20 research outputs found

    Nicht-invasive Vagusnervstimulation fördert kooperatives Verhalten im Gefangenendilemma, bei Patient/-innen mit Epilepsie

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    Bisherige Studien konnten zeigten, dass es einen signifikanten Einfluss von transkutaner Vagusnervstimulation auf unterschiedliche neurokognitive Kompetenzen gibt. So belegen Tier-, wie klinische Studien, dass transkutane Vagusnervstimuation zu einer VerstĂ€rkung des Belohnungslernens fĂŒhrt. Grund ist die Einflussnahme der Vagusnervstimuation auf die DopaminausschĂŒttung im zentralen Nervensystem. Ebenso ist bekannt, dass transkutane Vagusnervstimuation als Therapieoption bei medikamentenrefraktĂ€ren Depressionen eingesetzt wird. Dies liegt unter anderem daran, dass Vagusnervstimulation einen positiven Einfluss auf die Stimmung der Patient/-innen hat. Über den Einfluss auf eine Schnittstelle der kognitiven und emotionalen Kompetenz, die soziale Interaktion, ist bisher wenig bekannt. Mit Hilfe transkutaner Vagusnervstimulation und dem Gefangenendilemma wurde erforsch, ob Stimulation zu einer Förderung des Sozialverhaltens fĂŒhrt. In einem wiederholten Gefangenendilemma spielten 19 Patient/-innen mit Epilepsie mehrere Runden gegen vermeintlich menschliche Gegner/-innen und Computer. Die Messungen fanden an zwei Testtagen statt, dabei erhielten die Proband/innen an einem Tag sham-Stimulation und an dem anderen Tag transaurikulĂ€re Vagusnervstimulation. Die Reihenfolge der Stimulation geschah randomisiert. In einer ANOVA mit Messwiederholung sowie einer logistischen Regression Analyse konnten ĂŒbereinstimmende Ergebnisse zeigen, dass Stimulation einen signifikanten Einfluss auf das Spielverhalten der Proband/-innen hat. Es wurde bewiesen, dass Proband/-innen unter transaurikulĂ€rer Vagusnervstimulation hĂ€ufiger kooperierten im Vergleich zur sham-Stimulation. Weitere Analysen ergaben eine signifikant höhere Kooperationsrate im Spiel gegen vermeidlich menschliche Gegenspieler/-innen. In der Ausarbeitung des Entscheidungsprozesses mit Hilfe des Drift Diffusion Modell zeigte sich, dass vor allem frĂŒhe Prozesse der Entscheidungsfindung beeinflusst werden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Stimulation zu einer Verschiebung der Erwartungshaltung fĂŒhrt. Proband/-innen tendieren unter Stimulation zu Kooperation noch bevor Wissen ĂŒber den/die Gegner/in der aktuellen Runde akkumuliert werden konnte. Eine Verschiebung der Tendenz und eine Zunahme an Kooperation unter Stimulation legt nahe, dass transkutane Vagusnervstimuation intuitive prosoziale Verhaltensmuster fördert. In Zusammenschau der Beobachtung auf Verhaltensebene und bisheriger Forschungsergebnisse lassen sich mögliche RĂŒckschlĂŒsse auf die neuromodulatorischen HintergrĂŒnde der transkutanen Vagusnervstimuation erschließen. Bisherige Studien konnten zeigen, das Vagusnervstimuation Einfluss auf Hirnregionen nimmt, welche relevant fĂŒr Aufmerksamkeit, Belohnung und Emotionen sind. Alle drei Kompetenzen spielen eine entscheidende Rolle wĂ€hrend der sozialen Interaktion. Offen bleibt welches Transmittersystem dem grĂ¶ĂŸten Einfluss unterliegt. Aufbaustudien unter Verwendung von Bildgebung und EEG-Daten könnten in Zukunft jedoch nĂ€here Korrelationen aufdecken. Ein besseres VerstĂ€ndnis der Neuromodulation könnte somit helfen, die transkutane Vagusnervstimulation als nebenwirkungsarme Therapieoption in neuropsychologischen Erkrankungen zu etablieren. Ziel wĂ€re es somit nicht nur das Verhalten zu beeinflussen, sondern auch nebenwirkungsreiche Medikamente einzusparen. Zusammenfassend liefert diese klinische Studie Belege fĂŒr eine direkte Beeinflussung des Sozialverhaltens durch transkutane Vagusnervstimuatio

