67 research outputs found

    Musikformulare und Presets

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    Prozesse des Musizierens und der Musikproduktion sind durchdrungen von formalen Vorgaben und Vor-Einstellungen (Pre-sets), die in Köpfen und Technologien gerastert und geregelt werden. Musikalische Ereignisse sind geradezu umzingelt und werden hervorgebracht durch zugrunde gelegte Formulare: Notations-, Speicher-, Wiedergabesysteme und -formate wirken als gelernte und/oder apparative Verfahren stark bestimmend. Obwohl formale Vorgaben und technologische Voreinstellungen fundamentale Wissensorganisatoren sind, verschwinden sie – manchmal buchstĂ€blich als Masken bezeichnet – hinter irgendetwas, das nur noch als bedeutende Musiken erscheint. Dieser Sammelband vereint kulturwissenschaftlich informierte, musikwissenschaftliche BeitrĂ€ge ĂŒber Musiknotation, Eurorack-Synthesizer, Musiksoftware, Blueprints fĂŒr Musikgeschichte, Bedienungsanleitungen, Grooveboxen, Drum Machines, MIDI Controller, TontrĂ€ger, Band Set-ups ..

    Neue musikalische Wirklichkeiten - Funktionalisierung von Musik in der Erlebnisgesellschaft

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    Zwei Begriffe kennzeichnen die sozio-kulturelle Situation westlicher Industriestaaten am Ende des 20. Jahrhunderts vor allem: Erlebnisorientierung und Vernetzung fast aller Lebensbereiche. Beinahe jedes Ereignis kann fĂŒr beliebige Gruppierungen jenseits der konventionellen sozialen Schichtenmodelle als Erlebnis inszeniert werden - das klassische Open-Air-Konzert als Mega-Event fĂŒr ein Massenpublikum, die "Titanic" mit Kinofilm, Musik und Merchandising als umfassendes Gesamtkunstwerk und Reisen in Erlebnistempel inklusive Musical-Besuch, Shopping und Gastronomie als eine Event-Kultur fĂŒr breite Interessentenkreise. Scheinbar AlltĂ€gliches bekommt den Nimbus Ă€sthetischer PrĂ€gung - Autos und andere Produkte werden in Werbespots mit kunstvollen Bild-Kompositionen und klassischen KlĂ€ngen prĂ€sentiert (Ästhetisierung des AlltĂ€glichen). Personen oder GegenstĂ€nde avancieren in kurzer Zeit und fĂŒr kurze Zeit zu Kultobjekten mit einer fast religiösen Funktion - Prinzessin Diana, Verona Feldbusch, ein "Maschendrahtzaun" oder Zlatko. Scheinbar jedes Element ist mit jedem anderen kombinierbar - "Klassik trifft Pop", "Jazz trifft Gregorianik", Information und Unterhaltung werden zum Infotainment und Kaffee-Shops verkaufen Computer (Cross-over in allen Bereichen). Diese Entwicklungen werden ergĂ€nzt respektive ermöglicht durch die weitreichenden technischen Möglichkeiten der sogenannten "Neuen Medien" und vor allem der weltweiten Vernetzung. Auf feuilletonistischer Ebene wurden hierfĂŒr Schlagwörter wie "multimediale Informations-" oder "Freizeitgesellschaft" geprĂ€gt. In der kĂŒnstlerischen Auseinandersetzung stand nicht lĂ€nger der kritische Ansatz der Moderne im Mittelpunkt, sondern ein postmoderner Weg, der Bilder ohne Abbildfunktion schuf. In der soziologischen Diskussion schließlich etablierte sich der Begriff der "Erlebnisgesellschaft". Nur die Musikwissenschaft hielt sich bislang mit Beschreibungen bzw. Analysen der gegenwĂ€rtigen Situation weitgehend zurĂŒck, obwohl gerade innerhalb der Erlebnisgesellschaft mit Recht von einem Wandel zur allumfassenden Funktionalisierung von Musik gesprochen werden kann. Anders als bei vielen historischen Beispielen funktioniert heute jede beliebige Musik in fast jedem beliebigen Umfeld und in beinahe jedem denkbaren Sinnzusammenhang. Musik ist zu einem zentralen Parameter der Lebensstil-Definitionen geworden. Sie ist das prĂ€gende Mittel der Emotionalisierung, Ästhetisierung, Sakralisierung, Alltags- und Event-Gestaltung. Die Studie "Neue musikalische Wirklichkeiten - Funktionalisierungen von Musik in der ‚Erlebnisgesellschaft‘" untersucht genau diese Einbindung von Musik in das sozio-kulturelle Umfeld der postmodernen Erlebnisgesellschaft. Die Analysen eines vielfĂ€ltigen Quellenmaterials zur PrĂ€sentation von Musik in Hörfunk, Fernsehen, Neuen Medien, Live-Events und Alltagssituationen bieten dabei eine breite und unvoreingenommene Bestandsaufnahme der engen VerknĂŒpfungen musikalischer PhĂ€nomene unserer Zeit mit gegenwĂ€rtigen gesellschaftlichen Tendenzen. Diese wird ergĂ€nzt durch Einblicke in soziologische, philosophische und medientheoretische AnsĂ€tze und durch zahlreiche Experten-Interviews des Verfassers mit Verantwortlichen aus den Bereichen der Medien und der Werbung. Als Ergebnis soll eine vielschichtige Sicht auf die neuen musikalischen Wirklichkeiten innerhalb der postmodernen Erlebnisgesellschaft geboten werden. Eine multimediale Version dieser Dissertation (incl. ca. 120 Min. Audio- und Videomaterial) erscheint 2004 im Steiner Verlag Stuttgart als CD-ROM-Edition (= Monolithographien III / quake edition)

