Appbasierte Förderansätze für Kinder mit Lernstörungen

Abstract

Hintergrund: Einstellungen zu digitalen Fördermaßnahmen wurden bislang hauptsächlich aus der Sicht von Lehrkräften untersucht, obwohl das Lernen mit digitalen Hilfsmitteln im häuslichen Umfeld an Bedeutung gewinnt. Deshalb wird der Frage nachgegangen, wie Angehörige/Eltern von Kindern mit Lernstörungen (= KmL: Rechenstörung, Lesestörung bzw. kombinierte Lernstörung) die Förderung mit Trainings-Apps via Tablet in der häuslichen Umgebung erleben und was für sie in diesem Kontext wichtig ist. Methoden: Mithilfe leitfadengestützter Expert_inneninterviews wurden 21 Angehörige von KmL und zwei Projektbegleiterinnen, die im regelmäßigen Austausch mit den Angehörigen standen, interviewt; zusätzlich wurden mit einem schriftlichen Fragebogen qualitative Datensätze zum Lernerleben mit den Apps sowie zur allgemeinen Wahrnehmung der Apps aus der Perspektive von 1) KmL (n = 83), welche die Trainings-App genutzt haben, und 2) weiteren Angehörigen (n = 81) erhoben. Ergebnis: Durch qualitative Analysen wurden Gelingensbedingungen (z.B. das Engagement der Angehörigen), aber auch Herausforderungen für die Verwendung von Trainings-Apps (z.B. technische Schwierigkeiten, Missverständnisse, Qualität der Stimmausgabe, als unpassend empfundener Schwierigkeitsgrad) herausgearbeitet. Diskussion: Aktuell wird das Training wahlweise als zu schwer, zu leicht oder zu ausufernd wahrgenommen. Um hier eine individuelle Passung zu erreichen, ist weitere Forschung sowie Entwicklung notwendig.Background: While learning with digital tools gains increasing importance, attitudes towards digital intervention tools have so far mainly been investigated from the perspective of teachers. Therefore, the question is investigated how relatives/parents of children with specific educational learning disorders (= CwLD: dyscalculia, reading disorder or combined learning disorder) experience the support with training apps via tablet in their home environment and what is important for them in this context. Methods: Using guideline-based expert interviews, 21 relatives of CwLD and two female employees, who worked as technical support and were in regular contact with the relatives, were interviewed; in addition, a questionnaire was used to collect qualitative data sets on the learning experience with the apps and on the general perceptions of the apps from the perspective of 1) the CwLD (n = 83) who used the training app and 2) other relatives (n = 81). Results: With qualitative analyses conditions for success (e.g., engagement of relatives) but also limitations to the use of training apps (e.g., technical difficulties, misunderstandings, voice output, perceived inappropriateness of training difficulty) were identified. Discussion: Currently, training is perceived as either too difficult, too easy, or too extensive. To achieve an individual fit, further research and development is necessary

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