21 research outputs found

    Lebenslagen alleinstehender älterer Frauen in Brandenburg: Rentenpolitik als "Bilanzierung zum Neuwert"

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    "Auch für ältere Menschen hat die Wiedervereinigung einschneidende Veränderungen mit sich gebracht. Die Altersversorgungssysteme der DDR wurden nach dem Beitritt 'geschlossen' und in das westdeutsche Versorgungssystem der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) 'übergeleitet'. Die bestehenden Rentenbezüge und Rentenansprüche sind dabei 'umgewertet' und - ab 1.1.1992 - nach den Regeln des westdeutschen 'dynamischen' Rentensystems neu berechnet worden. Diese unterscheiden sich in einigen grundlegenden Punkten deutlich von den Prinzipien der Sozialpflichtversicherung in der ehemaligen DDR. Das neue Bewertungssystem bewirkt eine stärkere Ausdifferenzierung der Versorgungsbezüge. Insbesondere hat sich das Spektrum der Frauenrenten durch die neue Witwenversorgung beträchtlich erweitert. Die Renteneinkommen sind deshalb - bei gleicher (und meist sehr hoher) Erwerbsbeteiligung - oft sehr unterschiedlich. Finanziell bekommt die vom Ehemann erworbene ('abgeleitete') Rente nun eine wichtigere Bedeutung, denn die Versorgung einer Witwe ist wesentlich höher als nur die selbst erarbeitete eigene. Diese Bemessung nach dem Muster der westdeutschen 'Hausfrauenversorgungsehe' entwertet die Eigenleistungen der Frauen. Durch den Wegfall der DDR-Mindestrente und der früheren hohen Kindererziehungszuschläge ergaben sich weitere Umbrüche in der Bewertung von Lebensleistung. Die Lebenslagen der alleinstehenden Frauen, die ohne einen 'Versorger' leben, sind unterschiedlicher geworden und werden sich in Zukunft weiter ausdifferenzieren, da gerade die Frauenrenten zu einem hohen Anteil sozialrechtlich durch einen 'Auffüllbetrag gestützt' sind, der einen Abfall der Rentenhöhe verhinderte ('Bestandsschutz'). Dieser Rentenbestandteil nimmt jedoch nicht an den Rentenerhöhungen ('dynamische Anpassung') teil. Er wird in den nächsten Jahren auf diese Weise 'abgeschmolzen', so daß viele Renten jahrelang (etwa ein Drittel noch über die Jahrtausendwende hinweg) stagnieren werden. Die Situation wird dargestellt anhand von Daten aus persönlichen Interviews mit 453 alleinstehenden Frauen ab 55 Jahren im Land Brandenburg (Frühjahr 1993). Es handelt sich um eine von der Landesregierung (Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Frauen) beauftragte Zusatzerhebung zur bundesweiten repräsentativen Umfrage 'Alterssicherung in Deutschland - ASID '92, die von Infratest-Sozialforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung durchgeführt wurde. Für das Land Brandenburg wurden aus den Daten der Zusatzbefragung Hochrechnungen für die Prognose der Rentenentwicklung ausgewertet. Anhand von Vergleichen der früheren Altersversorgung mit den neuen 'Westrenten' lassen sich Effekte der Umwertungsprozesse nachzeichnen. Neben den Fakten werden auch subjektive Einschätzungen der untersuchten Zielgruppe referiert. Der neue Sozialstaat brachte für einen Teil der Frauen eine Verschlechterung ihrer Situation und neue Sorgen, Ängste und Unzufriedenheit." (Autorenreferat

    Pretest bei ZUMA

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    Projektbericht "Sozialisationswissen junger Eltern"

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    Das Konstanzer Projekt 'Die Lebensverhältnisse junger Familien und das Sozialisationswissen der Eltern' wird vom ZUMA betreut. Die Arbeit beschreibt hauptsächlich die methodische Seite des Projekts, das aus verschiedenen Gründen eine Sonderstellung einnimmt: So wurden nicht nur Einzelpersonen pro Haushalt befragt, sondern Familien mit Kleinkindern; es kamen mehrere Erhebungsinstrumente zum Einsatz, so daß sich die Feldarbeit in mehreren Wellen vollzog; unter der Perspektive der 'ökologischen Sozialisationsforschung' mußte in der Hauptsache mit qualitativen Interviewtechniken gearbeitet werden; schließlich mußte das Material bis in die Details transkulturell vergleichbar gemacht werden (Paralleluntersuchungen in USA, Schweden, Großbritannien und Israel). - Design, Erhebungsinstrumente, Stichprobe und Feldarbeit werden beschrieben. (AR

