Human capital is the key competitive factor in the developed world. Similar to other types of investments, the decision to invest in human capital is the result of comparing costs and benefits. The traditional cost-benefit analyses, however, do not explain several widespread phenomena, such as a puzzling large number of workers departing from their initially chosen educational paths or even refraining from training at all as well as the existence of firms that provide training although for them this investment does not (directly) pay. Going beyond traditional cost-benefit analyses of vocational education and further training our findings demonstrate that the mentioned puzzles can be solved by the innovations we provide: first of all, we show that it is important to take into account that each educational or further training step is part of a complete educational and training strategy and should, thus, not be analyzed in isolation. Indeed, we find that combinations of different types of human capital varying in their degree of work and labor market relations are at least as competitive as straight educational paths. Second, although wage increases for workers and productivity increases for firms are certainly important benefits, it is a serious shortcoming for the analysis of training decisions if other types of benefits are neglected. In particular, long-term benefits in terms of better prospects on the labor market for workers and indirect benefits in terms of increased overall recruitment success for firms turn out to be decisive. Third, concentrating on monetary costs only is a serious shortcoming as well. In addition to monetary cost components there are also substantial non-monetary costs, especially in terms of time, attached to training participation, and these costs are at least as decisive. Notably, time restrictions seem to be an even more serious hurdle for training participation than liquidity constraints. Fourth, although cost and benefit measures are most important for training decisions, there are other factors that have been widely neglected so far, i.e., risk preferences, information asymmetries and time preferences. We show that these should also be considered as crucial factors in educational and training decisions.
Humankapital gilt heute in der industrialisierten Welt als der zentrale Wettbewerbsfaktor. Die Entscheidung, in Humankapital zu investieren, ist - wie die Entscheidung, andere Arten von Investitionen zu tätigen - das Ergebnis eines Kosten-Nutzen-Vergleichs. Allerdings können traditionelle Kosten-Nutzen-Analysen zahlreiche weit verbreitete Phänomene nicht erklären. So beobachten wir eine bedeutende Anzahl an Arbeitnehmern, die von ihrem ursprünglich eingeschlagenen Ausbildungspfad abweichen, Personen, die ganz generell Bildungsmassnahmen fernbleiben, und Firmen, die Bildungsmassnahmen anbieten, obwohl sich diese für sie nicht (direkt) auszuzahlen scheinen. In der vorliegenden Arbeit schlagen wir deshalb innovative Erweiterungen des traditionellen Kosten-Nutzen-Modells vor, die mit den genannten Beobachtungen vereinbar sind: Erstens muss berücksichtigt werden, dass jeder Aus- und Weiterbildungsschritt Teil einer kompletten Bildungsstrategie ist und deshalb nicht isoliert betrachtet werden darf. Tatsächlich finden wir, dass Bildungspfade, welche verschiedene, sich hinsichtlich Berufs- und Arbeitsmarktbezug unterscheidende Bildungstypen umfassen, mindestens genauso wettbewerbsfähig sind wie geradlinige Bildungspfade. Zweitens zeigen wir, dass eine Gehaltserhöhung für Arbeitnehmer und ein Produktivitätszuwachs für Firmen zwar wichtige Nutzenkomponenten darstellen, dass aber eine Analyse, die andere Ertragsarten vernachlässigt, deutlich zu kurz greift. Insbesondere scheinen für Arbeitnehmer langfristige Erträge aufgrund verbesserter Arbeitsmarktchancen und für Unternehmen ein indirekter Nutzen in Form eines erhöhten Rekrutierungserfolgs zentral. Drittens weisen wir darauf hin, dass auch eine ausschliessliche Berücksichtigung monetärer Kosten unzulänglich ist. So ist eine Investition in Bildung ebenfalls mit nicht- monetären Kosten verbunden, wobei speziell die für den Besuch der Bildungsmassnahme aufgebrachte Zeit gemeint ist. Bemerkenswert ist denn auch der Befund, dass Zeitrestriktionen eine bedeutend höhere Hürde für (Weiter-)Bildungsmassnahmen darstellen als Liquiditätsbeschränkungen. Viertens belegen wir, dass neben den genannten Kosten- und Nutzenaspekten weitere Faktoren wie Risikopräferenzen, Informationsasymmetrien und Zeitpräferenzen entscheidende Determinanten für Aus- und Weiterbildungsentscheidungen sind