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Ergebnisse qualitativer Praxisforschung zur inklusiven Schulentwicklung nutzen: Impulse aus dem Projekt Wohlbefinden und Inklusion an der Laborschule (WILS) für kollegiumsinterne Fortbildung
Seit 1974, also mit Beginn der Schulgründung, versteht sich die Laborschule als eine „Schule für alle“, als „Gesellschaft im Kleinen“. Ihrem Anspruch entsprechend sollte niemand prinzipiell vom Besuch der Schule ausgeschlossen werden. Eine Orientierung an den Idealen einer inklusiven Schule war damit von Beginn an gegeben (vgl. u.a. Demmer-Dieckmann & Struck, 2001; Begalke, Clever, Demmer-Dieckmann & Siepmann, 2011; Thurn, 2017). Die Laborschule will den Kindern und Jugendlichen Lebens- und Erfahrungsraum und Gesellschaft im Kleinen sein, ein Ort, an dem „Heranwachsende im täglichen Leben die Tugenden mündiger Bürgerinnen und Bürger lernen können“ (Thurn & Tillmann 2011, 10). Zugleich ist die Schule als erste Universitätsschule Deutschlands und Versuchsschule des Landes Nordrhein-Westfalen seit 50 Jahren ein „Laboratorium“ für die Erziehungswissenschaft, und bis heute soll sie, neben einigen anderen Aufgaben, „Probleme im pädagogischen Alltag aufspüren, sich neuen pädagogischen Herausforderungen stellen und [...] vorzeigbare Konzept entwickeln und erproben“ (Thurn & Tillmann 2011, 14). Genau für diese Aufgabe arbeiten Lehrkräfte neben ihrer Lehrtätigkeit zugleich als Forschende an Themen der Praxis. Sie tun dies gemeinsam mit den universitären Mitarbeiter*innen der Wissenschaftlichen Einrichtung Laborschule und ggf. weiteren Wissenschaftler*innen (s.u.) als gleichberechtigte Partner*innen.
Über viele Jahre hinweg hat ein multiprofessionelles Team aus schulischen und universitären Kolleg*innen der Schul- und Sonderpädagogik in dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt (FEP) „Wohlbefinden und Inklusion an der Laborschule
(WILS)“ gemeinsam gearbeitet und gewonnene Erkenntnisse publiziert (vgl. Kullmann, Geist & Lütje-Klose, 2015; Külker, Dorniak, Geist, Kullmann, Lutter, Lütje-Klose & Siepmann, 2017; Geist, Kullmann, Lütje-Klose & Siepmann, 2019; Goldan, Kullmann, Zentarra, Geist & Lütje-Klose, 2021 und ganz aktuell Külker et al. sowie Kullmann et al. in diesem Band). Zentrales Anliegen dieses Beitrages ist es, darzustellen, wie im Rahmen dieses Forschungs- und Entwicklungsprojektes Forschungsergebnisse für die Laborschule nutzbar gemacht wurden. Diese dem Anspruch des Lehrer*innenforschermodells folgende Aufgabe stellte sich die Forschungsgruppe in der letzten Phase des Forschungsprojektes explizit. Der Transfer der Forschungsergebnisse in die Schule ist daher das zentrale Thema des vorliegenden Beitrags. Dabei wird vor allem auf die Forschungsergebnisse von Külker et al. (in diesem Band) Bezug genommen. Wir arbeiten zudem heraus, welche Möglichkeiten in einer dicht an schulischen Praxisproblemen befindlichen Schulentwicklungsarbeit liegen. Diese allgemeinen Erkenntnisse zur Schulentwicklungsarbeit lassen sich auch für die Schulentwicklungsarbeit in Regelschulen nutzen
Schulisches Wohlbefinden als Qualitätsmerkmal inklusiver Schulen - Unterrichtsentwicklung im Rahmen eines Lehrer-Forscher-Projekts an der Laborschule Bielefeld
