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    Zeitbudget bei psychisch kranken und gesunden Kindern und Jugendlichen - Ergebnisse aus einer kontrollierten Vergleichsuntersuchung

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    Fragestellung. Die vorliegende Arbeit ist der Frage nachgegangen, ob psychisch kranke Kinder und Jugendliche ihre Zeit im Tagesverlauf anders verbringen als gesunde Kinder. Hypothetisch wurde davon ausgegangen, dass gesunde Kinder mehr Zeit im Kreise der Familie verbringen, wohingegen kranke Kinder mehr Zeit alleine verbringen. Weiterhin sollte untersucht werden, ob es Unterschiede zwischen den gesunden Kindern und internal gestörten beziehungsweise zwischen gesunden und external gestörten Kindern und Jugendlichen gibt. Methode. Es wurden bundesweit in einer repräsentativen Telefonbefragung 1008 Elternangaben mit dem Instrument zur Erfassung der Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen (ILK, vgl. Mattejat et al., 1998) erhoben. Die Zeiten im ILK wurden mit bereits vorhanden Daten einer klinischen Stichprobe (Multizenterstudie, Mattejat et al., 1998) verglichen, wo Eltern von stationär beziehungsweise ambulant behandelten psychisch kranken Kindern befragt wurden. Um Alters-, Geschlechts- und Schuleffekte auszuschließen, wurden die Elternangaben beider Stichproben in einem Matchingverfahren nach Alter, Geschlecht und Schultyp parallelisiert. Es konnten so 335 Paare gebildet (261 ambulante; 74 stationäre Vergleichskinder) und in einem streng kontrolliertem Vergleich gegenübergestellt werden. Ergebnisse. (1) Im Zeitbudget konnten Unterschiede zwischen gesunden und psychisch kranken Kindern und Jugendlichen festgestellt werden. Gesunde Kinder verbringen täglich mehr Zeit mit der Familie und weniger Zeit mit Hausaufgaben und alleine als die psychisch kranken Vergleichskinder. Die Unterschiede waren auf dem 0,001-Niveau signifikant und hinsichtlich ihrer Effektstärken bedeutsam. Die übrigen Unterschiede waren nicht signifikant. Ein Einfluss der ambulanten beziehungsweise stationären Therapiemodalität konnte nicht nachgewiesen werden. Alle Unterschiede entsprechen hierbei dem Gesamtvergleich und gehen in die gleiche Richtung. (2) Bei der Betrachtung hinsichtlich internaler und externaler Störungen wurden ähnliche Unterschiede wie beim Vergleich der Gesamtgruppe der psychisch kranken Kinder mit gesunden Kindern festgestellt. Internal gestörte Kinder verbringen weniger Zeit mit der Familie und mehr Zeit alleine als ihre gesunden Vergleichskinder, wobei sich der Unterschied bei ‚Alleine’ hoch signifikant darstellt. External gestörte Kinder verbringen ebenfalls weniger Zeit mit der Familie und mehr Zeit alleine sowie mit Hausaufgaben. Dabei stellen sich die Unterschiede bei ‚Familie’ und ‚Alleine’ hoch signifikant dar, der Unterschied bei den Hausaufgaben erreicht kein Signifikanzniveau. Diskussion. Die vorliegende Arbeit ist die einzige uns bekannte Studie, die das tägliche Zeitbudget psychisch kranker Kinder und Jugendlicher untersucht und mit gesunden Kindern in großer Fallzahl kontrolliert vergleicht. Die Ergebnisse sind aufgrund der methodischen Vorgehensweise als hinreichend valide zu betrachten und ihre Repräsentativität wurde überprüft. Bei der Bewertung des Zeitbudgets im ILK können zur Unterscheidung zwischen gesunden und psychisch kranken Kindern und Jugendlichen die Zeitangaben zu ‚Hausaufgaben’, ‚Familie’ und ‚Alleine’ herangezogen werden. Dies ist bei der Therapieevaluation und im Rahmen der Diagnose und Therapiedurchführung zu berücksichtigen. Da die Unterschiede zwar hoch signifikant aber gering sind, bestünde eine Weiterführung des Forschungsansatzes in der differenzierteren Aufschlüsselung dieser Bereiche, etwa durch Erfassung von Teil- und Nebenaktivitäten. Weitere Untersuchungen anhand einer größeren und differenzierteren Kranken-Stichprobe könnten zudem weiteren Aufschluss über die Unterschiede verschiedenen diagnostischer Gruppen geben. Gezielte Vergleiche einzelner Krankheitsbilder mit der Normalbevölkerung halten wir hierbei für eine nützliche Ergänzung. Schließlich wäre es sehr wichtig, die Zusammenhänge zwischen dem Zeitbudget und der subjektiven Lebensqualität und -zufriedenheit genauer zu analysieren

