205 research outputs found

    Eigenverantwortlich, informiert und anspruchsvoll ...: Der Diskurs um den mündigen Patienten aus ärztlicher Sicht

    Get PDF
    Der mündige Patient ist populär. Verschiedenste gesundheitspolitische Akteure verwenden diesen Begriff überraschend einhellig. Auffällig ist, dass dem mündigen Patienten ein breites Spektrum an Aufgaben und Eigenschaften zugewiesen wird, z. B. mehr Partizipation, mehr finanzielle Verantwortung oder mehr Compliance. Es ist zu vermuten, dass der mündige Patient als strategischer Begriff dient, hinter dem inhaltlich heterogene Konzepte stehen. Die Studie fokussiert auf die ärztliche Perspektive: Wie wird der mündige Patient von der Ärzteschaft bewertet? Welche Eigenschaften und Aufgaben werden ihm zugesprochen? Welche Interessen und Ziele werden verfolgt? Die empirische Grundlage bilden Artikel aus dem Deutschen Ärzteblatt, zentralem Publikationsorgan von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. Mit einer systematischen Literaturrecherche wurden im Zeitraum 1996-2005 insgesamt 73 Artikel einbezogen, die den mündigen Patienten thematisieren. Die Textanalyse erfolgte mit Methoden qualitativer Sozialforschung, die Untersuchungsperspektive orientierte sich an der Diskursanalyse nach Keller, 2004. Die gefundenen Einschätzungen des mündigen Patienten sind heterogen. In den vier abgrenzbaren Diskurssträngen 'Recht und Ethik', 'Wissen und Information', 'Strukturprobleme' und 'Finanzierungsfragen' finden sich jeweils charakteristische Positionierungen: Idealbildern von aktiven und eigenverantwortlichen PatientInnen, die mit ihren ÄrztInnen kooperieren, stehen bedrohlichere Szenarien gegenüber, in denen per Internet informierte, anspruchsvolle PatientInnen ihre ÄrztInnen fachlich infrage stellen. Wesentliche Gemeinsamkeit der gefundenen Positionierungen ist es, dass sie das individuelle Handeln von PatientInnen in den Mittelpunkt stellen und es in eine gewünschte Richtung verstärken oder schwächen, fördern oder modifizieren wollen. Damit fügt sich der Diskurs um den mündigen Patienten in übergeordnete gesellschaftliche Modernisierungsprozesse ein, die neue Entfaltungsmöglichkeiten, aber auch neue Formen der Einbindung und Zwänge zur selbstverantwortlichen Lebensgestaltung mit sich bringen. -- In German health policy debates the idea of the modern patient (mündiger Patient) has been receiving increasing attention. Various actors refer to this keyword, which is surprising, since policy debates in recent decades have tended to be controversial. It seems striking that the modern patient is linked with a broad spectrum of characteristics (e.g. more participation, more financial responsibility, more self determination or more compliance). This confluence suggests that the idea of the modern patient may be a strategic concept that can serve heterogeneous goals. This study focuses on physicians' perspectives and examines how the German professional medical community employs the idea of the modern patient: How is the image of the modern patient being used by physicians? Which specific descriptions, attributes, characteristics are used? Which interests and goals can be found? The weekly journal Deutsches Ärzteblatt, the opinion-leading publication of the German medical community, was systematically searched for articles addressing the topic of the modern patient over a period of ten years (1996-2005). A total of 73 articles were analyzed with qualitative research methods and a perspective of discourse analysis (Keller, 2004) Physicians' perspectives on patients' attributes are heterogeneous. Four definable discourses ('Law and Ethics', 'Knowledge and Information', 'Structural Health Care problems' and 'Funding issues') are each positioning the modern patient in characteristic ways: Visions of well-informed patients who cooperate actively as partners of their physicians are confronted with more threatening scenarios of self-confident and demanding patients who challenge their physicians and critically question their decisions. As a common element the different positions share their focus on patients' individual attributes and actions: they all aim to reinforce or weaken, support or modify patients' behaviour. This way the discourse on the modern patient fits into broader modernisation processes, accompanied by new opportunities for patients' empowerment, but at the same time by new forms of involvement and forces to accept selfresponsibility.

