29 research outputs found

    Bundesdeutsche Jugendkulturen zwischen Milieu und Lebensstil: Forschungsstand und Forschungsperspektiven

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    The 1960s and 1970s were decades of rapid social and cultural change. Many contemporaries considered the generation gap to be the cause of '1968' and the flash point of this development. Historians cast doubt on the idea of the student movement as a 'revolution' and the notion of the young generation as its mainspring.The contribution presented here aims to analyse more deeply the roots and the consequences of this fundamental change in almost every part of society: According to sociological considerations and studies the history of young people and its shifts after the Second World War offers avantage point for further research. In many respects during the 1950s public adolescent life was dominated by adult interventions and rules. Not until the last years of the Fifties young people started to create and to identify with (sub)cultural movements, new mental attitudes and varied lifestyles that, on the long run, influenced the whole society. The correlation is demonstrated by the example of catholic and socialist youth organizations and its development in the 1960s and 1970s

    Religion in Deutschland nach 1945

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    In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das religiöse Feld in Deutschland stark verändert. Die Pluralisierung in Bezug auf die Religionen brachte besonders auf Seiten des Staates eine massive Unsicherheit mit sich. In der politischen Praxis führt das dazu, dass es neben dem Christentum wenig Platz für andere Religionen gibt. Seit den 1950er Jahren wurde die christliche Kirche vielfach in das öffentliche Leben mit eingebunden; die kirchliche Lehre entsprach oft den politischen Vorstellungen. Auf die nun veränderte Situation haben Politik und Gesellschaft jedoch kaum reagiert. Das hat zur Folge, dass eine Integration anderer religiöser Bekenntnisse, wie beispielsweise des Islams, dadurch verhindert wird

    Vom sozialwissenschaftlichen Postulat zur historischen Erforschung des "Wertewandels". Ein Versuch am Beispiel von Familienwerten und Religion

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    Ein Begriff, der im Zentrum aktueller Diskussion steht, ist der Wertewandel. Prozessbegriffe sind notwendig, um historische Entwicklungen zu beschreiben, jedoch wird dabei häufig vergessen, wie begrenzt die Aussagekraft eines solchen Terminus sein kann. Ein solcher soziologischer Prozessbegriff stellt nicht von sich aus ein Ergebnis dar, kann aber durchaus einen Ausgangspunkt für Fragen bilden: Werte sind nicht naturwüchsig, sondern werden gemacht. Anhand des vermeintlichen Wandels der Familienwerte durch den Faktor Kirche wird dies deutlich: Bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts bildete das religiös vorgeschriebene Familienideal eine Norm, an der man sich orientieren konnte. Seit den 1950er Jahren haben die Kirchen ihre Einflussmöglichkeiten auf die Normierung des sexuellen Verhaltens verloren. Das religiös gebundene Familienideal fand keine Zustimmung mehr und wurde durch andere Werte ersetzt

    Die Zukunft der Erinnerung? Das sich wandelnde Verhältnis von öffentlicher Geschichtsthematisierung und Geschichtswissenschaft als Herausforderung

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    Die Herleitung von Identität aus Vergangenheit war und ist im geteilten und wiedervereinigten Deutschland von besonderer Bedeutung, da es gegenwärtige Orientierungsbedürfnisse für zukünftige Handlungen befriedigt. Dennoch machen die aufgezeigten Grenzen der Modi der „Vergangenheitsbewältigung“ der NS- Diktatur sowie der „Verarbeitung“ der SED-Diktatur deutlich, dass der Modus der „Zukunft der Erinnerung“ ein anderer sein wird. Eine durch den rasanten Medienwandel angestoßene und beschleunigte Dezentralisierung und Pluralalisierung von Geschichtsbildern stellen dabei die herkömmlichen Plattformen für die Diskussion von Geschichte in den Hintergrund. Dabei ist beispielsweise in der gesellschaftlichen Thematisierung Hitlers die Dämonisierung der postnationalistischen Jahre der popkulturellen Verwendung gewichen, wobei die gewandelte, öffentliche Geschichtsthematisierung die Herausforderung der „Zukunft der Erinnerung“ für die Geschichtswissenschaft exemplarisch deutlich macht

    Der Osten im Westen?:Bundesrepublikanische Praktiken urbanen Planens und Bauens in Abgrenzung und in Verflechtung zur DDR

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    Die Gestaltung der Städte und Häuser war einer der sichtbarsten Unterschiede zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. In wenigen Bereichen ließen sich die verschiedenen politischen und ökonomischen Vorstellungen so eindeutig ablesen wie hier. Aufgrund dieser vermeintlichen Gegensätzlichkeit wurde bisher in der Geschichtswissenschaft weniger untersucht, ob es einen deutsch-deutschen Zusammenhang oder Wechselwirkungen beim Städebau gab. Dieser Frage widmet sich Thomas Großbölting, indem er die Rückwirkungen des Ostens auf die bauliche Entwicklung in der Bundesrepublik analysiert. Anhand der Analyse werden auch Rückschlüsse auf den allgemeinen Umgang mit der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte gezogen