    Experimentieren – improvisieren – zuhören

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    Die Arbeit beschĂ€ftigt sich mit zeitgenössischer experimenteller Musik mit elektronischem Charakter. Ziel war es, zu verstehen, warum sich diese Musik so entwickelt hat und welches die BeweggrĂŒnde der Musikschaffenden selbst sind. Aufgrund dieser Informationen wurden Hypothesen aufgestellt, wie ihr der Hörer im Sinne eines MusikverstĂ€ndnisses am besten begegnen sollte. Um der Zielsetzung nĂ€her zu kommen, wird das Thema aus der Sicht unterschiedlicher musikwissenschaftlicher Bereiche umkreist. Daher bewegt sich die Arbeit im Grenzgebiet zwischen historischer und vergleichend-systematischer Musikwissenschaft. Auf der einen Seite werden die historischen Entwicklungen und ZusammenhĂ€nge analysiert sowie einige philosophische Aspekte beleuchtet. Auf der anderen Seite werden psychologische und technische Implikationen eingebunden. Interviews, die mit in Wien tĂ€tigen Musikschaffenden gefĂŒhrt wurden, vervollstĂ€ndigen die Arbeit. Im Laufe der Arbeit zeigt sich, dass die zeitgenössische experimentelle elektronische Musik das Resultat komplexer Wechselwirkungen unterschiedlicher Musikrichtungen ist. Im Zeitalter der Globalisierung hat sie auch keine eindeutige kulturelle IdentitĂ€t. Auch hat die zunehmende Erschwinglichkeit des Computers die Musikwelt sehr verĂ€ndert. Dies hat sich offensichtlich auch auf die elektronische Musik ausgewirkt. Im Bereich der zeitgenössischen experimentellen Musik spielt die freie Improvisation eine große Rolle. Ähnlich wie in der Musiktherapie bezieht sie auch unterbewusste Prozesse mit ein. Sowohl die technische Entwicklung als auch die freie Improvisation bewirken die Notwendigkeit eines „neuen“ Hörens zugunsten des Sounds und eines erweiterten, bewussten Zuhörens. Tonales Hören im traditionell westlichen Sinne scheint dem MusikverstĂ€ndnis weniger förderlich zu sein. Dank der Interviews zeigt sich ebenfalls, dass der Wunsch vorhanden ist, mit der Musik ĂŒber emotionale Inhalte einen Denkprozess im Musiker und im Hörer auszulösen. Inwiefern dieses Ideal auf der Seite des Hörers erreicht wird, muss in Zukunft noch eruiert werden. Allerdings können anhand vorhandener Emotionsstudien Vermutungen angestellt werden, dass dies zumindest ansatzweise möglich ist.This research examines contemporary experimental music of an electronic character, with view to understanding the reason this music developed in the way it did together with the motivation of the respective musicians. This information then provides a basis to hypothesise how the listener could regard this music in order to understand it. For this reason the topic is addressed from the point of view of different musicological fields. On the one hand the historic developments and its connections as well as some philosophical aspects are analysed. On the other hand psychological and technical aspects are integrated. Some interviews, which were held with musicians operating in Vienna, complete the work. In the course of this dissertation it is shown that the contemporary experimental electronic music is the result of complex mutual reactions of different musical genres. In the age of globalisation it even has no real cultural identity. Furthermore, the growing affordability of computers has changed the musical world. This also has an effect on electronic music. As far as contemporary experimental music is concerned, free improvisation is very important. As in musical therapy, it also involves subconscious processes. Both the technical development, and the free improvisation require a “new” hearing in favour of sound and an extended, conscious listening. Tonal hearing of our traditional western world doesn’t seem to enhance the understanding of this music. The interviews reveal there is a wish to induce a thinking process in the musician and in the listener through emotional content. To what extent this ideal is reached on the listeners’ side still has to be investigated. Previous emotion studies allow the assumption that the musicians succeed at it, if only rudimentarily

