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    Der Thüringer Wald im Zeitraum der Stefan-Unterperm-Entwicklung - ein Abschnitt der Zentraleuropäischen N-S-Riftzone innerhalb des Mitteleuropäischen Großschollenscharniers

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    Die einer unterschiedlichen Genese zuordenbaren tektonischen Strukturen, welche sich im Raum des Thüringer Waldes bündeln, formten in einem gerichteten Entwicklungsablauf das komplizierteste und vielseitigste hochoberkarbonisch-unterpermische Strukturgebäude Mitteleuropas. In dieser Arbeit wird der Versuch einer Synthese der strukturellen und der daran geknüpften vulkanogen-sedimentären Entwicklung innerhalb der permokarbonischen Thüringer Wald-Senke und ihres unmittelbaren mitteleuropäischen Umfeldes unternommen. Sie stützt sich dabei maßgeblich auf die Ergebnisse langfristig durchgeführter Kartierungsarbeiten, die in diskontinuierlichen Bearbeitungsphasen seit 1957 bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erfolgten. Einbezogen werden die Ergebnisse von insgesamt 54 Forschungs- und Erkundungsbohrungen, die zu einem Großteil im Kontext dieser Arbeiten geteuft worden sind. 36 Bohrprofile werden hier erstmals vollständig beschrieben und publiziert. Neben einer nochmaligen Überprüfung der gesamten lithostratigraphischen Abfolge in der permokarbonischen Thüringer Wald-Senke besteht die Zielstellung der Arbeit in deren Einbindung in die regionale mitteleuropäische strukturelle Entwicklung während dieser Zeitspanne, beginnend bei den potenziellen variszisch-kollisional angelegten Wurzeln der permokarbonischen Strukturen, über ihre weitere tektono-magmatische Ausgestaltung bis hin zur Ausprägung der postvariszischen Großschollenfelderung Mitteleuropas am Ende des Permokarbons

    Flußspatlagerstätten des SW-Vogtlandes: Schönbrunn, Bösenbrunn, Wiedersberg

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    Die drei Flußspatlagerstätten Schönbrunn, Bösenbrunn/Grüne Tanne und Wiedersberg befinden sich auf drei generell Nordwest verlaufenden regionalen Bruchstörungen. Die genannten Lagerstättenstrukturen sind in einem System, vorwiegend herzyn streichender Mineralgänge integriert, von denen einige wegen ihrer Eisen-, Kupfer- und Zinnerzführung bereits seit dem ausgehenden Mittelalter Anlass zu bescheidendem Bergbau gaben. Interessant ist, dass die gesamte Lagerstättenstruktur ein Großscherlinsengefüge aufweist und sie somit zu den Scherlinsengroßstörungssystemen gehört. Dementsprechend besitzen die Flußspatkonzentrationen linsenartige Konturen, die voneinander durch taube, quarzige oder karbonatische Gangabschnitte getrennt sind. Die Gangmineralisationen der drei Flußspatlagerstätten sind prinzipiell gleich, wobei zwei Hauptperioden der hydrothermalen Mineralisierung unterschieden werden können: Entsprechend der mineralischen Gangzusammensetzung müssen in allen drei Lagerstätten zwei Rohspattypen unterschieden werden: Die Lagerstättenstruktur ist durch Bohrungen und Schürfe auf rund 3 km Länge und bis 1.000 m Teufe geologisch erkundet. Die Erkundungsteufe entspricht noch nicht der unbekannt gebliebenen Teufengrenze der Lagerstätte. Der Abbau der Fluoritmittel erfolgte in allen drei Lagerstätten i. w. im Firstenstoßbau bei Schachtförderung. Die Vorratssituation ist für jede Lagerstätte spezifisch: Auf der Flußspatlagerstättenstruktur Schönbrunn wurde bis zur Einstellung des Gewinnbetriebes 1991 insgesamt 2.230 kt Rohspat mit 1.450 kt Fluoritinhalt abgebaut. Auf der Flußspatlagerstättenstruktur Bösenbrunn/Grüne Tanne wurden bis zur Einstellung des Gewinnungsbetriebes 1991 insgesamt 250 kt Rohspat mit 94 kt Fluoritinhalt abgebaut. Auch hier sind noch Fluoritvorräte vorhanden. Auf der Fluoritlagerstättenstruktur Wiedersberg wurde bis zur Einstellung der Gewinnung 1960 127,3 kt Rohspat mit ca 94,4 kt Fluoritinhalt abgebaut. Restvorräte sind ebenfalls vorhanden. Die Aufbereitung des Rohflußspats erfolgte auf der Grubenanlage Schönbrunn bis 1959 durch einfache Absiebung, Läutertrommeln und Klaubung. In Wiedersberg wurden bis 1959 auch Setzmaschinen benutzt. Später, ab 1969, wurde der Rohspat von Schönbrunn und Bösenbrunn in der neu eingerichteten zentralen Spataufbereitung in Legenfeld flotativ aufbereitet. Nach der Einstellung des Gewinnungsbetriebes in den südwestvogtländischen Lagerstätten besteht folgende Situation Flußspatgrube Schönbrunn: Die ursprüngliche Verwahrungs- und Sanierungskonzeption sah eine Flutung des Grubengebäudes vor. Im März 1993 übernahm die Firma Hartsteinwerke Oelsnitz/Vogtl. GmbH die Flußspatgrube Schönbrunn (mit der daran gebundenen Flußspatgrube Bösenbrunn). Die Flutung wurde im Niveau der 453 m-Sohle gestoppt. Die Hartsteinwerke sehen eine Nutzung des Grubengebäudes zu verschiedenen Zwecken (Freizeitbetrieb, balneologische Nutzung u. a.) vor. Flußspatgrube Wiedersberg: Schächte und Stollen wurden ordnungsgemäß verwahrt. Nach derzeitigem Wissensstand sind die Flußspatlagerstätten des Südwestvogtlandes hydrothermale Mineralbildungen, die sich seit Perm bis zum Tertiär aus Hydrothermen in Hohlräumen des gezerrten Bruchstörungsinventars der regionalen Störungssysteme bei Temperaturen zwischen 300 und 50°C abschieden. Als Lieferanten der abscheidbaren Stoffe der Hydrotherme, darunter die ionaren Komponenten des Fluorits, werden Krustengesteine, darunter der fluoritspezialisierte Schönbrunner Granit angesehen
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