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Entwicklungsnachsorge von Frühgeborenen: Outcome und Evaluation des Follow-Up unter Berücksichtigung der elterlichen Perspektive
Einleitung: In der Schweiz sind 1 % aller Lebendgeburten extrem oder sehr früh geborene Kinder und haben damit ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsbeeinträchtigungen. Um mögliche Entwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen und (falls nötig) eine frühe Behandlung einzuleiten, werden in der Schweiz regelmässige Kontrollen von Entwicklung und neurologischen Befunden in qualifizierten Nachsorgezentren empfohlen. Um die Funktionalität und Qualität der Entwicklungsnachsorge zu beurteilen sind die Nachsorgequote und Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme, die Risi- koprofile und das Entwicklungs-Outcome der untersuchten Kinder, sowie ihre Versorgung mit frühen Förder- und Therapiemassnahmen wichtige Kenngrössen. Derlei Kennzahlen wurden im Kanton Zürich allerdings bisher nicht systematisch erhoben und ausgewertet. Zudem gibt es keine Daten im Hinblick auf die Perspektive der Eltern auf das Nachsorgeprogramm und ihr psychisches Belastungsniveau.
Methoden: Von sämtlichen Kindern (n=210), welche zwischen dem 01.07.2016 und dem 30.06.2017 vor vollendeter 32. Schwangerschaftswoche im Kanton Zürich geboren oder zur Erstversorgung in den Kanton Zürich verlegt wurden, wurden 176 Familien für ein Telefoninterview über ihre Erfahrungen und Meinung zum Nachsorgeprogramm und frühen Interventionen kontaktiert. 120 Familien nahmen an dem Interview teil, und 66 füllten einen ausführlicheren Fragebogen aus, der auch die psychische Belastung der Eltern adressierte. Diese Daten wurden um Informationen aus dem zentralen Register ehemaliger Frühgeborener und den Berichten der sonderpädagogischen Datenbank ergänzt und mittels deskriptiver Statistik und Interferenzstatistik beschrieben.
Resultate: Von den 176 Kindern, deren Familien wir erreichen konnten, nahmen 84 % an einigen und 70 % an allen empfohlenen Follow-Up (FU) teil. Der häufigste Grund für eine fehlende Teilnahme war gemäss der Auskunft der Eltern mit 40%, dass sie nichts von dem FU gewusst hätten oder nicht für eine Terminvereinbarung kontaktiert worden seien. Die Entwicklungstests der Kinder beim 2 Jahres-FU zeigten zwar Ergebnisse innerhalb der Altersnorm (durchschnittlicher kognitiver BSID composit score: 100 +/- 15; Sprache: composit score 92 +/- 6, motorische Fähigkeiten: composit score 95 +/- 16), jedoch zeigten sich bei 61% der extremen Frühgeborenen in mindestens einem Bereich milde und bei 29% moderate Entwicklungsauffälligkeiten (vs. sehr frühe Frühgeborene: 34% milde und 18% moderate Einschränkungen). Therapeutische Interventionen (45 % Physiotherapie, 2 % Frühförderung, 3 % andere) wurden 47 % aller Kinder empfohlen. Kinder, die nicht an den FU-Kontrollen teilgenommen hatten, hatten bei Geburt ein signifikant höheres Gestationsalter (29.1 +/- 2.2 Wochen vs. 28.2 +/- 2.3 Wochen, p = 0.038) und wurden signifikant häufiger innerhalb der ersten 7 Tage in andere Spitäler verlegt (17.2% vs. 5.6%, p = 0.048). Die meisten Eltern (95%), die mit ihren Kindern bei FU-Kontrollen waren, beurteilten diese als hilfreich. Dennoch äu- ßerten 34% Kritik (z. B. wünschten sie sich mehr Unterstützung). 20% der Eltern gaben Symptome einer psychischen Belastung und 21 % depressive Symptome an
Schlussfolgerungen: Wir konnten zeigen, dass die Beteiligung am FU mit 70% etwas unter den Erwartungen lag. Gleichzeitig identifizierten wir Ansatzpunkte, die Nachsorgequote durch geringe administrative Anpassungen weiter zu steigern. Bei den extre-men Frühgeborenen ist das Nachsorgeprogramm mit einer Teilnahmequote von 90% beim 2-Jahres FU sehr erfolgreich und die meisten Eltern schätzten die FU-Besuche sehr. Das Entwicklungs-Outcome der untersuchten Kinder war knapp zufriedenstellend, Entwicklungsverzögerungen waren vor allem bei Kindern mit einem tieferen Gestationsalter zu finden. Die im Rahmen des Routine-FU nicht standardmässig erfragte psychische Belastung der Eltern war bei den Teilnehmerinnen unserer Befragung hoch. Daher scheint es sinnvoll, bei der Betreuung von ehemaligen Frühgeborenen auch regelmässig nach der psychischen Belastung der Eltern zu fragen
Überprüfung möglicher Einflussfaktoren auf das Outcome extrem Frühgeborener im Vergleich mit internationalen Daten Eine retrospektive Studie von extremen Frühgeborenen < 1000 g zwischen den Jahren 2009 und 2014 im Universitätsklinikum Mannheim
Es ist damit zu rechnen, dass die Anzahl an Frühgeborenen mit dem Fortschritt der Medizin weiter zunehmen wird. Aus diesem Grund war das Ziel dieser Studie, Parameter zu identifizieren, die das Outcome von ELBW-Frühgeborenen beeinflussen.
