Zusammenfassung: Hintergrund: Aufgrund längeren Krankheitsverlaufs durch neue Systemtherapien und basierend auf dem Konzept der Oligometastasierung wird in der klinischen Praxis immer häufiger die Indikation für eine lokal definitive Behandlung von Metastasen gestellt. Mit der stereotaktischen Radiotherapie können Metastasen in wenigen Sitzungen effizient abgetötet werden. Fragestellung: Was ist die Evidenz zur stereotaktischen Radiotherapie von Patienten mit Oligometastasen? Wie ist der Einfluss der Metastasenkontrollrate auf das Überleben nach stereotaktischer Radiotherapie? Wie toxisch ist die Behandlung? Wie ist die Abgrenzung von anderen lokalen Therapiemethoden wie z.B. der Chirurgie? Gibt es prognostische Faktoren bei Patienten mit Oligometastasen? Material und Methode: Literatursuche nach prospektiven und retrospektiven Studien. Ergebnisse: Den einzigen Beweis für einen lebensverlängernden Effekt durch lokale Behandlung von Oligometastasen liefert eine randomisierte Studie, die den radiochirurgischen Boost nach Ganzhirnbestrahlung bei Patienten mit Hirnfiliae untersuchte. Prospektive Phase-II-Studien zur stereotaktischen Radiotherapie von Hirn-, Lungen-, Leber-, Wirbelkörper- und Oligometastasen an multiplen Lokalisationen belegen die hohe Tumorkontrollrate und gute Verträglichkeit dieser Behandlung. Prognostische Faktoren sind in erster Linie Histologie, Anzahl und Größe der Metastasen sowie das krankheitsfreie Überleben. Schlussfolgerung: Die stereotaktische Radiotherapie ist eine valide Therapieoption in der Behandlung von Patienten mit Oligometastasen und sollte in der klinischen Praxis auch als Alternative zur Metastasenchirurgie und lokal ablativer Verfahren erwogen werden