156 research outputs found
Differences in family policy and the intergenerational transmission of divorce: a comparison between the former East and West Germany
The intergenerational transmission of the risk of divorce is a well-known long-term effect of divorce that has been found in many Western societies. Less known is the extent to which different family policies and divorce laws have an effect on the intergenerational transmission of divorce. In this paper, the division of Germany into two separate states from 1949 until 1990, with the consequent development of two very different family policies, is regarded as a natural experiment that enables us to investigate the effect of family policy on the mechanisms underlying the social inheritance of divorce. Data from respondents from the former East and West Germany participating in the German Life History Study are analyzed, using multivariate event-history methods. The results indicate that the strength of the intergenerational divorce transmission, when adjusted for differences in the divorce level, was lower in the East than in the West. Differences in marriage age and the timing of first birth, which are partial indicators of family policy, as well as differences in religion, could explain this effect. Furthermore, we found a tendency towards a reduction in the dynamics of divorce transmission over time, both in East and West Germany.
Differences in Family Policies and the Intergenerational Transmission of Divorce
The intergenerational transmission of the risk of divorce is a well-known long-term effect of divorce that has been found in many Western societies. Less known is what effect different family policies and divorce laws have on the intergenerational transmission of divorce. In this paper, the division of Germany into two separate states from 1949 until 1990, with the consequent development of two very different family policies, is regarded as a natural experiment that enables us to investigate the effect of family policy on the mechanisms underlying the social inheritance of divorce. Data from respondents from the former East and West Germany participating in the German Life History Study are analyzed using multivariate event-history methods. The results indicate that the strength of the intergenerational divorce transmission, when adjusted for differences in divorce level, was lower in the East than in the West. Differences in religion, marriage age and timing of first birth, which are partial indicators of family policy, could explain this effect. Furthermore, we did find a tendency towards a reduction in the dynamics of divorce transmission over time, both in East Germany and in West Germany.divorce risk, family policy, intergenerational transmission of divorce risk
Geschlechterarrangements und Ehestabilität in Ost- und Westdeutschland
Auch zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung bestehen in beiden Teilen Deutschlands unterschiedliche Muster im generativen Verhalten und in der Wahl privater Lebensformen fort. Unterschiede bestehen auch in den Geschlechtsrollenvorstellungen, der hausliche Arbeitsteilung und in den in Partnerschaften praktizierten Erwerbsarrangements fort. Der Osten Deutschlands stellt sich hierbei in vielerlei Hinsicht als egalitarer dar. Dies spiegelt sich in einer geringeren Skepsis gegenuber den Konsequenzen von Frauenerwerbstatigkeit fur Partnerschaft und Familie, einer etwas starkeren Beteiligung von Mannern an hauslichen Aufgaben und einer starkeren Partizipation von Muttern am Erwerbsleben wider (Wengler u.a. 2008). Deutlicher Ausdruck dieser fortbestehenden Unterschiede sind Differenzen in der partnerschaftlichen Erwerbsarbeitsteilung: So folgte im Jahr 2008 in Westdeutschland der uberwiegende Anteil von Paaren im erwerbsfahigen Alter einem modernisierten Ernährermodell mit einem vollzeitbeschaftigten Mann und einer teilzeitbeschaftigten Frau, wahrend in Ostdeutschland das doppelte Vollzeitmodell nach wie vor dominiert (SOEPmonitor 2008; Steiber/Haas 2010). Ziel unserer Analysen ist es, den Zusammenhang zwischen Geschlechterarrangements der Arbeitsteilung in Partnerschaften und der Dauer beziehungsweise der Stabilitat ehelicher Lebensgemeinschaften in Ost und West naher zu untersuchen. Wahrend die zusammengefassten Erstheiratsziffern der Frauen in den alten Bundeslandern seit dem Beginn der 1990er Jahre nur noch geringfugig fielen, brachen diese infolge des sozialen und politischen Umbruchs in den neuen Bundeslandern zunachst drastisch ein und haben sich bis 2008 dem Niveau im alten Bundesgebiet nahezu angeglichen. Diese Entwicklungen waren im gesamten Bundesgebiet von einem Anstieg des durchschnittlichen Erstheiratsalters begleitet, das in Ostdeutschland mittlerweile hoher als in Westdeutschland ist (Bundesinstitut fur Bevolkerungsforschung 2010). Die Ehescheidungen weisen, gemessen an verschiedenen Kennziffern seit Anfang der 1990er Jahre, eine steigende Tendenz auf. Nach der Ubertragung des bundesdeutschen Scheidungsrechts auf die neuen Lander gingen dort die Ehescheidungen zunachst deutlich zuruck, stiegen jedoch insbesondere seit Mitte der 1990er Jahre wieder an und lagen bis zum Jahr 2008 unterhalb des Niveaus in den alten Bundeslandern (Krack-Roberg 2009). Vor der Wiedervereinigung wurden Ehen in der DDR dagegen deutlich haufiger geschieden als in der Bundesrepublik (Wagner 1997; Bottcher 2006). Bei der Analyse des Trennungsverhaltens in Ost und West konzentrieren wir uns auf Erst-Ehen, die nach der deutschen Wiedervereinigung unter prinzipiell vergleichbaren sozialpolitischen Rahmenbedingungen geschlossen wurden. Anknupfend an familienokonmische und soziologische Debatten, die den Zusammenhang zwischen okonomischer Autonomie von Frauen und Partnerschaftsstabilitat unterschiedlich begrunden, fokussieren wir diesen Beitrag auf das Verhaltnis von Geschlechterarrangements und Partnerschaftsstabilitat im deutsch-deutschen Vergleich seit dem Beginn der 1990er Jahre
Introduction to the special issue: Gender relations in Central and Eastern Europe - change or continuity?