Dazu wurden die Daten von 117 ELBW-Frühgeborenen, die von 2009–2014 in der Universitätsmedizin in Mannheim geboren wurden, ausgewertet. Die dafür verwendeten Daten stammen aus den Entlassbriefen bzw. den Patientenakten der in die Studie eingeschlossenen Frühgeborenen.
Dabei ließen sich einige statistisch signifikante Zusammenhänge erkennen. Insbesondere das Geburtsgewicht, das Gestationsalter sowie das Vorliegen bzw. Fehlen einer Lungenvorreifung waren gehäuft in Zusammenhang mit dem Auftreten verschiedener Outcomeparameter zu bringen.
Die Durchführung einer Lungenvorreifung ist eine relativ einfach umsetzbare Maßnahme und senkt u. a. die Gefahr eines neurologischen Defizites. Nicht beeinflussbare Parameter (z.B. Plazenta- oder Fruchtwasserpathologien) können helfen, die Kinder zu identifizieren, bei denen mit Komplikation zu rechnen ist. Mithilfe dieser Erkenntnisse kann eine frühzeitige Therapie eingeleitet werden
Ergebnisse des Neugeborenenhörscreenings und der pädaudiologischen Diagnostik bei Frühgeborenen an der HNO-Universitätsklinik Magdeburg
von Caspar Franc
Das entwicklungsneurologische Langzeit-Outcome sehr kleiner Frühgeborener mit proteinreichem postnatalem Nahrungsaufbau
Analyse des Einflusses von Frühgeburtlichkeit auf die Augengeometrie bei ehemaligen frühgeborenen und reifgeborenen Kindern im Erwachsenenalter von 18 bis 52 Jahren
IV, 104 Seiten ; Illustrationen, Diagramm
Longitudinalstudie zur Erstellung polysomnographischer Referenzwerte für Kinder im ersten Lebensjahr unter besonderer Berücksichtigung von Grundlagen, Methodik und Anwendungsmöglichkeiten der Polysomnographie (PSG) im Säuglingsalter
Allen Eltern bzw. Müttern jedes dritten Neugeborenen wurde 1997 im Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (größte Klinik im Land Brandenburg) das Angebot zur Teilnahme an einem longitudinalen Präventionsprogramm zur Vermeidung plötzlicher Säuglingstodesfälle gemacht. Dazu wurden 236 Fragebögen zur Erfassung von SID-Risiken ausgegeben, von denen 89 ausgewertet werden konnten. Nach dreimaliger kompletter Polysomnographie können im longitudinalen Verlauf des ersten Lebensjahres Referenzbereiche für Schlaflaborparameter in Altersabhängigkeit definiert werden. Für alle Einzelparameter polysomnographischer Untersuchungen an Säuglingen werden Referenzgraphiken dargestellt. Bei einem simultanen Anwendungsvergleich zwischen Thoraximpedanz und Induktionsplethysmographie zur Registrierung der Atmungsbewegungen bei Säuglingen konnte gezeigt werden, dass die Signalsicherheit beider Methoden keine signifikanten Unterschiede aufweist. Signifikante Zusammenhänge zwischen Säuglingen mit auffälligen Polysomnographien und dem Auftreten epidemiologisch gesicherter SID-Risikofaktoren (wie z.B. Bauchlage, Rauchen vor oder nach der Schwangerschaft u.a.) konnten nicht nachgewiesen werden. Allen Eltern die mit ihren Kindern an der Longitudinalstudie teilnahmen (72) wurde die kostenlose Anwendung eines Heimmonitors mit Event-Speicheroption angeboten. Die derzeit am Markt befindlichen Monitore mit Speicheroption ermöglichen eine bessere Artefakterkennung. In einer Parallelstudie mit 12 anämischen Säuglingen konnte gezeigt werden, dass der pathophysiologische Zusammenhang zwischen Anämie und Atmungsregulationsstörung polysomnographisch verifizierbar ist. Wenn es gelingt anämiebedingte Störungen von Vitalparametern objektiv darzustellen, kann die Indikation für eine nötige Bluttransfusion besser begründet werden.In 1997 all parents of every third newborn were offered to join the longitudinal program for prevention of sudden infant death in