    Diagnostische Merkmale und Therapieergebnis bei stationär behandelten hyperkinetischen Kindern und Jugendlichen

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    Hintergrund/Ziel: Im Rahmen des steigenden Kostendrucks in der Medizin werden Maßnahmen zur Qualitätskontrolle immer wichtiger. In der vorliegenden Arbeit wird im Rahmen der Qualitätskontrolle/Evaluation der Therapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) der Philipps-Universität Marburg in einer empirischen Katamnese-/Follow-up-Untersuchung eine klinisch (stationär und teilstationär) behandelte Stichprobe der Diagnosegruppe F90/Hyperkinetisches Syndrom von n=104 Patienten betrachtet. Es handelt sich um die erste umfassende Untersuchung einer solch klinisch behandelten Stichprobe, daher ist die Arbeit in erster Linie explorativ-deskriptiv gehalten. Einzelne aus der Literatur abgeleitete Hypothesen werden statistisch getestet. Die Patientenstichprobe stammt aus den in den 9 Jahren vom 1.01.1992–31.12.2000 in die Marburger Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgenommenen Patienten und wird mit weiteren Gruppen des gleichen Zeitraumes verglichen: Zum einen mit allen in diesem Zeitraum in die Marburger Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgenommenen Diagnosegruppen (Gesamtinanspruchnahme-population-GIP), zum anderen innerhalb der Gruppe der extraversiven Störungsbilder (Hyperkinetisches Syndrom (F90) und Störungen des Sozialverhaltens (F91, F92)). Hieran werden verschiedene Untergruppenvergleiche der Hyperkinetiker angeschlossen. Methode: Die verwendeten Daten stammen aus der allgemeinen Basisdokumentation sowie aus weiterführenden Erhebungen im Rahmen der Qualitäts-Evaluation der Klinik. Es gab vier Zeitpunkte, zu denen Daten erhoben wurden: Anfang und Ende der Behandlung, 4-6 Wochen (4-6-Wochen-Katamnese/Nachuntersuchung) und 1-1,5 Jahre (1-1,5Jahres-Katamnese) nach Entlassung der Patienten. Die Evaluationsinstrumente der Katamneseuntersuchungen waren jeweils in Vorstudien im Rahmen der Qualitäts-Evaluation in der Marburger Klinik entwickelt und getestet worden. Sie bestanden aus Telefoninterviews sowie der LISTE (Liste individueller Symptome zur Therapieevaluation)-Methodik zur Evaluation des Therapieerfolges. Insgesamt wurden Daten zu soziodemographischen Angaben/Umgebungsfaktoren, Komorbidität, Intelligenz- und Funktionsniveau, Therapie/Kooperation und Therapieerfolg erhoben. Der Gesamtdatensatz aus dem 9-jährigen Zeitraum wurde anhand von 5 Reduktionsstufen bereinigt: Die erste reduzierte die insgesamt 2910 stattgefundenen Episoden (Kliniksaufenthalte) auf „einen Fall pro Patient“, die weiteren gliederten den Gesamtdatensatz anhand der jeweils durchgeführten Erhebungen/vorhandenen Daten. Für den Vergleich der Hyperkinetiker mit den beiden anderen extraversiven Diagnosegruppen der Störungen des Sozialverhaltens (F91, F92) wurden durch Matchingverfahren gleich große Gruppen von je 91 männlichen Patienten der drei Störungsgruppen gebildet. Die drei durchgeführten Untergruppenvergleiche der Hyperkinetiker betrachteten die Hyperkinetiker jeweils 1) mit versus ohne komorbide Sozialverhaltensstörungen, 2) mit versus ohne komorbide umschriebene Entwicklungsstörungen und 3) mit versus ohne erhaltene Stimulantientherapie. Ergebnisse: Die betrachtete Stichprobe der Hyperkinetiker in der Marburger KJP stellt eine typische in der Literatur beschriebene Stichprobe dar. Zusätzlich zu den Literaturangaben fanden wir eine hohe Komorbidität dieser Kinder mit Enuresis und Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Bezüglich des Therapieerfolges schneiden die Hyperkinetiker kurzfristig gleich allen anderen Diagnosegruppen ab (85% gebessert geltende Patienten), langfristig jedoch eher schlechter – entsprechend den Angaben in der Literatur. Innerhalb der Gruppe der extraversiven Störungsbilder schnitten entgegen unserer aus der Literatur abgeleiteten Hypothese zum Behandlungsende die Hyperkinetiker mit komorbiden Sozialverhaltensstörungen bezüglich des Therapieerfolges signifikant besser ab als die Sozialverhaltensgestörten (F91/F92) (83% als gebessert geltende Patienten versus 77,4%); zum Katamnesezeitpunkt gab es keine signifikanten Unterschiede (76% gebessert in allen Gruppen); hier zeigte sich überraschend die F91-Gruppe besser als bei Behandlungsende. Die gebildeten Untergruppen der Hyperkinetiker zeigten unabhängig von den jeweiligen Komorbiditäten erstaunlich gute (83% Besserung zum Behandlungsende) und stabile Therapieergebnisse, ein Vergleich der einzelnen Untergruppen untereinander war aufgrund zu kleiner Fallzahlen nicht möglich. Die mit Stimulantien behandelte Untergruppe erzielte zu beiden Katamnesezeitpunkten ein signifikant besseres Therapieergebnis als die nicht mit Stimulantien behandelte Gruppe. Schlussfolgerung: Die klinisch behandelte Gruppe der Hyperkinetiker in Marburg stellt eine typische in der Literatur beschriebene Gruppe der Hyperkinetiker dar, erzielt ein sehr gutes therapeutisches Ergebnis unabhängig von Komorbiditäten und ein stabiles Langzeitergebnis mit 76% gebesserten Hyperkinetikern, v.a. auch der schwerer gestörten Hyperkinetiker mit komorbiden Sozialverhaltensstörungen

