18 research outputs found
Kafka stochastisch. Rekontextualisierung und Recodierung in computergestützten Textgeneratoren
Computergestützte kombinatorische Textgeneratoren arbeiten mit Strukturen und Vokabularen von Ausgangstexten, die im Prozess der Textgenerierung zur Herstellung neuer Texte verwendet werden. Auf eine Dekontextualisierung und Detextualisierung durch eine Zerlegung des Ausgangstexts folgt eine Retextualisierung und Rekontextualisierung durch die Herstellung und Publikation der generierten Texte. Anhand der Textgeneratoren von Theo Lutz: Stochastische Texte (1959) und Kathrin Passig: Gomringador (2018-) arbeitet der Beitrag das analytische Potenzial eines Rekontextualisierungskonzepts in den jeweils spezifischen mediengeschichtlichen Zusammenhängen heraus
Rekontextualisierung als Forschungsparadigma des Digitalen
Der Begriff der Rekontextualisierung hat in neueren diskursanalytischen Forschungen zu digitalen Medien einen erstaunlichen Aufschwung erfahren. Die für digitale Medien charakteristische Möglichkeit, durch serielle Reihungen, Rekombination, Einbettung und Vernetzung digitaler Objekte neuen Sinn zu generieren, wird dadurch auf den Begriff gebracht. Auch für methodologische Fragestellungen zu digitalen Forschungsinfrastrukturen und digitalen Methoden kann der Begriff der Rekontextualisierung als Leitkonzept dienen. Der Band diskutiert aus interdisziplinärer Perspektive die Potenziale des Rekontextualisierungsbegriffs als Schlüsselbegriff digitaler Forschung
SDC4Lit – Infrastruktur, Methodik und Kompetenzvermittlung für einen Datenlebenszyklus Digitaler Literatur
Digitale Literatur ist aufgrund ihrer Medialität und Ästhetik ein besonderer Gegenstand. Mit
Digitaler Literatur sind dabei nicht digitalisierte Texte gemeint, die vorher oder auch primär als
gedruckte Texte produziert und in die Distribution gebracht werden, sondern genuin digitale
Formate. In SDC4Lit gehören dazu Werke der Netzliteratur, literarische Blogs und
Computerspiele.
Die besondere Ästhetik und Medialität digitaler Literatur erfordern je spezifische Ansätze im
archivarischen und forschungsorientierten Umgang. Die Dimension des Digitalen im Umgang
mit diesen Born-digitals ist dabei eine zentrale, aber nicht die einzige Dimension, sodass neue
literarische Formen auch innovative Ansätze im Umgang mit neuen Datentypen erfordern. Neue
Lösungen für die Archivierung und Bereitstellung von digitalen Objekten sind nötig. Es reicht
nicht aus, historische digitale Texte nur zu speichern, sondern es müssen Mechanismen und
Methoden für die Rekonstruktion, Wiedergabe und Analyse dieser Texte vorhanden sein.
Mit diesem Poster wird das Science Data Center für Literatur (SDC4Lit) vorgestellt. Das
Zentrum ist mit dem Ziel entstanden, die Anforderungen, die Digitale Literatur an ihre
Archivierung, Erforschung und Vermittlung stellt, systematisch zu reflektieren und
entsprechende Lösungen für einen nachhaltigen Datenlebenszyklus für Literaturforschung und -
vermittlung langfristig umzusetzen. Im Zuge dessen ist ein langzeitverfügbares Repositorium für
Digitale Literatur entstanden. Das Repositorium dient als zentraler Speicher für verschiedene
gesammelte Formen von Digitaler Literatur, sowie daraus abgeleitete Derivate, insbesondere
Text- und Netzwerkstrukturdaten, als Grundlage für weitere Analysen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Projekt verbindet Expertisen aus den Bereichen
Archiv, Literaturwissenschaft, Höchstleistungsrechnen, Maschinelle Sprachverarbeitung und
Digital Humanities. Diese Kooperation erlaubt dem Zentrum, eine Infrastruktur anzubieten und
das erarbeitete Know-How und Erfahrungen mit Nutzer*innen zu teilen. Neben den für die
Analyse angebotenen Daten bietet das Zentrum mehrere Anleitungen an, wie mit den
Beständen des Repositoriums gearbeitet werden kann. Die entwickelte Infrastruktur zusammen
mit dazugehörigem Wissen zu Analysemethoden und Tools erlauben die Unterstützung aller
notwendigen Arbeiten in einem nachhaltigen Datenlebenszyklus Digitaler Literatur
Kriterien für die Auswahl einer Softwarelösung für den Betrieb eines Repositoriums für Forschungsdaten
