Tiefenanalyse der realisierten Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln auf der Basis von Paneldaten

Abstract

Das Projektziel war, die in einem Öko-Sonderpanel erfassten Daten zum Kaufverhalten von Öko-Produkten für das Jahr 2003 detailliert zu analysieren. Dabei handelte es sich um Einkäufe von Privathaushalten aus einer monatlichen Wellenerhebung innerhalb eines Verbraucherpanels. In einer vorgeschalteten Screeningbefragung wurden Einstellungen der Verbraucher sowie deren selbst eingeschätztes Kaufverhalten erhoben. Die verknüpfte Auswertung der Daten mit dem dokumentierten Kaufverhalten ermöglichte es, die Selbsteinschätzung der Verbraucher bei Befragungen zu ihrem Öko-Kaufverhalten mit dem tatsächlichen Verhalten abzugleichen und den Einfluss von Einstellungen auf das Kaufverhalten zu untersuchen. Der Markt für Öko-Lebensmittel wurde von der aggregierten Ebene der Marktanteile einzelner Einkaufsstätten und Warenzeichen bis hin zu Details auf Produkt- und Verbraucherebene analysiert. Hierbei wurde die produktspezifisch unterschiedliche Bedeutung bestimmter Einkaufsstätten und Warenzeichen deutlich. Hohe Marktanteile hatten Öko-Handelsmarken des Lebensmitteleinzelhandels, die Warenzeichen dominierte Bioland. Preisstellungen variierten innerhalb von Einkaufsstätten und Warenzeichen stark, was breite preispolitische Spielräume verdeutlicht. Analysen von Käuferstrukturen und Kaufintensitäten der Öko-Kunden ergaben, dass wenige Intensivkäufer für einen großen Ausgabenanteil und viele Gelegenheitskäufer nur für relativ geringe Anteile verantwortlich waren. Zwar korrelierten Ausgabenhöhe und Einkaufshäufigkeit, es bestanden jedoch auch Abweichungen hiervon. Für Marketingkonzeptionen sind die detaillierten Einkaufsergebnisse ebenso wie die festgestellten Einstellungsunterschiede zwischen verschiedenen Öko-Käufern und gegenüber Nicht-Käufern relevant. Besonders interessant war die große Diskrepanz zwischen den Selbsteinschätzungen des eigenen Kaufverhaltens bei Öko-Produkten mit dem tatsächlichen. Diese gilt es bei zukünftigen Befragungen zum Öko-Konsum zu berücksichtigen

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This paper was published in Organic Eprints.

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