    Spielformen im Spielfilm : zur Medienmorphologie des Kinos nach der Postmoderne

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    Die aktuelle Konjunktur exzentrischen ErzĂ€hlens im gegenwĂ€rtigen Kino ist lĂ€ngst nicht mehr bloß die Illustration einer condition postmoderne, sie verweist vielmehr auf die Hybridisierung von ErzĂ€hlung und Spiel im digitalen Medienumbruch. Insbesondere im massenattraktiven Spielfilm stehen nicht mehr die selten gewordenen Identifikationsofferten im Zentrum des Interesses und die Zuschauer sorgen sich auch nicht um Interpretationshypothesen, sondern sie finden VergnĂŒgen an ErzĂ€hlrĂ€tseln und verfolgen neugierig das Spiel mit unterschiedlichen Plotvarianten oder paradoxalen Welten. In den BeitrĂ€gen dieses Bandes werden Formen dieser Hybridisierung exemplarisch aufgeschlĂŒsselt und genealogisch nachvollzogen

    Lehr- und Lernforschung in der MusikpÀdagogik

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    Das Thema der Tagung >Lehr- und Lernforschung in der MusikpĂ€dagogik< in Lingen im Herbst 2005 greift Forschungsbereiche auf, die fu&#776;r die MusikpĂ€dagogik vor dem Hintergrund der PISA-Studien im Allgemeinen und der gegenwĂ€rtig stattfindenden Entwicklung von Bildungsstandards fu&#776;r den Musikunterricht im Besonderen von zunehmender Bedeutung sind und angesichts der aktuellen Diskussion zur Einrichtung von Ganztagsschulen und deren absehbaren Konsequenzen fu&#776;r den herkömmlichen Musikunterricht der Notwendigkeit Rechnung tragen, die Fragestellungen der Unterrichtsforschung mehr als bisher auch auf Lehr- und Lernprozesse in den außerschulischen Bereichen zu erweitern mit dem Ziel einer Vernetzung der musikpĂ€dagogischen Forschung mit AnsĂ€tzen und Ergebnissen der Jugendsoziologie einerseits und andererseits der Erforschung des Musiklernens bei Erwachsenen und Senioren in der Lebensspanne. (DIPF/Orig.