Carl-Thiem-hospital (the biggest hospital in Brandenburg). Therefore 236 questionnaires were handed to record SID-risk factors, 89 of them were evaluated. After three complete polysomnographic examination of each child during the first year of life, we were able to define reference values for parameters referring to age. For every single parameter of a polysomnographic examination reference graphs are shown. The simultaneous use of thoracic impedance and inductive plethysmography to register breathing movements, did not show a significant difference between the two methods. Significant relationship between infants with pathologic polysomnographic parameters and the occurrence epidemiological proven SID-risk-factors (i.e. smoking before or after pregnancy, prone position) could not be shown. All parents, who joined with their children (72) the study were offered a home monitor free of costs. The available home monitor with the option of storing the events allow the recognition of artefacts. A parallel polysomnographic study in 12 anaemic infants showed the well-known pathophysiologic relation between anaemia and breathing disorders. In case of objectivation of disorders in vital parameters due to anaemia, the indication for necessary blood transfusion is justified
Klinoskop
Das Klinoskop ist die Firmenzeitschrift des Klinikums Chemnitz für Mitarbeiter, Patienten, Angehörige und für unsere Partner. Es erscheint in vier bis fünf Ausgaben pro Jahr in einem Umfang von 40 bis 92 Seiten im Vollfarbdruck. Unsere Firmenzeitschrift wurde seit 2006 von einer qualitativen Mitarbeiterinformation kontinuierlich zu einem relevanten Informationsmedium für unsere Partner wie niedergelassene Ärzte weiterentwickelt. Parallel soll das Klinoskop eine Publikation sein, mit der Patienten und Angehörige einen informativen Zugang zu Ihrem Klinkum Chemnitz erhalten. Damit möchten wir auch unseren Anspruch einer offenen Kommunikation unterlegen.The Klinoskop is the corporate magazine of the Klinikum Chemnitz for our staff, patients and their family members as well as for our cooperating partners. It is published in full colour, with four or five issues per year, and each issue contains between 40 and 92 pages. Since 2006, our corporate magazine has been continuously refined from a high-quality publication for our staff to the relevant information medium for our partners, in particular physicians in private practice. At the same time, the Klinoskop is intended to be a publication that provides patients and their relatives with more detailed information about their Hospital in Chemnitz. This also helps us to emphasize our intentions of fostering open communication
Qualitative Folgen der DRG-Einführung für Arbeitsbedingungen und Versorgung im Krankenhaus unter Bedingungen fortgesetzter Budgetierung: Eine vergleichende Auswertung von vier Fallstudien
Untersucht werden die Einflüsse prospektiver Finanzierungssysteme im stationären Sektor (Budgetierung) unter besonderer Berücksichtigung des neuen DRGEntgeltsystems auf Arbeitsbedingungen und Versorgungsqualität im Krankenhaus. Zugrunde liegen Fallstudien von vier deutschen Krankenhäusern, in denen 2005 insgesamt 48 Personen (Ärzte, Pflege und Verwaltung) mittels leitfadengestützter Experteninterviews befragt wurden. Gezeigt wird, dass Einstellungen und Handlungsweisen sichtbar sind, die Konflikte zwischen betriebswirtschaftlichen Erfordernissen und Patientenversorgung reflektieren. Welche Folgen die DRG-Einführung für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Krankenhaus und die Qualität der Patientenversorgung hat, wird