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Psychologische Interventionen in Gefängnissen am Beispiel der multiprofessionellen tiergestützten Intervention (MTI) in einer Anstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher

Abstract

Diese Studie evaluierte den erstmaligen Einsatz einer tiergestützten Intervention, welche den Richtlinien der AAT (Animal-Assisted Therapy) entspricht, im forensischen Bereich. Die anderenorts oftmals belegte positive Wirkung auf soziale Kompetenz und Aufmerksamkeit/Konzentration sollte nun bei Strafgefangenen einer Justizvollzugsanstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher erneut belegt werden. Die eingesetzte Multiprofessionelle Tiergestützte Intervention (MTI) wird definiert als tiergestütztes Kompetenz- und Kommunikationstraining zur Steigerung emotionaler, sozialer und anderer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Prüfung der Hypothesen erfolgte mittels einer Prä-Post-Untersuchung an einer in drei Gruppen (MTI-Gruppe, Arbeitsintegrationstraining-Gruppe, Kontrollgruppe) unterteilten, männlichen Stichprobe (n=46) einer Justizvollzugsanstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher. Zur Erfassung der sozialen Kompetenz wurden folgende Verfahren verwendet: FSKN (Frankfurter Selbstkonzeptskalen), SDQ-III (Self Description Questionnaire) und ROPELOC (Review of Personal Effectiveness and Locus of Control). Aufmerksamkeit/Konzentration wurden mit dem FAIR (Frankfurter Aufmerksamkeitsinventar) erhoben. Die Testungen fanden im – durch die Interventionsdauer festgelegten – zeitlichen Abstand von 10 Wochen in einem Gruppensetting statt. Die Daten zeigten deutliche Veränderungen der Testwerte der MTI-Teilnehmer in fast allen Bestandteilen der sozialen Kompetenz, sowohl innerhalb der Gruppe über die Zeit, als auch im Vergleich zwischen den Gruppen. Lediglich die Hypothese bezüglich einer Verbesserung von Aufmerksamkeit/Konzentration konnte im Zuge dieser Studie nicht bestätigt werden

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