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Thanatologie 2.0

Abstract

Immer mehr Bereiche aus der realen Welt etablieren sich auch im virtuellen Lebensraum. Die vorliegende Arbeit, „Thanatologie 2.0 – Repräsentationskultur des Todes in den Social Media“, handelt von den todesthematischen Vorgängen, die sich innerhalb der sozialen Netzwerke entfalten. Zu Beginn wird ein Überblick zur aktuellen Umbruchsituation der gegenwärtigen traditionel-len Begräbniskultur geboten, um logische Schlüsse für die digitalen Entwicklungen festzustel-len. Im Zentrum stehen dabei virtuelle Friedhöfe und Memorials. Anhand deren Eigenschaften, können die Gründe zur Errichtung und Nutzung von Friedhöfen im Cyberspace ausfindig ge-macht werden. In einem umfassenden Analyseabschnitt werden dann sieben Gedächtnis-portale untersucht. Hier geht es zum einen darum die Intentionen der „Friedhofsbetreiber“ und zum anderen das Nutzerverhalten der „neuen“ digitalen Trauernden zu offenbaren. Die Untersuchungen behalten stets einen Blick auf das traditionelle, von Ritualen bestimmte Verhalten der Hinterbliebenen, das in der Regel, im Falle eines Todes befolgt wird. So wer-den auch spannende Erkenntnisse zur Trauerarbeit und Anteilnahme gewonnen, die im So-cial Net vor allem von Kollektivität, Ökonomisierungtendenzen und Methoden der Selbstin-szenierung geprägt werden. Am Ende soll reflektiert sein, welcher Wert den neuen Todesrepräsentanten – die sich gerne als „Gedächtnisseite“, „Heaven“, „Gedenkstätte“, „Memorial“ oder auch als „Monument“ verkaufen – zugeschrieben werden kann und wie die Social Media die Komponenten Tod, Bestattung, Trauer und Erinnerung dazu tradiert

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