Der Adaptor-Protein Komplex 1 (AP-1) vermittelt die
Bildung von transportvesikeln am trans-Golgi Netzwerk und ist
Bestandteil Clathrin umhüllter transportvesikel. AP-1
vermittelt die Clathrin Bindung an Vesikel und bindet
zudem an Sequenzmotive in zytoplasmatischen Domänen von
transmembranproteinen. Seine Funktion wird in der
Sortierung von Proteinen in Clathrin-transportvesikel
gesehen. Der AP-1 Komplex besteht aus 4 Untereinheiten,
deren Funktionen für die Proteinsortierung und die
Vesikelbildung nur in Teilen verstanden sind. Die
beiden grossen Untereinheiten γ1 und β1 bestehen
jeweils aus einer N-terminalen globulären Domäne und
einer C-terminalen globulären Domäne, die eine Vielzahl
von Proteinen binden, deren Funktionen bei der
Vesikelbildung nicht verstanden sind. Die μ1A
Untereinheit des Komplexes ist essentiel für die
Membranbindung des AP-1 und bindet
transmembranproteine, die durch den AP-1 Komplex
transportiert werden. Mit Ausnahme des β 1 Adaptin
existieren von allen Untereinheiten des AP-1 Isoformen,
von denen die Mehrzahl gewebsspezifisch expremiert
werden. Die Funktionsanalyse von μ2/μ1A-Adaptin
Chimären zeigte, dass der Bereich geringster
Sequenzhomologie eine Bedeutung für die AP-1
vermittelte Proteinsortierung hat. Die Membranbindung
des AP-1 Komplexes mit dem μ2/μ1A Chimären ist
stabiler. Mittels des Y2H Verfahrens wurde ein bislang
nicht charakterisiertes Protein identifiziert, das mit
hoher Affinität und Spezifität an diese Domäne bindet.
Seine Überexpression führt zu einer verminderten
Membranbindung des AP-1, nicht des chimären Komplexes.
Vom σ1-Adaptin existieren drei Isoformen σ1A, σB und
σC. Das σ1B transskript wird zudem gewebsspezifisch
alternativ gespleisst. Es sollten spezifische
Funktionen für σ1 Isoformen identifiziert werden. Da
ein γ1 Adaptin Bindemotif in der Isoform σ1B-3
existiert, nicht aber in den anderen, wurde dieses
Motif analysiert. Es interagierte nicht mit γ1, jedoch
lies sich durch Änderung einer einzigen flankierenden
Aminosäure, eine Bindung erreichen.Es wurde die Sortierung des Sortilin Rezeptors in
μ1A-sowie σ1B Adaptin-defizienten Zellen untersucht. In
μ1A -/- zellen ist Sortilin von seiner normalen
trans-Golgi Netzwerk
Lokalisation in frühe Endosomen umverteilt. Daraufhin
wurde die Bindung zweier Sortierungsmotife des Sortilin
überprüft. Das Tyrosin-basierende Motif zeigte eine
Interaktion mit dem μ1A Adaptin. Das
di-Leucin-basierende Motif zeigte die höchste Affinität
zu γ1/σ1B Hemikomplexen. Embryonale Fibroblasten einer
σ1B "knock-out" Maus zeigten jedoch keine
Sortilinfehlsortierung. Die Interaktion des Sortilins
mit μ1A Adaptin scheint daher für eine Sortierung
zwischen dem trans-Golgi
Netzwerk und Endosomen in diesen Zellen ausreichend zu
sein. Adipocyten von σ1B-defizienten Mäusen hatten
jedoch eine vierfach höhere Menge an Sortilin.
σ1B-Adaptin vermittelt daher in Adipocyten die
Sortierung entlang eines gewebsspezifischen
transportweges