    Telefoninterviews - ein alternatives Erhebungsverfahren? Ergebnisse einer Pilotstudie

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    Während in der Bundesrepublik telefonische Befragungen bislang nur selten zur sozialwissenschaftlichen Datenerhebung eingesetzt werden, ist in den USA schon seit einigen Jahren eine schrittweise Ablösung der mündlichen Befragungen mit persönlichen Interviews durch telefonische Erhebungen zu beobachten. Insbesondere die steigenden Kosten des persönlichen Interviews bedingen die wachsende Attraktivität der telefonischen Befragung. Um die Möglichkeiten eines verstärkten Einsatzes der neuen Methode unter den anderen Bedingungen der Bundesrepublik (geringere Telefondichte, anderes Tarifsystem als in den USA) zu ermitteln, führten die Verfasser im Januar 1981 in Mannheim eine Pilotstudie durch (standardisiertes Telefoninterview zu dem Thema der sozialen Konsequenzen eines Umzuges). Die Versuchsergebnisse (252 vollständige Interviews bei einer bereinigten Stichprobe von 600 Telefonteilnehmern) wurden mit den Ergebnissen einer amerikanischen Studie verglichen, bei der im August 1981 unter ähnlichen Bedingungen 250 Haushaltsvorstände telefonisch befragt worden waren. Der vorliegende Untersuchungsbericht beschreibt im einzelnen die Stichprobenziehung, die Arbeitsbedingungen der Interviewer, Interviewerauswahl und -schulung sowie Supervision und Feldkontrolle. Die wichtigsten Ergebnisse (Ausschöpfung der Stichprobe, soziodemographische Strukturmerkmale der Stichprobe, Einfluß der Erhebungszeit auf das Kontaktergebnis, Interviewerreaktionen) werden vorgestellt und in ihrer Unterschiedlichkeit gegenüber den amerikanischen Felddaten diskutiert. Besondere Berücksichtigung finden in dem Forschungsbericht die Spezialfragen Interviewereinflüsse und Zehner-Skala im Telefoninterview. In einer vorläufigen methodischen Beurteilung des neuen Verfahrens kommen die Verfasser durchweg zu ermutigenden Ergebnissen; sie weisen allerdings auf die Notwendigkeit hin, Probleme und Chancen näher zu erforschen. (JL

    Die Daten-Edition als notwendige Ergänzung der Datenerhebung bei retrospektiven Langzeitstudien

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    In der Studie 'Lebensverläufe und Wohlfahrtsentwicklung' waren durch die besonderen Erhebungsbedingungen retrospektiver Verlaufsdaten dem Datensammlungsprozeß im Feld Grenzen gesetzt. Die Edition von Daten wird auf diesem Hintergrund als notwendige Fortsetzung und als methodisch legitimierte Ergänzung des Erhebungsprozesses gesehen. Die Verbesserung der Datenqualität durch die Editierung betraf vor allem die Aussagefähigkeit von Verläufen und spezifischen Zusammenhängen. In der vorliegenden Studie konnten spezifische Defizite im Felderhebungsprozeß ausgeglichen werden. Es werden Editionsverlauf und Editionsregeln sowie die zu korrigierenden Problembereiche dargestellt. Für retrospektive Lebensverlaufserhebungen erscheint der Arbeitsschritt der Editierung unabdingbar. Die Anwendung von Editierungsroutinen erscheint überall dort berechtigt und sinnvoll, wo das Datenmaterial eine Konsistenz- und Vollständigkeitskontrolle zuläßt und eine Optimierung der Datenqualität über die Rekonstruktion verknüpfter Einzelangaben möglich wird, um den Datensammlungsprozeß zu validieren und zu ergänzen. (OH
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