4 research outputs found

    Umgebungsmodellierung mit Radarsensoren und gestörten Sichtbedingungen

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    Ein mobiler Roboter benötigt ein Abbild seiner Umgebung, um eine autonome Navigation durchzufĂŒhren. Dieses Abbild, das sogenannte Umgebungsmodell, kann Objekte und Landmarken oder abstrakte Informationen beinhalten, wie topologische Beziehungen. FĂŒr diesen Zweck muss der Roboter mit seiner Sensorik sein Umfeld erfassen und die Sensordaten aufbereiten. Dabei stellen feste und flĂŒssige Schwebeteilchen (Aerosole) fĂŒr die mobile Robotik ein Problem dar. Zum Beispiel verdeckt aufgewirbelter Staub die Sicht fĂŒr RGB-Kameras in der Agrar- und Bergbaurobotik, Rauch und Feuer beeintrĂ€chtigt die Messwerte von LiDAR-Scannern in der Search-and-Rescue-Robotik und schlechte Witterungsbedienungen (Regen, Schnee, Nebel) sind typische Probleme fĂŒr autonome Straßenfahrzeuge. Dementsprechend liefern populĂ€re Sensoren, wie LiDAR-Scanner, unter diesen Bedingungen nicht genĂŒgend brauchbare Messwerte, um die Kernkompetenzen eines autonom fahrenden Systems (Kartierung, Lokalisierung und Navigation) auszufĂŒhren. Daher ist die Integration von Sensortypen, die nicht von Aerosolen beeintrĂ€chtigt werden, erforderlich, um auch hier Umgebungsmodelle zu erstellen. In diesem Zusammenhang beschĂ€ftigt sich diese Arbeit mit dem Einsatz von Radar auf dem Gebiet der Kartierung und Lokalisierung. Zum einen werden neue Radarmessprinzipien zur Umgebungsmodellierung in der mobilen Robotik untersucht, zum anderen LiDAR-Radar-Fusionsverfahren vorgestellt. Durch die Fusionierung von Radar- und LiDAR-Messungen lassen sich besonders in Umgebungen mit wechselhaften Sichtbedingungen die Vorteile beider Sensoren kombinieren. HierfĂŒr werden drei Fusionsverfahren und ein SLAM-Verfahren ausfĂŒhrlich beschrieben und evaluiert. Die dargestellten Fusionsverfahren ermöglichen es, Umgebungen zu kartieren, in denen sowohl LiDAR- als auch Radar-Scanner allein nicht erfolgreich wĂ€ren. Mit der durch die fusionierten Daten ermittelten KonzentrationsgrĂ¶ĂŸe wird die Verteilung von Aerosolen beschrieben und parallel zu dem vorgestellten SLAM-Verfahren mit einem Finite-Differenzen-Modell in das Umgebungsmodell eingetragen

    Relevanzbasierte Nachrichtenselektion fĂŒr die serientaugliche Integration von Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation

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    Die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation ermöglicht neue Anwendungen durch den direkten Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde dazu intensiv geforscht und eine standardisierte Technologie auf der Grundlage von WLAN geschaffen. Die Fahrzeuge erfassen damit andere Verkehrsteilnehmer in ihrem Umfeld, auch ĂŒber Sichthindernisse hinweg. Bei der Umsetzung von Seriensystemen stehen die Fahrzeughersteller vor der Herausforderung, dass unter UmstĂ€nden höhere Raten an Nachrichten empfangen werden als von den Fahrzeugsystemen verarbeitet werden können. Diese Arbeit betrachtet diese Problemstellung erstmals umfĂ€nglich und schlĂ€gt eine Lösung vor, um auch in Überlastsituationen die FunktionalitĂ€t sicherheitsrelevanter Anwendungen zu gewĂ€hrleisten. ZunĂ€chst werden die auftretenden Nachrichtenraten anhand einer gekoppelten Verkehrs-, Kommunikations- und Anwendungssimulation quantifiziert. Es bestĂ€tigt sich, dass auch unter alltĂ€glichen Bedingungen Überlast auftreten kann. Daher wird vorgeschlagen, die Verarbeitung empfangener Nachrichten um zwei Module zu ergĂ€nzen, eine RelevanzschĂ€tzung und einen Selektionsmechanismus. Die RelevanzschĂ€tzung hat die Aufgabe, jede Nachricht nach ihrer Relevanz zu bewerten und mit einem Relevanzwert zu versehen. Je frĂŒher sich der Sender und EmpfĂ€nger einer Nachricht begegnen, desto höher wird die Relevanz bewertet. Der Selektionsmechanismus wĂ€hlt auf Basis dieser Relevanzwerte die jeweils relevanteste Nachricht zur Weiterverarbeitung aus und verwirft bei Überlast weniger relevante Nachrichten. Sowohl die RelevanzschĂ€tzung als auch der Selektionsmechanismus sollten möglichst effizient implementierbar sein. Die Evaluation beider Module zeigt auf, dass die vorgeschlagenen Konzepte fĂŒr einen Serieneinsatz geeignet sind und die Entwicklung stabiler Gesamtfahrzeugsysteme ermöglichen