    TeilzeitvÀter? Deutschland, Schweden, Irland und die Niederlande im Vergleich

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    "In der aktuellen Debatte um eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht es zunehmend auch um kĂŒrzere Arbeitszeiten von VĂ€tern. Trotz eines leichten Anstiegs teilzeitarbeitender MĂ€nner in den letzten Jahren hat sich die sozialwissenschaftliche Forschung bislang vornehmlich mit Teilzeitarbeit von Frauen beschĂ€ftigt. Erkenntnisse darĂŒber, unter welchen Bedingungen MĂ€nner, insbesondere VĂ€ter, Teilzeit arbeiten, gibt es kaum. Unsere Studie will zur Schließung dieser ForschungslĂŒcke mittels einer Analyse von Individualdaten der EuropĂ€ischen ArbeitskrĂ€fteerhebung (EU AKE) fĂŒr Deutschland, Schweden, Irland und die Niederlande aus dem Jahr 2014 beitragen. Wir können zeigen, dass VĂ€ter, die gleiche oder geringere Verdienstmöglichkeiten als ihre Partnerinnen haben, in keinem der LĂ€nder mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Teilzeit arbeiten als VĂ€ter mit höheren Verdienstmöglichkeiten. Ungeachtet beruflicher Statusunterschiede innerhalb der Paarbeziehung arbeiten VĂ€ter mit drei oder mehr Kindern in Deutschland und Irland eher in Teilzeit; außerdem arbeiten verheiratete VĂ€ter in beiden LĂ€ndern seltener in Teilzeit als unverheiratete. WĂ€hrend in den Niederlanden VĂ€ter mit geringeren Verdienstmöglichkeiten als ihre Partnerinnen hĂ€ufiger in Teilzeit arbeiten, wenn ein kleines Kind zu versorgen ist, arbeiten diese VĂ€ter in Irland seltener in Teilzeit." (Autorenreferat)"In the current discussions on combining work and family life, the idea of shorter working hours for fathers is becoming ever more popular. Although the proportion of part-time working men has somewhat increased in the last few years, parttime employment has been largely studied for women and mothers. Much less is known about men’s, and particularly fathers’, part-time employment. This study seeks to fill this gap by analysing part-time work among fathers in Germany, Sweden, Ireland, and the Netherlands using data from the European Labour Force Survey (LFS) from the year 2014. We show that fathers' lower earning capacity within couples is not associated with a higher probability of working part-time in any of the four countries. Irrespective of the occupational status differences within couples, fathers in Germany and Ireland with three or more children are more likely to work part-time than fathers with fewer children; moreover, in both countries, married fathers are less likely to work part-time than unmarried fathers. While fathers of small children in the Netherlands are more likely to work part-time if they have a lower occupational status than their female partners, these fathers are less likely to work part-time in Ireland." (author's abstract

    Anregung von Wissensvernetzung bei Lehramtsstudierenden mithilfe von Core Practices

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    Der vorliegende Beitrag ist auf die Dekomponierung der Core Practice ‚UnterrichtsgesprĂ€che fĂŒhren‘ und die Ausdifferenzierung der WissensbestĂ€nde zweier Teilpraktiken (‚Lenkung eines UnterrichtsgesprĂ€chs‘ und ‚Anregung von SchĂŒler*innenfragen‘) fokussiert, um zu zeigen, wie die Wissensvernetzung im Rahmen einer verzahnten Lerngelegenheit angeregt werden kann. Abschließend werden Möglichkeiten diskutiert, wie zum einen Vernetzung von Wissen ĂŒberprĂŒft und zum anderen eine entsprechende VerĂ€nderung gemessen werden kann. (DIPF/Orig.)This paper focuses on the decomposition of the Core Practice ‘Leading classroom discussions’ and the differentiation of the knowledge resources of two sub-practices (‘Directing a classroom discussion using specific talk moves’ and ‘Stimulating student questions’) in order to show how knowledge integration can be stimulated in the context of an interlinked learning opportunity. Finally, the paper will discuss ways in which, on the one hand, integration of knowledge can be examined and, on the other hand, a change in knowledge integration can be measured. (DIPF/Orig.

    AusprÀgungen subjektiver Vernetzungsprozesse und objektiver Vernetzungsprodukte Lehramtsstudierender vor und nach Besuch einer verzahnten Lerngelegenheit