Larry Summers und der Geschlechterunterschied: ist die Debatte um Begabungsunterschiede soziologisch relevant?
"Am 14. Januar 2005 nahm der renommierte US-amerikanische Ökonom Lawrence H. Summers in seiner Funktion als Präsident der 'Harvard University' an einer Konferenz teil, welche die geringe Präsenz von Frauen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften an hochkarätigen Forschungseinrichtungen zum Thema hatte. In seinen einleitenden Bemerkungen entwickelte er drei breit angelegte Hypothesen, die die Ursachen der Unterrepräsentation von Frauen auf je unterschiedliche Weise begründeten. In einer dieser Hypothesen rekurrierte er auf angeborene Begabungsunterschiede zwischen Frauen und Männern, die am oberen Ende der Verteilung im Zusammenwirken mit anderen Faktoren dazu beitragen, dass selbst kleine Unterschiede zu einem großen Ungleichgewicht führen, was den Pool potentieller Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen betrifft. Diese Bemerkung zog ein ungeahntes und sehr kontroverses Echo nach sich. In ihrem Beitrag möchte die Verfasserin zunächst beschreiben, in welcher Weise in drei ausgewählten Disziplinen Begabungsunterschiede zwischen Frauen und Männern thematisiert werden. Dabei handelt es sich um die Intelligenzforschung, die Erziehungswissenschaften und die Soziologie. Unter den vielen Befunden über Geschlechterdifferenzen wird, wenn immer möglich, auf den Bereich der Mathematik fokussiert, weil hier die Forschungslage am besten ist. Schwerpunktmäßig geht es dann einerseits darum zu erhellen welche Mechanismen vor dem Hintergrund verschiedener disziplinärer Traditionen für geschlechtsspezifische mathematische Begabungsunterschiede und deren Folgen verantwortlich gemacht werden. Andererseits wird die Frage aufgegriffen, welche Konsequenzen daraus für die Soziologie abzuleiten sind, damit die soziologische Einsicht der gesellschaftlichen Vermittlung auch askriptiver Merkmale, wie der Geschlechtszugehörigkeit, nicht in Vergessenheit gerät. Zum Abschluss werden programmatisch einige Herausforderungen künftiger soziologischer Forschung benannt, die sich am Beispiel der Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Begabungsunterschieden zeigen lassen." (Autorenreferat
Väter mit Elterngeldbezug: zur Relevanz sozialstruktureller und ökonomischer Charakteristika im Partnerschaftskontext
Mit der seit dem Jahr 2007 in Deutschland geltenden Neuregelung von Elterngeld und Elternzeit sollte neben anderen Zielen eine stärkere Einbeziehung von Vätern in die Betreuung ihrer Kinder erreicht werden. Untersucht wird die Inanspruchnahme des Elterngeldes durch Väter unter Berücksichtigung eigener und auf die Partnerin bezogener sozialstruktureller Merkmale und ökonomischer Ressourcen. Auf der Basis des Datensatzes "Junge Familien 2008"! (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) werden die Determinanten eines Partnerantrags analysiert. Auf der Grundlage von durch die Elterngeldstellen erhobenen Daten für zwei ausgewählte norddeutsche Bundesländer wird der Frage nachgegangen, wodurch sich die Väter voneinander unterscheiden, welche für maximal zwei Monate oder einen längeren Zeitraum Elterngeld beanspruchen. Die Ergebnisse der empirischen Analysen belegen, dass ökonomische Abwägungen innerhalb der Partnerschaft von erheblicher Bedeutung für die Entscheidung zum Elterngeldbezug des Vaters und dessen Dauer sind.The reform of parental leave and parental allowance which was introduced in Germany in 2007 aimed, among other things, at increasing fathers' take up of parental leave. This article investigates fathers' take up of parental allowance in the context of the couple's social characteristics and economic resources. Based on survey data (Young Families 2008, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) the determinants of fathers taking parental leave will be analyzed. The second research question focuses on the driving forces behind men's decisions to take more time off than the 'daddy quota'. Here the analysis is based on register data for two federal states in northern Germany. Empirical results confi rm that economic considerations within the couple are of major importance for men’s decisions to claim the parental allowance and for how long
Väterzeit: das Elterngeld als Beschleuniger von Gleichstellung?
