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Der Beitrag der Politikwissenschaft zu einer demokratischen Gesellschaft und zu einer bewussten Lebensgestaltung der Individuen

Abstract

Diese Diplomarbeit versucht eine Verschränkung der politischen Bildung/Erwachsenenbildung und der Politikwissenschaft, vor dem Hintergrund einer demokratischen Gesellschaftsordnung als normativen Bezugspunkt. Welchen Beitrag hat diese wissenschaftliche Disziplin der Politik zu jener praktisch-politischen Philosophie zu leisten, die als Ziel des menschlichen Handelns ein gelungenes Leben definiert? Die theoretischen Ansätze, die in der Zeit vor und während der 1. Republik zu verorten sind, fordern diesen Beitrag auf indirekte Weise ein. Hans Kelsen, Otto Glöckel und auch die Initiatoren der Wiener Volksbildung und die Mitglieder des Wiener Kreises lebten alle in einem Wien, dessen soziokulturelles Milieu der Spätaufklärung zugeordnet wird. Zahlreiche neoliberale Strömungen und Vereine am Rande oder innerhalb des linken Lagers entstanden unter dem „Syndrom der Spätaufklärung“. Diesen Bewegungen gemeinsam war eine humanitär-kosmopolitische Grundhaltung verbunden mit einer extremen Fortschritts- und Vernunftsorientierung sowie eine sozial- und lebensreformerische Ausrichtung. Sie engagierten sich für eine demokratische Gesellschaft. Eine Gesellschaft, in der jeder und jede Einzelne befähigt wird, mitzugestalten und bewusst teilzuhaben. Bei allen dreien ging es um Bildungsmöglichkeiten zwar „für alle“, aber das implizierte automatisch die besondere Fokussierung der benachteiligten Bevölkerung. Benachteiligt sind auch oft jene Menschen, denen sich das Bildungszentrum Salzkammergut, das als praktisches Beispiel in dieser Arbeit fungiert, verschrieben hat. Seit Jahren bietet es als soziales Dienstleistungsunternehmen Langzeitarbeitslosen Beschäftigung an und verfolgt das Ziel einer (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt. Die Arbeit verortet das Bildungszentrum im geschichtlichen und kulturellen Kontext der Region und fragt nach dem politischen Moment der vielfältigen Tätigkeitsbereiche der Einrichtung. Die Vermittlung eines wissenschaftlichen Weltbildes, die Förderung selbständigen Denkens, das politisch wirkt und die Bildung zur Demokratie werden als gemeinsame Ziele von politischer Bildung und Politikwissenschaft erkannt. Diese Arbeit leistet Pionierarbeit wenn sie versucht, das Selbstverständnis eines in der Erwachsenenbildung und politischen Bildung tätigen Menschen aus einer politikwissenschaftlichen Position zu verorten. Die Politikwissenschaft kann und muss einen wichtigen Beitrag zur politischen Erwachsenenbildung leisten, so eine der Hauptaussagen dieser Arbeit

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