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    RelativitĂ€t und NormativitĂ€t von Beurteilungen. FachĂŒbergreifende und fachspezifische Analsysen

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    Bewertungen und Beurteilungen sind in einer Leistungsgesellschaft omniprĂ€sent. Aber wie sicher können – und wollen – wir uns der Verfahren und der (QualitĂ€ts-)MaßstĂ€be sein, die dabei zum Einsatz kommen? An welchen fachspezifischen oder ĂŒberfachlichen Werten und Normen orientiert sich schulische und hochschulische Leistungsbewertung, um ihre unterschiedlichen Funktionen zu erfĂŒllen? Und wie „relativ“ darf Bewertung ausfallen, um den individuellen Voraussetzungen von SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern gerecht zu werden? WĂ€hrend Fragen der Bewertung und Beurteilung vielfĂ€ltig diskutiert werden, beispielsweise mit Blick auf diagnostische GĂŒtekriterien, bleiben die dahinterliegenden Normen und Werte hĂ€ufig wenig thematisiert. Gleichzeitig prĂ€gen sie aber die Beurteilungsprozesse in hohem Maße. Der Herausgeberband widmet sich solchen Fragen und Herausforderungen des Schul- sowie Hochschulalltags unterschiedlichster FĂ€cher und verbindet auf diese Weise erziehungswissenschaftliche, bildungswissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven, um das Problemfeld der RelativitĂ€t und NormativitĂ€t von Bewertung und Beurteilung zu erhellen