im Projekt Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System (WAMP) untersucht, das vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sozialforschung in Bremen (ZeS) durchgeführt wird. In diesem Beitrag werden Ergebnisse der ersten qualitativen Teilstudie (W1 Quali) von WAMP vorgestellt. Es wird gezeigt, wie sich die DRG-Einführung aus Sicht der interviewten Ärzte, Pflegekräfte und Krankenhausleitungen auf die Patientenversorgung und ihre Arbeitsbedingungen auswirkt. Dabei wird auch darauf eingegangen, ob es sich um eine einheitliche Entwicklung handelt oder ob es Spielräume bei der Umsetzung des DRGSystems gibt, bzw. welche unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser existieren, die eine je spezifische Praxis begünstigen.This paper investigates the implications of introducing prospective payment schemes (DRGs = Diagnosis Related Groups) into the German statutory health care system. The authors present findings from four case studies of German hospitals in 2005. A total of 48 qualitative interviews were conducted among physicians, nurses and administrative staff. They show to what extent changes in hospital funding have invoked shifts in attitude and behaviour on the part of service providers in the inpatient sector of health care services. The research project Change of medicine and care in the "DRG-system" (WAMP), carried out by the Social Science Research Center Berlin (WZB) in collaboration with the Centre for Social Policy Research in Bremen (ZeS), investigates the effects of introducing a diagnosis related fixed sum (G-DRGs) reimbursement system into the German hospital sector. The project focuses on changes in working conditions of hospital staff and changes in the provision of care. The study consists of three quantitative longitudinal surveys (patients, nurses and doctors) and repeated qualitative case studies in four German hospitals. In this paper we present results from the first round of qualitative interviews (W1 Quali) with doctors, nurses and administrative staff to sketch out what the quality of care looks like after the introduction of DRGs in Germany and to what extent responses to the new requirements differ in the four hospitals we have investigated
Tracheostomaversorgung in der Kinder - und Jugendmedizin 1997-2008
Tracheostomaversorgung in der Kinder –und Jugendmedizin 1997-2008
Fragestellung: Die Inzidenz von Tracheostomata im Kindes und Jugendalter ist niedrig (6:100.000 Patientenjahre). In den letzten zwei Jahrzehnten bestehen Trends zur Indikationsstellung bei immer jüngren Patienten und im Wandel im Indikationsspektrum. Ziel der Studie war es aktuelle Daten über tracheotomierte pädiatrischen Patienten zu Indikation, Alter bei Anlage und Outcome, inklusive den aktuellen gesundheitlichen Zustand, das soziale Umfeld, die Versorgungs- und Betreuungssituation zu gewinnen.
Material und Methoden: Untersucht wurden n=74 tracheotomierte Kinder und Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren, die am Universitätsklinikum Tübingen im Zeitraum 01.01.1997-15.08.2008 stationär oder ambulant nachbetreut wurden. Die retrospektive Datenerhebung erfolgte von Oktober 2007 bis März 2008. Zur prospektiven Erhebung des aktuellen somatischen und psychosozialen Status wurde ein zum Outcome neuropädiatrischer Krankheitsbilder (Alber et al 2002) entwickelter und in Zusammenarbeit Neuropädiatrie und Hals-Nasen-Ohren-Klinik für pädiatrische Tracheostoma-patienten modifizierter, validierter Elternfragebogen verwendet. Die Datenerhebung und Auswertung erfolgte mit den statistischen Standardprogrammen.