    Chapter 3 – Health Apps and Policy Frameworks

    Get PDF
    eHealth schließt die Interaktion zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern, die Datenübertragung zwischen verschiedenen Institutionen oder die Kommunikation auf Teilnehmerebene zwischen Gesundheitsfachkräften und/oder Patienten ein. mHealth kann die Gesundheitsversorgung verbessern und gleichzeitig Zugangsbarrieren und Kosten senken. Europäischen Wertvorstellungen der Verbundenheit, der Universalität und der Gleichheit sowie das Europäische Prinzip der Freizügigkeit können durch mHealth unterstützt werden. Zugleich kann mHealth das wirtschaftliche Wachstum fördern und die Gestaltung der Gesundheitssysteme unterstützen. Die Bemühungen der Europäischen Kommission scheinen hauptsächlich auf Innovatoren und Entscheidungsträger abzuzielen mit der Absicht, förderliche Rahmenbedingungen zu schaffen, durch die Innovationen quer durch die Union über den privaten Sektor getrieben werden (z.B. durch öffentliche Konsultationen, die Entwicklung von Verhaltenskodizes und Leitlinien, das Vorantreiben von Frameworks und Standards für die Interoperabilität, die Anpassung der Medizinprodukterichtlinien und Weiterentwicklung der Verbraucherschutzrichtlinien um digitale Aspekte). Im Gegensatz dazu scheint der Fokus des Deutschen eHealth Gesetztes hauptsächlich auf der Stärkung staatlich gelenkter Projekte zu liegen, wie dem digitalen Entlassungsbericht oder der elektronischen Gesundheitsakte. Deutschland hat damit einen engeren Fokus als andere europäische Nationen. Das lässt umfassende Bemühungen nötig erscheinen, um führend im eHealth-Sektor im Allgemeinen und ebenso im Bereich der Gesundheits-Apps werden zu können. Die Bestrebungen der Digitalen Agenda im Allgemeinen und die Bemühungen des IT-Gipfels spiegeln hierzu wesentliche und begrüßenswerte Ambitionen wider, jedoch erfolgt deren Übersetzung in konkrete Zielvorgaben und Maßnahmen häufig langsamer als in anderen Mitgliedsstaaten, was den Optimismus gegenüber der zukünftigen internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf dem mHealth-Sektor dämpfen und zu weiteren kritischen Deliberationen führen sollte.eHealth covers the interaction between patients and health-service providers, institution-to-institution transmission of data, or peer-to-peer communication between patients and/or health professionals. mHealth can improve health care while reducing access barriers and costs. It can also support European values of solidarity, universality, and equity, and facilitate the European freedom of movement principle. Simultaneously, it can drive economic growth and help shape learning health care systems. The European Commission's efforts seem to be mostly geared towards providing guidance for innovators and policy makers in an attempt to create a conducive environment for private sector driven innovation across the Union (e.g. through public consultations, the development of codes of conduct and guidelines, the provision of definitions, the advancement of interoperability frameworks and standards, the adaptation of medical devices directives and the enhancement of consumer protection legislation to include digital aspects). By contrast, the focus of the German eHealth legislation appears to be primarily narrowed to strengthening existing government-led projects such as the digital discharge report or the electronic health record. Germany has a more narrow focus than other European nations and appears to require more comprehensive efforts to become a leader in the eHealth sector in general and the health app domain in particular. The general endeavors of the "Digital Agenda" as well as the efforts of the national IT summit mirror essential and highly welcome ambitions, although their realization in the form of specific targets as well as measures appears to take longer than in other member countries. This may temper the optimism with respect to Germany’s competitive position within the mHealth sector and should be cause for further critical deliberations

