2,151 research outputs found

    Keine Angst vor Evaluationen - Eine Blaupause zur Evaluation der niederlÀndischen Polizeireform

    Get PDF
    Im Januar 2013 wurde in den Niederlanden die Nationale Polizei eingefĂŒhrt. Die damit verbundene Reorganisation der Polizei bedeutete die Reduktion von 26 lokalen Einheiten auf eine nationale Einheit – eine tiefgreifende und komplexe VerĂ€nderung, die verbunden war mit großen Erwartungen hinsichtlich erhöhter Effizienz, höherer BĂŒrgernĂ€he und besserer Kooperation sowohl intern als auch mit externen Partnern. Die VerĂ€nderung war politisch nicht unumstritten, weshalb eine Evaluation der Polizeireform nach drei und nach fĂŒnf Jahren vorgesehen wurde. Diese Evaluation sollte unabhĂ€ngig (d. h. von außerhalb der Polizei) und nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten erfolgen. Der erste Schritt, um diese Evaluation zu ermöglichen, war die Erstellung eines Evaluationsplans, der als »Blaupause« dienen sollte, um VerĂ€nderungen in der EffektivitĂ€t und Effizienz und der Mitarbeiter- und BĂŒrgerzufriedenheit sowohl aus einer polizeiinternen als auch polizeiexternen Sicht im Sinne einer Multi-Stakeholder-Perspektive zu erfassen

    Symbiotische Implementationsstrategien am Beispiel von Unternehmensfallstudien

    Get PDF
    FĂŒr die tertiĂ€re Bildungsforschung ist das Thema Transfer von Wissenschaft in die Praxis – und zurĂŒck – ein grundlegendes. Zu spezifizieren ist dabei jedoch, um welche Art von Praxis es sich handelt, welches BegriffsverstĂ€ndnis dem Transfer unterliegt und unter welchen Bedingungen, Zielvorstellungen und Erfolgskriterien Transfer betrachtet wird. Dieser Band vereinigt verschiedene BeitrĂ€ge zur Beschreibung von Gelingensbedingungen, Modellen und Nachhaltigkeit von Transfer im Bildungsbereich. Forscherinnen und Forscher aus Hochschuldidaktik, Lehreraus- und -weiterbildung und Schulentwicklung blicken jeweils aus ihren unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam auf das Thema. Die BeitrĂ€ge entstammen einer fachĂŒbergreifenden Tagung fĂŒr Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Thema Praxistransfer in der tertiĂ€ren Bildungsforschung an der UniversitĂ€t Hamburg im November 2017

    MohrrĂŒbenpolitik: Zielvereinbarungen zwischen reflexivem Management und fortgeschrittener ErbsenzĂ€hlung

    Get PDF
    Zielvereinbarungen finden - der Literaturlage zufolge - rasch zunehmende Verbreitung. Das mag damit erklĂ€rt werden, daß sie als Universalwerkzeug betrieblicher Gestaltung dienen können, sich gar zu einem machtvollen Mittel strategischen Managements entwickeln lassen. Einen „Quantensprung zu mehr Leistung“ verspricht etwa BĂŒhner (2000), „mehr Motivation durch Transparenz, bessere FĂŒhrung durch Controlling, und höhere Leistung durch Fairness.“ Abgesehen von der ĂŒblichen Unkenntnis der Physik, die sich in solchen Zitaten ausdrĂŒckt (es gibt nichts Kleineres in der physikalischen Welt als einen Quantensprung) kann man auch die anderen Thesen kaum aufrecht erhalten, sieht man sich die Praxis des „Management by Ob- jectives“ an. Hier dominiert ihre Verwendung in rudimentĂ€rster Form, als Mittel der Zielsetzung und der Anreizgestaltung in der Hand von Personaltechnikern, die Leistung immer mehr Dimensionen, in immer feineren Einheiten messen, und mit Euro fĂŒr Euro anreizen wollen. Mit eher enttĂ€uschenden Ergebnissen. So bliebe als nĂŒchterne Folgerung nur, ĂŒber die Möglichkeiten des Instruments „aufzuklĂ€ren“ und zugleich die Praktiker vor seinem Einsatz zu warnen, weil das Instrument mit hoher Wahrscheinlichkeit Sinn-los eingesetzt werden wird. Mein Beitrag folgt dieser Logik: Er skizziert bislang konzeptionell und praktisch weniger ausgelotete Möglichkeiten der Ausgestaltung und des strategisch intelligenten Einsatzes von Zielvereinbarungen, und referiert dazu eigene Fallstudien. Zu den weniger diskutierten und genutzten Möglichkeiten von Zielvereinbarungen zĂ€hlt, daß sie sich als Instrument zur Steigerung institutioneller ReflexivitĂ€t eignen, d.h. zur Schaffung von Gelegenheiten der Selbstbeobachtung und zur VerstĂ€ndigung ĂŒber Ziele. --

