research

Technischer Fortschritt und Beschäftigung : zum Zusammenhang von Technik, Strukturwandel, Wachstum und Beschäftigung

Abstract

Der Beitrag befaßt sich mit der Frage, welches Bild sich derzeit über die Auswirkungen des technischen Fortschrittes auf die Beschäftigung gewinnen läßt. Der erste Teil behandelt die Auswirkungen des technichen Fortschrittes auf das Beschäftigungsniveau, der zweite Teil die Folgen für die Struktur der Beschäftigung. Im einzelnen werden erörtert: die jeweiligen Hypothesen, die Rolle des technischen Fortschrittes in der Wirtschaftstheorie, die Quantifizierbarkeit von Beschäftigungseffekten neuer Technologien, die Entwicklung von Wirtschaftswachstum, Produktivitätsfortschritt sowie Umfang und Struktur des Arbeitskräftebedarfs in der jüngeren Vergangenheit und nach den IAB/Prognos-Projektionen bis zum Jahre 2000. Die wichtigsten Ergebnisse sind: Aussagen zu den Auswirkungen des technischen Fortschrittes bedürfen der empirischen Fundierung, der allerding enge Grenzen gesetzt sind. Für die derzeitige Arbeitslosigkeit kann nicht der technische Fortschritt verantwortlich gemacht werden. Sie ist vielmehr Folge von Wachstumseinbrüchen und Wachstumsschwäche bei einem gleichzeitigen erheblichen Anstieg des Erwerbspersonenpotentials. Für die Zeit bis 2000 weisen auch die IAB/Prognos-Projektionen auf keine technologische Arbeitslosigkeit hin. Es wird weder eine drastische Beschleunigung des Produktivitätsfortschrittes noch eine technologiebedingte Nachfrageschwäche prognostiziert. Je stärker der innovative Strukturwandel ausfällt, desto höher sind im allgemeinen das Wirtschaftswachstum, der Produktivitätsfortschritt, der gesamtwirtschaftliche Bedarf an Arbeitsvolumen und auch der Bedarf an flexiblen, qualifizierten Arbeitskräften; eine Entkoppelung dieser Zusammenhänge läßt sich bisher - von kurzfristigen Schwankungen abgesehen - nicht ableiten. Der säkulare Strukturwandel zu den tertiären Sektoren, zu den tertiären Tätigkeiten in allen Sektoren und zu im Durchschnitt höheren Qualifikationsanforderungen dürfte sich auch mit den neuen Technologien fortsetzen, wobei unter den gegenwärtig absehbaren Bedingungen die unternehmensbezogenen tertiären Tätigkeiten am meisten begünstigt werden dürften. Die neuen Technologien, allen voran die Mikroelektronik, begründen enorme Erfordernisse an Strukturwandel. Je schneller dieser Strukturwandel bewältigt wird, um so leichter dürften sich auch die Beschäftigungsprobleme lösen lassen.(Autorenreferat)technischer Fortschritt, Beschäftigung, Wirtschaftsstrukturwandel, Wirtschaftswachstum, technischer Wandel, Produktivität

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