Ergebnisse: Das Alter bei Tracheostomaanlage lag durchschnittlich bei 4,5 (median 0.8) Jahren, die Liegedauer durchschnittlich bei 3,7 (median 3.25) Jahren. Über 90% der Eingriffe waren elektiv, nur 8.1% als dringlich eingestuft. Indikationen zur Tracheotomie waren in 44.6% die Beatmungsabhängigkeit, in 33% die Erleichterung der bronchopulmonale Toilette und in 24.3% Obstruktionen der oberen Atemwege. Der in der Literatur beschriebene Trend der letzten Jahrzehnte hin zu Tracheotomien im jüngeren Alter und hinsichtlich der Indikationen Beatmungspflichtigkeit und Erleichterung der tracheobronchialen Toilette bestätigte sich im untersuchten Patientenkollektiv. Auffällig war der hohe Anteil Tracheotomierter (41,9%) mit komplexen Syndromen, Fehlbildungen im orofazialen Bereich und/oder neuromuskulären Defiziten. In diesem Zusammenhang ist die relativ hohe Mortalität (25.7%) im untersuchten Kollektiv zu sehen, die, mit einer Ausnahme, nicht Tracheostoma-assoziiert war. Tracheostoma-assoziierte Komplikationen (interventionsbedürftige Blutungen in 2,7%, Kanülenobstruktionen in 5.4%, Kanülendislokationen in 6,8%) waren selten. Die mikrobielle Besiedelung der Atemwege mit pathogenen und fakultativ pathogenen Problemkeimen ist hoch (30% Pseudomonas aeruginosa 14% Methicillin resistente Staphylokokken (MRSA)). Die prospektive Nachuntersuchung mittels Elternfragebogen (n=35/74, Rücklaufquote 47%) ergab, hinsichtlich der somatischen Daten, dass n=15 (57,7%) untergewichtig (-2) waren. Über die Hälfte waren mit einer PEG versorgt. Ihre psychosoziale Situation beschrieben 66.9% der Eltern (n=22) in ihrem Alltag als „ziemlich“ oder „sehr“ eingeschränkt, jedoch waren 80% der Meinung, dass ihr Kind „ziemlich“ oder „sehr“ von der Tracheotomie profitiert haben. Selbst drei Viertel der verwaisten Eltern, würden sich erneut für eine Tracheotomie entscheiden.
Schlussfolgerung: Tracheotomierte Kinder und Jugendliche sind ein sehr heterogenes und multimorbides Klientel. Der Wandel des Indikationssprektrums der letzten Jahrzehnte weg von der oberen Atemwegsobstruktion, hin zur Erleichterung der Beatmung- und der bronchopulmonalen Toilette bestätigt sich. Obwohl der Alltag der Familien sich durch eine Tracheotomie eingreifend verändert, sind fast alle Eltern der Entscheidung zur Tracheotomie positiv eingestellt
Evaluation des MR-kompatiblen Inkubators und Korrelation der postnatalen cMRT-Befunde mit der körperlichen und neurologischen Entwicklung von Säuglingen
Der MR-kompatible Inkubator (MRcI) gestattet die Magnetresonanztomografie (MRT) von Früh- und Reifgeborenen unter kontrollierten Umweltbedingungen. In dieser retrospektiven Studie sollte evaluiert werden, inwieweit sich die objektive und subjektive Bildqualität sowie die diagnostische Güte der Schädel-MRT (cMRT) mit und ohne Anwendung des MRcI unterscheiden. Weiterhin sollte die prognostische Bedeutung der cMRT zum errechneten Geburtstermin untersucht werden. Einschlusskriterium war das Vorhandensein einer cMRT mit mindestens vier Standardsequenzen (TSE PD transversal, TSE T2 transversal, TSE T2 sagittal und SE T1 transversal) bei Patienten mit einem korrigierten Untersuchungsalter von < 6 Monaten. Signal-to-Noise Ratio (SNR) und Contrast-to-Noise Ratio (CNR) wurden berechnet. Die subjektive Bildqualität wurde anhand einer 5-stufigen Likert-Skala und die Relevanz von Bewegungsartefakte anhand einer 3-stufigen Likert-Skala bewertet. Die morphologische Hirnabnormität wurde mittels eines von Kidokoro et al. (2013) publizierten Scores eingeschätzt und mit den Ergebnissen der Münchner Funktionelle Entwicklungsdiagnostik innerhalb des ersten Lebensjahres korreliert. 100 cMRT (76 mit MRcI, 24 ohne MRcI) von 79 Patienten wurden eingeschlossen. In den PD- und T2-gewichteten Sequenzen konnten mit MRcI signifikant höhere SNR und CNR werden (p < 0,05). Die PD-gewichteten Sequenzen mit MRcI waren signifikant mit einem höheren Risiko für nicht-diagnostische Bildqualität assoziiert (OR 5.23; 95%-CI 1.86 14.72). Eine erhebliche Hirnabnormität korrelierte mit Entwicklungsdefiziten beim Laufenlernen (r = 0,570; p = 0,021). Der MRcI verbessert die objektive Bildqualität. Trotz der Korrelation einer erheblichen Hirnabnormität zum errechneten Geburtstermin mit motorischen Entwicklungsdefiziten innerhalb des ersten Lebensjahres sind Vorhersagen über die weitere Entwicklung nur eingeschränkt möglich
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