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Techniken der Responsibilisierung
Responsibilisierung ist in den Kulturwissenschaften ein wiederkehrender Begriff, der verschiedene Formen der Verantwortungsverschiebung umschreibt. Ausgehend von diesem variablen Sprachgebrauch untersuchen die in diesem Band vorgelegten Beiträge mannigfaltige Kontexte in denen, sowie Medien und Techniken mit denen Akteure bzw. Instanzen Aufmerksamkeitserwartungen für bestimmte Wachsamkeitsaufgaben übertragen. Während Obrigkeiten und Amtspersonen sich an die Bevölkerung bzw. an niederrangige Bedienstete richten, sind es einzelne Personen – z.B. frühneuzeitliche Stadtärzte oder gegenwärtige Whistleblower –, die von den oberen Instanzen in die Pflicht genommen werden (oder diese in die Pflicht nehmen). Dabei lassen sich verschiedene Strategien und Instrumente, etwa Anreize oder Sanktionen, ebenso wie die Abhängigkeit von der Dringlichkeit des Responsibilisierungsbedarfs aufzeigen.
Indem insbesondere Adressierung und Übertragung von Vigilanz-Aufgaben an sehr unterschiedliche Personen bzw. Personengruppen synchron und diachron untersucht werden, konturieren und schärfen die Beiträge den Begriff der Responsibilisierung historisch und situativ
Sieht man mit dem Zweiten besser?
Rezensiertes Werk:Paolo Prodi, Una storia della giustizia. Dal pluralismo dei forial moderno dualismo tra coscienza e diritto, Bologna: il Mulino 2000, 499 S., ISBN 88-15-07349-
Modell Europa
Rezensiertes Werk:
Antonio Padoa-Schioppa,
Storia del diritto in Europa. Dal
medioevo all’età contemporanea,
Bologna: il Mulino 2007, 780 S.,
ISBN 978-88-15-11935-3; die 780
Seiten bestehen aus 698 Seiten
Text, 24 Seiten Bibliographie mit
der herangezogenen Sekundärliteratur,
sowie einem leider etwas
kurz geratenen Sach- und Personen-/
Ortsregister
Mittelalter in Harmonie
Rezensiertes Werk:Gillian R. Evans, Law and Theology in theMiddle Ages, London, New York: Routledge 2002, VIII, 259 S., ISBN 0-415-2532-7
Bartolus down under
In einem abgedunkelten Raum der Heidelberger rechtshistorischen Bibliothek am Friedrich-Ebert-Platz findet man separiert die wertvollen Rara-Bestände; darunter auch die letzte Ausgabe der Opera Omnia des Bartolus von Sassoferrato (1314–1357), die in Venedig 1615 für die Bedürfnisse juristischer Praktiker verlegt wurde. Friedlich vereint stehen die Folianten Rücken an Rücken, Regal an Regal, Wand an Wand – so als ob sie seit den Gründungsjahren der Universität im 14. Jahrhundert, mindestens aber seit der Zeit der Druckerpresse und damit ihrer eigenen Herstellungszeit, schon immer so gestanden hätten. Kommunizieren die Bücher etwa heimlich miteinander, wenn niemand sie beobachtet? ..
Gegen den Strich
Rezensiertes Werk:
Massimo Vallerani, La giustizia pubblica medievale, Bologna: il Mulino 2005, 304 S., ISBN 88-15-10793-