Peter Hartlings Hoffmann Oder Die Vielfaltige Liebe : Ein Pladoyer Fur Mischa?

Abstract

In bislang veröffentlichten Studien zur Biografie E.T.A. Hoffmanns kommt dessen Ehefrau Maria Thekla Michaelina Rorer-Trzcinska eine höchst untergeordnete Rolle zu, und sie wird fast ausschließlich als durch und durch fantasielose Hausfrau aus dem Lager der Philister oder als duldsame leidgeprüfte Gefährtin des großen Exzentrikers gesehen. Im Gegensatz zu dieser Sichtweise, die sich zum Teil in grotesken, wissenschaftlich unhaltbaren Klischeevorstellungen manifestiert, wird in der vorliegenden Arbeit der Versuch unternommen, diese verzerrte Vorstellung von Mischa neu zu überdenken, und bisher ungestellte Fragen nach der Richtigkeit dieser Interpretationsweise aufzuwerfen. Dabei werden einerseits biografische Fakten zu Rate gezogen, andererseits aber auch Hoffmanns Werk, d. h. dessen fiktionale Darstellung von Liebesbeziehungen untersucht. Abschließend folgt eine Analyse von Peter Härtlings ‘Romanze’Hoffmann oder Die vielfältige Liebe, in der dem Leser – auf überzeugende, wenngleich auf fiktionale Weise – eine Mischa vorgestellt wird, die wesentlich an Charakter und Persönlichkeit gewinnt. Dabei wird die traditionelle Klischeevorstellung von Hoffmanns Ehefrau, aber ebenso die leidenschaftliche Beziehung Hoffmanns zu seiner Gesangsschülerin Julia Mark, in Frage gestellt. Darüber hinaus bietet Härtling eine herausfordernde Alternative an, indem er beiden Frauen (besonders aber Mischa) eine eigene Stimme bzw. Perspektive gewährt

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Last time updated on 03/04/2012

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