39 research outputs found

    Reflexivity Beyond Regulations: Teaching Research Ethics and Qualitative Methods in Germany

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    Research ethics are an integral part of the research process and are not limited to institutionalized regulatory procedures. While there is no standard formula for ethical reflexivity and practice, the question arises as to how research ethics can be taught as part of a curriculum for qualitative research. The approach taken here is one of learning by doing. Sociology students were trained to pursue a research question and reflect on ethical aspects of their experiences. Their research projects explored the meaning of a trial against a neo-Nazi group in Munich, Germany. In teams, the students conducted qualitative interviews on how members of local communities viewed the trial. The students' questions and learning experiences regarding research ethics are analyzed. Key topics of discussion include informed consent, researcher subjectivity, and the de/merits of ethics codes and guidelines. Recommendations are drawn for teaching research ethics in qualitative methods training in the future

    Discourses on im/migrants, ethnic minorities, and infectious disease: Fifty years of tuberculosis reporting in the United Kingdom

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    Ethnicity and im/migrant classification systems and their constituent categories have a long history in the construction of public health knowledge on tuberculosis in the United Kingdom. This article critically examines the categories employed and the epidemiological discourses on TB, im/migrants, and ethnic minorities in health reporting between 1965 and 2015. We employ a Sociology of Knowledge Approach to Discourse Analysis to trace the continuities and changes in the categories used and in the discursive construction of im/migrants, ethnic minorities, and TB. These continuities and disjunctures are analysed within their socio-historical context to demonstrate the historical contingency of epidemiological knowledge production. We outline two historical phases in knowledge construction. The first coincides with the period of decolonisation, which witnessed a change in discursive identity ascriptions from ‘immigrants’ to ‘ethnic groups’ in health reporting as the ‘other’. The second commenced after 1991, when the adoption of the census ethnicity categories as a standard in the collection of population statistics entrenched ethnicity categories in health reporting. We argue the health reporting discourse reveals that the ‘new’ public health exhibits continuities with the ‘old’ by targeting the immigrant ‘other’ through biosecuritisation practices. We contend that these categories originated within a postcolonial paradigm and that increasing immigration and new forms of mobility are creating the preconditions for new discourses on identity construction that have implications for the current collaborative TB strategy

    Junge GeflĂŒchtete, Bildung und Arbeitsmarkt

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    Ethische ReflexivitÀt in der Fluchtforschung: Erfahrungen aus einem soziologischen Lehrforschungsprojekt

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    The situation of refugees is characterized by legal, economic and social vulnerabilities that generate particular challenges with regard to research ethics. The limited rights, precarious living conditions and high level of dependency in social interactions call into question some of the key principles of research ethics, such as voluntary participation, and hamper their realization in practice. A lively debate of ethical conduct in research with refugees has evolved internationally. Some scholars call for a "dual imperative" of research in this field: research on forced migration should not only strive to meet the highest scientific standards, but also aim at making a contribution towards improving the situation of refugees and developing policies to alleviate their suffering. In this article, I discuss ethical questions of forced migration research using the example of a student research project with young refugees and their perspectives on education and work in Munich, Germany. The project was framed by political and legal discourses that impacted the research situation in a multiplicity of ways. I show how we practiced ethical reflexivity, and with what results, not only while in the field, but also during data analysis and dissemination. I propose taking into account the possibilities and limits of using participatory approaches in research on forced migration.Die Situation von GeflĂŒchteten ist durch rechtliche, ökonomische und soziale VulnerabilitĂ€ten charakterisiert, die besondere forschungsethische Herausforderungen mit sich bringen. Aufgrund der eingeschrĂ€nkten Rechte von GeflĂŒchteten, der prekĂ€ren Lebenslagen und ausgeprĂ€gten AbhĂ€ngigkeitsverhĂ€ltnisse sind zentrale forschungsethische GrundsĂ€tze wie die GewĂ€hrleistung der Freiwilligkeit der Teilnahme an Forschung infrage gestellt oder zumindest deutlich erschwert. Gleichzeitig haben sich feldspezifische ethische Debatten entwickelt. So wird in der internationalen Diskussion die Forderung nach einem "dualen Imperativ" der Fluchtforschung formuliert, der besagt, dass Forschung in Kontexten ausgeprĂ€gter Not und existenzieller Bedrohung nicht nur wissenschaftliche Ziele verfolgen, sondern auch danach streben sollte, die Situation von GeflĂŒchteten zu verbessern. In diesem Beitrag diskutiere ich forschungsethische Fragen der Fluchtforschung am Beispiel eines qualitativen Lehrforschungsprojekts mit jungen GeflĂŒchteten zum Thema Bildung und Arbeit in MĂŒnchen. Die Rahmung durch politische und rechtliche Diskurse prĂ€gte die Forschungssituation in vielfĂ€ltiger Weise. Die forschungsethische ReflexivitĂ€t geht allerdings ĂŒber die Interaktionen im Feld hinaus und bezieht sich auch auf allgemeinere Aspekte des Studiendesigns, Fragen der ReprĂ€sentation sowie der Dissemination und Nutzung von Studienergebnissen. Es wird vorgeschlagen, die Potenziale und Grenzen der partizipativen Forschung fĂŒr Fluchtforschung in ErwĂ€gung zu ziehen

