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Das Bild des Deutschen Ordens als Habsburger Lehen

Abstract

Diese Diplomarbeit setzt sich mit dem Bild des Deutschen Ordens im 19. Jahrhundert auseinander. Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie sich ein Abbild zusammensetzt und inwiefern der Grad an Objektivität gemessen werden kann. Im Falle des Deutschen Ordens liegt die interessante Situation vor, dass dieser sehr stark auf seine Vergangenheit reduziert wird, was sich in der breiten Beschäftigung mit dem Orden in der preußischen und auch allgemein in der deutschen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhundert ausdrückt. Daneben bleiben Berichte über das sich reformierende geistliche Institut weitgehend aus, was mit dem geringen politischen Gewicht zusammenhängt. Ganz im Gegensatz wird der geschichtswissenschaftlichen Beschäftigung mit dem mittelalterlichen Kreuzritterorden in Preußen große Aufmerksamkeit geschenkt. Hier werden die Wurzeln des Deutschtums verortet, sowie die deutsche Bewegung nach Osten begründet. Die intensive Rezeption der mittelalterlichen Geschichte des Ordensstaates in Preußen ist im Rahmen der Genese der deutschen Geschichtswissenschaft zu betrachten, welche sich im Rahmen der Romantik dem Deutschordensstaat zuwendet. Dabei kommen unterschiedliche deutschsprachige Historiker zu Wort, welche unterschiedliche Standpunkte vertreten und dadurch ein divergierendes Bild der Ordensgeschichte zeichnen. Im Gegensatz dazu stehen die pastoralen Reformen des Deutschen Ordens und dessen Entwicklung unter den Habsburgern. In diesem Zusammenhang sollen hier Motive der Rückbesinnung untersucht, sowie Methoden des Rückgriffs analysiert werden. Schließlich versucht der letzte Teil der Arbeit diese sich entgegen gesetzten Phänomene zu verknüpfen, um ein Gesamtbild des Ordens im 19. Jahrhundert zu entwerfen. Die Zusammenführung gipfelt in den Feierlichkeiten auf der Marienburg, welche einen Kontakt zwischen Vergangenheit und Gegenwart ermöglichen

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