Külker A, Dorniak M, Geist S, Kullmann H, Lütje-Klose B, Siepmann C. Schulisches Wohlbefinden als Qualitätsmerkmal inklusiver Schulen - Unterrichtsentwicklung im Rahmen eines Lehrer-Forscher-Projekts an der Laborschule Bielefeld. In: Textor A, Grüter S, Schiermeyer-Reichl I, Streese B, eds. Leistung inklusive? Inklusion in der Leistungsgesellschaft. Band 2: Unterricht, Leistungsbewertung und Schulentwicklung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt; 2017: 48-59
Was kennzeichnet die Laborschule als inklusive Schule? Schlussfolgerungen aus den Fallgeschichten
Külker A, Geist S, Guth T, Lütje-Klose B, Siepmann C. Was kennzeichnet die Laborschule als inklusive Schule? Schlussfolgerungen aus den Fallgeschichten. In: Külker A, Guth T, eds. Leben, Lernen und Erwachsenwerden an einer inklusiven Schule. Bildungsbiografische Fallgeschichten von Schüler*innen in herausfordernden Lebenssituationen an der Laborschule Bielefeld. Verlag Julius Klinkhardt; 2024: 156-168.Wie bewerten Schüler*innen ihre inklusive Schule? Und was braucht es, damit Inklusion in der Schule gelingen kann? Dieses Buch zeichnet in inspirierenden Fallgeschichten das Erleben von zehn Schüler*innen mit Unterstützungsbedarfen an der langjährig inklusionserfahrenen Laborschule Bielefeld nach. Ihre Stimmen, Erfahrungen und Reflexionen beeindrucken, bringen zum Lachen, lassen zweifeln, geben Anregungen und machen Mut: Mut, Schule so zu gestalten, „dass man ganz in Ruhe so werden konnte, wie man ist“ (Benedikt). Die individuellen Erfahrungen der befragten Schüler*innen werden von dem Autor*innentam abschließend in Form von zentralen Gelingensbedingungen schulischer Inklusion zusammengefasst. (DIPF/Orig.
Subjektive Wahrnehmung von Inklusion durch Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der Laborschule Bielefeld
Geist S, Kullmann H, Lütje-Klose B, Siepmann C. Subjektive Wahrnehmung von Inklusion durch Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an der Laborschule Bielefeld. In: Biermann C, Geist S, Kullmann H, Textor A, eds. Inklusion im schulischen Alltag. Praxiskonzepte und Forschungsergebnisse aus der Laborschule Bielefeld . Impuls Laborschule. Vol 10. Bad Heilbrunn: Klinkhardt; 2019: 235-259
Fördernde und hemmende Bedingungen für Inklusion an der Laborschule – eine Selbstreflexion
Serke B, Begalke E, Lütje-Klose B, Siepmann C. Fördernde und hemmende Bedingungen für Inklusion an der Laborschule – eine Selbstreflexion. In: Freke N, Koch B, Textor A, Kullmann H, Timmermann D, eds. Laborschulforschung 2011-2013. Projekte im Forschungs- und Entwicklungsplan. Werkstattheft. Vol 46. 1st ed. Bielefeld: Wissenschaftliche Einrichtung Laborschule an der Universität Bielefeld; 2011: 107-116
Lehrkräfte als Praxisforschende im Kontext des Transfers quantitativerForschungsergebnisse – Partizipation des Kollegiums der LaborschuleBielefeld an der Auswertung von Forschungsdaten zu schulischem Wohlbefinden
Zentarra D, Kullmann H, Geist S, et al. Lehrkräfte als Praxisforschende im Kontext des Transfers quantitativerForschungsergebnisse – Partizipation des Kollegiums der LaborschuleBielefeld an der Auswertung von Forschungsdaten zu schulischem Wohlbefinden. In: Textor A, Gold J, Wilke Y, Laborschule Bielefeld, eds. Schule-Forschen-Entwickeln Laborschule Bielefeld. 2nd ed. Bielefeld; 2023: 160-179