    Quality of Life as reported by school children and their parents: a cross-sectional survey

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    <p>Abstract</p> <p>Background</p> <p>Comprehensive evidence exists regarding the discrepancy between children's reports and parents' by proxy reports on emotional and behavioural problems. However, little is yet known about factors influencing the extent to which child self- and parent by proxy reports differ in respect of child Quality of Life (QoL). The aim of the study was to investigate the degree of discrepancy between child and parent by proxy reports as measured by two different QoL instruments.</p> <p>Methods</p> <p>A representative Norwegian sample of 1997 school children aged 8–16 years, and their parents were studied using the Inventory of Life Quality (ILC) and the 'Kinder Lebensqualität Fragebogen' (KINDL). Child and parent reports were compared by t-test, and correlations were calculated by Pearson product moment coefficient. Psychometric aspects were examined in regard to both translated QoL instruments (internal consistency by Cronbach's alpha and test-retest reliability by intraclass correlation coefficients).</p> <p>Results</p> <p>Parents evaluated the QoL of their children significantly more positively than did the children. Correlations between mother-child and father-child reports were significant (p < 0.01) and similar but low to moderate (r = 0.32; and r = 0.30, respectively, for the KINDL, and r = 0.30 and r = 0.26, respectively, for the ILC). Mother and father reports correlated moderately highly (r = 0.54 and r = 0.61 for the KINDL and ILC, respectively). No significant differences between correlations of mother-daughter/son and father-daughter/son pairs in regard to reported child QoL were observed on either of the two instruments.</p> <p>Conclusion</p> <p>In the present general population sample, parents reported higher child QoL than did their children. Concordance between child and parent by proxy report was low to moderate. The level of agreement between mothers and fathers in regard to their child's QoL was moderate. No significant impact of parent and child gender in regard to agreement in ratings of child QoL was found. Both the child and parent versions of the Norwegian translations of the KINDL and ILC can be used in surveys of community populations, but in regard to the self-report of 9–10 years old children, only the KINDL total QoL scale or the ILC are recommended.</p

    Показатели токсичности промышленных отходов

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    Безотходное производство - новая тенденция в промышленности всего мира. Продукция, получаемая из вторсырья, считается экологичной. Данное направление приветствуется в обществе. Но прежде чем приступить к переработке любой отход проходит оценку на пригодность для дальнейшего использования и токсичность. В зависимости от класса отхода применяется инструментальные методы (химические, физические и физико-химические) или биологические (биоиндикация, биотетирование).Wasteless production is a new trend in the industry of the whole world. Products derived from recyclables are considered environmentally friendly. This direction is becoming popular. Before recycling wastes pass the toxicity assessment. Permission or renouncemen will be issued after verification. Depending on the class of waste, instrumental methods (chemical, physical and physico-chemical), biological methods (bioindication, biotesting) are used