Die öffentliche Bereitstellung von Forschungsdaten zur Nachnutzung im Sinne von Open Science ist Bestandteil des Lebenszyklus von Forschungsdaten und erlangt zunehmende Relevanz. Eine zitierbare Veröffentlichung dieser Daten zeugt von einer transparenten Forschung, belegt die Forschungsleistung eines Forschenden sowie der jeweiligen Einrichtung und macht Forschung reproduzierbar und damit überprüfbar. Forschungsförderer erwarten bereits bei der Antragstellung die Dokumentation und Planung eines umsichtigen und nachhaltigen Umgangs mit Forschungsdaten, bspw. in Form eines Datenmanagementplans, der unter anderem Angaben zu geplanten Lizenzen für Forschungsdaten, Rechten an Daten etc. enthält. Die Umsetzung des Datenmanagementplans ist ein kontinuierlicher Prozess im Laufe eines Projekts und nicht auf eine Datenveröffentlichung zum Projektende hin beschränkt. Der Umgang mit Forschungsdaten wird unter anderem in den Richtlinien Guter Wissenschaftlicher Praxis[1], den Open-Access-Policies von Hochschulen, Forschungsinstituten und Forschungsförderern sowie in den “Data Policies” von Zeitschriften adressiert. Repositorien bilden das technische Grundgerüst für das Forschungsdatenmanagement, da sie den gesamten Prozess von der Übernahme über die Qualitätskontrolle bis hin zur zitierfähigen Veröffentlichung unterstützen. Softwarelösungen für Repositorien sind für unterschiedliche Zwecke und Einsatzszenarien verfügbar. Zu den verbreitetsten zählen beispielsweise Fedora, DSpace, MyCoRe, Islandora, EPrints, Dataverse, Rosetta, Archivematica und Invenio. Die Bestimmung von Kriterien für die Auswahl eines Repositoriums ist nicht trivial und es müssen neben Aspekten der Wirtschaftlichkeit, Skalierbarkeit und Funktionalität noch weitere Kriterien wie die Dokumentation, Verbreitung, Entwicklungsperspektive sowie das Daten- und Lizenzmodell berücksichtigt werden. Der Aufwand für die Erarbeitung eines Kriterienkatalogs darf nicht unterschätzt werden. Im Folgenden bezeichnet Repositorium eine Softwarelösung, die - eingebettet in eine Organisationsstruktur und gegebenenfalls im Kontext weiterer Systeme - Forschungsdaten übernimmt, verwaltet und publiziert. Daraus ergeben sich zwangsläufig Abhängigkeiten zur betreibenden organisatorischen Einheit und der grundlegenden technischen Infrastruktur für den Betrieb der Software und die Speicherung der Daten. In diesem Artikel werden verschiedene Aspekte präsentiert, die für den Auswahlprozess potentiell relevant sind. [1] Siehe auch Kodex der DFG zur guten wissenschaftlichen Praxis: https://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/gwp
Der Dorfplatz als Kulturerbe. Tweets archivieren, erschließen, bereitstellen
Die Datei enthält die Slides zum Vortrag "Der Dorfplatz als Kulturerbe. Tweets archivieren, erschließen, bereitstellen", gehalten am 5.10.2023 bei der Konferenz "Zugang gestalten: Hindernisse überwinden" an der Universität Münster. Der Vortrag fasst Bedarfe und Schwierigkeiten zusammen, mit der Forschende und Kulturerbeinstitutionen im Anschluss an die umfangreiche Monetarisierung des Zugangs zum Archiv durch die Plattform Twitter, inzwischen X, konfrontiert sind, und stellt eine Initiative zur Archivierung von Tweets an der Deutschen Nationalbibliothek vor.In der PDF-Datei, die für den Vortrag verwendet wurde, war auf Folie 6 eine fehlerhafte Grafik eingebunden, die in der hier veröffentlichten Fassung der Folien ersetzt ist. Außerdem wurde auf Folie 6 ein zugehöriger Hinweis auf fehlende Maßstabstreue in der Grafik entfernt
Poetik der Fassungen. Das Blog 'Ze zurrealism itzelf' als literarischer Text und als Archivobjekt
Knapp L, Blessing A, Schlesinger C-M. Poetik der Fassungen. Das Blog 'Ze zurrealism itzelf' als literarischer Text und als Archivobjekt . Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaft. Unpublished
Wissensorganisation ist ein Programm
Ergebnisbericht zum Workshop "Wissensorganisation ist ein Programm"; der Workshop (und der Abschlussbericht) beschäftigen sich mit Fragen der datenbankgestützten Wissensorganisation, ausgehend von individuellen wie kollektiven oder kollaborativen Arbeitspraktiken von Geistes- und KulturwissenschaftlerInnen.Not Reviewe
Transitorische Literatur. Ebenen digitaler Schrift im Blog Ze zurrealism itzelf
Knapp L, Schlesinger C-M. Transitorische Literatur. Ebenen digitaler Schrift im Blog Ze zurrealism itzelf . In: Bartelmus M, Nebrig A, eds. Digitale Schriftlichkeit. Programmieren, Prozessieren und Codieren von Text. Bielefeld: transcript; 2024: 171-188
SDC4Lit - a science data center for literature
The newly founded interdisciplinary Science Data Center for Literature (SDC4Lit) aims to systematically reflect the technical and aesthetic nature and the resulting requirements of digital literature. Research and development take into account that modeling, archiving and analyzing digital literature needs to be closely connected to research questions in the respective domains. SDC4Lit focuses on archival solutions and research methods. The group will develop longterm repositories for digital literature and respective research data and a web platform providing access to the repositories and to computational research tools. Thus, the project will develop and implement a sustainable data life cycle for born digital literature within its institutional framework