarzinom. Bei 16 Patientinnen (18,2%) wurden Leistenlymphknotenmetastasen gefunden. 50 Patientinnen (56,8%) rezidivierten, davon 46 Patientinnen (52,3%) zunächst lokoregionär. Das mediane Gesamtüberleben und das mediane rezidivfreie Überleben des Gesamtkollektivs beliefen sich auf 68,6 Monate (95%-KI[58,4-78,9]) und 23,9 Monate (95%-KI[15,1-32,8]). Patientinnen mit positivem Leistenlymphknotenstatus hatten ein kürzeres medianes Gesamtüberleben als jene mit negativem Lymphknotenstatus. Am Ende des Nachbeobachtungszeitraums waren 48 Patientinnen (54,5%) verstorben. Bei 18 Patientinnen (20,5%) wurde das Vulvakarzinom als Todesursache dokumentiert.
Die vorliegende Arbeit bietet einen systematischen Überblick über die Behandlungsrealität von Patientinnen mit Vulvakarzinomen an einer deutschen Universitätsklinik und beschreibt den Zusammenhang zwischen klinischen und histopathologischen Parametern und dem onkologischen Outcome. Schwächen der Arbeit ergeben sich aus dem Mangel evidenzbasierter Empfehlungen und Schwächen in der Umsetzung vorhandener Empfehlungen. Exemplarisch stehen dafür der geringe Anteil an pelvinen Lymphonodektomien oder die häufig fehlenden Daten zur Lymphgefäß- oder Hämangioinvasion. Ein weiteres Problem ist die Trennung von Therapie und Nachsorge, sodass die Nachsorgeadhärenz der Patientinnen und die Qualität wie Quantität der zur Verfügung stehenden Nachsorgedaten unzureichend ist. Hier könnte zum Beispiel durch eine zentralisierte Nachsorge dieser Entität eine Verbesserung der Datenqualität erzielt werden. Somit kann die vorliegende Arbeit nicht dazu beitragen, neue Standards zu definieren, zeigt aber die Problematik der Versorgungsrealität für diese Tumorentität auf. Die Berücksichtigung molekularer Marker und des HPV-Status wird die Therapie des Vulvakarzinoms begleiten und verändern im Sinne einer zukünftigen Personalisierung von Therapieentscheidungen
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