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    Private Kunst- und Kulturförderung in der Bundesrepublik Deutschland

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    Die Dissertation „Private Kunst- und Kulturförderung in der Bundesrepublik Deutschland“ zeichnet die historische Entwicklung des privaten Kunst- und Kulturengagement in der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis in die unmittelbare Gegenwart nach. Besonderes Augenmerk liegt auf der unternehmerischen Kunstförderung, die ihren Ursprung in der mäzenatischen Kunstleidenschaft einzelner Personen bzw. Unternehmer nach dem Zweiten Weltkrieg hat. Bisherige Untersuchungen, die sich dem Thema überwiegend aus den Blickwinkeln der Betriebswirtschaftslehre oder des Kulturmanagements annähern, gründen ihre Ergebnisse meist auf einer historisch kurzgefassten Rückschau mit Schwerpunkt auf das bürgerliche Mäzenatentum der vorherigen Jahrhunderte. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit spezifischen Teilbereichen des breiten Themenkomplexes ist im Gesamten seit den 1990er Jahren gegeben und hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Insbesondere aus Sicht der Kommunikationswissenschaften wird der Förderung von und dem Einsatz für Kunst in Unternehmen infolge der Wirtschaftskrise große Bedeutung beigemessen. Unter dem Dach der Corporate Citizenship und im Zuge des Bedeutungszuwachses von Corporate Social Responsibility wird unternehmerische, „gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme“ neu diskutiert. Die Dissertation „Private Kunst- und Kulturförderung in der Bundesrepublik Deutschland“ bietet an der Schnittstelle von zeit-, wirtschafts-, kunst- und kulturgeschichtlichen Fragestellungen eine umfassende Gesamtdarstellung des unternehmerischen Kunstengagements seit 1945. Einzelne kulturfördernde Unternehmer, Unternehmen sowie unternehmerische Institutionen, wie etwa der „Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e.V.“, wurden exemplarisch auf ihren Wirkungsbereich in den vergangenen Jahrzehnten hin untersucht

    Interview mit Lutz Achenbach zum Thema „Industrialisierung von Finanzdienstleistungen”

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    Kleine und mittelständische Betriebe in unternehmerischen Netzwerken: Die Reidemeister auf der Vollme im vor- und frühindustriellen Metallgewerbe der Grafschaft Mark

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    Die Arbeit beschäftigt sich mit Handlungsräumen und Handlungsspielräumen kleiner und mittelständischer Unternehmen in unternehmerischen Netzwerken. Diese werden am Beispiel der Unternehmungen der Reidmeister auf der Vollme dargestellt. Bei den Betrieben dieser Unternehmer, die Produktionsprozess und Vertrieb im märkischen Metallgewerbe organisierten, handelte es sich, gemessen an Betriebsgröße und Arbeitsweise, meist um mittelständische Unternehmen. Legt man die Maßstäbe der traditionellen Industrialisierungsforschung zugrunde, wird man die Wirtschaftsweise der Vollmer Reidemeister nicht unbedingt als erfolgreich bezeichnen können. Denn im Gegensatz zu anderen Unternehmerfamilien wie Harkort oder Hoesch bauten sie keinen zentralisierten, großgewerblichen Betrieb auf, sondern führten ihre Geschäfte bis ins 20. Jahrhundert hinein als mittelständische Unternehmungen fort. Dieses Urteil muss zwangsläufig zustande kommen, wenn man ein Standardmodell anlegt, das von einer großgewerblichen, fabrikindustriellen Wirtschaftsform ausgeht und danach fragt, was die Reidemeister denn hätten tun müssen, um diese zu erreichen. Ein derartiges Modell ist jedoch statisch und lässt die Möglichkeit sich verändernder Rahmenbedingungen im Prinzip nicht zu. Es bietet ebenfalls keinen Raum für Alternativen zur großgewerblichen Industrialisierung, die zwar unter Umständen ebenso wirtschaftlichen Fortschritt und unternehmerische Leistung darstellen, aber aus der etablierten Perspektive heraus kaum zu erfassen sind. Deshalb ist eine alternative Sichtweise gefragt, will man die Wirtschaftsweise mittelständischer Unternehmen untersuchen. Diese kann erlangt werden, wenn man nicht von einem vordefinierten Idealzustand als Ziel unternehmerischer Tätigkeit ausgeht, sondern stattdessen die Handlungsräume und Handlungsspielräume betrachtet, die den Unternehmern für ihre wirtschaftliche Tätigkeit zur Verfügung standen, und wenn man danach fragt, wie erfolgreich die Unternehmer darin waren, diese auszuschöpfen und zu erweitern. Die durch die strukturellen Rahmenbedingungen gebildeten Handlungsräume der Reidemeister auf der Vollme prägte eine große Dynamik. Ihre Handlungsspielräume, die durch die zum jeweiligen Zeitpunkt herrschenden wirtschaftlichen und sozialen Konstellationen definiert wurden, waren nicht uneingeschränkt nutzbar, da die Reidemeister auf der Vollme in engmaschige und stark arbeitsteilige Produktionsnetzwerke eingebettet waren. Wegen der vielfältigen gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Akteuren im märkischen Metallgewerbe erscheint das Thema gerade für die heutige Zeit relevant. Denn mit externalisierten Produktionsnetzwerken, Just-in-Time-Lieferbeziehungen und strategischen Allianzen prägen Produktionsformen die heutige Wirtschaft, die deutliche Ähnlichkeiten mit denen im märkischen Metallgewerbe um 1800 aufweisen. Die Reidemeister auf der Vollme wurden durch die Veränderungen in ihrem Umfeld weder überfordert, noch verschliefen sie die Industrialisierung. Sie fanden, im Gegenteil, durchaus Mittel und Wege, um sich anzupassen und aus den Marktchancen Kapital zu schlagen. Allerdings lässt sich ihre Strategie nicht mit den traditionell in der Industrialisierungsgeschichte benutzten Kategorien erfassen. Denn die Veränderungen erfolgten weniger auf dem Gebiet der Produktionstechnik und der Betriebsorganisation, als auf dem der Markterschließung und des Vertriebs. Eine vertikale Integration der Produktionsstufen erfolgte auf der Vollme nur ansatzweise. Stattdessen ermöglichten die horizontale Differenzierung des Produktspektrums und die Neuausrichtung im Vertrieb, neue Märkte zu erschließen. Der Strategiemix ermöglichte es auch, das Volumen der Anlageinvestitionen relativ klein zu halten und das finanzielle Risiko zu senken. Wie ein Vergleich mit anderen Unternehmern zeigt, war diese Vorgehensweise durchaus sinnvoll. Friedrich Harkort, zum Beispiel, verkörpert den wagemutigen Unternehmer Schumpeter�scher Prägung. Er ging den Weg einer großgewerblichen Expansion und scheiterte am Ende. Die Reidemeister auf der Vollme expandierten nicht nach der Art Harkorts. Vielmehr erweiterten sie ihre Unternehmungen organisch. Sie hielten Investitionen und Risiko gering, was ihnen zwar kein übermäßig großes Aufwärtspotential bescherte, aber ihnen ein respektables Einkommen und ihren Arbeitern einen relativ sicheren Arbeitsplatz garantierte
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