Musikerfahrung von Patienten mit SSD vor und nach Cochlea Implantation im Vergleich zu normal hörenden Probanden

Abstract

Hintergrund: In der Vergangenheit war die Kombination eines normal hörenden Ohres mit einem CI auf der anderen Seite nicht erfolgreich. Jedoch wurde diese Therapieoption durch den technischen Fortschritt möglich. Die Ergebnisse, die bisher berichtet wurden, beziehen sich auf das Hören im Störgeräusch sowie das räumliche Hören.Untersuchungen zum Musikerleben sind bisher nicht erfolgt. Diese Fragestellung ist besonders interessant, da ein normal hörendes Ohr, dem es optimal möglich ist, musikalische Reize aufzunehmen und weiterzuleiten, mit einem technischen Hilfsmittel kombiniert wird, das für die Wahrnehmung von Musik nur begrenzt geeignet ist.Material und Methoden: Bisher wurden 9 Nutzer in die Studie eingeschlossen. Die Studienteilnehmer waren zwischen 20 und 60 Jahren alt.Die Implantatnutzungsdauer lag zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. 8 nutzen das Medel Concerto System, einer ein Nucleus Freedom System. Der MUMU Fragebogen wurde zur Erhebung des Musikerlebens eingesetzt. In 27 Fragen werden darin die musikalischen Aktivitäten und die Musikwahrnehmung erfasst. Es wird der Zeitraum vor der Hörminderung, vor der Implantation und nach der Implantation erfasst.Ergebnisse: Alle Patienten berichten über einen Einbruch der musikalischen Aktivitäten und des Musikerlebens durch die Ertaubung. Alle tragen das CI zum Musikhören. Nach der Implantation ist es bei allen Patienten wieder zu einer Verbesserung bezüglich des Musikgenusses und der musikalischen Aktivitäten gekommen. Es wird im Wesentlichen wieder das Niveau der Zeit vor der einseitigen Ertaubung erreicht.Diskussion: In der Literatur gibt es keine Berichte darüber, dass das Musikhören durch eine einseitige Hörminderung negativ beeinflusst wird. Die SSD-Patienten zeigten nach Implantation ebenso einen Zuwachs an musikalischen Aktivitäten wie die Patienten, die bei beidseitiger Schwerhörigkeit implantiert wurden.Fazit: Obwohl das CI nur eingeschränkt geeignet ist, Musik zu übertragen, scheint der binaurale Höreindruck, der dadurch erzielt wird, nicht nur eine Verbesserung des Hörens im Störgeräusch sondern auch des Musikhörens zu bewirken

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