Psychoseähnliche Erlebnisse sind in der Bevölkerung weit verbreitet und gelten per se nicht als pathologisch. Ein gestörter Schlaf wird häufig bei Patienten mit Schizophrenie, aber auch bei Menschen mit psychoseähnlichem Erleben, beobachtet. Die Ziele der Studie waren, psychoseähnliche Symptome bei Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom (OSA) zu bestimmen und diese über Veränderungen der Schlafparameter nachzuvollziehen. Überdies wurde die nächtliche Gedächtniskonsolidierung in Zusammenhang mit Schlafparametern untersucht. Wir verglichen Patienten mit OSA (n=42) mit gesunden Kontrollprobanden (n=33). Die Beurteilung psychoseähnlicher Erlebnisse erfolgte mit der Magical Ideation Scale (MIS) und dem Peters et al. Delusions Inventory (PDI-21). Zum Erfassen von Depressionen diente das Beck-Depressions-Inventar-II (BDI-II). Die nächtliche Gedächtniskonsolidierung der Patienten mit OSA wurde mit dem verbalen Lern- und Merkfähigkeitstest (VLMT) gemessen. In der Auswertung zeigten die Patienten mit OSA gesteigerte psychoseähnliche Erlebnisse im Sinne eines statistischen Trends im PDI-21. Zudem ließ sich eine erhöhte Depressivität der Patienten feststellen. Wichtig war auch die signifikant positive Korrelation von verlängertem REM-Schlaf mit gesteigerter Depressivität und Wahnüberzeugungen. Bei der Gedächtnisleistung ließ sich eine negative Assoziation mit dem Schweregrad der OSA nachweisen. Diese Befunde bedürfen weiterer Untersuchungen von psychoseähnlichen Erlebnissen bei verschiedenen Schlafstörungen. Bei Patienten mit OSA müssen weitere Studien zeigen, inwieweit die Reduktion der depressiven Symptomatik und Verbesserung der Gedächtnisleistung unter Therapie stattfinden kann