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    Dieser Beitrag prĂ€sentiert die AusprĂ€gungen von Wissensvernetzung Lehramtsstudierender vor und nach Besuch eines verzahnten Seminars (Bildungswissenschaften und Sachunterrichtsdidaktik) im Masterstudium. Mithilfe zweier Messinstrumente wird dabei Vernetzung auf subjektiver (d. h. selbstberichtete Vernetzungsprozesse) und auf objektiver Ebene (d.h. Planungen von Unterrichtseinstiegen als Vernetzungsprodukt) erfasst. Es zeigt sich, dass die selbstberichteten Vernetzungsprozesse nach Besuch des Seminars zunehmen. Auch die Vernetzung in den Unterrichtseinstiegen verĂ€ndert sich, es ist jedoch kein eindeutiger Trend erkennbar. Die Ergebnisse werden abschließend in den Diskurs um Wissen und Können eingebettet und diskutiert. (DIPF/Orig.)This article presents the characteristics of knowledge integration of student teachers before and after attending an interlinked course (educational sciences and didactics of primary science education) in their Master’s programme. With the help of two measuring instruments, knowledge integration is assessed on a subjective level (self-reported integration processes) and on an objective level (planning of teaching entrances as an integrated product). The results show that the self-reported integration processes increase after attending the course. The knowledge integration in the lesson entrances also changes, although no clear trend can be discerned. Finally, the results are embedded and discussed in the discourse on knowledge and skills. (DIPF/Orig.

    Non-invasive vagus nerve stimulation in epilepsy patients enhances cooperative behavior in the prisoner's dilemma task

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    The vagus nerve constitutes a key link between the autonomic and the central nervous system. Previous studies provide evidence for the impact of vagal activity on distinct cognitive processes including functions related to social cognition. Recent studies in animals and humans show that vagus nerve stimulation is associated with enhanced reward-seeking and dopamine-release in the brain. Social interaction recruits similar brain circuits to reward processing. We hypothesize that vagus nerve stimulation (VNS) boosts rewarding aspects of social behavior and compare the impact of transcutaneous VNS (tVNS) and sham stimulation on social interaction in 19 epilepsy patients in a double-blind pseudo-randomized study with cross-over design. Using a well-established paradigm, i.e., the prisoner's dilemma, we investigate effects of stimulation on cooperative behavior, as well as interactions of stimulation effects with patient characteristics. A repeated-measures ANOVA and a linear mixed-effects model provide converging evidence that tVNS boosts cooperation. Post-hoc correlations reveal that this effect varies as a function of neuroticism, a personality trait linked to the dopaminergic system. Behavioral modeling indicates that tVNS induces a behavioral starting bias towards cooperation, which is independent of the decision process. This study provides evidence for the causal influence of vagus nerve activity on social interaction

    Acute mental stress drives vascular inflammation and promotes plaque destabilization in mouse atherosclerosis

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    Publisher Copyright: © 2021 The Author(s). Published by Oxford University Press on behalf of the European Society of Cardiology.Aims: Mental stress substantially contributes to the initiation and progression of human disease, including cardiovascular conditions. We aim to investigate the underlying mechanisms of these contributions since they remain largely unclear. Methods and results: Here, we show in humans and mice that leucocytes deplete rapidly from the blood after a single episode of acute mental stress. Using cell-tracking experiments in animal models of acute mental stress, we found that stress exposure leads to prompt uptake of inflammatory leucocytes from the blood to distinct tissues including heart, lung, skin, and, if present, atherosclerotic plaques. Mechanistically, we found that acute stress enhances leucocyte influx into mouse atherosclerotic plaques by modulating endothelial cells. Specifically, acute stress increases adhesion molecule expression and chemokine release through locally derived norepinephrine. Either chemical or surgical disruption of norepinephrine signalling diminished stress-induced leucocyte migration into mouse atherosclerotic plaques. Conclusion: Our data show that acute mental stress rapidly amplifies inflammatory leucocyte expansion inside mouse atherosclerotic lesions and promotes plaque vulnerability.publishersversionPeer reviewe

    Healthy living on a healthy planet - Summary

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    Unsere Lebensweise macht krank und zerstört die natĂŒrlichen Lebensgrundlagen. In der Vision „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ werden menschliche Lebensbereiche – ErnĂ€hren, Bewegen, Wohnen – gesund und umweltvertrĂ€glich gestaltet sowie planetare Risiken – Klimawandel, BiodiversitĂ€tsverlust, Verschmutzung – bewĂ€ltigt. Gesundheitssysteme nutzen ihre transformativen Potenziale, Bildung und Wissenschaft befördern gesellschaftliche VerĂ€nderungen. Die Vision ist nur mit internationaler Kooperation realisierbar und erfordert eine globale Dringlichkeitsgovernance.Our lifestyle is making us ill and is destroying the natural life-support systems. In the vision of ‘healthy living on a healthy planet’, human spheres of life – what we eat, how we move, where we live – are designed to be both healthy and environmentally compatible, and planetary risks – climate change, biodiversity loss, pollution – have been overcome. Health systems harness their transformative potential; education and science promote societal change. The vision can only be realized with international cooperation and requires what the WBGU terms global urgency governance

