Sprachgebrauch St.Galler Jugendlicher. Empirische Untersuchung zu Spracheinstellungen von Jugendlichen. Quantitative und qualitative Analyse von weiblichen und männlichen Sprechstilen
In der vorliegenden Arbeit geht es um den Sprachgebrauch St.Galler Oberstufenschülerinnen und -schüler. Einerseits steht die Frage nach der Existenz einer genderspezifischen Jugendspra-che im Zentrum dieser Arbeit. Sprechen Mädchen und Jungen unterschiedlich? Verwenden Sie unterschiedliche Ausdrucksweisen? Andererseits interessiert die Spracheinstellung von Jugend-lichen. Wie beschreiben und bewerten St.Galler Oberstufenschülerinnen und -schüler ihre eige-ne Sprache? Wie wird die eigene Sprache von anderen Personen wahrgenommen? Der Untersu-chung der Spracheinstellungen und -bewertungen von St.Galler Jugendlichen liegt ein Fragebo-gen zugrunde. Insgesamt wurden vier 3. Realklassen und vier 3. Sekundarklassen befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung zur Spracheinstellung und –bewertung zeigen, dass die Jugendli-chen eine sehr genaue Vorstellung von ihrer Sprache haben. Jugendliche sind sich bewusst, dass sich ihre Sprache von der Sprache der Erwachsenen unterscheidet. Darüber hinaus erkennen sie auch Unterschiede im Sprachgebrauch von Jugendlichen. Der Analyse von männlichen und weib-lichen Sprechstilen liegen zwei Mädchen- und zwei Jungengespräche zugrunde. Hierbei wird der Schwerpunkt auf vier verschiedene Sprachmuster, die hinsichtlich ihres spezifischen Gebrauchs untersucht werden, gelegt: Verstärkung, Direktheit, Vagheit und Lästern. Die Analyse zeigt, dass nicht von einem typisch weiblichen oder typisch männlichen Sprechstil gesprochen werden kann, da die Mädchen- und Jungengespräche sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aufweisen. Es scheint, dass innerhalb der Gruppe über den gewünschten Sprechstil entschieden wird und somit je nach Gruppenkonstellation ein anderer Stil gesprochen wird