    Innovation und Kompetenzen im Wandel industrieller Organisationsstrukturen (Innovation and competence through the change in industrial organization structures)

    Get PDF
    "The paper analyses the specific contribution of competence within the context of industrial innovation processes, based essentially on findings from an empirical study carried out in large-scale enterprises of the pharmaceutical industry. According to the thesis, the organizational context of product and technology development changed profoundly in the nineties, and as a result, created new demands and room for development for the employees' competence in the fields of research, development and production. The development of competence demands and competence profiles can only be understood in connection with the setting up of a new innovation organization within a firm. It is characterised by organizational structures which are process-oriented and cooperative as well as by a market-like way of controlling cost, time and risk. At the level of the utilisation and application of competence, this restructuring corresponds to job contents that are technically more heterogeneous and more closely process-related. In this context, communicative and cooperative competence has gained considerable importance. The trend of the competence change in the field of industrial work does not run uniformly: depending on the type of activity, operating department and hierarchical level, there is a difference in the content and complexity of the innovation task as well as in the possibilities of participating in innovation activities. It becomes obvious that innovation action has in the meantime become an official job order, even for the workers in production. In addition, employees in research and development no longer act within the strict frameworks of traditional structures of departments and division of labour. However, the organizational change does not suspend the previous functional, technical and hierarchical commitments either for the research or for the producing industrial work. It is true that the competence profiles are changing, but the traditional activity characteristics of various groups of employees are not disintegrating completely. Depending on the type of activity, specific job contents, qualifications and last but not least links to the occupation remain, or become concrete in a new way." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))Kompetenz, Qualifikationsentwicklung, Industriearbeit, pharmazeutische Industrie, Innovation, Arbeitsorganisation, Selbstverantwortung, Projektarbeit, Forschung und Entwicklung, KommunikationsfÀhigkeit, soziale Qualifikation, Arbeitskraftunternehmer, selbstbestimmte Arbeit, Selbstorganisation, Organisationsstruktur, Kompetenzprofil