    Modernes Wundmanagement

    Get PDF
    Problem: Die Wundversorgung in Österreich stellt derzeit noch ein wesentliches Problem dar. Die Defizite ergeben sich durch fehlende Standards und Informationen, nicht genügende interdisziplinäre Zusammenarbeit, fehlende oder nicht genügende Kommunikation, sowie durch mangelnde ganzheitliche Konzepte. Die pflegerischen Bedürfnisse der betroffenen Menschen entstehen aus den wund- und behandlungsbedingten Einschränkungen in deren Alltagsleben und in dem ihrer Angehörigen. Derzeit existiert kein gesamtes Qualitätssystem für das Wundmanagement. Methode: Die Literaturrecherche erfolgte in den Datenbanken MEDLINE®, CINAHL® und der Cochrane Library anhand ausgewählter Begriffe und ihrer Synonyme, die miteinander kombiniert und verknüpft wurden. Die freie Suche im Internet wurde über die Suchmaschine Google und Google Scholar durchgeführt. Die Gesetzestext-Suche erfolgte in der elektronischen Datenbank des Bundeskanzleramtes (Rechtsinformationssystem des Bundes - RIS) im Internet. Die Fachbücher wurden über die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien beschafft. Eine Handsuche wurde vorgezogen. Die Textauswertung erfolgte durch Selektieren des Essentiellen für das Thema. Die Daten sind mittels Text, Tabellen und Abbildungen dargestellt. Teilergebnisse einer Pilotstudie, die derzeit im AKH - Universitätscampus Wien auf Mesoebene durchgeführt wird, sind in der vorliegenden Arbeit berücksichtigt. Ergebnisse: Die Ergebnisse der Literaturrecherche zeigen, dass auf allen Ebenen des Wundmanagements der Fokus auf den betroffenen Menschen aus einer ganzheitlichen Perspektive gerichtet werden soll. Allerdings erscheint die derzeitige Datenlage für die Entwicklung eines gesamten Qualitätssystems zur Diagnose und Therapie chronischer Wunden nicht ausreichend. Diskussion: Trotz einer großen Anzahl an Untersuchungen zum Thema „Wundmanagement“ mangelt es mitunter an qualitativ hochwertigen Studien. Abhilfe würden multidisziplinäre Forschungsprojekte auf Mesoebene schaffen. Für die Pflegepraxis empfehlen wir als ersten Schritt für die Sicherung der Qualität in der Wundversorgung den Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ zu implementieren.Problem: Wound management continues to be a major issue in Austria. Deficits are due to a lack of standards and information, insufficient interdisciplinary cooperation, insufficient or complete lack of communication as well as a lack of integrated concepts. The nursing care needs of patients affected arise from the limitations which wound management and treatment impose on their and their relatives’ every-day life. At present, no overall quality assurance system exists in wound management. Materials and Methods: Literature research was done through MEDLINE®, CINAHL® and the Cochrane Library, using selected terms and synonyms which were combined and interlinked. The search engines Google and Google Scholar were used for unstructured Internet search. Legisla-tion queries were done in the Austrian Federal Chancellery’s electronic data base (Legal Information System, German acronym: RIS). Technical litera-ture was obtained from the University Library of Vienna Medical University. Manual search was preferred. In the process of text mining, information essential to the topic at hand was selected. Data are presented in the form of text, tables and illustrations. Partial results of a pilot study currently being conducted on the meso level at the General Hospital (AKH) - University Campus of Vienna have been included in the present article. Results: Literature research showed that on all levels of wound management, the focus should be on an integrated approach to the needs of the patients concerned. However, data presently available due not appear to suffice for the development of an integrated quality assurance system for the diagnosis and therapy of chronic wounds. Discussion: In spite of a large number of studies on wound management, high-quality studies seem to be lacking. Multidisciplinary research projects on a meso level could redress this deficiency. In nursing practice, we would recommend the implementation of the “Nursing patients with chronic wounds” expert standard as a first step toward quality assurance in wound manage-ment

    Eigenverantwortlich, informiert und anspruchsvoll ... Der Diskurs um den mündigen Patienten aus ärztlicher Sicht