    Die Rolle elternbeurteilter exekutiver Funktionen zur Schulleistungsprognose

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    Einleitung: Unter dem Begriff exekutive Funktionen (EF) werden hĂ€ufig die Komponenten Inhibition, kognitive FlexibilitĂ€t und Aktualisierung von ArbeitsgedĂ€chtnisreprĂ€sentationen subsumiert. EF sind bereichsĂŒbergreifende PrĂ€diktoren schulischer Leistungen. Verschiedene Operationalisierungen derselben Komponente, z.B. Performanztests und ElterneinschĂ€tzungen, zeigen hĂ€ufig nur geringe Interkorrelationen. Die Methoden scheinen unterschiedliche Aspekte einer Komponente zu erfassen, daher könnte eine Kombination zur Vorhersage schulischer Leistungen sinnvoll sein. Methode: N = 96 Erst- und ZweitklĂ€ssler_innen mit und ohne EntwicklungsauffĂ€lligkeiten wurden mittels EF-Performanztests und Schulleistungstests zu Mathematik und Lesen untersucht. Per Fragebogen wurden elternbeurteilte EF und als Kontrollvariablen der sozioökonomische Status (SÖS) und das Vorliegen von Merkmalen einer Aufmerksamkeitsdefizit-HyperaktivitĂ€tsstörung (ADHS) erfasst. Ergebnisse: Elternbeurteilungen hatten ĂŒber die Performanztests hinaus einen bedeutsamen Vorhersagewert fĂŒr die Mathematik- und Leseleistung. Der Einfluss von Alter, SÖS und ADHS-Merkmalen wurde kontrolliert. Diskussion: Die kombinierte Anwendung beider Erfassungsmethoden scheint somit vorteilhaft fĂŒr die Prognose schulischer Leistungen und die PrĂ€vention von Schulleistungsproblemen.Introduction: The term „executive functions“ (EF) often embraces inhibition, cognitive flexibility and working memory updating. EF are domain-general predictors of scholastic performance. Different operationalisations of the same component, e.g., individual tests and parent ratings, often show weak interrelations. This indicates that different methods measure different aspects of an EF component. A combination of operationalisation methods might thus enhance the prediction of school performance. Method: N = 96 1st and 2nd graders with typical/atypical development were tested with individual EF tests, as well as mathematics and reading tests. Parent-rated EF, socio-economic status (SES) and ADHD symptoms (as control variables) were assessed with a questionnaire. Results: Parent ratings improve the prediction of mathematics and reading performance over and above individual tests. Age, SES and ADHD symptoms were controlled. Discussion: Combining both EF operationalisations provides benefits for prognosis and prevention of scholastic achievement problems

    The Molecular Function of PURA and Its Implications in Neurological Diseases

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    In recent years, genome-wide analyses of patients have resulted in the identification of a number of neurodevelopmental disorders. Several of them are caused by mutations in genes that encode for RNA-binding proteins. One of these genes is PURA, for which in 2014 mutations have been shown to cause the neurodevelopmental disorder PURA syndrome. Besides intellectual disability (ID), patients develop a variety of symptoms, including hypotonia, metabolic abnormalities as well as epileptic seizures. This review aims to provide a comprehensive assessment of research of the last 30 years on PURA and its recently discovered involvement in neuropathological abnormalities. Being a DNA- and RNA-binding protein, PURA has been implicated in transcriptional control as well as in cytoplasmic RNA localization. Molecular interactions are described and rated according to their validation state as physiological targets. This information will be put into perspective with available structural and biophysical insights on PURA’s molecular functions. Two different knock-out mouse models have been reported with partially contradicting observations. They are compared and put into context with cell biological observations and patient-derived information. In addition to PURA syndrome, the PURA protein has been found in pathological, RNA-containing foci of patients with the RNA-repeat expansion diseases such as fragile X-associated tremor ataxia syndrome (FXTAS) and amyotrophic lateral sclerosis (ALS)/fronto-temporal dementia (FTD) spectrum disorder. We discuss the potential role of PURA in these neurodegenerative disorders and existing evidence that PURA might act as a neuroprotective factor. In summary, this review aims at informing researchers as well as clinicians on our current knowledge of PURA’s molecular and cellular functions as well as its implications in very different neuronal disorders

    Finding jobs in private households online: A comparative analysis of digitally-mediated care and domestic service work in Australia, Germany, Denmark, Spain and the United Kingdom

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    We study the working conditions of care and domestic workers who offer their services on digital platforms in Australia, Germany, Denmark, Spain and the United Kingdom. By drawing on survey data collected on a digital platform in 2019, we examine workers' demographics and their experiences with the online platform and with their clients
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