    Institutionelle ReflexivitÀt

    Get PDF
    WĂ€hrend die handlungsorientierte Managementforschung und -theorie von Frage nach der bestmöglichen Orga-nisation der Produktion (im weitesten Sinne: der Leistungserstellung) ausgeht, fragt die erklĂ€rungsorientierte Organisationstheorie nach der Produktion der Organisation. Verschiedene Organisationstheorien beinhalten, in den letzten Jahren verstĂ€rkt, Aussagen und Hypothesen darĂŒber, dass die Produktion organisationaler Regeln zunehmend reflexiv erfolge. Als Chiffre dafĂŒr etablierte sich, besonders im Anschluss an Argyris und Schön (1978) das Organisationslernen. Manches davon ist in anspruchsvollere Konzepte des Wissensmanagements mitgenommen worden. Gemeint ist damit, dass die Modifikation organisationaler Regeln erstens vom Ausnahme- zum Regelfall wird, zweitens zunehmend selbst der Reflexion unterzogen wird, und dabei drittens immer wissensabhĂ€ngiger wird (u. a., weil sich die Gestaltungsoptionen vervielfĂ€ltigen). Fast alle AnsĂ€tze aber, die den Begriff der ReflexivitĂ€t gebrauchen, tun dies mehr oder weniger en passant, und auf ein wissenschaftliches All-tagsverstĂ€ndnis von diesem Begriff vertrauend. In meinem Beitrag möchte ich zeigen, dass man die Kategorie der ReflexivitĂ€t ernster nehmen sollte, und man damit - gewissermaßen als Lohn - ein Konzept Institutioneller ReflexivitĂ€t begrĂŒnden kann, das bei der Analyse und die Gestaltung von Organisation bzw. organisationalem Wandel gute Dienste leisten kann. Die Organisationstheorie muss dazu allerdings Anleihen bei der Modernisie-rungstheorie machen. --

    „Das Fundament unseres Hauses wird uns unter den FĂŒĂŸen weggezogen“ – Energieversorger im Reorganisationsprozess

    Get PDF
    Die Energieversorger sehen sich durch die Politik zur Energiewende vor Anforderungen gestellt, sich möglichst rasch an neuen Zielen auszurichten; neben den technologisch basierten Zielen sind dies organisatorische und unternehmenskulturelle Ziele: Es soll Energie eingespart werden, statt möglichst große Mengen davon zu verkaufen. FĂŒr die traditionellen Energieversorger ist dies eine kontraintuitive Anforderung, die Umsteuerungen auf mehreren Ebenen erforderlich macht: Es muss grĂ¶ĂŸeres Gewicht gelegt werden auf Dienstleistungen fĂŒr die Nutzer, also Energieberatung, -Management und -Contracting, vertriebsseitige Funktionen mĂŒssen ausgebaut werden und diese VerĂ€nderungen mĂŒssen personell umgesetzt werden. Solche VerĂ€nderungen erscheinen um so dramatischer, wenn in Betracht gezogen wird, dass Energieversorger traditionell vor allem an (Versorgungs-) Sicherheit ausgerichtet waren und ihre interne Organisation ebenso wie ihre Personalstrukturen und -politik weithin gemĂ€ĂŸ den bĂŒrokratischen Regeln der öffentlichen Verwaltung und des öffentlichen Dienstes funktionieren. Entsprechend stabil sind die BeschĂ€ftigungsbeziehungen, und entsprechend hoch ist inzwischen das Durchschnittsalter in vielen der Unternehmen. Die Frage ist also, wie ein so grundlegender Wandel unter diesen Bedingungen organisatorisch und personell umgesetzt wird.Wir gehen dieser Frage in einer explorativen Studie anhand von qualitativen Interviews in zwei deutschen Stadtwerken nach. Stadtwerk A versucht die Energiewende proaktiv zu gestalten. Das Unternehmen bemĂŒht sich, die Liberalisierung und Energiewende fĂŒr sich zu nutzen, etwa durch eine zunehmende Dienstleistungsorientierung, aber auch durch die Beteiligung an „Projektgesellschaften“, die Windkraftanlagen finanzieren. Stadtwerk B dagegen fokussiert sich auf das KerngeschĂ€ft der Energieversorgung. Es sieht seine Zukunft nicht in einer zunehmenden Dienstleistungsorientierung.Wie lassen sich diese unterschiedlichen Herangehensweisen erklĂ€ren? Mit Bezug auf die Konventionensoziologie untersuchen wir, auf welche Rechtfertigungsordnungen in den beiden Stadtwerken zurĂŒckgegriffen wird, um den eigenen Umgang mit Energiewende und Liberalisierung zu begrĂŒnden. Dabei zeigt sich, dass die Energieversorger mit widersprĂŒchlichen Anforderungen konfrontiert sind: Die Versorgungsorientierung auf Basis technischer Effizienz und StabilitĂ€t sowie Gemeinwohlverantwortung bleibt bestehen, wĂ€hrend eine gesteigerte Marktsteuerung die Wettbewerbsorientierung verstĂ€rkt. Hinzu kommt die Anforderung zur Umorientierung von Produktion und Versorgung auf Dienstleistungen, um Energieeffizienzziele zu realisieren und neue GeschĂ€ftsfelder  zur erschließen. Dies erfordert VerĂ€nderungsbereitschaft und FlexibilitĂ€t von BeschĂ€ftigten, die  ein ausgeprĂ€gtes Beharrungsvermögen im Hinblick auf StabilitĂ€t und Relevanz interner ArbeitsmĂ€rkte haben. Unter diesen Voraussetzungen wird radikaler Branchenwandel hochvoraussetzungsvoll