    Full text link
    "Der mündige Patient ist populär. Verschiedenste gesundheitspolitische Akteure verwenden diesen Begriff überraschend einhellig. Auffällig ist, dass dem mündigen Patienten ein breites Spektrum an Aufgaben und Eigenschaften zugewiesen wird, z.B. mehr Partizipation, mehr finanzielle Verantwortung oder mehr Compliance. Es ist zu vermuten, dass der mündige Patient als strategischer Begriff dient, hinter dem inhaltlich heterogene Konzepte stehen. Die Studie fokussiert auf die ärztliche Perspektive: Wie wird der mündige Patient von der Ärzteschaft bewertet? Welche Eigenschaften und Aufgaben werden ihm zugesprochen? Welche Interessen und Ziele werden verfolgt? Die empirische Grundlage bilden Artikel aus dem 'Deutschen Ärzteblatt', zentralem Publikationsorgan von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. Mit einer systematischen Literaturrecherche wurden im Zeitraum 1996-2005 insgesamt 73 Artikel einbezogen, die den mündigen Patienten thematisieren. Die Textanalyse erfolgte mit Methoden qualitativer Sozialforschung, die Untersuchungsperspektive orientierte sich an der Diskursanalyse nach Keller, 2004. Die gefundenen Einschätzungen des mündigen Patienten sind heterogen. In den vier abgrenzbaren Diskurssträngen 'Recht und Ethik', 'Wissen und Information', 'Strukturprobleme' und 'Finanzierungsfragen' finden sich jeweils charakteristische Positionierungen: Idealbildern von aktiven und eigenverantwortlichen PatientInnen, die mit ihren ÄrztInnen kooperieren, stehen bedrohlichere Szenarien gegenüber, in denen per Internet informierte, anspruchsvolle PatientInnen ihre ÄrztInnen fachlich infrage stellen. Wesentliche Gemeinsamkeit der gefundenen Positionierungen ist es, dass sie das individuelle Handeln von PatientInnen in den Mittelpunkt stellen und es in eine gewünschte Richtung verstärken oder schwächen, fördern oder modifizieren wollen. Damit fügt sich der Diskurs um den mündigen Patienten in übergeordnete gesellschaftliche Modernisierungsprozesse ein, die neue Entfaltungsmöglichkeiten, aber auch neue Formen der Einbindung und Zwänge zur selbstverantwortlichen Lebensgestaltung mit sich bringen." (Autorenreferat)"In German health policy debates the idea of the modern patient (mündiger Patient) has been receiving increasing attention. Various actors refer to this keyword, which is surprising, since policy debates in recent decades have tended to be controversial. It seems striking that the modern patient is linked with a broad spectrum of characteristics (e.g. more participation, more financial responsibility, more self determination or more compliance). This confluence suggests that the idea of the modern patient may be a strategic concept that can serve heterogeneous goals. This study focuses on physicians' perspectives and examines how the German professional medical community employs the idea of the modern patient: How is the image of the modern patient being used by physicians? Which specific descriptions, attributes, characteristics are used? Which interests and goals can be found? The weekly journal 'Deutsches Ärzteblatt', the opinion-leading publication of the German medical community, was systematically searched for articles addressing the topic of the modern patient over a period of ten years (1996-2005). A total of 73 articles were analyzed with qualitative research methods and a perspective of discourse analysis (Keller, 2004) Physicians' perspectives on patients' attributes are heterogeneous. Four definable discourses ('Law and Ethics', 'Knowledge and Information', 'Structural Health Care problems' and 'Funding issues') are each positioning the modern patient in characteristic ways: Visions of well-informed patients who cooperate actively as partners of their physicians are confronted with more threatening scenarios of self-confident and demanding patients who challenge their physicians and critically question their decisions. As a common element the different positions share their focus on patients' individual attributes and actions: they all aim to reinforce or weaken, support or modify patients' behaviour. This way the discourse on the modern patient fits into broader modernisation processes, accompanied by new opportunities for patients' empowerment, but at the same time by new forms of involvement and forces to accept selfresponsibility." (author's abstract

