551 research outputs found

    Perusinis II. Fall: Der Alzheimer Patient R.M. Geschichte, Genealogie und Genetik eines psychiatriehistorischen Falls

    Get PDF
    1.American Journal of Alzheimer`s Disease and Other Dementias: 2010; 25:189-192 100th anniversary of PERUSINI`S SECOND CASE: PATIENT RM and his KINDRED Im Jahre 1907 wurde der Münchener Korbmacher RM als ,,Zweifelhafter Fall“ in der damals ,,Königlich Psychiatrischen Klinik“ in München behandelt. Die diesbezüglich 1909 von Alzheimers Assistenten Gaetano Perusini publizierte Kasuistik siedelt den offensichtlichen Symptomausbruch im Jahr 1899 an. Dieser gemutmaßte extrem frühe Krankheitsbeginn (38.Lebensjahr des RM) sowie Perusinis familienanamnestischer Hinweis ,,ein Bruder desselben soll nicht recht gescheut sein“ erforderte intensive Recherche zu Geschichte und Genealogie dieses psychiatriehistorischen Falls, um das eventuelle Vorliegen einer heredofamiliären Form von Morbus Alzheimer mit Beginn im frühen Lebensalter zu diskutieren. Detaillierte Untersuchungen über acht Generationen konnten zwar psychiatrische Auffälligkeiten im Stammbaum des Probanden aufzeigen, aber keinen Nachweis einer autosomal-dominanten Form der “Early-Onset Alzheimer`s Disease“ erbringen. 2.Nervenheilkunde: 2010; 29:850-852 Alzheimer und Perusini: Patient RM und sein Stammbaum 1773-2009 Die ersten vier Fälle der Alzheimerschen Krankheit wurden in Alzheimers histopathologischem Laboratorium von dem italienischen Neuropathologen Gaetano Perusini untersucht. Das Weiterverfolgen von Perusinis Hinweis zur auffälligen Psychopathologie des Bruders des RM zeigt noch 1923 die identische differentialdiagnostische Überlegung „Arteriosklerose“ wie bereits 1907 beim Probanden selbst. Das Nachvollziehen der damals angewandten relevanten Untersuchungsmethoden zur Sicherung der Verdachtsdiagnose „Progressive Paralyse“ weist erhebliche Ungenauigkeiten in der Dokumentation auf, so dass verschiedene Differentialdiagnosen zu diskutieren sind. Kurz vor ihrem Tod konnte eine APOE-Genotypisierung der gemäß nervenärztlicher Diagnose an dementiellem Syndrom erkrankten Enkeltochter von Perusinis II.Fall durchgeführt werden. Die Genotypisierung konnte das Vorliegen einer autosomal-dominanten Form des Morbus Alzheimer mit frühem Beginn nicht belegen. 3.Nervenarzt: 2011; 82:363-368 La malattia di Alzheimer-Perusini: Zum 100. Jahrestag der Publikation Gaetano Perusinis Die Arbeit zielt ab auf Honorierung der Verdienste des Wissenschaftlers Gaetano Perusini (1879-1915). Durch seine genau ein Jahrhundert zurückliegende Veröffentlichung ,,Über klinisch und histologisch eigenartige psychische Erkrankungen des späteren Lebensalters“ kann er als Wegbereiter für das moderne Konzept des altersunspezifischen Beginns der Alzheimerschen Krankheit gelten. Gaetano Perusini arbeitete wissenschaftlich zusammen mit Ugo Cerletti, Alois Alzheimer, Franz Nissl sowie Emil Kraepelin und war beteiligt an der Herausgabe der ,,Folia Neurobiologica“. In seinem persönlichen Schicksal spiegelt sich die Tragik des 1.Weltkrieges: An den Folgen seiner Verwundung durch einen Granatsplitter verstarb Gaetano Perusini im Alter von nur 36 Jahren

    Jakob Friedrich Fries und die moderne Psychiatrie

    Get PDF
    Dieser Aufsatz will zeigen, dass die Beiträge von Jakob Friedrich Fries (1773–1843) zur Psychiatrie leider (zu Unrecht) vergessen, aber überaus aktuell sind. Seine Überlegungen sowie die der Wissenschaftler, die ihm gefolgt sind, haben in den Darstellungen der Geschichte der Psychiatrie mehr Beachtung verdient

    Historical Analyses of Disordered Handwriting

    Get PDF
    Handwritten texts carry significant information, extending beyond the meaning of their words. Modern neurology, for example, benefits from the interpretation of the graphic features of writing and drawing for the diagnosis and monitoring of diseases and disorders. This article examines how handwriting analysis can be used, and has been used historically, as a methodological tool for the assessment of medical conditions and how this enhances our understanding of historical contexts of writing. We analyze handwritten material, writing tests and letters, from patients in an early 20th-century psychiatric hospital in southern Germany (Irsee/Kaufbeuren). In this institution, early psychiatrists assessed handwriting features, providing us novel insights into the earliest practices of psychiatric handwriting analysis, which can be connected to Berkenkotter’s research on medical admission records. We finally consider the degree to which historical handwriting bears semiotic potential to explain the psychological state and personality of a writer, and how future research in written communication should approach these sources

    Zwischen Poesie und Wissen : E.T.A. Hoffmanns Der Magnetiseur ;„... und die Welt wird neu geordnet“ ; Kontinuität und Bruch

    Get PDF
    Die Analyse von E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Magnetiseur (1814) will textimmanente Komponenten mit kontextanalytischen Teilen verbinden. Die textimmanente Analyse umfasst konventionelle erzähltextanalytische Fragen wie z.B. diejenigen nach den Erzählsituationen und der Figurenanlage und Figurenkonstellation. Der Magnetiseur ist in der Forschung eher marginal behandelt worden, vielleicht nicht zuletzt, weil Der Magnetiseur hinsichtlich des Merkmals der Poetizität als eher minderwertig eingeschätzt wurde. So finden sich in der Sekundärliteratur auch häufig eher vereinzelte Hinweise über die Komposition und das Thema des Kunstwerks Der Magnetiseur. Eine kohärente, nach literaturwissenschaftlichen Maßstäben vorgenommene Gesamtinterpretation, welche auch kontextuelle Fragen berücksichtigt, steht noch aus. Die rein textimmanent verfahrende Analyse sollte aber, um den wünschenswerten Analyseertrag zu erbringen, durch eine Kontext-Analyse ergänzt werden, welche um den Themenbereich des Mesmerismus bzw. Magnetismus und der Traumforschung der Anthropologie der Romantik kreist. Ein innovativer Aspekt des Aufsatzes liegt demnach darin, dass dezidiert und en detail ein wesentliches Element des Kontextes der Hoffmann-Erzählung in die Analyse einbezogen wird. Der angesprochene Kontext besteht aus Schuberts Magnetismus-Theorie, welche Hoffmann nachweislich bekannt war und ihm in schriftlicher Form vorgelegen hat. Die hier vorgenommene Kontext-Analyse berücksichtigt folglich Schuberts wissenschaftliche Arbeiten zum Thema des Magnetismus, bezieht sie auf den Hoffmann’schen Text und zeichnet sich somit für einen guten Teil der Gesamtinterpretation verantwortlich
    corecore