research

Umsatz und Wirkung vegetabiler Düngemittel im Ökologischen Gemüseanbau

Abstract

In diesem Projekt sollten verschiedene vegetabile Düngemittel hinsichtlich ihrer Stickstoff-Düngewirkung im ökologischen Gemüseanbau als Alternative zu organischen Düngemitteln tierischer Herkunft untersucht werden. Folgende Düngemittel wurden untersucht: (1) In Inkubationsversuchen bei 5 und 15°C Ackerbohnenschrot (Vicia faba L., Körnerschrot), Körnerschrote der Gelben und der Weißen Lupine (Lupinus albus L. und Lupinus luteus L.), Bio-Vegetal®, Phytoperls®, Rizinusschrot (Ricinus communis L., Körnerschrot) als gebräuchlicher vegetabiler Importdünger und Hornmehl als Referenzdünger tierischer Herkunft; (2) in Gefäßversuchen Ackerbohnenschrot, Körnerschrot der Gelben Lupine, Phytoperls®, Rizinusschrot und Hornmehl; (3) in Feldversuchen Ackerbohnenschrot, Körnerschrot der Gelben Lupine, Phytoperl® und Rizinusschrot. Die untersuchten Kulturen im Gefäß- und Feldversuch waren Radieschen (Raphanus sativus L. var. sativus), Möhren (Daucus carota L. ssp. sativus) und Weißkohl (Brassica oleracea convar. Capitata) (nur Feldversuch). Bio-Vegetal® ist wegen seines extrem niedrigen Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnisses und seiner sehr schnellen Stickstoff-Mineralisation nicht als geeignetes organisches Düngemittel im Sinne der Richtlinien des ökologischen Landbaus einzustufen. Hornmehl erwies sich bei mittleren Temperaturen als Dünger mit höchster Wirksamkeit. Rizinusschrot wird in seiner Stickstoff-Düngewirkung vom Körnerschrot der Gelbe Lupine nahezu erreicht, mit unter sogar übertroffen. Insbesondere im zeitigen Frühjahr mit seinen niedrigen Temperaturen ist die Düngewirkung des Körnerschrots der Gelben Lupine gleich wie oder sogar höher als die Düngewirkung verglichen zu anderen vegetabilen Düngemittel. Selbst im Vergleich zu Hornmehl ist bei niedrigen Temperaturen mit einer ähnliche Netto-Stickstoff-Mineralisation zu rechnen. Ackerbohnenschrot und Phytoperls® schnitten hinsichtlich der N-Düngewirkung schlechter ab als die Körnerschrote der Lupinen und als Rizinuschrot. Leicht umsetzbare vegetabile Düngemittel können den Humusumsatz im Boden vorübergehend deutlich erhöhen (sog. Priming-Effekt). Bei häufiger Anwendung dieser Dünger sollte der Humusgehalt am Standort deshalb regelmäßig in Bodenuntersuchungen mit einbezogen werden. Bis über 50 % des Dünger-Stickstoffs können nach der Ernte als mineralischer Stickstoff oder in leicht mineralisierbarer organischer Form auf dem Acker zurückbleiben. Dieser Dünger-Stickstoff sollte durch eine Zweitkultur oder Zwischenfrucht genutzt werden. Anderenfalls besteht Auswaschungsgefahr, was ökologisch und ökonomisch bedenklich ist

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