    Potenziale und Barrieren

    Get PDF
    Introduction: Teledentistry has an undisputed potential to support dental care and improve diagnostics in view of demographic change and the SARS-CoV-2 pandemic. Teledentistry is a combination of telecommunications and dentistry. Aim: The aim of this study is to collect systematic data on the subjective attitudes of dentists working in the state of Brandenburg to the use of teledentistry and its connection with sociodemographic variables. Methods: Based on a previous literature search, a representative survey of all dentists in this state was carried out. The questionnaire comprised the following complexes: information status, future reflection and assessment of advantages and disadvantages; application areas; potentials and barriers; IT-equipment and data exchange; development and data protection. The survey was carried out by post. Descriptive, uni- and multivariate analyzes and logistic regression analyzes were carried out for socio-demographic variables. Results: A total of 290 dentists answered the survey (women: 53%; men: 47%). The response rate was 18.88%. Based on the data collected, it can be determined that the sample is representative in terms of age, gender and number of inhabitants at the place of work. The current level of information and future reflection were both low (74% and 65%, respectively). 60% of those surveyed had the opinion that teledentistry could be beneficial in their practice. Dentists see the greatest benefit in teleradiology and the least in teleconsultation. Potentials represent the improvement of the treatment options; barriers are the increasing administrative and cost expenditure and the non-guaranteed data protection (83%). 81% believe that teledentistry will become more important. Conclusions: Telemedicine can only be used to a limited extent in dentistry. However, it has great potential to support and improve dental care in the state of Brandenburg. But the dismantling of legal, technological and subjective barriers is necessary.Einleitung: Teledentistry besitzt ein unumstrittenes Potenzial zur Unterstützung der zahnmedizinischen Versorgung und Verbesserung der Diagnostik angesichts des demografischen Wandels und der SARS-CoV-2-Pandemie. Dabei ist Teledentistry eine Kombination aus Telekommunikation und Zahnmedizin. Ziel: Ziel dieser Studie ist eine Erhebung systematischer Daten über die subjektive Einstellung der im Bundesland Brandenburg tätigen Zahnärzte zur Anwendung der Teledentistry und deren Zusammenhang mit soziodemografischen Variablen. Methoden: Auf der Grundlage einer vorangegangenen Literaturrecherche wurde eine repräsentative Befragung aller Zahnärzte im Bundesland durchgeführt. Der Fragebogen umfasste folgende Komplexe: Informationsstand, zukünftige Reflexion und Einschätzung der Vor- und Nachteile; Anwendungsgebiete; Potenziale und Barrieren; IT-Ausstattung und Datenaustausch; Entwicklung und Datenschutz. Die Befragung erfolgte postalisch. Es wurden deskriptive, uni- und multivariate Analysen und logistische Regressionsanalysen für soziodemografische Variablen durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt beantworteten 290 Zahnärzte die Umfrage (Frauen: 53 %; Männer: 47 %). Die Rücklaufquote betrug 18,88 %. Aufgrund der gesammelten Daten kann festgestellt werden, dass es sich bezüglich Alter, Geschlecht und Einwohnerzahl am Arbeitsort um eine repräsentative Stichprobe handelt. Der aktuelle Informationsstand und die zukünftige Reflexion waren beide gering (74 % bzw. 65 %). 60 % der Befragten waren der Meinung, dass Teledentistry in ihrer Praxis Vorteile bringen könnte. Den größten Nutzen sehen die Zahnärzte in der Teleradiologie, den geringsten in der Telekonsultation. Potenziale stellen die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten dar; Barrieren sind der steigende Verwaltungs- und Kostenaufwand und der nicht gewährleistete Datenschutz (83 %). 81 % glauben an eine Bedeutungszunahme der Teledentistry. Schlussfolgerungen: In der Zahnmedizin ist die Telemedizin nur begrenzt einsetzbar. Sie besitzt jedoch ein großes Potenzial zur Unterstützung und Verbesserung der zahnärztlichen Versorgung im Land Brandenburg. Dazu ist allerdings der Abbau rechtlicher, technologischer und subjektiver Barrieren notwendig

    Der digitale Versicherungsnehmer und die risikogerechte Prämie

    Get PDF
    Der Fokus der Dissertation liegt auf der Prämienindividualisierung im Sinne der individuellen Risikoäquivalenz. Aufgrund der allgegenwärtigen Kommunikations- und Informationstechnologie ist das Volumen individueller Daten immens gestiegen, denn persönliche digitale Daten werden nahezu in allen Lebensbereichen generiert. Diese neuen, in der klassischen Tarifierung (insbesondere während der Vertragslaufzeit) bisher unzugängigen Datenquellen, können genutzt werden, um die Versicherungsprämie individueller und risikogerechter zu kalkulieren. Auf dem Versicherungsmarkt wird diese Entwicklung bereits an den Telematiktarifen in der Kfz-Versicherung deutlich, die die individuelle Fahrweise des Versicherungsnehmers berücksichtigen. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Individuen einen Anreiz haben, sich für einen datengetriebenen Versicherungsvertrag zu entscheiden. Das Ziel der Arbeit besteht darin, die fortschreitende Prämiendifferenzierung - hin zur Prämienindividualisierung - als Entscheidungssituation des Individuums modelltheoretisch zu analysieren. Als Referenzsituation dient dabei die auf klassischen Tarifmerkmalen beruhende kollektive Versicherungsprämie. Die modelltheoretische Analyse zeigt, dass individuelle Versicherungslösungen einen Mehrwert sowohl für risikoarme als auch risikoexponierte Versicherungsnehmer haben können, jedoch lässt sich aus der Verhaltensökonomik eine Kollektivprämien-Präferenz ableiten