    Ethikkommissionen in den Sozialwissenschaften - Historische Entwicklungen und Internationale Kontroversen

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    Ethik-Kommissionen ĂŒbernehmen die Aufgabe, Forschungsvorhaben auf die Einhaltung forschungsethischer GrundsĂ€tze zu prĂŒfen und verhandeln dabei auch Fragen der wissenschaftlichen GĂŒte. Dieser Beitrag fokussiert auf die Entwicklung von Ethik-Kommissionen in der Medizin und den Sozialwissenschaften. Letztere sind im deutschsprachigen Raum ein PhĂ€nomen jĂŒngeren Datums und werden kontrovers diskutiert. In der internationalen Erfahrung gehen mit ethics reviews Standardisierungs- und Regulierungsprozesse einher, die dem Methodenpluralismus in den Sozialwissenschaften zuwiderlaufen und aus einer Governance-Perspektive als eine Form der Wissensregulierung gedeutet werden können

    Wer gehörte zur „Allianz der Schmuddelkinder“?

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    Die Kernfragen dieses Beitrags lauten: Wie wurden Migrant*innen Teil von Aidshilfe-Organisationen, welche Inklusions- und Exklusionsprozesse können in diesem Kontext identifiziert werden und wie vollzog sich dabei die spezifische Organisationsgeschichte und -identitĂ€t? Die Deutsche Aidshilfe e.V. vereint seit ihrer GrĂŒndung 1983 verschiedene, von HIV und Aids besonders betroffene Gruppen: zunĂ€chst hauptsĂ€chlich schwule und bisexuelle MĂ€nner, bald auch Drogengebrauchende und Sexarbeiter*innen. Dieses BĂŒndnis wurde in der Organisation selbstironisch und selbstbewusst auch als „Allianz der Schmuddelkinder“ bezeichnet - im Sinne einer Aneignungsstrategie und politischen Solidarisierung unterschiedlich mehrfach-stigmatisierter Gruppen. Anhand dieser Selbstbezeichnung wird die Frage aufgeworfen, inwiefern Migrant*innen Teil dieses BĂŒndnisses waren bzw. wurden. Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „Zivilgesellschaftliche Organisationen und die Herausforderungen von Migration und DiversitĂ€t: Agents of change“ (ZOMiDi; 2018-2021) wurde im Teilprojekt Gesundheit/HIV eine Organisationsstudie in der Deutschen Aidshilfe e.V. (DAH) mithilfe qualitativer Datenerhebungsverfahren durchgefĂŒhrt. Die Analyse zeigt eine dynamische Geschichte der Ein- und AusschlĂŒsse von Migrant*innen. Insbesondere in den 1980er und 1990er Jahren, in denen der Begriff der „Allianz der Schmuddelkinder“ geprĂ€gt wurde, lassen sich gegenlĂ€ufige und teils widersprĂŒchliche Entwicklungen feststellen. Seit den 2000er Jahren fand eine umkĂ€mpfte, aber kontinuierliche Entwicklung hin zu mehr Inklusion statt. Hieran anschließend wird diskutiert, welche Bedingungen die VerĂ€nderungen und Öffnungsprozesse ermöglicht haben.&nbsp

    Aktionsforschung im deutschsprachigen Raum: Zur Geschichte und AktualitÀt eines kontroversen Ansatzes aus Public Health Sicht