    Das „katholische Mädchen vom Lande“ als Avantgarde?:Ein Deutungsangebot zum Wandel von religiöser Lebensführung in den 1960er und 70er Jahren

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    In seinem Artikel gibt Thomas Großbölting ein Deutungsangebot zum Wandel von religiöser Lebensführung in den 1960er und 1970er Jahren. Neue Formen der Jugendseelsorge seit der Weimarer Republik und dem Neuanfang nach 1945 waren von der Idee der „Re-Christianisierung“ der „bindungslosen Jugend“ inspiriert. Allerdings folgt auf den religiösen Frühling kein Sommer, sondern bereits Mitte der 1950er Jahre eine Erosion katholischer und evangelischer Organisationen, die sich erst mit öffentlichen Krisendiagnosen Anfang der 60er Jahre verlangsamt. Einhergehend mit dieser Erosion ist ein nicht unumstrittenes Selbstverständnis kirchlicher Jugendarbeit, was weniger exklusiv, sondern als allgemeine Jugendsozialarbeit vergesellschaftet ist. Anhand des Beispiels von Oral-History-Studien mit Studierenden aus den 1960er Jahren zeigt Thomas Großbölting den Wandel der transzendenten Ausrichtung ihres Tuns zu Gunsten einer innerweltlichen Orientierung. Die Verhaftung dieser Studierenden im religiösen Milieu endet dabei mit der Immatrikulation, indem durch den Weggang aus der religiös geprägten Lebenswelt und durch neue, andere Anschauung bisherige kirchliche Vorgaben und Milieustandards nicht mehr als gegeben angesehen werden, sondern individuell kritisch hinterfragt werden

    Warum ist es so schwer, religiöse Vielfalt zu leben?:Eine zeithistorische Erkundung am Beispiel des Islams

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    Der kritische Blick der deutschen Bevölkerung auf den Islam ergibt sich nicht aufgrund direkter Kontakte zu Muslimen, sondern vielmehr aufgrund unwillkürlicher Übertragungen medialer Berichterstattung auf diese Religion. Gründe dafür lassen sich nicht bei den Angehörigen des Islams selber finden, sondern sind zurückzuführen auf die vorzufindenden Strukturen des sozialen, politischen und religiösen Feldes. Die derzeitige Religionspolitik, die eine Privilegierung der christlichen Großkirchen betreibt, verhindert die Integration anderer religiöser Gemeinschaften, speziell des Islams . Nur wenn der Staat zu allen Religionsgemeinschaften einen gleichen Abstand pflegt, wird eine religiöse Vielfalt ermöglicht werden

    Religione, individuo e società. Un tentativo di spiegare la trasformazione della religione negli anni '60

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    Von vielen Autoren werden die 1960er Jahre als entscheidende Veränderung in der Gestalt der großen Volkskirchen in Deutschland begriffen. Was aber die Dynamik des Vorgangs provozierte, ist nach wie vor umstritten. Der Artikel entfaltet den methodischen Vorschlag, vor allem das Verhältnis von Individuum und Institution, des einzelnen Gläubigen und der Kirche in den Vordergrund der Analyse zu rücken. Wie der Einzelne/die Einzelne «subjektiven Sinn» für sich gewann, diesen in die eigene Lebensführung umsetzte und welche Rolle dabei den Institutionen zukam, die diesen Prozess traditionell begleiteten - diese Zuordnungen veränderten sich in den 1960er Jahren grundlegend. Das religiöse Feld stand im Zentrum dieses Prozesses. Am Beispiel des neuzeitlichen Katholizismus wird entwickelt, wie sich die besondere Sozialform seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf die Innenleitung des einzelnen Kirchenmitglieds konzentrierte. Eben dieser Anspruch kollidierte dann mit einem neuen Anspruch auf Selbstleitung, Autonomie und Authentizität, wie er als Ideal der persönlichen Lebensführung seit den 1960er Jahren breit verankert wurde

    Weder Schmuddelkind noch Prinzessin, oder: Warum die "alte" DDR-Geschichte am Ende, aber die DDR nicht "ausgeforscht" ist

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    Thomas Großbölting analysiert in seinem Beitrag den Zustand der "DDR-Forschung" und elaboriert, wie dieses Thema als Chance wahrgenommen und genutzt werden kann. Hierbei werden sowohl die Entwicklung der historischen Auseinandersetzung als auch der methodische Umgang mit diesem Kapitel deutscher Geschichte thematisiert und reflektiert. Großbölting entwirft in diesem Zusammenhang eine Zukunftsperspektive darauf, wie sich die Geschichtswissenschaft der DDR annehmen könnte, ohne sich dabei auf "ausgeforschtem" Terrain zu bewegen
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