    Kontextbereitstellung in Automobilen Ad-hoc Netzen

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    Je detaillierter ein Fahrer ĂŒber den Streckenabschnitt informiert ist, den er in naher Zukunft befahren wird, desto grĂ¶ĂŸer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er rechtzeitig und angemessen auf komplexe Verkehrssituationen reagiert. Die umfassende VerfĂŒgbarkeit von qualitativ hochwertigen Kontextinformationen im Fahrzeug leistet vor diesem Hintergrund einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und -effizienz. Ziel dieser Arbeit ist eine zuverlĂ€ssige Vorhersage der zukĂŒnftigen Fahrsituation auf Basis des gemeinschaftlich bekannten Wissens der Verkehrsteilnehmer. Dabei steht die Verwaltung ortsbezogener Kontextinformationen, die Fusion von verschiedenartigen Informationsquellen, sowie die Problematik der Verteilung der von den Fahrzeugen erzeugten Kontextinformationen ĂŒber automobile Ad-hoc Netzen im Fokus der Arbeit. Aufbauend auf einer formalen Lösungsspezifikation beschreibt die Arbeit einen zweistufigen Bewertungsprozess, der es erlaubt, auf Basis verteilter Sensorbeobachtungen unterschiedlicher Fahrzeuge ein Wahrscheinlichkeitsmaß fĂŒr das Eintreten eines konkreten Zustands eines relevanten Fahrkontexts abzuleiten. Die rĂ€umlichen und zeitlichen Eigenschaften des Kontextaspekts werden dabei gewichtet interpoliert. Anschließend werden auf Basis eines Bayesschen Netzes die kausalen ZusammenhĂ€nge unterschiedlicher Kontextaspekte quervalidiert. Zudem wird aufgezeigt, wie Kontextinformationen zwischen Fahrzeugen in einem automobilen Ad-hoc Netzwerk ausgetauscht werden können. Das aus drahtgebundenen Netzen bekannte Konzept der Nutzenmaximierung des Netzwerks wird hierzu auf die speziellen Charakteristika automobiler Netze erweitert. Es wird zudem eine schichtenĂŒbergreifende Lösungsarchitektur vorgestellt, die situationsadaptiv sowohl kurze Latenzzeiten fĂŒr kritische Nachrichten, als auch eine nachhaltige Skalierbarkeit des Netzes in Szenarien mit geringen und hohen Fahrzeugdichten sicherstellt. Der Kanalzugriff und die Verbreitung der Kontextinformationen im Netzwerk basieren dabei auf einer situationsabhĂ€ngigen Bewertung des Anwendungsnutzens der zu ĂŒbertragenden Nachrichten. Mit Hilfe von Simulationen wird das Verhalten des Systems bewertet. Durch eine ontologiebasierte Verwaltung wird auch nichtfahrzeugbezogenen Systemen eine domĂ€nenĂŒbergreifende Nutzung der Sensorinformationen und kausalen ZusammenhĂ€nge ermöglicht
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