    Profiling und automatisierte Einzelentscheidungen im Versicherungsbereich

    Get PDF
    Die Digitalisierungs- und Big Data-Bewegung wirkt sich auch auf die Versicherungsbranche erheblich aus. Die Flut an personenbezogenen Daten, die täglich generiert wird, und die Möglichkeiten, diese mittels Big Data Analytics-Methoden und KI-Anwendungen auszuwerten, ermöglichen nicht nur die Schaffung neuer Geschäftsmodelle in der Assekuranz. Vielmehr werden die neuen Technologien in allen Bereichen der Wertschöpfungskette entscheidende Veränderungen im Versicherungssektor bewirken. Eine der markantesten Entwicklungen ist die Möglichkeit, mit Big Data Analytics-Methoden das Versicherungsrisiko immer genauer zu bestimmen und Versicherungstarife entsprechend anzupassen bzw. zu individualisieren. Der Einsatz von hybriden Systemen mit einem hohen Automatisierungsgrad für das Massengeschäft und manueller Sachbearbeitung bei individuellen Leistungen ist ein weiterer Haupttrend im Versicherungssektor. Es zeichnet sich auch eine Entwicklung dahingehend ab, dass Versicherungsprodukte nicht nur als Risikoabsicherung angeboten, sondern in ein Servicepaket eingebunden werden, welches für den Kunden maßgeschneidert ist und diverse Dienstleistungen enthält. Der Untersuchungsgegenstand dieses Gutachtens bezieht sich auf einen wesentlichen Kernbestandteil der Digitalisierungsentwicklung im Versicherungsbereich: die Verwendung von Profiling-Verfahren und den Einsatz von automatisierten Einzelentscheidungen. Dazu werden die verschiedenen Zwecke für Profiling und automatisierte Einzelentscheidungen im Versicherungsbereich herausgearbeitet, wobei auch die spezifischen Chancen und Herausforderungen für Versicherer und Versicherte durch den vermehrten Einsatz entsprechender Verfahren dargelegt werden. Die rechtlichen Anforderungen an den Einsatz von Profiling-Verfahren und automatisierten Einzelentscheidungen werden im Anschluss untersucht. Dabei wird ein Schwerpunkt durch die Regelungen aus der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) zum Recht der betroffenen Person aus Art. 22 DS-GVO, keiner automatisierten Einzelentscheidung unterworfen zu werden, gebildet. Auch die Informationsobliegenheiten nach Art. 13 (2) lit. f und Art. 14 (2) lit. g DS-GVO und das Recht auf Auskunft gem. Art. 15 (1) lit. h DS-GVO werden eingehend analysiert. Des Weiteren bilden die Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) einen weiteren Untersuchungsgegenstand. Zur Abrundung der Praxisanalyse werden im Hinblick auf den Umgang mit automatisierten Einzelentscheidungen die aktualisierten Verhaltensregeln des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) sowie diverse Datenschutzinformationen, die von Versicherungsunternehmen im Netz veröffentlicht wurden, beleuchtet. Anschließend wird mit Bezug auf die Praxis diskutiert, ob die vorhandenen Regelungen hinsichtlich der festgestellten Gefahren und Nachteile für die betroffenen Personen als ausreichend zu betrachten sind und welche weiteren Regelungs- bzw. Kontrollmöglichkeiten in Betracht kommen

    Die Digitale Transformation im Gesundheitswesen

    Get PDF
    Der digitale Wandel macht vor keiner Branche halt: Die Digitalisierung wird auch die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren deutlich verändern. Dies betrifft Kostenträger und Leistungserbringer, aber vor allem die Versicherten und Patienten, die durch digitale Lösungen eine aktive Rolle als souveräne Kunden einnehmen werden. Online-Apotheken greifen die stationären Apotheken an, das Krankenhaus 4.0 setzt auf digitale Patientenakten, Start-ups und Entrepreneure bauen an Apps und Lösungen für ein innovatives Gesundheitssystem. Das Buch beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven praxisnah und fundiert die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Akteure aus Politik, Krankenversicherung, Gesundheitseinrichtungen, Selbstverwaltung und Wirtschaft verorten ihre Institutionen in der digitalen Transformation. Experten, junge Entscheider und Start-ups zeigen Chancen, Herausforderungen und Grenzen auf und gehen der Frage nach, wie die Digitalisierung die Gesundheitsversorgung verändern wird
    corecore