thesis

Landnutzung, Biodiversität und Naturschutz. Eine Fallstudie über die Nutzung privater Waldfragmente der Mata Atlântica im Biosphärenreservat Grüngürtel der Stadt São Paulo, Brasilien

Abstract

Der brasilianische Küstenregenwald, die Mata Atlântica, ist eines der Ökosysteme mit der höchsten Biodiversität der Welt und genießt deshalb prioritären Schutzstatus für die Weltgemeinschaft. Der Bestand des brasilianischen Küstenwaldes wurde innerhalb von 500 Jahren von über einer Million Quadratkilometern auf nur sieben bis elf Prozent der ursprünglichen Ausdehnung des Bioms reduziert. Rund zwei Drittel der Mata Atlântica befinden sich in Privatbesitz. Trotz zahlreicher Schutzinitiativen wird der brasilianische Küstenregenwald weiterhin abgeholzt und es werden tierische sowie pflanzliche Arten unwiederbringlich zerstört. Diese Dissertation thematisiert die Nutzung und Verwaltung privater Waldfragmente der Mata Atlântica im Biosphärenreservat Grüngürtel der Stadt São Paulo und veranschaulicht die komplexe Verflechtung von Landnutzung, Biodiversität und Naturschutz. Ziel dieser Arbeit ist es, die spezifische Nutzung und Wertschätzung der Mata Atlântica sowie weiterer lokaler Landnutzungsformen seitens der traditionellen Bauern, japanischen Immigranten und städtischen Bevölkerung aufzuzeigen. Zudem werden die internen und externen Faktoren analysiert, die auf diese Bewertung Einfluss ausüben und sich auf die Umsetzung der Schutzpolitik auswirken. Da wichtige Mata-Atlântica-Reservate in dichter Nachbarschaft zu der Megastadt São Paulo liegen, wird auch der Einfluss der Abwanderungsprozesse der Einwohner der Agglomeration São Paulo in die Nachbargemeinden und der dadurch erzeugte Druck auf die Mata Atlântica untersucht. Für die Erhebung der qualitativen und quantitativen Daten wurde zwischen 2003 und 2005 eine 18-monatige Feldforschung in der Gemeinde Ibiúna im Biosphärenreservat Grüngürtel der Stadt São Paulo durchgeführt

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