"Im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht der Elterngeldbezug von Vätern im Kontext der Partnerschaft in den Bundesländern Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Grundlage der Analysen sind von den Elterngeldstellen erhobene Daten für zwischen 2007 und 2009 geborene Kinder. Es wird danach gefragt, welche Paare überhaupt einen Partnerantrag stellen und wodurch sich Paare mit unterschiedlicher Dauer des Elterngeldbezugs durch Väter voneinander unterscheiden. Die Entscheidung für einen Partnerantrag folgt im Wesentlichen aus ökonomischen Theorien abgeleiteten Erwartungen, denn eine Erwerbstätigkeit und ein hohes Einkommen der Frau begünstigen diese. Väter, bei denen der Elterngeldbezug mit einer über die "Bonusmonate" hinausgehenden Elternzeit einhergeht, sind eine sehr selektive Gruppe, die im Zeitverlauf sogar kleiner geworden ist. Ein nichteheliches Zusammenleben, das Leben in einer Großstadt, eine höhere Anzahl von Kindern sowie eine spezifische Lebenssituation der Partnerin (z.B. selbstständige Tätigkeit, Beendigung einer Ausbildung) wirken sich positiv auf eine längere Elternzeit des Vaters aus." (Autorenreferat)"This contribution centres on men who claim parental leave benefits in the federal states of Bavaria, Mecklenburg-Western Pomerania and Schleswig-Holstein. The analyses are based on register data collected by local authorities for children born between 2007 and 2009. First, it is asked about the determinants underlying the take-up of fathers' parental leave benefits. Then, couples with different durations of fathers' parental leave are investigated more closely. Fathers' decision to take any parental leave follows essentially economic considerations within the couple. Female partners' employment and their relative earnings have a positive impact. Couples where fathers' parental leave exceeds the "daddy quota" represent quite a select group that has become smaller over time. Living in a non-marital union or in a large city, having more children as well as female partners' particular situation (e.g., self-employment, in education) facilitate a longer parental leave of fathers." (author's abstract
Leistungsberechtigung als Privileg: Rezension zu "Elternschaft im Kapitalismus: Staatliche Einflussfaktoren auf die Arbeitsteilung junger Eltern" von Lisa Yashodhara Haller
Lisa Yashodhara Haller: Elternschaft im Kapitalismus - Staatliche Einflussfaktoren auf die Arbeitsteilung junger Eltern. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2018. 978-3-593-50777-
Kompatibilität oder Konkurrenz? Zum Verhältnis von Familien- und Gleichstellungspolitik
Zurzeit befinden sich Familien- und Gleichstellungspolitik in Deutschland häufig in einem Konkurrenzverhältnis zueinander, obwohl und gerade weil es große Überschneidungsbereiche zwischen ihnen gibt, z.B. in Bezug auf die Verbindung von Familie und Erwerbstätigkeit. Dadurch werden Ungleichheitsbeziehungen zwischen Männern und Frauen weiter verstetigt, wie der Beitrag anhand der Dimensionen Geschlecht, Elternschaft und Bildung zeigt. Dabei stellt sich heraus, dass eine deutlich engere Verzahnung von Familien- und Gleichstellungspolitik zu einer gerechteren Arbeitsteilung einerseits und zum Abbau von Polarisierungstendenzen bei der Familienbildung andererseits führen kann
Väter mit Elterngeldbezug: Nichts als ökonomisches Kalkül?
The parental leave benefit reform which was enacted in 2007 in Germany aimed among other things at increasing fathers’ involvement in childcare. This paper analyzes the degree to which fathers claim parental leave benefits in the context of couples’ social characteristics and economic resources using the data set “Young Families 2008” (collected by the RWI Essen). In two select federal states in the Northern part of Germany, a further reaching investigation was conducted as to how parental leave is distributed within couples by using administrative data provided by local authorities. In general, the results show that economic considerations are of great importance for men’s decisions to take any parental leave at all, or to do so for an extended period. Further analyses indicate that economic explanations do not fully account for men’s parental leave decisions under certain circumstances of the female partner such as self-employment or participation in training or further education.Mit der seit dem Jahr 2007 geltenden Neuregelung von Elterngeld und Elternzeit war neben anderen Zielen eine stärkere Einbeziehung von Vätern in die Kinderbetreuung beabsichtigt. Im Zentrum des Beitrags steht die Inanspruchnahme des Elterngeldes durch Väter unter Berücksichtigung sozialstruktureller Merkmale und ökonomischer Ressourcen beider Partner. Auf der Basis des Datensatzes „Junge Familien 2008“ (RWI Essen) wird analysiert, welche Gruppen von Vätern einen Partnerantrag stellen. Für zwei ausgewählte norddeutsche Bundesländer werden Daten der Elterngeldstellen ausgewertet, um die Aufteilung der Bezugsdauer innerhalb der Partnerschaft zu untersuchen. Ökonomische Abwägungen sind für die Entscheidung zum Elterngeldbezug von Vätern und für die Dauer ihrer Elternzeit von erheblicher Bedeutung. Einige Untersuchungsbefunde, wie ein längerer väterlicher Elterngeldbezug aufgrund einer besonderen Lebenssituationen der Partnerin (z. B. einer selbstständigen Beschäftigung oder einer Ausbildung), weisen jedoch über ausschließlich ökonomisch basierte Erklärungen hinaus
- …