    Planungskulturen in der Weiterbildung: Angebotsplanungen zwischen wirtschaftlichen Erfordernissen und pÀdagogischem Anspruch

    Get PDF
    Weiterbildungseinrichtungen haben das Problem, ihr Angebot zwischen pĂ€dagogischem Anspruch und wirtschaftlichem Druck positionieren zu mĂŒssen. Diese qualitativ-empirische Untersuchung zeigt, welche Faktoren diese Entscheidung leiten und an welchen WertmaßstĂ€ben sie sich orientiert. Dabei unterscheidet die Autorin drei "Planungskulturen" nach ihrem Maß an Dominanz des Wirtschaftlichen bzw. des PĂ€dagogischen. Der Autorin gelingt es, auch eher verdeckte Motive des Planungshandelns an die OberflĂ€che zu heben. Damit schafft sie geeignete ReflexionsflĂ€chen, nicht zuletzt auch fĂŒr die Weiterbildungspraxis

    Alles neu macht das Wissensmanagement? Strukturen und Steuerungslogik der Wissensarbeit in Unternehmensberatungen

    Get PDF
    Inwieweit trĂ€gt das Wissensmanagement in Unternehmensberatungen dazu bei, Gewinnung und Transfer von Wissen zu steuern? Mit dieser Fragestellung dokumentieren und analysieren die Autorinnen die Arbeit von Teammitgliedern in kundenbezogenen Projekten von Global Playern der Branche. Im Ergebnis lĂ€sst sich erkennen, dass es den Beratungsunternehmen gelingt, die Bereitschaft ihrer Mitarbeiter zum Wissensaustausch zu aktivieren. Allerdings sind weiterhin persönliche Netzwerke fĂŒr die Informationsgewinnung von herausragender Bedeutung - bei der Suchstrategie und/oder bei der QualitĂ€tsprĂŒfung. Die im Rahmen des Wissensmanagements eigens eingefĂŒhrten organisatorischen Komponenten (Datenbanksysteme, Researchabteilungen) sowie die ErgĂ€nzungen der PersonalfĂŒhrungsinstrumente (neue Kategorien bei den Zielvereinbarungen und Bonus-Systemen) verdanken ihre Wirksamkeit vermutlich vor allem der Tatsache, dass sie in die etablierte Kultur und Strukturen indirekter Steuerung eingebettet werden konnten. -- Does knowledge management improve control of the flow of information in business consultancies? This question is the focus of this paper, which documents and analyses the work of team members on customer-related projects of global players in the consultancy branch. The empirical results indicate that business consultancies succeed in activating their staffs propensity for circulating information and knowledge. However, personal networks maintain their prominent position in both the search for and the validation of information. It is difficult to clearly identify the relevance of organizational structures that have been introduced specifically in the context of knowledge management (digitized information pools and internal research departments) or of additions to the instruments of human resource management (new categories in target agreements and bonus systems) We speculate that their impact on successful knowledge work is related to their embeddedness in the established culture and structures that represent the traditional modes of indirect control in the consultancy field.
    • 

    corecore