    Musikgeschmack in der Popularkultur

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    Der zunehmende Bedeutungsverlust traditioneller sozialĂ€sthetischer Hierarchien stellt eine zentrale Herausforderung fĂŒr die Kultursoziologie dar: Resultiert daraus die Erosion sozialer und kultureller ÜberlegenheitsansprĂŒche oder entstehen stattdessen neue Formen soziokultureller Distinktion? WĂ€hrend die BrĂŒchigkeit der Dichotomie von Hoch- und Popularkultur Gegenstand zahlreicher Untersuchungen ist, blieben Ă€hnliche Entwicklungen innerhalb der Popularkultur bislang weitgehend unberĂŒcksichtigt. Vor diesem Hintergrund stehen die sozialen und Ă€sthetischen Transformationen im Feld der populĂ€ren Musik im Mittelpunkt dieser Dissertation. Ausgehend von Pierre Bourdieus Konzeption von Musikgeschmack als Mittel sozialer Exklusion, den ReprĂ€sentationstheorien der Cultural Studies sowie AnsĂ€tzen in der Tradition des Symbolischen Interaktionismus wird untersucht, inwiefern Musikgeschmack in Zeiten zunehmender BrĂŒchigkeit symbolischer Grenzziehungen als Mittel soziokultureller (Selbst)Verortung sowie als Ressource im Streben nach gesellschaftlicher SuperioritĂ€t genutzt wird. Als ergiebiges Datenmaterial fĂŒr die Erforschung von Musikgeschmack in der Popularkultur erwiesen sich Diskussionen ĂŒber musikalische Vorlieben und Aversionen in Online-Foren. Insgesamt wurden 30 Diskussionen mit ĂŒber 3000 EintrĂ€gen untersucht. Die Dateninterpretation erfolgte sowohl mittels kategorienbasierter qualitativer Inhaltsanalyse als auch mit Methoden rekonstruktiver Sozialforschung. In methodologischer Hinsicht orientierte sich die Auswertung an der wissenssoziologischen Deutungsmusteranalyse. Die empirischen Ergebnisse zeigen, wie MusikrezipientInnen ihren Geschmack zum Ausdruck bringen, symbolische Grenzen ziehen und soziale sowie kulturelle Positionierungen vornehmen. Hinsichtlich der Demonstration moralischer Überlegenheit lassen sich zwei Deutungsmuster explizieren, die als Grundlage fĂŒr die Definition des „guten Geschmacks“ in der Popularkultur dienen: Die Zuschreibung von AuthentizitĂ€t bewirkt eine Grenzziehung zwischen „kommerzieller“ und „kĂŒnstlerisch wertvoller“ Musik. Als „authentisch“ gilt jene Musik, von der angenommen wird, dass sie um der Musik willen und weitgehend jenseits ökonomischer Aspirationen produziert wird. Die Vorliebe fĂŒr „authentische“ Musik ist die Basis eines Geschmacks, durch den SuperioritĂ€t zum Ausdruck gebracht werden kann: Demonstriert wird moralische Überlegenheit durch die Aufwertung des eigenen Geschmacks vor dem Hintergrund der Diskreditierung jener Musik, der das Attribut „kommerziell“ verliehen wird. Allerdings zeigt sich, dass AuthentizitĂ€t als QualitĂ€tsauszeichnung populĂ€rer Musik zunehmend in Frage gestellt wird. Die empirischen Befunde legen nahe, dass die AuthentizitĂ€tsrhetorik mit einem neuen Deutungsmuster in Konkurrenz tritt. „Toleranz“ avanciert zu einem SchlĂŒsselkonzept musikalischen Geschmacks in der Popularkultur: Der darauf beruhende „Querbeet-Geschmack“ zeichnet sich nicht nur durch die demonstrative Überschreitung der Grenze zwischen „authentischer“ und „kommerzieller“ Musik aus, sondern auch durch eine Offenheit gegenĂŒber verschiedenen musikalischen Welten. Abgrenzung findet gegenĂŒber dem „festgefahrenen“ Geschmack jener MusikkonsumentInnen statt, die lediglich an einem Genre Gefallen finden. Nicht was gehört oder nicht gehört wird, sondern die Art und Weise, wie MusikrezipientInnen mit der Vielfalt unterschiedlicher Musiken umgehen, wird zum zentralen Kriterium symbolischer – und womöglich auch sozialer – Distinktion in der Popularkultur.The declining importance of social and aesthetic hierarchies is a great challenge for cultural sociology. It is unclear whether this tendency indicates an erosion of claims for social and cultural superiority or whether new ways of expressing distinction are emerging. While the fragility of boundaries between high and low culture has been subject of extensive research, similar changes within popular culture have been largely neglected so far. Against this background the dissertation focuses on the social and aesthetic transformations in the field of popular music. Drawing on Pierre Bourdieu’s conception of musical taste as a means of social exclusion, theories of representation within Cultural Studies, and perspectives in the tradition of Symbolic Interactionism, the study examines to what extent tastes in music are used as a resource for social and cultural (self)positioning and for the pursuit of social superiority. Discussions on musical tastes in online-fora have proved to be useful data. A total of 30 discussions with more than 3000 postings have been analysed. Data interpretation has been carried out by using qualitative content analysis as well as methods of hermeneutic social research. The findings show how users express their tastes, draw symbolic boundaries and position themselves and others socially as well as culturally. Concerning the demonstration of moral superiority, two patterns of interpretation can be explicated: “Authenticity” and “tolerance” serve as the base for defining “good taste” in popular culture. Ascribing “authenticity” is used to draw boundaries between “commercial” and “artistically valuable” music. Hence music is considered “authentic” if it is solely produced for the sake of the music itself, beyond any economic aspirations. The preference for “authentic” music serves as the foundation of a taste demonstrating superiority. Users express the worth of their musical taste by defining preferences for “non-authentic” music as “inferior”. However, there is clear evidence that the parameter of “authenticity” as a quality criterion in popular music is increasingly put into question. Empirical findings suggest that rhetorics of authenticity conflict with a new pattern of interpretation: “Tolerance” is promoted as a key concept of musical taste in popular culture – and it is the basic principle of a taste called “Querbeet”. This concept is not only characterized by crossing boundaries between “authentic” and “commercial” ostentatiously, but also by being open towards a broad range of different musical worlds. Consequently, a clear separation from consumers of music with a rather limited taste is called for. Not what is liked or disliked, but how consumers deal with the diversity of musical genres has become the criterion for symbolic and possibly also social distinction within popular culture

