Ausländisches Angebot an ökologischen Äpfeln: Bedeutung für deutsche Öko-Apfelerzeuger

Abstract

Ziel dieses Forschungsvorhabens war die Analyse des deutschen Marktes für ökologische Äpfel einschließlich der Maßnahmen, die deutsche Erzeuger bzw. Erzeugerzusammenschlüsse ergriffen haben, um sich am Markt zu behaupten. Hieraus wurden zum einen Handlungsempfehlungen für die deutschen Erzeuger von ökologischen Äpfeln erarbeitet, um den zukünftigen Herausforderungen begegnen zu können. Zum anderen wurden aus der, zumindest bislang, relativ erfolgreichen Marktbehauptung deutscher Apfelerzeuger Analogieschlüsse für andere Öko-Produktmärkte abgeleitet. In einem mehrstufigen Vorgehen wurden vorhandenen Daten zusammengetragen und aufbereitet und eigene Primärdatenerhebungen bei den Akteuren der Wertschöpfungskette für ökologische Äpfel durchgeführt. Deutschland ist der zweitgrößte Erzeuger ökologischer Äpfel in Europa, hinter Italien und vor Österreich. In allen diesen Ländern haben in den vergangenen Jahren deutliche Ausweitungen der Anbauflächen stattgefunden. Aufgrund der Witterungsverhältnisse haben die Flächenzunahmen in Deutschland in der Vergangenheit jedoch nicht zu steigenden Produktionsmengen geführt. Der ökologische Apfelanbau ist relativ stark regional konzentriert und findet zum großen Teil in historisch gewachsenen Anbauzentren wie der Niederelbe, dem Niederrhein oder der Bodenseeregion statt. Die Analysen der Marktsituation und der Geschäftsbeziehungen zwischen den Akteuren haben ergeben, dass die Nachfrage nach deutschen Äpfeln wesentlich größer als das Angebot ist. Daraus ergibt sich für deutsche Erzeuger grundsätzlich eine gute Marktposition. Zufriedenstellende Preise ermöglichen den Erzeugern Investitionen in die Produktions- und Lagertechnik, die wiederum den steigenden Anforderungen des Einzelhandels und der Verbraucher an die Qualität und Verfügbarkeit der Ware entgegen kommt. Weitere Erfolgsfaktoren des Öko-Apfelmarktes liegen einerseits im Produkt selbst begründet, das gut lagerfähig ist und für das Verbraucher eine hohe regionale Präferenz aufweisen. Andererseits sind vor allem die ausgeprägte Kooperationsbereitschaft der Akteure auf den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette, die ausgeprägte Verbindlichkeit der Geschäftsbeziehungen, die regionalen Anbauschwerpunkte sowie die anbauverbandsübergreifenden Strukturen für die gute Vermarktungssituation verantwortlich. Die Ergebnisse zeigen, dass die regionale Erzeugung und die besonderen Eigenschaften deutscher Äpfel im Vergleich zu ausländischer Ware stärker als bisher in der Kommunikation mit den Verbrauchern herausgestellt werden sollten. Für andere Produktmärkte empfiehlt es sich, sich mehr als bisher um den Aufbau von vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen zu bemühen und ebenfalls den Regionalitätsaspekt stärker herauszustellen. Schließlich könnten die vorhandenen erfolgreichen Marktstrukturen für Öko-Äpfel verstärkt für den Absatz anderer deutscher Obstarten genutzt werden

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This paper was published in Organic Eprints.

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