research

Einsatz von Quassia zur Bekämpfung der Hopfenblattlaus Phorodon humuli in der Sonderkultur Hopfen

Abstract

Der wichtigste Schädling im Hopfenbau ist generell die Hopfenblattlaus Phorodon humuli. Zu ihrer Bekämpfung wurden bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit Quassia-Extrakte eingesetzt. Knapp hundert Jahre später wurde Quassia bzw. dessen Wirkstoff Quassin als Option zur Blattlausbekämpfung im Ökologischen Hopfenbau wiederentdeckt, da zu diesem Zeitpunkt insbesondere die zugelassenen Pyrethrine keine befriedigende Wirkung mehr zeigten. Im Rahmen mehrerer Versuche zur biologischen Wirksamkeit, die von 2002 bis 2006 über fünf Vegetationsperioden durchgeführt und dabei ständig wissenschaftlich begleitet wurden, erwies sich Quassin als effektiver Wirkstoff zur Blattlausbekämpfung bei ökologisch bewirtschafteten Aroma-Hopfensorten. Als erfolgversprechendste Methode der Applikation des Wirkstoffes wurde eine systemische Methode entwickelt, wobei das Quassin als ölige Suspension mit einem Pinsel direkt auf die Rebenbasis aufgetragen wird, um sich dann in der ganzen Pflanze zu verteilen. Diese Methode war nicht nur die effektivste, sondern stellte mit Sicherheit auch die umweltfreundlichste Variante dar. Als optimale Wirkstoffmenge bei der systemischen Applikation wurden 24 g/ha Quassin ermittelt. Um Quassin in der EU als Wirkstoff generell verfügbar zu machen, muss dieser erst auf Annex I der EU-Richtlinie 91/414/EWG des Rates gelistet sein. Um die nötigen Daten dafür zu generieren, wurden im Jahr 2007 drei weitere Wirksamkeitsprüfungen durchgeführt. Dabei wurde erstmals auch die Wirksamkeit von Quassin in einer konventionell bewirtschafteten Hochalpha-Sorte geprüft. Die dabei gewonnenen Ergebnisse unterstreichen die aktuelle Bedeutung von Quassin als dem derzeit einzigen effektiven Wirkstoff zur Blattlausbekämpfung im Ökologischen Hopfenbau, insbesondere bei systemischer Applikation

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