research

Erfolgsfaktoren österreichischer Familienunternehmen. Das Zusammenspiel von Familie und Unternehmen in Entscheidungs- und Konsens- bzw. Konfliktprozessen. Kurzzusammenfassung der Studie

Abstract

Familienunternehmen sind gesamthaft betrachtet sehr erfolgreich; sie tragen auch entscheidend zur nationalen Wirtschaftsleistung bei. Doch die enge Verzahnung von Familie und Unternehmen stellt nicht nur ein erhebliches Chancenpotential dar, das Familienunternehmen gegenüber anderen Wirtschaftsunternehmen auszeichnet, sondern birgt auch ein Risikopotential in sich, das sich auch in Form von Konflikten manifestieren kann. Vor dem Hintergrund dieser Janusköpfigkeit von Familienunternehmen (Wimmer, 2009) gilt der angemessene Umgang mit Konflikten als ein zentraler Erfolgsfaktor (z.B. Davis & Harveston, 1999; Kellermanns & Eddleston, 2007). Doch trotz der prominenten Stellung und des besonderen Interesses an der Konfliktforschung, die bis zu den Anfängen der Familienunternehmensforschung zurückreicht (Debicki, Matherne III, Kellermanns & Chrisman, 2009), sind die Erkenntnisse zu Konflikten in Familienunternehmen bislang noch unzureichend und einschlägige empirische Arbeiten aus dem deutschsprachigen Raum liegen nur vereinzelt vor. An diesem Forschungsdefizit schließt die vorliegende Studie an, die sich mit Konflikten in Familienunternehmen theoretisch und empirisch auseinandersetzt und dabei der Frage nachgeht, wie Familienunternehmen mit Konflikten umgehen und welche Handlungsweisen sie im Umgang damit entwickeln. Konflikte entstehen immer dann, wenn eine Position verneint wird und auf diese wiederum eine Ablehnung folgt (Simon, 2010). Daraus geht hervor, dass an einem Konfliktprozess mindestens zwei Parteien beteiligt sind, deren Interessen widersprüchlich sind und dass solange diese gegenseitige Ablehnung besteht, der Konflikt weitergeführt wird. In diesem Zusammenhang spielen Entscheidungsprämissen, die Richtlinien für familienunternehmensspezifische Handlungsweisen vorgeben und dadurch festlegen, was als regelkonformes Entscheiden gilt und was nicht, eine zentrale Rolle. Über diese Entscheidungsprogramme und -prämissen (Luhmann, 2000) können Konflikte entscheidbar gemacht werden (z.B. über hierarchische Entscheidungsregeln). Insofern gehören Entscheidungsfindungsprozesse und Konsens- bzw. Konfliktbewältigungsstile zu den spezifischen Erfolgsfaktoren von Familienunternehmen, die im Rahmen dieser Studie auf unterschiedliche Weise herausgearbeitet werden und damit aufzeigen, wie Familienunternehmen mit herausfordernden Situationen erfolgreich umgehen. (Autorenref.

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