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    Die deutschsprachige Debatte um den Ansatz der Aktionsforschung unterscheidet sich wesentlich von der angloamerikanischen Debatte. Dort wurde der action research Ansatz in den 1940er Jahren von dem Sozialpsychologen Kurt Lewin entwickelt und erfreut sich als Forschungsstrategie auch heute noch relativ großer Beliebtheit in verschiedenen Disziplinen. In Deutschland wurde die Aktionsforschung in den 1970er Jahren im Zuge einer grundsĂ€tzlichen, gesellschafts-, wissenschafts- und methodenkritischen Debatte intensiv diskutiert, verschwand aber nach einer vergleichsweise kurzen Zeit wieder fast vollstĂ€ndig aus dem sozialwissenschaftlichen Diskurs. Dieses Discussion Paper beleuchtet die Geschichte der Aktionsforschung im deutschsprachigen Raum und zeigt auf, dass einige zentrale Begriffe und Anliegen der Aktionsforschung seit den 1970er Jahren weiter entwickelt wurden, unter anderem in der qualitativen Sozialforschung, der Praxisforschung und dem Ansatz der Selbstevaluation. Als Forschungsstrategie sieht die Aktionsforschung eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen unter der Zielsetzung der gemeinsamen Erforschung und Beeinflussung eines bestimmten sozialen Handlungsfeldes und der darin verorteten, professionellen Praxis vor. Die Autor/inn/en argumentieren, dass ein solches Vorgehen im Kontext der aktuellen gesundheitswissenschaftlichen Debatte um Evidenzbasierung sehr relevant ist. In Anlehnung an die Aktionsforschung und andere Quellen haben sie den Ansatz der Partizipativen QualitĂ€tsentwicklung fĂŒr Public Health entwickelt, der sich insbesondere fĂŒr Maßnahmen der lebensweltorientierten PrimĂ€rprĂ€vention und Gesundheitsförderung mit sozial benachteiligten Gruppen eignet. Dieser Ansatz wirft jedoch auch methodische und methodologische Fragen auf, die zum Teil in der Tradition der Aktionsforschung stehen, und fĂŒr deren Diskussion die Konfliktlinien, Erfahrungen und Einsichten der kritischen deutschsprachigen Debatte der Aktionsforschung seit den 1970er Jahren aufschlussreich sind. Das Discussion Paper bespricht ausgewĂ€hlte Aspekte dieser Geschichte, um die aktuelle Methoden-Debatte in Public Health zu bereichern. -- The German-speaking discourse on action research differs profoundly from the Anglo- American discourse where action research was first developed by social psychologist Kurt Lewin and where it is still a widely used research strategy across disciplines. In the Germanspeaking discourse, on the other hand, action research was only introduced in the early 1970s when it became vastly popular in the context of a larger critical debate in the social sciences, before it disappeared again from the scientific discourse a decade later. This discussion paper traces the history of action research in the German-speaking discourse highlighting its developments and continuities. As a research strategy, action research involves the close collaboration of researchers and practitioners with the aim of investigating and influencing the professional practice in a chosen field. This approach is currently highly relevant in the context of the public health debate on evidence based practice. Inspired by the original ideas of action research and other sources, the authors developed participatory quality development as a new approach for community-based health promotion and primary prevention, in particular those tailored to socially disadvantaged groups. The approach has clear strengths, but also raises methodological questions some of which are rooted in the tradition of action research. These challenges can be addressed with reference to the experiences and insights gained in the critical, German-speaking debate of action research. This discussion paper discusses selected aspects of this historical debate in order to enrich the current methodological debate in public health.Aktionsforschung,Praxisforschung,Selbstevaluation,partizipative Methoden,Evidenzbasierung,QualitĂ€tssicherung,Public Health,Action research,participatory evaluation,participatory methods,evidence based practice,quality assurance,public health

    An der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis: Dokumentation einer Tagung zu partizipativer Forschung in Public Health

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    Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis birgt viele Potentiale in Public Health, insbesondere im Hinblick auf Forschung und QualitĂ€tsentwicklung in der Gesundheitsförderung und PrĂ€vention mit sozial Benachteiligten. Partizipative AnsĂ€tze, die in der Tradition der Aktionsforschung stehen, werden international mit Begriffen wie participatory action research (PAR) und community-based participatory research (CBPR) vielfĂ€ltig angewendet und weiterentwickelt, auch in den Gesundheitswissenschaften. Forschung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis stand daher im Mittelpunkt der hier dokumentierten Tagung am Wissenschaftszentrum Berlin fĂŒr Sozialforschung (WZB), 4.-6.10.2007. Die Tagung diente dem internationalen, interdisziplinĂ€ren Austausch zu methodologischen Fragen partizipativer Forschung im Gesundheitsbereich. Dokumentiert sind die BeitrĂ€ge der Referent/innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Kanada, sowie die Ergebnisse der Diskussion unter den Teilnehmenden und erste Ideen fĂŒr die Entwicklung eines Netzwerks fĂŒr partizipative Gesundheitsforschung in Deutschland. -- The cooperation of scientists, service providers and communities holds promise for public health - in particular with respect to research and quality assurance in health promotion and disease prevention with socially disadvantaged groups. Participatory approaches following the tradition of action research, such as participatory action research (PAR) and communitybased participatory research (CBPR), are applied and developed internationally, also in the health sciences. Research at the interface of science, service provision and communities was thus the focus of a conference at the Social Science Research Center Berlin (WZB), 4.-6.10.2007. The conference was dedicated to an international and interdisciplinary exchange about methodological questions in participatory health research. The presentations of speakers from Germany, Austria, Switzerland and Canada are documented, as well as results of the discussions among the conference participants including initial ideas regarding the development of a network for participatory health research in Germany.Partizipative Forschung,Aktionsforschung,Public Health,Community-based participatory research,action research,Public Health
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