    LA RECONSTRUCTION DE L’INTÉRIEUR DE L’ÉGLISE DE ST. THOMAS À LEIPZIG

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    Die Thomaskirche in Leipzig, berĂŒhmt als WirkungsstĂ€tte Johann Sebastian Bachs, wird seit 1961 unter Leitung des Instituts fĂŒr Denkmalpflege, Arbeitsstelle Dresden, im Inneren erneuert. WĂ€hrend die auf die GrĂŒndungszeit des Augustinerchorherrenstits 1212 iZiurĂŒckgehenden und im 14. Jh. umgestalteten Chorteile gegenwĂ€rtig restauriert werden, wurde das spĂ€tgotische Hallenlanghaus von 1482—96 schon im ersten Bauabschnitt bis zu den JubilĂ€umstfeierlichkeiten von Kirche und Thomanerchor im Sommer 1962 fertiggestellt. Der denkmalpflegerischen Entscheidung ĂŒber die farbige Raumfassung gingen eingehende Farbuntersuchungen voraus, die das farbige Erscheinungsbild der Kirche im Laufe ihrer Geschichte klĂ€rten. Raumfassung 1, 1496: Wesentlich ist der durch die Farbe betonte architektonische Kontrast zwischen den WĂ€nden, den verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig eng gestellten Pfeilerreihen (weißer Kalk) und dem darĂŒber „eingehĂ€ngten”, reich figurierten Gewölbenetz (roter Bolus). An den Schlußsteinen Rankenbemalungen, teilweise stark stilisierten teilweise von ziarter EinfĂŒhlung in das Naturvorbild; an den Rippenkreuzungen FlammenbĂŒndel. Die Rippen setzen entsprechend der Breite des Schiffes verschieden hoch an. Genau in der Mitte der Halle ist ein architektonischer „Bruch” zu bemerken, die Rippen in den Seitenschiffen laufen in der OsthĂ€lfte tiefer aus als in der WesthĂ€lfte. Diese architektonische Eigenart wird durch die Bolusfaissung der RippenansĂ€tze — Begleitstreifen in der WesthĂ€lfte, Andeutung von Quadern in der OsthĂ€lfte — betont. Raumfassung 2, wohl 1540, ausgedehnt auf die 1570 neu eingebauten Renaissanceemporen: vornehmes Silbergrau an allen Raumteilen, Pfeiler schwarzweiß gefugt. Rippen und FenstergewĂ€nde durch Fugen abgesetzt, an der Westempore SchriftbĂ€nder. Raumfassung 3, 1638: Rötliches Grau an Pfeilern und and Gewölben, an den Pfeilern spiralig sich hochwindende schwarze Streifen, an der Stirnwand der Halle eine illusionistische Architekturmalerei, die „große Perspektive”, Emporen marmoriert. Raumfassung 4, 1721: Einheitliche Ausmalung in einem hellen Grau als „Grund” fĂŒr die reiche Barockausstattung. Wohl schon frĂŒher ist das spĂ€tgotische KontrastverhĂ€ltnis StĂŒtze — Gewölbe durch Abschlagen der RippenansĂ€tze und durch EinfĂŒgung von KĂ€mpfergesimsen im „klassischen” Sinne regularisiert worden. Raumfassung 5 und 6, Anfang 19. Jh.: graugrĂŒne und weißgraue Farbfassung ohne kĂŒnstlerischen Anspruch. Raumfassung 7, 1886—89 durch Constantin Lipsius, Dresden: Pfeiler geputzt, RippenansĂ€tze im Sinne „baumartigen” Herauswachsens falsch ergĂ€nzt, Emporen abscharriert und bemalt, Ausmalung in grĂŒngrauen und dunkelroten Farben mit frei e r fundenen Ornamenten. Neugotische AusstattungsstĂŒcke, hölzerne Wandverkleidungen, bunte Fenster sollen den Raum mystisch idealisieren und zugleich den Eindruck einer „gemĂŒtlichen BĂŒrgerkirche” erzeugen. Die Erkenntnis, daß die ursprĂŒngliche Farbgebung der kĂŒnstlerischen Eigenart der Halle am gemĂ€ĂŸesten war und der verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig gute Erhaltungszustand der ornamentalen Bemalung legten eine Rekonstruktion der ersten Farbfassung nahe. Allerdings stand von vornherein fest, daß man angesichts der besonderen QualitĂ€t der Ranken und Flammen hier auf jede ErgĂ€nzung verzichten mĂŒsse. Nach Abnahme des Putzes an den Pfeilern wurden die Picknarben sorgfĂ€ltig geschlossen, Pfeiler, Gewölbekappen und WĂ€nde wie ursprĂŒnglich weiß gekalkt. Die RippenansĂ€tze wurden in Kalkstuck im originalen Sinne ergĂ€nzt und die Bemalung der Rippen und RippenansĂ€tze archĂ€ologisch getreu rekonstruiert. Die „secco” gemalten Ranken ließen sich nach Aufweichen der darĂŒberliegenden Kalkanstriche mit Federmesserchen subtil freilegen. Um der oft nicht ganz eindeutigen Form des Ornaments habhaft zu werden, wurde der Grund erst einmal mit Kalk, dem Titanweiß zugesetzt wurde, ausgelegt. KlĂ€rte sich die „Figur” nicht, wurden Teile der Ranken oder der ganze Gewölbezwickel mit Kalk ausgestrichen. Die Bemalungen wurden lediglich konserviert. Die Renaissant ceempore wurde in einem an die zweite Farbfassung angelehnten Silbergrau gefaßt. Obwohl die Ausstattung des 19. Jh. zunĂ€chst nicht verĂ€ndert und nur zum Teil reduziert werden konnte, ist die ursprĂŒngliche Wirkung des Raumes, zu dem die Farbe entscheidend beitrĂ€gt, weitgehend wiedergewonnen worden. Das intensiv rote Rippennetz steht in leuchtendem Kontrast zu den Pfeilern und WĂ€nden, aber auch zu den weißen Gewölbekappen. Die leichten Variationen an den RippenansĂ€tzen tragen zu der in der Architektur angelegten Bewegtheit des Raumbildes bei. Zwar sprechen Ranken und Flammen nicht mehr in der originalen Farbkraft und VollstĂ€ndigkeit, sie sind aber noch immer „stark” genug, um die ineinander verschrĂ€nkten Gewölbefigurationen optisch erfassen zu helfen. Sie bezeichnen außerdem den Kirchenraum als „himmlischen Garten”, als Paradieslaube.L’église de St. Thomas Ă  Leipzig est fameuse comme Le lieu de l’activitĂ© de Jean Sebastien Bach. Depuis 1961 la restauration de son intĂ©rieur est rĂ©alisĂ©e par l’atelier de Dresde de l’Institut de Conservation des Monuments Historiques. Le choeur provenant de la date de l’établissement du chapitre des chanoines de St. Augustin en 1212, transformĂ© au XVIs siĂšcle, est en train d ’ĂȘtre restaurĂ©. L’intĂ©rieur des nefs gothiques, toutes de la mĂȘme hauteur et provenant de 1482—96 a Ă©tĂ© restaurĂ© en 1962 pour le 750 anniversaire de la fondation de cette Ă©glise. La dĂ©cision du choix des moyens de conservation du coloris de l’intĂ©rieur fut prise aprĂšs de nombreuses et sĂ©rieuses Ă©tudes qui ont expliquĂ© les changements du coloris de l’église au cours de son existence. Pendant ces Ă©tudes sept couches de peintures ont Ă©tĂ© dĂ©couvertes; les derniĂšres proviennent de 1886—89, les prĂ©cĂ©dentes du dĂ©but du XIXe siĂšcle, de 1721, de 1638, d’environ 1540 et la couche premiĂšre de 1496. La premiĂšre dĂ©coration de l’interieur souligne par les couleurs le contraste architectural des murs et des piliers relativement nombreux (enduits de blanc) Ă  la voĂ»te aux arĂȘtes rouges. Le coloris des arĂȘtes de la voĂ»te Ă©tait complĂ©tĂ© par des ornements peints autour des clefs des voĂ»tes et par des faisceaux de flammes autour des croisements des arĂȘtes. La constatation que le premier coloris convenait le mieux au caractĂšre spĂ©cifique de cet intĂ©rieur ainsi que le bon Ă©tat de conservation des peintures d’ornement ont influencĂ© la dĂ©cision de rĂ©tablir le premier coloris. On se rendait compte d’avance que vu la qualitĂ© spĂ©cifique des ornements peints et des flammes il fallait rĂ©signer de tout autre supplĂ©ment. AprĂšs avoir enlevĂ© les couches de couleurs plus rĂ©centes et aprĂšs avoir reconstruit les formes originales des Ă©lĂ©ments architecturaux de l’intĂ©rieur qui avaient Ă©tĂ© endommagĂ©s, les peintures polychromes furent reconstruites aussi fidĂšlement que possible. Les peintures ornementales furent conservĂ©es sans remplir les places oĂč elles manquaient. MalgrĂ© qu’il Ă©tait impossible de modifier complĂštement l’arrangement de l ’intĂ©rieur du XIXe siĂšcle — on n’a pu que le rĂ©duire quelque peu — l’effet original de l’intĂ©rieur est rĂ©tabli en grande mesure surtout par le coloris. Le rouge intense des arĂȘtes contraste fortement avec les piliens et les murs, ainsi qu’avec les parties blanches de la voĂ»te. Les petites diffĂ©rences de la position des sommiers des arĂȘtes ajoutent encore Ă  l ’effet du mouvement produit par l’architecture de l’intĂ©rieur. Les ornements et les flammes n’ont plus leur coloris intense mais il est encore assez „fort” pour faciliter la perception optique de la disposition des parties diffĂ©rentes de la voĂ»te. En plus ces ornements dĂ©terminent l’intĂ©rieur de l’église comme „le jardin cĂ©leste”, comme une tonnelle au Paradis
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