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Lexical-semantic processing in bilingual children

Abstract

Neue elektrophysiologische und bildgebende Messmethoden haben in den vergangenen Jahrzehnten neue Erkenntnisse über die neurofunktionalen Strukturen, die bilingualer Sprachverarbeitung zugrunde liegen, geliefert. Vor allem die Schnittstelle von Lexikon und Semantik lässt in der neurolinguistischen Forschung noch viele Fragen offen. Ziel der vorliegenden experimentellen Studie war es, die funktionalen Verarbeitungspfade und kortikalen Strukturen zu erkunden, die der lexikalischen und semantischen Analyse sprachlichen Inputs zugrundeliegen, sowie zu untersuchen, ob es gemeinsame Repräsentationen oder funktionale Interaktion in der Verarbeitung der beiden Sprachen im bilingualen Gehirn gibt. Dazu wurde eine experimentelle Studie mit 6- bis 7-jährigen Kindern durchgeführt: Mittels funktionaler Nahinfrarot-Spektroskopie wurde die kortikale Aktivierung während der Verarbeitung auditiv präsentierter deutscher und englischer Wörter gemessen. Die Abfolge der Stimuli folgte einem Priming-Design, wobei sowohl exakte Wiederholungen einzelner Wörter in einer Sprache, als auch Übersetzungen vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt in der listenartigen Präsentationsabfolge der Wörter vorkamen. Die statistische Auswertung zeigte erhöhte Aktivierung für die Verarbeitung deutscher Wörter in linker temporaler Messposition, einen Priming-Effekt bei der Wiederholung von englischen Stimuli in temporalen Positionen bilateral, sowie Priming bei der Übersetzung Wörtern vom Englischen ins Deutsche in rechts-temporaler Position. Diese Ergebnisse werden im Bezug auf psycholinguistische Modelle interpretiert, und im Zusammenhang mit aktuellen Ergebnissen neurolinguistischer Studien diskutiert.During the last decades the continuously improving neuroimaging methods have shed some light on the neurofunctional architecture of the bilingual brain. Especially the organization of the bilingual lexicon and semantic system remains a major question in neurocognitive research. The aim of this study was to analyze the functional pathways and anatomical structures underlying lexical and semantic processing in the respective languages, and to test whether there are functional interconnections or common mental representations between the two languages in the bilingual brain. The experimental study with 6 to 7 year old German-English bilingual children used a repetition and translation priming design: The single words were presented auditorily in blocks of German and English. The presentation sequence contained exact repetitions of words in both languages respectively, as well as translated word pairs. The cortical activation was measured with near infrared spectroscopy (NIRS). The statistical analysis revealed greater activation for German words in left temporal position, a within-language priming effect for English in temporal positions bilaterally, and a cross-language priming effect from English to German items in right temporal position. The results are discussed in the light of psycholinguistic models of lexical-semantic processing and with respect to current neurophysiological research

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