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    Leichtbau im urbanen System: Potenzialanalyse für die Entwicklung performativer Planungsansätze bei innovativen Bauvorhaben

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    Heutzutage werden kommunale Herausforderungen, beispielsweise Klimaadaption und Digitalisierung, oftmals nicht von innerstädtischen Neu- und Umbauprojekten berücksichtigt, obwohl diese einen positiven Beitrag zur lebenswerten Stadt leisten könnten. Kommunen stehen vor der Problematik, dass sie entsprechende Leistungskriterien, welche diese Herausforderungen adressieren würden, bisher nicht oder in sehr geringem Umfang in ihren Ausschreibungsprozessen integrieren. Hinzu kommt, dass das aktuelle deutsche Baurecht innovativen Vorhaben, welche neue Eigenschaften wie zum Beispiel Konzeptleichtbau oder Funktionsintegration berücksichtigen könnten, oftmals Hemmnisse in der Realisierung aufzeigt. Zur Adressierung dieser Hürden wird im Paper ein performativer Planungsansatz für die effektive Integration von Leichtbau und Funktionsintegration im urbanen System abgeleitet (SCHWIMMER, 2019). Anhand des Anwendungsfalls »Flexibles Bauen« erfolgt eine Analyse hinsichtlich baurechtlicher Hürden. Ziel ist es aufzuzeigen, welche Möglichkeiten bereits heute in der Praxis bestehen mehr Raum für Innovation bei Bauvorhaben zu ermöglichen (BMWi, 2019). Zudem wird ein Ausblick gegeben, welche Einflussfaktoren zukünftig stärker berücksichtigt werden müssen. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit wurden zusätzlich strategische Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Stakeholder entwickelt, um innovative Vorhaben durch performative Kriterien, Vorgaben und Anreize zu flankieren. Im Rahmen der Analyse werden folgende Fragestellungen beantwortet: Welche regulatorischen Rahmenbedingungen bestehen im Planungs- und Bauprozess für den gennanten Anwendungsfall? Wo liegen Barrieren im Baurecht, die innovative Bauprojekte nach Leichtbauprinzipien verhindern? Wie könnte ein innovationsförderlicher SOLL-Prozess zur Überwindung der Barrieren aussehen? Die Arbeit stellt damit ein konzeptionelles Rahmenwerk dar und formuliert konkrete Handlungsempfehlungen zu performativen Ansätzen in der experimentellen und zukunftsfähigen Stadtgestaltung

    Städtische Angsträume – Analyse zur Steigerung der gendergerechten Stadtplanung für mehr Sicherheit bei Nacht

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    “In general, cities work better for heterosexual, able-bodied, cisgender men than they do for women, girls, sexual and gender minorities, and people with disabilities.” Bei Nacht und Dunkelheit werden städtische Räume teilweise zu Angsträume, insbesondere für Frauen. Dies betrifft vor allem Orte mit wenig Beleuchtung und geringer Frequentierung, somit werden unbelebte, unbefahrene und unübersichtliche Plätze bei Dunkelheit zu Angsträume. Ebenso hat die sozialräumliche Qualität eines Ortes einen Einfluss auf das Wohlbefinden in der Nacht, häufig bedingt durch die Gegebenheiten, wer sich an diesen Plätzen aufhält und wie diese gestaltet sind (BRANDENBURG, WELZEL; 2020). Wie sind solche städtischen Angsträume entstanden? Einer These der hier gefolgt wird ist, Städte wurden von und für erwerbstätige Erwachsene, welche sich tagsüber dort aufhalten, gebaut, historisch bedingt waren das vorwiegend Männer, das bedeutet viele Faktoren, die bei Dunkelheit zu Angst und Gefahr führen kann, wurde nicht mitbedacht und somit nicht mitgeplant. Um jedoch u.a. die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, zu denen sich auch Deutschland als UN-Mitglied verpflichtet hat, erreichen zu können, ist es unabdingbar, dass Städte und somit die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger einer Stadt zur Gleichberechtigung jedes Geschlechts beitragen. Belästigungen, Gewalt (gegen Frauen) und Diskriminierung im nächtlichen Stadtraum sind Hindernisse, um sich im urbanen Raum sicher und frei zu fühlen und damit ein Hindernis, um das Entwicklungsziel, vor allem das der Gleichberechtigung zu erreichen. Ein Ziel muss es sein, allen Gesellschaftsgruppen „die Teilhabe und Mitbestimmung in allen Bereichen des politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens“ (BRANDO, RÜTTEN; 2020) gleich gut zu ermöglichen. Zum Entgegenwirken oder zur Prävention von Angsträumen in der Stadt, gibt es verschiedene Ansätze wie beispielsweise verschiedene Nutzerinnen- und Nutzergruppen und Beteiligungsformate sowie Gender Planning innerhalb der Stadtplanung einzubeziehen und damit eine frauenfreundliche Stadt zu gestalten. Darunter fällt u.a. eine ausreichende Beleuchtung, übersichtliche Straßen und Gehwege, die Planung der Wohngebäude so zu gestalten, dass Aufenthaltsräume zur Straße orientiert sind, um weniger einsame Straßen entstehen zu lassen, zudem sind niedrige Hecken und breite Gehwege ebenso hilfreiche Maßnahmen (BRANDENBURG, WELZEL; 2020). Jedoch lassen sich Angsträume und die Sicherheit, vor allem für Frauen nicht nur durch eine frauenfreundliche Stadtplanung steigern, ebenso können eine 24h-Governance und digitale Tools wie City Information Modelling (CIM) erfolgreiche Hilfsmittel sein, um zur nächtlichen Sicherheit und dem Sicherheitsempfinden beizutragen. Daher wird in diesem Zusammenhang u.a. die Frage bearbeitet: Wie kann nächtliche Sicherheit erhöht werden, ohne einer permanenten Videoüberwachung und -auswertung des öffentlichen Raums ausgesetzt zu sein? Um dieser Frage nachzugehen sollen sozial-gesellschaftliche sowie städteplanerische Aspekte analysiert und verknüpft werden. Der Zusammenhang von baulichen Strukturen und gesellschaftspolitischen Faktoren soll herausgearbeitet werden und mithilfe von qualitativen Erhebungen wie Literaturrecherche, Best Practice Analyse und einer Umfrage beantwortet werden. Ein Lösungsweg wird in diesem Fall sein, eine Infrastruktur für eine erfolgreiche 24h-Governance zu errichten und bauliche Strukturen mithilfe von Analysen durch CIM dahingehend zu verändern und zu verbessern, dass Angsträume aufgelöst oder präventiv nicht errichtet werden (SCHAUFLER, SCHWIMMER; 2020). Beide Ansätze sollen erfolgreich miteinander verknüpft werden
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