    Dreaming Data. Aspekte der Ästhetik, OriginalitĂ€t und Autorschaft in der kĂŒnstlichen KreativitĂ€t

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    Die Maschinen, die sich der Mensch einst ertrĂ€umte, scheinen heute selbst zu trĂ€umen. Dank immer ausgefeilteren Algorithmen rechnen Rechner heute nicht mehr nur, sondern schreiben DrehbĂŒcher, malen Bilder oder komponieren Musik. Die Frage, ob Computer kreativ sein können, ist hinfĂ€llig geworden. Interessanter ist die Frage, wie sie es sind. Was den Bereich der logischen Operationen anbelangt, bezweifelt niemand mehr, dass Computer den Menschen lĂ€ngst ĂŒbertroffen haben. Grösser sind die Vorbehalte bei der Kunst: Ein Computer, so der Vorwurf, könne niemals wirklich kreativ sein, zumindest nie so kreativ wie der Mensch. Was bei der normativ gefĂ€rbten Debatte um die Möglichkeiten simulierter KreativitĂ€t zu kurz kommt, ist die unvoreingenommene BeschĂ€ftigung mit dem konkreten Kunstwerk. Um dem entgegenzuwirken, beleuchtet der Autor ausgewĂ€hlte Beispiele kĂŒnstlicher KreativitĂ€t – von Film ĂŒber Malerei bis hin zu Musik – hinsichtlich ihrer Ästhetik, OriginalitĂ€t und Konzeption von Autorschaft. Die Befunde bringt er in Zusammenhang mit dem dominanten Deutungsrahmen einer Kulturkritik, die sich auf der Grundlage einer ĂŒberkommenen GenieĂ€sthetik zwischen Technologiefeindlichkeit einerseits und euphorischer Affirmation einer vermeintlich autonomen Artificial Creativity andererseits aufhĂ€lt, wĂ€hrend der Autor selbst einen innovativeren Weg beschreitet

    Worte und Vinyl

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    In Deutschland gehört die Rapmusik zu den beliebtesten Genres von Jugendlichen, und stellt ihren AnhĂ€ngern, neben der musikalischen Zerstreuung, eine enorme Plattform zur persönlichen Entfaltung, zur kĂŒnstlerischen AktivitĂ€t und theatralen Inszenierung bereit – vor dem Hintergrund eines traditionellen Wertesystems, dem es trotz glokaler Neukontextualisierungen und dem Einfluss der Kulturindustrie weitestgehend gelingt ĂŒber seine diversen kommunikativen Prozesse authentisch oder 'real' zu bleiben. Die vorliegende Arbeit lĂ€sst sowohl die bekanntesten deutschsprachigen Rapper als auch eine Vielzahl von Rap-Rezipienten zur Wort kommen, um die kommunikativen Aspekte dieser musikzentrierten Jugendkultur zu beleuchten
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