    Schulphobie: Klinik und Therapie

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    Die wichtigsten Aspekte bei der Diagnose und Therapie der Schulphobie werden überblickshaft dargestellt. Neben der Notwendigkeit einer genauen differentialdiagnostischen Abrenzung der Schulphobie von anderen Formen der Schulangst und vom Schulschwänzen wird besonders betont, dass die Schulphobie in unterschiedlichen Ausprägungsformen vorkommen kann. Die Prognose ist dementsprechend sehr unterschiedlich, die Therapie hat sich darauf einzustellen. Schließlich wird hervorgehoben, daß die Schulphobie nicht nur als individuelle Störung, sondern als Ausdruck einer Familienproblematik zu sehen ist. Der Umgang mit dieser Familienproblematik ist therapeutisch von entscheidender Bedeutung. (DIPF/Orig.

    A Group Therapy Program for Developing and Exercising Competent Social Behaviour

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    Es wird ein gruppentherapeutisches Programm zur Einübung sozialer Kompetenz bei psychisch gestörten Kindern vorgestellt. Zunächst werden hierzu die theoretischen Grundlagen, die daraus abgeleiteten therapeutischen Ziele, und die entsprechenden Interventionsmethoden geschildert. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit der Planung und Durchführung einer Therapieeinheit. Im letzten Abschnitt werden schließlich vorläufige Untersuchungsergebnisse zur Effizienz des Programms berichtet und diskutiert, und es werden Hinweise zu einer genaueren Indikationsstellung und zur Weiterentwicklung des Programms gegeben. (DIPF/ Orig.)The article introduces a group therapy program for developing and exercising competent social behaviour in psychologically disturbed children. In the first section the theoretical foundations, the aims, and the methods of the therapeutic interventions are presented. The planning and realization of a therapeutic unit are described in the second section. Finally the results of a first tentative efficiency measurement are discussed and reflections upon improving the program are set forth. (DIPF/ Orig.

    The Children of Mentally Ill Parents

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    Entwicklung und Überprüfung eines Auswertungsschemas für das „Interview zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen (D-ILK-Kinderinterview)“

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    Die Untersuchung zur Lebensqualität psychisch kranker Kinder und Jugendlicher wurde in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Philipps- Universität Marburg durchgeführt. Unter Anwendung des ILK-Ratingbogens (Inventar zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen) und dem D-ILK (Diagnostisches Interview zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen) wurden 64 Kinder und Jugendliche (41 Kinder bzw. Jugendliche aus der Klientel der poliklinischen Ambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie, 23 Kinder aus einer zufällig ausgewählten Schülerschaft) zu ihrer Lebensqualität befragt. Die 9 Items des Ratingbogens und des diagnostischen Interviews beinhalten u.a. Fragen zu schulischen Anforderungen, Familie, seelischer und körperlicher Gesundheit. Die Auswertung der Interviews erfolgte in Anlehnung an die Qualitative Inhaltsanalyse nach P. Mayring (2003) und hatte die Entwicklung eines Auswertungsschemas (Kategoriensystems) zum Ergebnis. 14 Rater überprüften unabhängig voneinander das Auswertungsschema anhand der vorliegenden Interviews. Die Interraterreliabiliät wurde unter Berechnung des Kappa-Koeffezienten bestimmt. Bei über der Hälfte der 124 Kategorien des Auswertungsschemas lagen die Kappa-Werte im mindestens mittelmäßigen bis guten Bereich. Die vorliegende Arbeit konnte die gute Durchführbarkeit und Auswertbarkeit des D-ILK aufzeigen, das entwickelte Auswertungsschema weist hinreichende Kappa-Werte auf. Die Anwendung des Auswertungsschemas in der Praxis bedarf einer weitern Modifizierung

    Entwicklung und Überprüfung eines Auswertungsschemas für das "Interview zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen (D-ILK-Elterninterview)"

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    Die Untersuchung zur Lebensqualität psychisch kranker Kinder und Jugendlicher wurde in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Philipps- Universität Marburg durchgeführt. 64 Eltern (41 Eltern psychisch kranker, 23 Eltern gesunder Kinder) wurden zur Lebensqualität ihrer Kinder mittels ILK-Ratingbogen (Inventar zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen) und D-ILK (diagnostisches Interview zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen) befragt. Die 11 Items des Fragebogens und des Interviews beinhalten u.a. Fragen zu schulischen Anforderungen, Familie, seelischer und körperlicher Gesundheit. Die Auswertung der Elterninterviews erfolgte durch Qualitative Inhaltsanalyse nach P. Mayring (2003) und hatte zum Ergebnis die Entwicklung eines Auswertungsschemas (Kategoriensystems). 14 Rater überprüften das Auswertungsschema anhand der vorliegenden Interviews. Die Interraterreliabiliät wurde mittels Kappa-Koeffezienten bestimmt. Bei der Hälfte der 178 Kategorien des Auswertungsschemas lagen die Kappa-Werte im mittelmäßigen und guten Bereich. Die vorliegende Arbeit konnte die gute Durchführbarkeit und Auswertbarkeit des D-ILK aufzeigen, das entwickelte Auswertungsschema weist zumeist hinreichende Kappa-Werte auf. Die Anwendung des Auswertungsschemas in der Praxis bedarf jedoch einer weitern Modifizierung

    Die Lebensqualität von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen im Vergleich zur Normalbevölkerung

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    Die Lebensqualität stellt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein relativ neues Thema dar. Das Inventar zur Erfassung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen (ILK, Mattejat et al., 1998) ist der erste Ratingbogen zur Lebensqualität im deutschsprachigen Raum, der speziell für den kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich entwickelt wurde. Die vorliegende Dissertation entstand innerhalb einer Studie zur Gewinnung von Normwerten für das ILK. Dabei lautet die Fragestellung: Wie unterscheidet sich die Lebensqualität der Normalbevölkerung von der psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher? Als Hypothese wird dabei angenommen, dass die Normalbevölkerung ihre Lebensqualität in allen Lebensbereichen höher einschätzt als psychisch Erkrankte und, dass dieser Unterschied unabhängig von der Behandlungsmodalität (ambulant oder stationär) auftritt. Methode: Die schriftliche Befragung von Eltern und ihren Kindern fand im Anschluss an ein mit randomisierten Telefonnummern durchgeführtes Telefoninterview statt. Den Personen, die zu dieser zusätzlichen schriftlichen Befragung bereit waren, wurde der ILK-Ratingbogen für ein Elternteil und das Kind, auf das sich das geführte Interview bezog, zugesandt. In den analysierten Datensatz gingen 305 Fragebögen von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren ein. Zum Vergleich der Lebensqualität der gesunden und psychisch erkrankten Kinder und Jugendlichen wurden die gewonnenen Daten aus der Normalbevölkerung mit bereits vorhandenen Daten aus einer multizentrischen klinischen Studie verglichen. Um konfundierende Faktoren auszuschließen bzw. zu kontrollieren, wurde dieser Vergleich mit der „matched-pair-Methode“ (Vergleich von Paarlingen, die nach Alter, Geschlecht und Schulform einander zugeordnet wurden) durchgeführt (Erstellung eines gematchten Datensatzes). Die Unterschiede wurden mithilfe von Effektstärken dargestellt und mittels des Wilcoxon-Tests auf Signifikanz untersucht. Ergebnisse: Im Vergleich der Gesamtstichprobe wird deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen aus der Normalbevölkerung ihre Lebensqualität besser einschätzen als die psychisch erkrankten, wobei in allen Bereichen signifikante Unterschiede auftreten. Große Effektstärken ergeben sich für die Gesamteinschätzung und die durch Aufsummierung der Einzelitems gebildeten Scores. Auch im Vergleich der Normalbevölkerung mit den Teilstichproben (stationäre und ambulante Patienten) werden diese Unterschiede deutlich. Dabei sind die Effektstärken beim Vergleich mit ambulanten Patienten geringer als mit stationären Patienten. Diskussion: Entsprechend der Hypothese wurde die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen aus der Normalbevölkerung besser eingeschätzt als von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen. Dabei zeigte sich dieser Effekt wie erwartet sowohl bei stationär als auch bei ambulant behandelten Patienten. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist die Lebensqualität in die Therapieplanung einzubeziehen, um Problembereiche aufzudecken und konkrete Hilfestellungen zu geben. Dazu liefert diese Arbeit statistisch gesicherte Normwerte
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